Kirchensteuer

Kirchensteuer

Beitragvon Max » Sa 8. Dez 2007, 13:53

Viele, wenn nicht gar die meisten, Kirchenmitglieder glauben nicht an die Lehre ihrer Kirche und snid nicht aus Überzeugung dort Mitglied. Sie wurden mit ihrer Taufe in die Kirche aufgenommen. Damals waren sie noch jung und wussten nicht was mit ihnen geschieht. Sie sind niemals aktiv in die Kirche eingetreten, sondern sind dort aufgrund einer Entscheidung ihrer Eltern Mitglied. Auch wenn die meisten Kirchenmitglieder nicht an die offizielle Lehre ihrer Kirche glauben, sind sie immer noch Mitglied. Manche von diesen Leuten sind zu faul, um auszutreten. Andere denken, sie müssten dort Mitglied bleiben, und halten es für unmoralisch, ihre Kirche zu verlassen.

So sieht die Situation in Deutschland aus. Die meisten Kirchenmiglieder sind keine gläubigen Christen, sondern glauben viel mehr an den Glauben. Sie halten Glauben für eine Tugend, der man wenigstens oberflächlich nachgehen sollte, indem man sich Christ nennt und auf dem Papier Christ ist. Zu dieser Vertugendlichung des schlichten und naiven Glaubens gehört auch die Auffassung, dass viel gutes aufgrund von ihm geschieht. Diese Leute gehen davon aus, dass mit ihren Kirchensteuern sinnvolle Dinge geschehen und die Kirche mit ihrem Vermögen sinnvolle, gemeinnützige Aktionen finanziert, also Kindergärten, Feste, konfessionelle Schulen und vieles mehr.

Dieser Glaube an den Glauben steht in Kontrast zu den Interessen des Individuums und seinem Streben nach Lust. Jeder Mensch will -- bewusst oder unbewusst -- die kurze Zeit, die uns vergönnt ist, sinnvoll ausnutzen und sein Leben mit Sinn und Genuss bereichern. Die meisten Kirchenmitglieder sind sich dessen bewusst, dass sie mit ihren Kirchensteuern ihr eigenes Leben verschönern könnten, treten aufgrund oben genannter Faktoren aber dennoch nicht aus der Kirche aus, um die Steuern zu sparen und das Geld anderweitig zu verwenden.

Bedeutsam ist dieser Umstand deshalb, weil die Kirche mit ihrem Geld fast nichts gemeinnütziges unternimmt. Sie gibt lediglich zwei Prozent (!) ihres Geldes für soziale Zwecke aus. Der Rest wird für Bauten, Priestergehälter, Flyer, Bibeln, Restaurationen und viele andere nicht soziale Zwecke verwendet. Die Menschen befinden sich mit ihrem Glauben, mit den Kirchensteuern geschehe sinnvolles im Irrtum. Während die Menschen glauben, dass ihr Geld an soziale Einrichtungen geht, wird es für vollkommen unsoziale Zwecke ausgegeben. Konfessionelle Einrichtungen wie Kindergärten und religiöse Schulen erwecken auf den Bürger den Eindruck, kirchlich finanziert zu sein. De facto ist dies aber nicht der Fall. Konfessionelle Kindergärten und Schulen sind überwiegend staatlich finanziert; nur ein sehr kleiner Teil des Geldes stammt von den Kirchen.

Dem sollten wir entgegenwirken. Es ist angebracht, die Menschen darüber aufzuklären, was mit ihren Kirchensteuern geschieht; sie haben ein Recht darauf, dies zu erfahren. Statt ihr Geld an die Kirche zu geben, könnten die Menschen es an gemeinnützige Organisationen wie UNICEF oder Oxfam spenden. Oder aber die Menschen geben es für ihr persönliches Wohlergehen aus. Beides ist auf jeden Fall sinnvoller, als nutzlose Sakralbauten und pädophile Priester zu bezahlen.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 8. Dez 2007, 14:15

Max hat geschrieben: Konfessionelle Kindergärten und Schulen sind überwiegend staatlich finanziert; nur ein sehr kleiner Teil des Geldes stammt von den Kirchen.
Richtig. Und selbst Bischöfe werden bei uns direkt vom Staat bezahlt.

