Zehn Gebote der Brights

Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon Max » Do 11. Okt 2007, 15:23

sheherazade hat geschrieben:Dann sag doch mal, was an meiner kleinen Eingabe irrational war, ausser meiner Emailadresse, die dich sofort zu (rationalen?) Schlüssen bewogen hat.
Durch deine Posts dachte ich, du wärest ein Troll, die es im Internet ja nur zur Genüge gibt. Du hast einige Einwände im Religionsforum geäußert, die typisch religiös sind und perfekt dafür geeignet, in einer endlosen Diskussion zu enden. Dann habe ich deinen Namen gegoogelt und bin auf die Seite des Erzbistums gestoßen. Da dein Nachname eher selten ist und diese Position auch sehr gute zu den Posts gepasst hätte - gut, zu denen jetzt nicht wirklich -, schloss oder besser unterstellte ich, du wärest die besagte Person. Verzeihung.
sheherazade hat geschrieben:Was verstehst du unter "bereichernd"?
Eine bereichernde Diskussion ist für mich eine solche, bei der ich etwas dazulerne, meine Ansichten verfeinere, die eine oder andere Hypothese verwerrfe oder etwas praktisches dabei zustande kommt.
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon sheherazade » Do 11. Okt 2007, 15:55

Max hat geschrieben:Durch deine Posts dachte ich, du wärest ein Troll, die es im Internet ja nur zur Genüge gibt. Du hast einige Einwände im Religionsforum geäußert, die typisch religiös sind

Inwiefern? Würde mich interessieren. Weil ich das Manfred-Lütz-Buch gelesen habe? Das lässt aber eher auf Verknöcherung deinerseits schließen, mit Verlaub. Ich meine schon, dass man sich mit allen Positionen auseinandersetzen muss, wenn man sich der Aufklärung ("Brights") verpflichtet weiß. Wie soll man denn kritisch argumentieren, wenn man sich die Gegenposition einfach selbst ausdenkt?
und perfekt dafür geeignet, in einer endlosen Diskussion zu enden.

Ach so, pardon, ich dachte, ich wäre hier in einem Diskussionsforum.
Dann habe ich deinen Namen gegoogelt und bin auf die Seite des Erzbistums gestoßen.

Ich hab das gerade auch gemacht, und ich bin auf eine Heiratsagentur, ein Bordell, eine Ferienhausvermietung und auf die Seite des Erzbistums und einige andere gestoßen. Der Unterschied zwischen uns ist, daß ich in einem solchen Fall rational erwogen hätte, daß jede dieser Personen und wahrscheinlich zweihundert nicht im Net anzutreffende andere, hinter dem Nick "Sheherazade" stecken könnten. Ich hätte den Nick erst mal etwas abgecheckt, argumentativ. Dann wäre vielleicht schnell erkennbar geworden, dass ein Teil der Möglichkeiten eventuell ausscheidet. Oder auch nicht. Selbst wenn das Erzbistum Köln persönlich hinter diesem Nick gesteckt hätte, dann hätte ich alles daran gesetzt, denen zu zeigen, wie eine brighte Argumentation sich von einer dogmatischen unterscheidet. Siehste, so verschieden sind wir.
Verzeihung.

Is schon ok - aber merk es dir vielleicht für die Zukunft dieses Forums. Wenn "Brights" als Synonym für verknöchtere Doktrin erscheint, dann finden die Leute gelassenere Strukturen auch woanders. Vielleicht nicht gerade beim Erzbistum Köln:-), aber ein wenig unterscheiden wollen Brights sich von denen vielleicht schon, denk ich mal.
Eine bereichernde Diskussion ist für mich eine solche, bei der ich etwas dazulerne, meine Ansichten verfeinere, die eine oder andere Hypothese verwerrfe oder etwas praktisches dabei zustande kommt.

