StefanK hat geschrieben:Hallo Max,
es ist interessant, dass ausgerechnet Du das sagst. Wenn ich mir Deine Forumsbeiträge im Überblick so ansehe, dann passt Deine Kritik am besten auf dich selbst. Zwischen den Zeilen schwingt immer ein "Ich habe recht und Du hast keine Ahnung" mit. Als Psychologe würde ich sagen, dass es sich bei Deiner Kritik um einen Fall von Projektion handelt.
Dass bei dem Forum nicht mehr als zwei Dutzend Leute im harten Kern mitgemacht haben finde ich auch nicht wirklich schlimm, wenn man bedenkt, dass die meisten Brights nicht ständig vor dem PC sitzen und ihre ganze Zeit mit Forumsbeiträgen verbringen. Die Brights-Foren bieten eine Möglichkeit, seine Stimme in die Waagschale zu werfen, ohne ständig hier präsent zu sein.
Ich bezeichen einen bestimmten Studienbereich gern als "brotlose Künste", dazu rechne ich Theologie, Philosophie, Soziologie, Psychologie, Politologie, Germanistik und dergleichen. Ich habe mein ganzes Leben mit Technik verbracht, dort geht es in der Mehrheit um reine schwarz-weiß Entscheidungen. Entweder die Pumpe hat den vorgeschriebnen Druck - oder sie hat ihn nicht. Im zweiten Fall wird sie ausgewechselt. Das variiert quer durch alle nur denkbaren Situationen. Schwiering wird es bei hochkomplexen System mögliche zukünftige Fehler abzuschätzen, mitsamt der Frage wie die Mitarbeiter damit klarkommen werden.
Das prägt die Art des Denkens und Handelns. Man sieht ein Dokument und dazu vielleicht noch 1 oder 2 unabhängige Aussagen/Fakten, dann sind das feste und gesicherte Größen. Es lohnt sich nicht mit Menschen zu diskutieren, die meinen, es könnte, unter Umständen, vielleicht, wenn doch, dann aber sicher, und zwar bald, etwas Anderes eintreten. Man diskutiert auf der Basis von harten Fakten, ändern sich diese, so muß die Sache erneut untersucht und/oder berechnet und entschieden werden.
Für Menschen die gedanklich in den brotlosen Künsten beheimatet sind, erscheint so eine Sicherheit in der Meinungsbildung überheblich, arrogant, ignorant, kaltherzig oder dergleichen mehr. Sie wollen oder können nicht verstehen, das man über Details und einfache Fakten nicht Tage, Wochen oder gar Monate zerreden kann, während gleichzeitig die Projektkosten Tag für Tag mit Hunderttausenden zu Buche schlagen und die Kasse bereits fast leer ist. Das nennt man dann eine effiziente Konfliktstrategie, die keinen Raum läßt für psychologisches oder sonstiges Gelaber.
Weil alle Menschen unterschiedlich veranlagt sind und auch einen jeweils anderen Lebenshintergrund haben, kann man nicht jeden X-Beliebigen in einen bestimmten Job zwängen. Seine innere Einstellung als auch sein Vorstellungshorizont muß zu den Aufgaben passen - und zwar jenseits aller beruflichen Erfahrung.