Brightstreffen - ein Erfolg

Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Peter Janotta » Sa 13. Okt 2007, 12:06

Hallo miteinander,

ich möchte mich hier nochmal bei allen bedanken, die sich gestern zum Brightstreffen eingefunden haben. Auch wenn es am Anfang kurz nach 16h nur sehr wenige waren, stieg die Zahl der Teilnehmer bis zur Preisverleihung rapide an. Am Ende waren ca. 20-30 Leute da und selbst der stellvertretende Vorsitzende der GBS Salcher hat sich zu uns gesellt. Es war sehr interessant mit euch mal direkt ins Gespräch zu kommen. Von mir aus gerne mal wieder! :2thumbs:
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Falk » So 14. Okt 2007, 12:17

Ich nutze den Thread einmal, den Zurück-, pardon, Zuhausegebliebenen eine Zusammenfassung aufzutischen. Das Wochenende war ziemlich anstrengend - für einen Studenten, der Ferien hat...

Am Freitag sind wir in Mainz los, glücklich, daß die S-Bahnen trotz Streik fuhren. Zwar mit 15-minütiger Verspätung, aber immerhin. Neben mir saßen noch drei weitere Mainzer Laizisten, u.a. jagy, den ihr vielleicht aus dem FGH kennt. In FFM war es dann erschreckend verwirrend, einen passenden Bus zu finden, was aber dank der U-Bahn stark abgekürzt werden kann. Haltestelle Bockenheimer Warte kamen wir die Treppe hoch, gespannt, ob wir das Cafe Juridicum finden würden - war dann aber unspannend, da das Cafe direkt am U-Bahn-Ausgang liegt.
Im Cafe hofften wir, auf Daniel (Kival) und Matthias (the jug of milk) zu treffen, die wir von den Laizisten her schon kennen. Zwar waren die noch nicht da, aber der richtige Tisch fand sich trotzdem schnell: Andreas, Max, Peter und Volker (also Besserwisser) sehen ihren Photos ziemlich ähnlich. Die restlichen Laizisten trafen schließlich auch ein, und so war die Runde recht groß.

Da wir aber reichlich spät angekommen waren, hatten wir nicht mehr viel vom Cafe - es ging bald in Richtung Aula, um nur ja nichts zu verpassen. Einen anstrengenden Fußweg von fast zwei Minuten später standen wir am Ziel, und zumindest ich fragte mich, ob wir nicht noch 'ne Stunde hätten sitzen bleiben können. Vor der Aula gab es aber auch Verpflegung - und zwar genug...
Da fast alle Beiräte der GBS anwesend waren, liefen ständig enorm bekannte Personen durch die Gegend, die ich fast alle nicht kannte. Daniel, Matthias und Martin (noch ein Laizist) schienen aber mit allen persönlich bekannt, und klärten mich auf. Selbst erkannte ich nur zwei: Hans Albert, dessen Anwesenheit ich nutzte, um mir "Das Elend der Theologie" signieren zu lassen, und den Mainzer Professor Thomas Metzinger, der, wie mir schien, als Letzter kam und als Erster ging - vielleicht mag er keine Schnittchen.
Max führte sich derweil äußerst offensiv in die Welt der gestandenen Naturalisten ein. Die träumen bestimmt noch alle von ihm.
Die größte Enttäuschung war die Abwesenheit Janoschs - er hätte gekommen sein sollen, wenn ich das richtig verstand, kam aber nicht. Schade.

Die eigentliche Verleihung verfolgten wir mangels Sitzplatzreservierung nebenan auf einer Leinwand. Dafür wurden wir dort mit Getränken bekellnert - auch gut.
Carsten Frerk gab den Moderator - sehr sympathisch und über ein äußerst verschmitztes Lächeln verfügend. Später stellte ihm Martin uns Laizisten noch als Septumvirat vor, um das Vorurteil zu widerlegen, es gäbe nur die drei, die immer da sind. Gestern fiel mir noch ein, daß der Begriff den Umstand mißachtete, daß wir zwei Damen dabei hatten - womit die Frauenquote bei den Laizisten übrigens signifikant höher ist als bei den Brights...
Frerk erwähnte in seiner Begrüßung dann auch die deutschen Brights und die Laizisten - beide zum Schluß, was, wie er uns versicherte, eine besondere Ehre sei.

