Lelaawi hat geschrieben:Es gibt keinen "neutralen Raum" den du erfunden hast!
Jeder Raum ist sozial konstruiert, da brauche ich keine philosophische Nachhilfe. Neutralität ist eine Voraussetzung für die gemeinschaftliche Nutzung eines bestimmten Raumes durch eine pluralistische Gesellschaft. Wenn es den neutralen Raum also nicht gäbe, müsste er erfunden werden.
Lelaawi hat geschrieben:Und noch stupider ist es an Grausamkeiten die Augen zu verschließen und sich über Kleinigkeiten aufzuregen.
Dann würde ich vorschlagen, dass du jetzt auf die Website deiner Hausbank gehst und jeden Cent, den du entbehren kannst, für die Hungerleidenden in Somalia und Subsahara-Afrika spendest, Unterschriften sammeln gehst und Protest organisierst und nicht deine Augen vor diesen Grausamkeiten verschließt und aufhörst, dich über Kleinigkeiten wie eine Holzskulptur im Kindergarten aufzuregen.
Es gibt IMMER irgendeine schlimmere Sache. Wenn man dieses Spielchen mitspielt, landet man schnell dabei, dass man sich den Kampf gegen alles Übel der Welt auf einmal aufhalst, weil alles darunter ja kleinlich wäre. Erreichen wird man damit nichts. Und natürlich kann man jede Initiative angreifen und verspotten mit dem Argument, dass es ja wohl Schlimmeres gäbe und dass es die Aktivisten nicht interessieren würde. Nur stimmt gerade letzteres nicht. Aber auch mein Tag hat nur 24h und wir müssen da ansetzen, wo wir etwas erreichen können. Es hindert dich übrigens überhaupt niemand, etwas gegen Kruzifixe in Kindergärten zu unternehmen.
Was "end of story" betrifft: Ich meine damit, dass ich dazu nichts weiter zu sagen habe. Das Neutralitätsgebot sticht alle anderen Argumente aus. Deshalb interessieren mich auch deine Argumente und Fragen bezüglich der Umstände der Aufstellung der Kreuze nicht besonders. Es ist irrelevant, warum die Kreuze aufgestellt wurden, sie haben da aus prinzipiellen pluralistischen Erwägungen heraus nichts verloren (oder müssen durch ausgleichende Installationen, die andere Weltanschauungen repräsentieren, ergänzt werden, wobei man damit ein Fass ohne Boden aufmacht und am Ende einen ganzen Symbolwald produziert). Solange du das Neutralitätsgebot argumentativ nicht wirksam entkräften kannst, ist an dieser Stelle der Argumentation für mich tatsächlich end of story.