Ein Grund nicht aus der Kirche auszutreten den ich bei meiner Generation aber oft antreffe, ist der "soziale Druck": Was denkt die Mama, früher die Oma, denn darüber. In kleinen Käffern: was sagt der Nachbar. Denn natürlich hält so ein kleiner Dorfpfarrer nicht seinen Mund. Aus selbigem Grund machen viele Leute auch die November-Gräberralley mit, man wahrt scheinheilig den Schein und schon schlürft "die Kirche" teuersten Wein :^^:
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon Max » Sa 8. Dez 2007, 14:20

Wäre es nicht jedem klar, der mich näher kennt, dass ich kein Christ bin, weil ich so ein so dezidierter Ketzer, wüsste heute niemand, dass ich aus der Kirche ausgetreten bin. Es ist sehr einfach, aus der Kirche auszutreten. Der Zeitaufwand ist gering; es bedarf noch nicht einmal einer halben Stunde. Woher soll irgendjemand wissen, ob man Kirchenmitglied ist?
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon Klaus » Sa 8. Dez 2007, 14:46

Man sollte über einen Zentralrat der Ex-Katholiken nachdenken. :^^: Parallel dazu Ex-Protestanten, ex-Scientologen usw.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 8. Dez 2007, 17:03

Max hat geschrieben:Woher soll irgendjemand wissen, ob man Kirchenmitglied ist?
Es interessiert heute weniger, aber jeder Pfarrer kennt glaube ich seine potentiellen Opfer, jeder Gemeindebeamter (nun gut nicht jeder Straßenkehrer) hat die Möglichkeit als strenger Katholik seine Empörung darüber dienstpflichtswidrig loszulassen. Heute sehe ich zumindest in größeren Orten da geringere Chancen. Aber je länger du zurückgehst, je kleiner die Ortschaften sind, desto mehr weiß (auch) diesbezüglich der Nachbar sehr viel.
Wenn du dir noch nie Kirchgängerinnen-Tratsch hast anhören müssen, dann hast du was versäumt. Musst darüber aber nicht traurig sein. Bild
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon Schlomo » Sa 8. Dez 2007, 20:26

Genau diese Diskussion habe ich mit meinem Partner. Er glaubt nicht, tritt aber trotzdem nicht aus der Kirche aus und findet die Institution Kirche gut, weil sie soviele soziale Projekte unterhält.
Hättet ihr vielleicht Quellen für die 2% Kirchensteuer die in wohltätige Zwecke fließen, Bischöfe die vom Staat bezahlt werden und alles was sonst noch passt?
Wir hatten hier schon einige heftige Diskussionen und würde meine Aussagen gern mit seriösen Quellen untermauern.

lg, Katja
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon Peter Janotta » Sa 8. Dez 2007, 21:18

In einem heutigen Bericht auf dem Blog wird genau diese Thematik angesprochen. Dort sind auch Quellen aufgeführt.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 9. Dez 2007, 00:10

Schlomo hat geschrieben:Bischöfe die vom Staat bezahlt werden und alles was sonst noch passt?

Interessanterweise ist der Bericht der vor kurzem wegen der üppigen zukünftigen staatlichen Alimentierung von Herrn Marx in der SZ war, nicht mehr zu finden (ich finde ihn jedenfalls jetzt nicht mehr), hat wohl jemand es für "unschicklich" gehalten.
Vorerst mal dies:
http://www.buerger-beobachten-kirchen.d ... index.html
http://www.pallast-publisher.com/konkorda.htm
http://www.kirchensteuer.de/index.html
http://www.diealternativen.de/meditatio ... d-geld.htm
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon stine » So 9. Dez 2007, 11:22

Zitat aus dem Bericht :
Wie wird die Kirchensteuer verwendet?