Dawkinsens Rede, um gleich zur Sache zu kommen, war, nunja, eine Dawkins-Rede. Selbst die Witze (Templeton-Preis...) wiederholen sich irgendwann. Das einzig Neue war sein Bekunden, er freue sich über die Ehre, von Deschner und Bruno geehrt zu werden, was mich aber irgendwie auch nicht übermäßig zu überraschen vermochte.
Zu Schmidt-Salomons Preis-begründendem Vortrag läßt sich dasselbe sagen - wenngleich er mE sehr präzise und sehr treffend formulierte.
Deschner selbst hub zu einer langen Rede an, die alle Themen berührte, die sich mit dem Anlaß verbinden oder nicht verbinden ließen. Interessant aber, daß er mit sonst reichlich vorhandenem Lob geizte, und stattdessen einige Spitzfindigkeiten vom Stapel ließ. Er erinnerte mich dabei an Janosch, der ebenso gehässig und schrullig spricht und zu sein scheint. Ich mag das.
Wuketits schließlich, den ich vor einiger Zeit einmal in Mainz im Studium Generale gehört habe - meine erste nähere Beschäftigung mit der Evolutionstheorie -, wußte durch seinen Wiener Dialekt zu begeistern, der mE das deutschsprachige Äquivalent zum Dawkinsschen Oxford-Englisch ist. Wuketits sprach direkt vor letztgenanntem, was den zweiten Teil der Verleihung sehr gelehrt wirken ließ. Er stellte kurz die Bücher Dawkins vor, und lobte diese und den Autor umfassend.
Am Ende mußte der arme Dawkins minutenlang lächelnd in der Gegend herumstehen, um den Photographen Zeit zu gewähren. Wenn ich mir vorstelle, daß der Mann das wohl ständig machen muß... Selbstverständlich mußte er dann auch noch in der Gegend herumsitzen, um seine Bücher zu signieren, was ich ausnutzte.
Wir standen dann noch eine Weile vor dem Saal, bis alle aufbruchbereit waren, während Max noch immer auf Wichtige-Leute-Kennenlern-Tour war.
Die Verleihung war ein Erlebnis, wegen der Leute, der bekannten GBS'ler wie auch der hiesigen Forenmitglieder. Inhaltlich gab die Veranstaltung aber nichts her. Sollte sie wohl auch nicht. Ich muß jedenfalls keine Preise mehr verleihen gesehen bekommen.

In einem Mainzer Irish Pub wollte jagy uns zu später Stunde noch mit Hilfe einiger beeindruckender Kartentricks dazu bewegen, zuzugeben, daß der Naturalistenauflauf doch Unrecht hatte. Ich weiß zwar nicht, wie er seine Zaubertricks hinbekommen hat, aber ich glaube ihm trotzdem nicht. :D