Na dann sind wir ja doch mal einer Meinung.
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon Max » Do 11. Okt 2007, 16:00

sheherazade hat geschrieben:Das lässt aber eher auf Verknöcherung deinerseits schließen, mit Verlaub. Ich meine schon, dass man sich mit allen Positionen auseinandersetzen muss, wenn man sich der Aufklärung ("Brights") verpflichtet weiß.
Ich muss doch nicht jedes Theologie-/New Age-/Esoterik-/Faschismus-Buch lesen, um ein Urteil fällen zu können, oder?
sheherazade hat geschrieben:Inwiefern?
Es waren die Beiträge über Moral und Evolution im Religionsforum.
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon sheherazade » Do 11. Okt 2007, 16:58

Max hat geschrieben:Ich muss doch nicht jedes Theologie-/New Age-/Esoterik-/Faschismus-Buch lesen, um ein Urteil fällen zu können, oder?

Nein, du brauchst natürlich überhaupt nichts lesen. Herr Meisner [du siehst, ich bin immer noch amüsiert über deinen o.a. Verdacht] liest wahrscheinlich auch nicht Dawkins. Jeder kann ja nichtlesen, was er will. Für mich gehört halt zur fundierten Kritik die Kenntnis des Kritisierten. Das ist eigentlich bei vielen Brights so, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon Max » Do 11. Okt 2007, 18:29

Wenn ich über ein Buch urteile, ist es natürlich sinnvoll, es gelesen zu haben. Es ist aber nicht nötig. Man kann auch einfach die Kritiken gelesen haben. Mal abgesehen davon bezog sich meine Aussage nicht auf ein Urteil über ein spezielles Buch. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich alles zu lesen, was irgendwelche Pfaffen, Esoteriker, Pseudowissenschaftler, etc. schreiben. Soll ich mich jetzt eines Urteils über diese Leute enthalten? Ich denke nicht.
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon HF******* » Do 11. Okt 2007, 20:42

Schade, ich lese das jetzt erst…

PoppersFan schrieb:
Diese Ähnlichkeit sollte einem zu denken geben: Vielleicht gibt es wirklich einige Fundamentalgrundsätze, auf die sich alle denkenden Menschen guten Willens im Großen und Ganzen einigen könnten?

So ähnlich finde ich das gar nicht. Aber einiges ähnelt sich wohl, weil wir nun mal einer ähnlichen Kultur entstammen.

PoppersFan schrieb:
… auf moralisch-politischem Gebiet zu nichtssagend und ehrlich gesagt zu trocken: Er kann nicht allein die Probleme lösen, mit denen ich hier ins Forum gekommen bin.

Naja, da stimme ich Dir zu. Es ist aber auch die Frage, was man erwartet. Die Brights wollen ja auch keine Kirche ersetzen. Möglicherweise denken wir auch zu sehr in christlich-kirchlichen Traditionen: Wir erwarten gewissermaßen, dass eine Gruppe/Organisation im Weltanschaulichen Bereich Aussagen trifft über die Beschaffenheit der Welt und über die Moral und vielleicht noch über den Sinn des Lebens.
Ansich ist diese Erwartungshaltung Unsinn, weil die Dinge nicht zusammen hängen. Wenn man bei Mercedes zum neuen Auto auch die Schuhe geputzt käme, würde man das bei VW möglicherweise irgendwann auch erwarten.

Brights sind Menschen mit einem naturalistischem Weltbild. Das heißt aber nicht, dass das Weltbild ausschließlich aus dem Naturalismus besteht. Es könnten sich ebensogut Menschen mit christlicher Ethik zusammenfinden, unter denen dann durchaus Atheisten sein könnten.

PoppersFan schrieb:
…mich hier auch mit materialistisch motivierten Wertnihilisten in einen Topf werfe,

Oder noch schlimmerem :devil:

PoppersFan schrieb:
die den Menschen nur als komplexen Chemiebaukasten verstehen wollen und ethische Fragen naserümpfend in den Bereich der Mystik oder sonstigen Unsinns verweisen.

Zwischen dem Chemiebaukasten und der Ethik erkenne ich keinen Zusammenhang.
Die Ethik in den Bereich der Mystik oder des Unsinns zu verweisen wäre meines Erachtens nicht rational und würde auch einem gewissen Unverständnis beruhen. Für den Naturalismus braucht man ein gehöriges Maß an Rationalität, so dass mich eine solche Haltung hier eher überraschen würde. Ohne es verallgemeinern zu wollen, aber viele hier sind wohl Humanisten.