Viele glauben, der Großteil der Kirchensteuer komme sozialen Zwecken zugute. Das ist jedoch falsch: In Wirklichkeit werden zwei Drittel der Kirchensteuer für die Bezahlung von Pfarrern und Kirchenpersonal verbraucht. In keinem anderen Land der Welt verdienen Pfarrer so viel wie bei uns: etwa 4000 Euro im Monat. Ihre Besoldung und Versorgung entspricht der eines Regierungsdirektors.

Bischöfe werden aus öffentlichen Steuermitteln bezahlt und beziehen rund 7.700 Euro, Erzbischöfe sowie der evangelische Landesbischof sogar fast 10.000 Euro. Für öffentliche soziale Zwecke bleiben - selbst nach kirchlichen Angaben - nur höchstens 8 Prozent der Kircheneinnahmen übrig, der Rest wird größtenteils für Kirchenbauten und Verwaltungszwecke verwendet. Die Kosten von kirchlichen Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Altenheimen etc. werden fast ganz - zwischen 85 und 100 Prozent - aus öffentlichen Steuermitteln finanziert oder von Elternbeiträgen, Krankenkassen etc. gedeckt.


Andererseits könnte man auch wieder sagen: Egal, was mit dem Geld gemacht wird, es sind damit jede Menge Arbeitsplätze verbunden!Jede Buchahlterin und jede Pfarrsekretärin, jeder Mesner und jeder Hausmeister, jede Gemeindesekretärin und jeder Pfarrer, auch Maurer, Restauratoren, Dachdecker, Glaser uvm. sind damit ordentliche Gehaltsempfänger.
Besser, sein Geld von der Kirche zu bekommen, als Hartz IV zu beziehen.
Über die Höhe der Gehälter kann man sicherlich streiten. Das sehe ich auch so. Aber das ist in der freien Wirtschaft oder innerhalb unseres Beamtenstaates nicht viel anders.

LG stine
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon ostfriese » So 9. Dez 2007, 11:43

stine hat geschrieben:Andererseits könnte man auch wieder sagen: Egal, was mit dem Geld gemacht wird, es sind damit jede Menge Arbeitsplätze verbunden!

stine, beachte bitte den Zusammenhang! Es ging um die Frage, ob Atheisten ein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn sie aus der Kirche austreten, weil ohne ihr Geld soziale Einrichtungen vor die Hunde gehen.

Dies ist offenbar nicht der Fall. Stattdessen werden mit der Kirchensteuer Heerscharen von Predigern bezahlt, die jeden Sonntag vor fast leerem Gestühl Bibelmärchen verbreiten. Das kann unmöglich im Interesse von Atheisten sein. Hartz IV ist nicht die Alternative. Pfarrer, Priester und Pastoren können auch anständige Berufe erlernen. Wozu sie aber erst dann gezwungen sind, wenn die Nachfrage nach ihren Dienstleistungen nicht durch atheistische Kirchenmitglieder verfälscht wird, sondern auf das tatsächliche, außerhalb Bayerns verschwindende Maß geschrumpft ist.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon Klaus » So 9. Dez 2007, 11:54

Wenn das alles mit der Kirchensteuer bezahlt werden würde, wäre es ja egal, zumindestens für mich. Die Gehälter von Bischöfen werden eben nicht aus der Kirchensteuer bezahlt, sondern vom allgemeinen Steuerzahler, also auch von den Atheisten. Ich empfehle Carsten Frerk , sein Buch über die vermögensverhältnisse der Kirchen, darüber hinaus die beiden Panorama-Reportagen über die versteckten staatlichen Subventionen an die Kirchen. Im VodPod des Blogs anzusehen.
Konkordatslehrstühle werden auch von der Allgemeinheit bezahlt. Sogenannte charitative Einrichtungen sind selbst große Immobilienbesitzer, haben meist den Status der Gemeinnützigkeit, da fallen sie schon mal durchs Steuergitter, hinter den gemeinützigen Einrichtungen werkeln die Beschaffungs-GmbHs und machen riesige Gewinne. Soziales Engagement findet genau da statt, wo sich Profite machen lassen.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon stine » So 9. Dez 2007, 11:56

ostfriese hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Andererseits könnte man auch wieder sagen: Egal, was mit dem Geld gemacht wird, es sind damit jede Menge Arbeitsplätze verbunden!