Am nächsten Tag, nach dem Ausschlafen, ging es für mich wieder nach FFM, und zwar zuerst an die Konstabler, wo Besserwissers Rhein-Mainer den ersten deutschen Brights-Stand aufgebaut hatten. Der war äußerst gelungen, mit vielen Zitaten, Sprüchen und Karikaturen als Aufmacher und reichlich Info-Material (Brights, IBKA, GWUP, GBS, usw.) als Hauptgericht.
Als ich ankam, standen gerade zwei mormonische Anzugträger am Stand. Als Student trifft man die ja häufig, im Wohnheim oder auf dem Campus, und es erstaunt mich immer wieder, wie aufgeschlossen die Kerlchen doch sind - so missioniert es sich heuer wohl besser als mit Feuer und Schwert. Wir traten trotzdem nicht über.
Für einige Zeit habe ich dann noch mitgeholfen, Flyer zu verteilen und Passanten über die Brights aufzuklären - in wenigen kurzen Gesprächen konnte ich doch raushören, daß es viel Wachstumspotential für uns gibt. Die meisten Leute waren freilich skeptisch, hielten uns wohl für irgendeine Sekte oder militante Atheisten - das übliche halt. Radikalität im Auftreten (so hatte man z.B. das "Imagine no Religion"-Bild aufgehangen) generiert zwar Interesse, ist aber auch Quelle gröberer Mißverständnisse.
Mein Gesamteindruck war sehr positiv - gut, daß Besserwisser und die anderen das gemacht haben - definitiv etwas, was man hier wie an anderen Stellen wiederholen könnte und sollte!

Für mich ging es hernach noch auf die Buchmesse, die mir aber viel zu voll und groß war. Irgendwie unergiebig. Zufällig stolperte ich gerade am Spiegel-Stand vorbei, als dort eine bekannte Stimme in bestem Englisch über Kirchen parlierte. Zu Gesicht bekommen habe ich Dawkins aber nicht, war die Menschentraube doch für die beengten Verhältnisse recht groß. Ich blieb kurz stehen, als aber ein Fragesteller aus dem Publikum einen mehrminütigen (anti-religiösen) Monolog darbot, ging ich wieder. Und bald danach auch von der Messe gen Mainz, wo es beschaulicher ist als in dem Messetrubel Frankfurts.
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Andreas Müller » So 14. Okt 2007, 13:00

Sehr schön, danke Falk. :up:
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Klaus » So 14. Okt 2007, 16:47

@falk
liefen ständig enorm bekannte Personen durch die Gegend, die ich fast alle nicht kannte.


Schön formuliert :^^:
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Myron » So 14. Okt 2007, 17:05

Als Daheimgebliebener bedanke ich mich herzlich für Deine Schilderung, Falk! :up:
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon taotne » So 14. Okt 2007, 17:17

Danke, Flak, für diese hinreißende Berichterstattung. :2thumbs:
Echt schade, dass wir so kurzfristig absagen mussten. Wäre echt interessant gewesen dort zu sein. Ich hoffe mal, dass das nicht das einzige Brights-GBS Treffen war. =)
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Andreas Müller » So 14. Okt 2007, 18:06

Da fast alle Beiräte der GBS anwesend waren, liefen ständig enorm bekannte Personen durch die Gegend, die ich fast alle nicht kannte.


Ja, ein paar davon sahen entsprechend verloren aus. Sebastian Vogel, translator, war übrigens auch da. Die Übersetzer bekommen ja leider recht wenig Beachtung, obwohl ohne ihre Arbeit fast niemand in Deutschland den Gotteswahn kennen würde. Sehr interessant war auch Thomas Junker ("Es gibt keine Ultradarwinisten!") und natürlich die hpd-Leute.

Trotzdem bin ich erst zufrieden, wenn diese Leute so viele Fans haben wie Fußballspieler. Dann könnte man frühstens den Eindruck gewinnen, in einer halbwegs vernünftigen Gesellschaft zu leben. Dass manchmal kein Mensch da ist, der überhaupt mit einigen der wichtigsten Denker des Landes reden will - na ja...
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon translator » Mo 15. Okt 2007, 07:23

Hallo zusammen,

Andreas Müller hat geschrieben:
Sebastian Vogel, translator, war übrigens auch da. Die Übersetzer bekommen ja leider recht wenig Beachtung, obwohl ohne ihre Arbeit fast niemand in Deutschland den Gotteswahn kennen würde.


Ja, so ist das leider: Die ÜbersetzerInnen sind die Lohnknechte des Literaturbetriebs - kaum einer kennt sie, kaum einer nimmt ihre Arbeit zur Kenntnis, und doch gäbe es ohne sie keinen internationalen Literaturaustausch. Oder seht Ihr in einem neuen Buch regelmäßig vorn auf dem Innentitel nach, wer es übersetzt hat?

