EXISTENZIELL: Weiterbetrieb des Forums

Liebe Benutzer, liebe Naturalisten, liebe Freunde,
als ich das Brights-Forum im Oktober 2010 nach der Selbstauflösung der Brights-Fördergesellschaft e.V. übernommen habe, um es vor der Abschaltung zu bewahren, hatten ich und einige Andere die Hoffnung, damit eine pragmatischere Neuausrichtung der Brights in Deutschland zu ermöglichen. Dreieinhalb Jahre später ist überdeutlich zu sehen, dass keine dieser Erwartungen auch nur ansatzweise erfüllt werden konnte. Die Brights-Bewegung hat in Deutschland nie ernsthaft Fuß fassen können - weniger noch als in den USA, wo sie ebenfalls marginal geblieben ist -, und es ist in der ein oder anderen Form nun Zeit, aus dieser Tatsache Konsequenzen zu ziehen.
Meines Erachtens sind wir daher mit zwei Themen konfrontiert: Der Zukunft der Brights-Bewegung und der Brights-Symbolik und dem Weiterbetrieb des Forums.
Zum ersten Punkt ist meines Erachtens nicht viel zu sagen. Die Brights werden in Deutschland nichts mehr reißen, die Symbolik hat sich nicht durchsetzen können und brights-deutschland.de ist keine offizielle Seite, die um jeden Preis online gehalten werden muss. Da ich ohnehin der letzte Bright zu sein scheine, da niemand sonst hier sich substantiell mit dem Label, den Prinzipien und der politischen Zielsetzung zu identifizieren können scheint, ist es müßig, hier eine akademische Diskussion über theoretische Wiederbelebungsversuche zu entfachen. Es gibt keine Stammtische mehr, der Brights-Blog hat noch nie die Symbolik genutzt, wir sind hier die letzten und auch wir beschäftigen uns mehr mit allgemeinen philosophischen und politischen Fragen als mit den eigentlichen Kernanliegen der Brights. Es hat also offenbar einfach nicht funktioniert. Und das heißt, es ist Zeit für eine Grundsatzdebatte.
Was mich direkt zum zweiten Punkt führt: Soll das Forum als Diskussionsort weiterhin erhalten bleiben? Und wenn ja: In welcher Form?
Das Brights-Forum wurde am Sonntag, den 10. September 2006 um 10:55 Uhr online geschaltet. Seitdem hat es vielen Menschen spannende Diskussionen, neue Denkanstöße, intellektuelle Herausforderungen, sicherlich immer wieder auch Ärger und aber vor allem anderen eine Diskussionskultur geboten, die im Internet nicht selbstverständlich ist. Das fehlende Breitenwachstum, das die Brights nie politisch relevant gemacht hat, hat dazu sicherlich beigetragen, denn der Kern war immer ein kleiner: Nur 88 Mitglieder haben im Forum mehr als 100 Beiträge verfasst, wobei 36% der Beiträge auf die (nach Beitragszahlen) Top10-Autoren entfallen. Viele Mitglieder sind nach einer sehr aktiven Zeit wieder verschwunden, aber ein Blick in die Aktivitätslogs sagt mir, dass selbst alte Hasen, die seit Jahren keinen Beitrag mehr verfasst haben, immer noch zur aktiven Leserschaft gehören. Wir sind also halb, aber doch noch nicht ganz tot! Und allein deshalb verdient das Forum sicherlich den Versuch, es zu erhalten. Einerseits.
Andererseits gibt es strukturelle Probleme, für die wir eine Lösung finden müssen. Das betrifft zuallererst meine eigene Person: Einige von euch haben mitbekommen, dass in meinem Privatleben größere Veränderungen anstehen, die mich in den kommenden Jahren sehr beanspruchen werden. Der Betrieb des Forums verursacht darüberhinaus Kosten von jährlich knapp 100€ und nimmt Zeit für Wartungs- und Moderationsarbeiten in Anspruch. Selbstverständlich lohnen diese Investitionen sich für mich auch nur dann, wenn ich selbst genug Zeit finde, mich in den Diskussionen einzubringen - und die werde ich in Zukunft weniger haben als bisher.
Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, wie ein Weiterbetrieb aussehen könnte. Entschieden ist noch gar nichts und ich bitte um euren reichhaltigen Input, konstruktive Kritik, Vorstellungen und Wünsche. Im Zentrum stehen vorrangig drei Fragen, alle unter der Prämisse, dass ihr einen Weiterbetrieb des Forums wünscht (falls dem aus irgendwelchen Gründen nicht so ist, bitte sagt auch das!):
(*): Hierzu muss ich kurz ausholen:
Ich werde das Forum in den kommenden Monaten und Jahren öfter mal für eine Weile alleinlassen müssen. Da ich rechtlich für Inhalte, die hier eingestellt werden, verantwortlich gemacht werden kann, wenn sie nicht schnell genug entfernt werden, bin ich aber im Prinzip zur Vollbetreuung verpflichtet. Daraus folgt, dass ich entweder eine zuverlässige, sehr aktive Moderatorenschaft brauche, oder aber Registrierungen und erste Beiträge mit manuellen Freigaben belegen muss. Da die Community klein ist und es selten zu derart derben Streitereien kommt, dass ich moderierend mit Löschungen von Beiträgen oder Sperrungen von Themen oder Nutzern eingreifen muss, würden Hürden beim Zugang zum Forum den Moderationsaufwand verringern, der viel aus Löschen von Spam besteht (>90% unserer mittlerweile seltenen Neuanmeldungen sind Spamversender). Einerseits kann das der ohnehin schon abnehmenden Benutzerzahl noch einen weiteren Abwärtsschub geben, andererseits wachsen wir seit geraumer Zeit sowieso so gut wie nicht mehr und sind ohnehin schon ein recht geschlossener Debattierclub.
Umgekehrt würde das Betreiben des Forums mit einer - zumindest nominell - expansiveren Politik eben erfordern, einige neue Moderatoren zu ernennen, da das alte Moderatorenteam bis auf Myron nicht mehr aktiv ist, und intern eine verlässliche Struktur für das Betreuungsteam zu vereinbaren. Ich bin mit solchen Konstrukten aber durchaus nicht ohne Erfahrung und nicht übermäßig optimistisch, was deren Belastbarkeit angeht, aber ich bin offen für eure Impulse.
Wie auch immer die Diskussion ausgeht: Danke für dreieinhalb spannende Jahre als euer Admin! Wir haben es uns gegenseitig nicht immer leicht gemacht, aber am Ende doch immer wieder zusammengerauft. Und ich denke, dass das eine gute Grundlage ist, um auch für die derzeitige Situation eine zukunftsfähige Lösung zu finden!
als ich das Brights-Forum im Oktober 2010 nach der Selbstauflösung der Brights-Fördergesellschaft e.V. übernommen habe, um es vor der Abschaltung zu bewahren, hatten ich und einige Andere die Hoffnung, damit eine pragmatischere Neuausrichtung der Brights in Deutschland zu ermöglichen. Dreieinhalb Jahre später ist überdeutlich zu sehen, dass keine dieser Erwartungen auch nur ansatzweise erfüllt werden konnte. Die Brights-Bewegung hat in Deutschland nie ernsthaft Fuß fassen können - weniger noch als in den USA, wo sie ebenfalls marginal geblieben ist -, und es ist in der ein oder anderen Form nun Zeit, aus dieser Tatsache Konsequenzen zu ziehen.
Meines Erachtens sind wir daher mit zwei Themen konfrontiert: Der Zukunft der Brights-Bewegung und der Brights-Symbolik und dem Weiterbetrieb des Forums.
Zum ersten Punkt ist meines Erachtens nicht viel zu sagen. Die Brights werden in Deutschland nichts mehr reißen, die Symbolik hat sich nicht durchsetzen können und brights-deutschland.de ist keine offizielle Seite, die um jeden Preis online gehalten werden muss. Da ich ohnehin der letzte Bright zu sein scheine, da niemand sonst hier sich substantiell mit dem Label, den Prinzipien und der politischen Zielsetzung zu identifizieren können scheint, ist es müßig, hier eine akademische Diskussion über theoretische Wiederbelebungsversuche zu entfachen. Es gibt keine Stammtische mehr, der Brights-Blog hat noch nie die Symbolik genutzt, wir sind hier die letzten und auch wir beschäftigen uns mehr mit allgemeinen philosophischen und politischen Fragen als mit den eigentlichen Kernanliegen der Brights. Es hat also offenbar einfach nicht funktioniert. Und das heißt, es ist Zeit für eine Grundsatzdebatte.
Was mich direkt zum zweiten Punkt führt: Soll das Forum als Diskussionsort weiterhin erhalten bleiben? Und wenn ja: In welcher Form?