stine, beachte bitte den Zusammenhang! Es ging um die Frage, ob Atheisten ein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn sie aus der Kirche austreten, weil ohne ihr Geld soziale Einrichtungen vor die Hunde gehen.


Schon klar, lieber ostfriese.
Und ich wiederhole: Von Kirchengeldern leben jede Menge Menschen.
Das meiste Geld, ob ihr das nun glaubt oder nicht, wird für die Telefonseelsorge verwendet. Obwohl die Seele von euereins permanent bestritten wird, bedarf sie doch einer umfassenden Versorgung. Gerade in der Weihnachtsszeit.

LG stine

NS. Das gleiche System wäre die Krankenkasse. Das ist inzwischen auch ein abgetrenntes Wirtschaftssystem, das sich ausschließlich um sich selbst dreht. Der Patient ist Nebensache, Hauptsache ist die Verwaltung, die Gehälter der Ärzte, der Krankenschwestern und -pflegern, die Gebäudeversorgung und die Erhaltung der Pharmaindustrie.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon Ari » So 9. Dez 2007, 12:21

stine hat geschrieben:Das meiste Geld, ob ihr das nun glaubt oder nicht, wird für die Telefonseelsorge verwendet.


Hast du da Quellen? Es würd mich sehr interessieren wieviel davon in die Telefonseelsorge geht
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon ostfriese » So 9. Dez 2007, 12:33

Telefonseelsorge sollte in der Hand von Psychologen liegen, nicht in der Hand von religiösen Dilettanten.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon Klaus » So 9. Dez 2007, 12:38

Die Telefonseelsorge hat aber nichts mit den Seelen der Betroffenen zu tun, sondern es geht um konkrete Menschen, wer behauptet dass die Seelen gepflegt werden müssen lege mir ein Tape vor mit einer sprechenden Seele drauf. Faaaakten sind gefragt.
Und das in dieser Jahreszeit die meisten Menschen nicht allein sein wollen, manifestiert sich doch in diesem Fest, Weihnachten in Familie, Glück, Geborgenheit, als religiöses Fest gibt es nichts verlogeneres. Man scheut sich ja nicht einmal Tannengrün, kulturell aus heidnischen Bräuchen entstanden heute religiös zu verbrämen.
Weihnachten als Tradition, als Kultur ist in Ordnung, in meinen Augen, alles andere ist religiöser Unsinn.
Die Juden haben in etwa im gleichen Zeitraum ihr Chanukka-Fest. das Fest des Lichts, weil es sich eben um eine dunkle Jahreszeit handelt. Angesichts solcher Parallelen, die auch noch zu Ostern feststellbar sind, das Fest der Ungesäuerten Brote(Passah) zeigt die Beliebigkeit religiöser Traditionen.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 9. Dez 2007, 13:04

stine hat geschrieben:Das meiste Geld, ob ihr das nun glaubt oder nicht, wird für die Telefonseelsorge verwendet.
Das meiste Geld von was? Das meiste Geld des Etats für Telefonseelsorge wird für Telefonseelsorge verwendet? Oder was wolltest du hier behaupten?
Diese Behauptung musst du bitte schon belegen.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon stine » So 9. Dez 2007, 16:56

Tja, wie das eben immer so ist, genau die Verteilungstafel, die ich noch im Kopf hatte, finde ich jetzt nicht mehr.
Aber vielleicht könnt ihr damit etwas anfangen.
Vermutlich handelte es sich um einen Kuchen innerhalb der "Seelsorge".