Wer wie ich den einen oder anderen prominenten Autor "an der Angel" hat, ist dabei noch relativ gut dran. Ich habe Dawkins an diesem Freitag zum ersten Mal persönlich kennen gelernt, und nachmittags auf der Buchmesse hatten wir auch Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch. Von daher will ich mich nicht beklagen. Dass er nach der Deschner-Veranstaltung von seinen zahlreichen Fans umlagert sein würde und dass fast niemand sich um den Übersetzer kümmert, war ja zu erwarten. Immerhin hatte ich aber auch noch interessante Gespräche mit Thomas Junker.

Schöne Grüße
translator

der sich vom Buchmessenstress langsam wieder erholt hat

:winken:
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon HF******* » Mo 15. Okt 2007, 10:03

Vielen Dank für den Bericht - es hat ja bei mir leider auch nicht geklappt.
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Sisyphos » Mo 15. Okt 2007, 12:05

Ich bedaure auch, dass ich nicht kommen konnte.

Aus dem GBS-Newsletter:

http://blip.tv/file/425709
http://blip.tv/file/425719
http://blip.tv/file/425754

Das ist sicher nur ein kurzer Ausschnitt, aber einen Eindruck von der Veranstaltung gewinnt man schon.
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Andreas Müller » Mo 15. Okt 2007, 12:49

Immerhin hatte ich aber auch noch interessante Gespräche mit Thomas Junker.


Ja, wirklich eine interessante Erscheinung mit seiner englischen Bomberjacke. Der hat den Titel "Darwins Rottweiler" eigentlich noch mehr verdient als Dawkins. =)
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Nissen » Mo 15. Okt 2007, 15:25

Ich fand das treffen auch sehr interessant und habe mich gefreut viele forenmitglieder persönlich kennen zulernen. Die preisverleihung fand ich sehr bewegend, die trailer die musik usw.

was mir nach lang in erinnerung bleiben wird ist die begegnung mit prof. vollmer. ihn hatte ich mir ganz anderst vorgestellt. vollmer ein wirklicher wissens-gigant signierte mir und max ein buch und nahm sich zeit mit uns zureden, über popper usw. eine äußerst, sanftmütige und freundliche person kein bischen arrgogant oder abgehoben. auch wenn viele erzählen sie selbst seinen fallibilisten, vollmer ist einer der wenigen denen ich das wirklich glaube.

jedenfalls hat mich das brightstreffen in dem versuch bestärkt eine brightsgruppe in der uni heidelberg zu gründen. in ca 1-2 monaten. kennt jemand aus heidelberg der sich für sowas intressieren könnte?
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Sisyphos » Mo 15. Okt 2007, 16:11

Nissen, mache einfach ein paar Aushänge an der Uni. Auf diese Weise hatte ich als Student eine recht stattliche "Grüne Hochschulgruppe" zusammenbekommen. (Die gibt es sogar noch, nur bin ich nicht mehr grün... :lachtot: )
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Kival » Mo 15. Okt 2007, 17:24

Danke für den bericht, Falk! Ich habe leider viel zu wenig Zeit gehabt, Vollmer habe ich z. B. nicht einmal bemerkt, aber das kann man wohl kaum ändern ,-). Alberts Anwesenheit hat mich am positivsten überrascht - für seine 85 Jahre war er doch noch ziemlich fit :)
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Max » Mo 15. Okt 2007, 17:30

Die Bilder kann man alle in der Bildergalerie bewundern, herunterladen und ausdrucken. Wer weitere Bilder hat, kann diese auch hochladen.

