Ich hatte dieses posting im Deutschen Forum im BrightsNet gepostet und MAx hatte den Vorschlag es hier zu tun. Ich nutze die Gelegenheit dies in etwas redigierter Form zu tun.
In den letzten Tagen habe ich die Diskussion, im englisch-sprachigem Forum, über die Prinzipien der Brights-Bewegung verfolgt.
Speziell die Aussagen in denen es um die "Anti-Religiosität" der Brights geht und dem Postulat, die Brights sind nicht anti-religiös.
Zum Angfang möchte ich sagen, dass ich schon die Wortwahl des "Prinzips" für bedenklich halte. Prinzipien lassen eben keine Ausnahmen zu, im Gegensatz zum Grundsatz. Das Prinzip ist nicht weit entfernt vom Dogma, es ist unvereinbar mit Flexibilität und pluralistischer Meinungsäusserung. Müssen und können die Brights "anti-religiös" sein, es wird keine eindeutige Antwort geben, es ist abhängig von Ort, Zeit und Bedingungen. Es geht nicht darum all die alten Geschichten aufzuwärmen, was die Religionen dieser Welt angetan haben und damit ihren Individuen. Die Liebe und Barmherzigkeit Jesu Christi ist ganz andere Wege gegangen.
Die Brights sind keine Partei, mit programmatischen Zielen, keine politische Vereinigung. Die Brights haben sich konstituiert auf der Basis eines sozial-moralischen Netzwerkes, weltumspannend, vor Jahren noch unvorstellbar, dank Internet möglich. Die Brights kommen aus Ländern, welche sehr säkular sind, wo es leicht und mitunter selbstverständlich ist Atheist zu sein, oder Agnostiker usw. Oder aber aus Ländern welche sehr religiös geprägt sind, entsprechende Einflussnahme auf die geltende Moral und Ethik. Damit sind unterschiedliche Ansatzpunkte für die einzelnen Brights, in ihrem sozialem Umfeld gegeben, und damit wird die Formulierung von Prinzipien zumindestens fragwürdig.
Die Unterschiede lassen sich schon rein optisch erfassen, viele Brights sind aus den USA, GB dann wird es dünner. In den USA werden Kirchen gegründet um Jugendliche mit dem Wort Gottes vertraut zu machen, wie im Film "Jesus Camp" zu sehen und zu erfahren und im dänischen Fernsehen laufen Werbespots, die die Bürger auffordern das Geld für die Kirchensteuer zu sparen und es lieber SOS-Kinderdörfern zu spenden.
Aufklärung in religiösen Dingen ist also sehr unterschiedlich an zusetzen.
Ich selbst bin überzeugt, dass es mir nicht gelingen wird einen gläubigen Menschen von meiner Ungläubigkeit zu überzeugen oder Zweifel zu wecken an seiner Religosität, ich bin aber überzeugt davon, dass im Rahmen der allgemeinen Öffentlichkeit die Brights als Bewegung sehr viel erreichen können, an Schulen, Universitäten, Netzwerken und hier liegen unsere Stärken, ein gut funktionierendes Netzwerk, transparent, undogmatisch und demokratisch. Wir schulen uns in unserer Argumentation und wir erfahren, fast in Echt-Zeit, was irgendwo auf dem Planeten passiert, wir können unser Wissen und unsere Erfahrungen austauschen, diese Stärken sollten wir nutzen und ausbauen.
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Camel and Christian accept Their burdens kneeling
A. Bierce