Das Brights-Forum wurde am Sonntag, den 10. September 2006 um 10:55 Uhr online geschaltet. Seitdem hat es vielen Menschen spannende Diskussionen, neue Denkanstöße, intellektuelle Herausforderungen, sicherlich immer wieder auch Ärger und aber vor allem anderen eine Diskussionskultur geboten, die im Internet nicht selbstverständlich ist. Das fehlende Breitenwachstum, das die Brights nie politisch relevant gemacht hat, hat dazu sicherlich beigetragen, denn der Kern war immer ein kleiner: Nur 88 Mitglieder haben im Forum mehr als 100 Beiträge verfasst, wobei 36% der Beiträge auf die (nach Beitragszahlen) Top10-Autoren entfallen. Viele Mitglieder sind nach einer sehr aktiven Zeit wieder verschwunden, aber ein Blick in die Aktivitätslogs sagt mir, dass selbst alte Hasen, die seit Jahren keinen Beitrag mehr verfasst haben, immer noch zur aktiven Leserschaft gehören. Wir sind also halb, aber doch noch nicht ganz tot! Und allein deshalb verdient das Forum sicherlich den Versuch, es zu erhalten. Einerseits.
Andererseits gibt es strukturelle Probleme, für die wir eine Lösung finden müssen. Das betrifft zuallererst meine eigene Person: Einige von euch haben mitbekommen, dass in meinem Privatleben größere Veränderungen anstehen, die mich in den kommenden Jahren sehr beanspruchen werden. Der Betrieb des Forums verursacht darüberhinaus Kosten von jährlich knapp 100€ und nimmt Zeit für Wartungs- und Moderationsarbeiten in Anspruch. Selbstverständlich lohnen diese Investitionen sich für mich auch nur dann, wenn ich selbst genug Zeit finde, mich in den Diskussionen einzubringen - und die werde ich in Zukunft weniger haben als bisher.
Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, wie ein Weiterbetrieb aussehen könnte. Entschieden ist noch gar nichts und ich bitte um euren reichhaltigen Input, konstruktive Kritik, Vorstellungen und Wünsche. Im Zentrum stehen vorrangig drei Fragen, alle unter der Prämisse, dass ihr einen Weiterbetrieb des Forums wünscht (falls dem aus irgendwelchen Gründen nicht so ist, bitte sagt auch das!):
- Soll das Forum weiterhin als Brights-Forum präsentiert werden? Falls nein: Unter welcher thematischen Ausrichtung sollte es sich präsentieren?
- Gibt es eine Bereitschaft bei euch, die Kosten für den Forenbetrieb mitzutragen (etwa in Form von Monatspartnerschaften, die jeweils ein Forenmitglied (auch anonym) bezahlt)?
- In welcher Weise soll das Forum zugänglich sein?*
(*): Hierzu muss ich kurz ausholen:
Ich werde das Forum in den kommenden Monaten und Jahren öfter mal für eine Weile alleinlassen müssen. Da ich rechtlich für Inhalte, die hier eingestellt werden, verantwortlich gemacht werden kann, wenn sie nicht schnell genug entfernt werden, bin ich aber im Prinzip zur Vollbetreuung verpflichtet. Daraus folgt, dass ich entweder eine zuverlässige, sehr aktive Moderatorenschaft brauche, oder aber Registrierungen und erste Beiträge mit manuellen Freigaben belegen muss. Da die Community klein ist und es selten zu derart derben Streitereien kommt, dass ich moderierend mit Löschungen von Beiträgen oder Sperrungen von Themen oder Nutzern eingreifen muss, würden Hürden beim Zugang zum Forum den Moderationsaufwand verringern, der viel aus Löschen von Spam besteht (>90% unserer mittlerweile seltenen Neuanmeldungen sind Spamversender). Einerseits kann das der ohnehin schon abnehmenden Benutzerzahl noch einen weiteren Abwärtsschub geben, andererseits wachsen wir seit geraumer Zeit sowieso so gut wie nicht mehr und sind ohnehin schon ein recht geschlossener Debattierclub.
Umgekehrt würde das Betreiben des Forums mit einer - zumindest nominell - expansiveren Politik eben erfordern, einige neue Moderatoren zu ernennen, da das alte Moderatorenteam bis auf Myron nicht mehr aktiv ist, und intern eine verlässliche Struktur für das Betreuungsteam zu vereinbaren. Ich bin mit solchen Konstrukten aber durchaus nicht ohne Erfahrung und nicht übermäßig optimistisch, was deren Belastbarkeit angeht, aber ich bin offen für eure Impulse.
Wie auch immer die Diskussion ausgeht: Danke für dreieinhalb spannende Jahre als euer Admin! Wir haben es uns gegenseitig nicht immer leicht gemacht, aber am Ende doch immer wieder zusammengerauft. Und ich denke, dass das eine gute Grundlage ist, um auch für die derzeitige Situation eine zukunftsfähige Lösung zu finden!