Albert scheint mir inzwischen geistig ein wenig langsam geworden zu sein. Auch seine Schrift war stark verkrakelt. Das Alter hinterlässt nunmal seine Spuren. Interessant fand ich auch, dass er das Kostüm an hatte, mit dem ich ihn bis jetzt auf jedem Bild gesehen habe.
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Kival » Mo 15. Okt 2007, 17:37

Max hat geschrieben:Albert scheint mir inzwischen geistig ein wenig langsam geworden zu sein. Auch seine Schrift war stark verkrakelt. Das Alter hinterlässt nunmal seine Spuren.


Also für 85 und jahrzentelange intellektuelle Leistung fand ich ihn ausreichend fit ;-)
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon ostfriese » Do 1. Nov 2007, 11:39

Pardon für den späten Nachschlag, ich hab den Thread gerade erst entdeckt.

Für das nächste Treffen dieser Art lasse ich mir eine Brille verpassen. Zwar konnte man alle wichtigen Leute an ihren Stickern erkennen, aber man möchte ihnen ja nicht in die Brust kriechen, nur um das Namensschild lesen zu können. So erkannte ich nur Schmidt-Salomon, Frerk, Vollmer, Albert, Dawkins und Deschner. Und Wuketits, weil er eine der zwei Laudationes hielt. Und Steffen, weil er den Preis übergab. Und Salcher, weil er für den GBS-Vorstand sprach und vorher bei uns im Café Juridicum gesessen hatte. Netterweise zeigte mir Max noch Sonoda, Kanitscheider und Tilly (der Erfinder des Purpur-Sauriers ist ein ganz feiner Kerl), und Helge Nyncke malte allen Ferkel-Käufern ein solches in den Buchdeckel. König, Junker, Metzinger hab ich aber total verpasst.

Was Nissen über Vollmer schreibt, kann ich nur bestätigen. Der Mensch ist zum Knuddeln. Erneuert jede Saison sein Sportabzeichen. Signiert seine Bücher mit ausdrücklicher Befreiung von der Lektürepflicht. Absolviert 2008 sein letztes Jahr an der TU Braunschweig (traurig für die Studierenden!). Pflegt offenbar eine Freundschaft mit seinem Gießener Ex-Kollegen Kanitscheider. Und hält nicht viel von Dawkins' Mem-Konzept.

Der Preisträger selbst gab sich nicht nur mit seinen Professoren-Kollegen ab, sondern mischte sich durchaus unters Schnittchen-und-Süppchen-Volk (vgl. Falks Bericht). Zwar wirkte er, verglichen mit den (positiv) aufgeregt-aufgedrehten Herren Frerk und MSS, etwas müde, was ich ihm aber gern verzeihe; es dürfte ihn nicht soo sehr bewegt haben, endlich einmal deutschen Atheisten zu begegnen.

Hat sich eigentlich einer von euch an Deschner rangetraut?
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Besserwisser » Do 1. Nov 2007, 13:13

Mir geht es wie ostfriese. Habe diesen Thread leider auch erst gerade entdeckt.

ostfriese hat geschrieben:Hat sich eigentlich einer von euch an Deschner rangetraut?
Naja, nicht während der nach ihm benannten Preis-Verleihung, aber am vergangenen Sonntag in Mastershausen im Umfeld der Verleihung des Robert-Mächler-Preises 2007. Habe die letzten zwei Exemplare seiner kritischen Geschichte der USA "Der Moloch" am Büchertisch für jeweils unter 10 EUR erworben und mir von ihm signieren lassen. In einem kurzen Gespräch habe ich ihn auf seine "Kriminalgeschichte des Christentums" (Band 1 bis 8, auf CD-ROM erhältlich bei 2001) hingewiesen. Er wunderte sich, dass diese Edition jetzt schon zusammengestellt wurde, obwohl Band 9 und 10 noch fehlten. Deschner: "Band zehn werde ich aber wahrscheinlich auch nicht mehr fertigstellen können." :down:

In der "Höhle der atheistischen Löwen" in Mastershausen fanden sich auch wieder die üblichen Verdächtigen ein: MSS, Familie Frerk, Gunnar Schedel vom Alibri-Verlag, Familie Steffen als Gastgeber u. v. m.