Um meinen Standpunkt etwas zu verdeutlichen dieses Zitat von Dir …
"Der Mensch kann im Sinne des Naturalismus erkennen, dass er ein Tier ist, ein Menschenaffe, aber er kann sich in einem Akt subjektiver Wertung und Verzerrung der Realität anders beurteilen und gefühlt anders verstehen. Er kann den freien Willen als solchen behandeln, weil er ihn so empfindet, unabhängig von naturalistischer Erkenntnis.
Insofern besteht eine Kluft zwischen der naturalistischen Realität und der gefühlten und subjektiv hochgehaltenen Realität, die keine Realität ist. Letztere wird von Religiösen gern als Glaubenswahrheit bezeichnet und dehnt sich bei diesen teilweise auch über die tatsächliche Erkenntnis der Realität hinaus aus."

Uii, von mir? Hört sich gut an!
PoppersFan schrieb:
Meine Antwort: Die naturalistische Realitätsannahme ist eine (metaphysische) Prämisse, ein methodologischer Grundsatz - der Glaube an eine objektiv existierende Wirklichkeit außerhalb unserer subjektiven inneren Wahrnehmungswelt. Wo entsteht aber diese Prämisse, wo wird sie geprüft und für gut befunden? In der Innenwelt, daher der "hypothetische" Realismus. Diese unmittelbar erlebte Innenwelt ist, im Gegensatz zu deiner Aussage, die wahre Realität! Alles andere sind Konstruktionen zum Zweck der Welterklärung und -bewältigung.

Ney, es ging ansich um etwas ganz anderes.

Die "Innenwelt" ist nur das Abbild der Realität, das als real Empfungende: Es wird ununterbrochen abgeglichen mit den Wahrnehmungen von der Außenwelt und daran angepasst. Wenn es der Ausgangspunkt wäre, würde keine Anpassung stattfinden. Andersherum funktioniert es nicht, es ist nicht logisch.

Wenn es nicht um den Ausgangspunkt geht, sondern um die reine Begrifflichkeit „Realität“, dann wäre es allerdings eine Diskussion um Begriffe, um Namen, also um nichts. Von mir aus kann man Realität a als x und b als y zu bezeichnen, darüber kann man sich nicht streiten.
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon Max » Do 11. Okt 2007, 21:10

HFRudolph hat geschrieben:Ansich ist diese Erwartungshaltung Unsinn, weil die Dinge nicht zusammen hängen. Wenn man bei Mercedes zum neuen Auto auch die Schuhe geputzt käme, würde man das bei VW möglicherweise irgendwann auch erwarten.
Dieser Vergleich hakt. Wenn steht ein Lada für die Kirche samt ihrem Angebot, der Naturalismus hingegen kann sehr gut durch einen Porsche Cayenne symbolisiert werden: groß, gewaltig, zuverlässig, bewährt, solide.
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon Klaus » Fr 12. Okt 2007, 09:00

Porsche Cayenne symbolisiert werden: groß, gewaltig, zuverlässig, bewährt, solide.

Vor allem, weil er so umweltfreundlich ist :^^:
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon HF******* » Fr 12. Okt 2007, 16:59

:lachtot:
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon Max » Sa 13. Okt 2007, 09:28

Klaus hat geschrieben:
Porsche Cayenne symbolisiert werden: groß, gewaltig, zuverlässig, bewährt, solide.

Vor allem, weil er so umweltfreundlich ist :^^:
Den gibt es bald auch in einer Hybrid-Version; er verbraucht dann nur noch ~9 Liter auf 100 km.
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon Klaus » Sa 13. Okt 2007, 09:31

Jo eh, ich kenn Leute die fahren ihre SUVs so sparsam, dass sich der Tank wieder füllt. :lachtot:
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon HF******* » Mo 15. Okt 2007, 12:44

Max schrieb:
… er verbraucht dann nur noch ~9 Liter auf 100 km. …

So sparsam wie ein VW Käfer von 1950. Total fortschrittlich…
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Re: Zehn Gebote der Brights

Beitragvon Max » Mo 15. Okt 2007, 13:58

Reduktion um 50%.
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