Dass es auch bei der Kirchengelder-Verwaltung immer wieder mal "schwarze Schafe" gibt, will ich gar nicht abstreiten. So gab es z.B. vor Jahren mal einen Skandal, als sich ein Ober-Caritasler mit ein paar Millionen über den Acker machte.

Aber das gibt es doch überall, wo es um viel Geld geht, bei Banken, in der Politik, bei Stiftungen etc...

Ansonsten ist die Kirche einer der größten Arbeitgeber. Muß ich das auch wieder beweisen?

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Re: Kirchensteuer

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 9. Dez 2007, 17:18

stine hat geschrieben:Dass es auch bei der Kirchengelder-Verwaltung immer wieder mal "schwarze Schafe" gibt, will ich gar nicht abstreiten.
Die Kirche IST ein schwarzes Schaf
stine hat geschrieben:Aber das gibt es doch überall, wo es um viel Geld geht, bei Banken, in der Politik, bei Stiftungen etc...
Richtig, dies kommt aber einfach noch dazu. Es gibt auch unter den gottgläubigen Kirchenmänner die den Betrüger/Ausbeuter (die Kirche) betrügen. Ist in der Mafia ähnlich und beide haben auch gute Kontakte zueinander. (Also die katholische Kirche und die Mafia)
stine hat geschrieben:Ansonsten ist die Kirche einer der größten Arbeitgeber.
Und einer der größten Grundbesitzer und nur ein kleiner Steuerzahler.
Nur bezahlt die Kirche ihre Arbeitnehmer (in D) selten selber. Caritative Einrichtungen werden ganz oder teilweise vom Staat oder öffentlicher Hand bezuschusst, Bischöfe (gut gibt es nicht viel aber dafür ...) direkt vom Staat bezahlt ( ... und zwar sehr fürstlich, Herr Marx wird über € 10.500.- jeden Monat bekommen, "normale" Bischöfe bekommen noch knappe € 7500,-, Vikare bekommen auch noch was etc...)
Bayern zahlt jährlich über € 100 Millionen zusätzlich an die katholische Kirche, davon über € 60 Millionen an Gehältern und Pensionen für "Würdenträger"
stine hat geschrieben:Ansonsten ist die Kirche einer der größten Arbeitgeber. Muß ich das auch wieder beweisen?
Nein. Es ist ein Arbeitgeber der seine Angestellten nicht selber bezahlt.
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Re: Kirchensteuer

Beitragvon stine » So 9. Dez 2007, 17:53

Die Angestellten innerhalb der Kirchenstiftungen (Pfarrsekretärin, Buchahlterin, Mesner, Hausmeister etc.) werden ausschließlich aus dem Kirchenstiftungshaushalt bezahlt. Und dieser setzt sich wie folgt zusammen: Haushaltszuschuß der Erzdiözese, Spenden, Zinsen und Mieteinnahmen (haben die wenigsten) und Einkünfte aus Feste und Veranstaltungen.
Nachdem im Einnahmekuchen (siehe Beispiel hier) nur 25,8 Mio aus der bayr. Staatskasse, aber 360,5 Mio aus der Kirchensteuer fließen, kann man nicht sagen, dass der bayr. Staat hier den Löwenanteil finanziert.
Kirchl Kindergärten z.B. bezahlen ihre Angestellten auch selber, sie bekommen lediglich, genau wie private Einrichtungen, einen staatl. Zuschuß, der je nach Leistungsangebot der Einrichtung berechnet wird.

Woher Bischöfe ihr Salär beziehen, weiß ich nicht.
Kann ich eure Behauptung irgendwo nachlesen?

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Re: Kirchensteuer

Beitragvon Max » So 9. Dez 2007, 19:39

stine hat geschrieben:Von Kirchengeldern leben jede Menge Menschen.
Diesem Argument nach kann man das Geld genauso gut verprassen: Saufen, Rauchen, Essen, Schmuck. All davon leben auch viele Menschen. Wenn man sein Geld in diese Branchen (oder irgendwelch anderen) fließen lässt, sorgt man dafür, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
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