Zum eigentlichen Thread-Thema: Schön, dass wir kurzzeitig doch so um die 25 Teilnehmer waren. Schade, dass wir nur kurzzeitig so um die 25 Teilnehmer waren. Ich hatte vielleicht zu versteckt in diesem Forum darauf hingewiesen, dass Thomas (Nick in diesem Forum: Thomas) und ich schon ab 15:00 die ersten Mit-Brights vor Ort erwartet haben. Wir, also Thomas, der sich in unserer Regionalgruppe mindestens ebenso engagiert wie ich und maßgeblich zum Gelingen des ersten Brights-Info-Stands beitrug, und ich haben etwas bedauert, dass der große Schwung erst gegen 16:45 zu uns an den Tisch stieß. Für das nächste Treffen, was ich sehr begrüßen würde, sollten wir vielleicht etwas mehr Struktur als bei diesem - auch bewusst informell gehaltenen - Treffen vorbereiten. Ein fester Zeitplan mit allgemein akzeptierten Anfangszeiten, ein Versuch einer Tagesordnung und ggf. ein Protokoll wären diskutierenswert.

Falks wohlwollender Schilderung unseres Info-Stands am Folgetag ist wenig hinzuzufügen. Ein im Vorfeld geplanter Verkauf von Büchern, die wir vom Alibri-Verlag in Kommission erhalten hätten, ist uns leider vom Ordnungsamt untersagt worden. Weshalb Moslems auf ihren Ständen an fast gleicher Stelle dagegen ihre Machwerke (wie z. B. "Das Ende des Darwinismus" [Zitat auf dem Buchumschlag: "Wissenschaftliche Erkenntnisse widersprechen der Evolutionstheorie und beweisen, dass alle Lebewesen von Allah erschaffen wurden."], 8 EUR) verkaufen dürfen, vermag ich noch nicht zu durchblicken. Unsere Ausgaben für Zelt, Plakatierung und Infomaterialien von ca. 200 EUR wurden durch die Spenden-Einnahmen von knapp 40 EUR bei weitem nicht gedeckt. Aber das war auch der Preis, den wir zu zahlen bereit waren, um - wie Thomas zu sagen pflegt - "die Welt zu retten". Während des Infostandes waren wir im Schnitt ca. vier Mitstreiter (Dank an alle Mit-Brights, die kurzzeitig mitgeholfen haben), eine angemessene Besatzungsstärke. Zeitdiebe waren vor allem islamisch indoktrinierte Passanten, die uns vom wissenschaftsfreudigen und emanzipatorischen Ansatz des Koran überzeugen wollten. Insgesamt war es eine gute, runde Aktion, die am folgenden Stammtischtermin zwei neue Interessenten zu uns geführt hat. Unseren Infostand wollen wir vielleicht in einem halben Jahr an ähnlicher Stelle wiederholen.

PS: "Der Moloch" wird derzeit bei amazon.de als Preis-Hit für 442,29 EUR angeboten. Unsigniert.
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Andreas Müller » Do 1. Nov 2007, 14:02

PS: "Der Moloch" wird derzeit bei amazon.de als Preis-Hit für 442,29 EUR angeboten


Der Verkäufer bietet vieles zu perversen Preisen an.

Allerdings ist "Der Moloch" tatsächlich nicht mehr zu kriegen. Da werde ich meine Ausgabe mal bei eBay versteigern.

Übrigens, wer nicht mehr als 40 Euro dafür bezahlen will:
http://www.antiquariat-ffm.de/cgi-bin/d ... ords=25704

:mg:
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Re: Brightstreffen - ein Erfolg

Beitragvon Peter Janotta » Do 1. Nov 2007, 14:09

@Besserwisser: Ich finde es toll was ihr da zusammengebracht habt! :gott:

Würde gerne eure Aktion finanziell unterstützen. Ihr zeigt schon soviel Engagement, da solltet ihr nicht auf den Kosten sitzen bleiben.
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