Deutsches Brights-Forum 2006 - 2014 (ARCHIV)

Hallo,

wir führen einmal im Jahr ein Zeltlager für die Kinder in unserem Verein durch. Dabei werden verschiedene Aktivitäten etc. angeboten und durchgeführt.
Von der Stadt gibt es für solche Veranstaltungen eine Zuschuss, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Leider ist eine dieser Voraussetzungen (ich kenne jetzt nicht alle), dass z.B. ein Gottesdienst abgehalten wird.
Natürlich habe ich das zu verhindern versucht, aber das ist nicht einfach und auch der Hinweis, das Sport nichts mit Religion zu tun hat oder das auch Kinder aus anderen Kulturkreisen mitmachen, schreckt manche Leute nicht davor ab.

Solche Sachen kennen wir ja alle und ich möchte jetzt auch gar nicht auf den Sinn oder Unsinn (OK, streicht den Sinn) einer solchen Vorraussetzung für Zuschüsse eingehen.

Mein Ziel wäre folgendes:

Wie kann ich ein solches Event gestalten um die Kinder zum kritischen Denken und Hinterfragen dümmlicher Rituale bringen.

Eine Sammlung von Themen für "Gesprächskreise", Spiele etc. müsste es doch geben oder wir sammeln hier neue Ideen.

Nicht umsonst hat die Kirche ihre Rituale so angelegt, dass Die Kinder sich nicht dagegen wehren können ob sie überhaupt Mitglieder dieser Organisation werden möchten und versucht die Kinder vom Kindergarten und in der Schule zu beeinflussen.
Sollten wir nicht auch in diesem Alter (zumindest dann, wenn die Kinder wirklich Fragen stellen können) ansetzen und ehrliche Antworten anbieten können?

Hast du schonmal versucht den Gottesdienst durch eine Ansprache von einem Humanisten vom HVD zu ersetzen? Die machen zum Beispiel auch Reden bei Begräbnisse und Hochzeiten Konfessionsfreier. Wenn die Stadt dem nicht zustimmt, verletzt sie klar die Religionsfreiheit (insofern sie das nicht soweiso schon tut) und man könnte klagen.

Peter Janotta hat geschrieben:Hast du schonmal versucht den Gottesdienst durch eine Ansprache von einem Humanisten vom HVD zu ersetzen? Die machen zum Beispiel auch Reden bei Begräbnisse und Hochzeiten Konfessionsfreier. Wenn die Stadt dem nicht zustimmt, verletzt sie klar die Religionsfreiheit (insofern sie das nicht soweiso schon tut) und man könnte klagen.

Diese Idee ist brillant.

Wikipedia hat geschrieben:Ein Gottesdienst ist eine religiös motivierte Zusammenkunft von Menschen mit dem Zweck, mit Gott in Verbindung zu treten, mit ihm Gemeinschaft zu haben oder Opfer zu bringen bzw. eine auferlegte religiöse Pflicht zu erfüllen. Er kann in einer eigens vorgesehenen Räumlichkeit (Gotteshaus, Kirche, Synagoge, Moschee, Pagode, Tempel, Königreichssaal etc.) stattfinden, wie auch im häuslichen Bereich oder in der Natur. Im Deutschen ist der Begriff ursprünglich die Wiedergabe des lateinischen Begriffes Kultus.

Oft folgt ein Gottesdienst einem ritualisierten, durch Traditionen überlieferten Ablauf, der beispielsweise durch Agenden und durch das Zeremoniale (im Buddhismus und Christentum) vorgegeben ist. Es werden aber auch spontane und wenig strukturierte Zusammenkünfte mit der entsprechenden Zielsetzung als Gottesdienst bezeichnet.

Ein Schlupfloch!
Zieht den "Gottesdienst" auf pantheistische Art durch. Das wäre sowieso die einzige Möglichkeit, wenn auch Kinder anderer Kulturen teilnehmen. Oder ist es Bedingung, einen katholischen oder evangelischen Gottesdienst zu zelebrieren?
Außerdem, um die Kinder nicht völlig zu verunsichern, kann dieser ja noch von einem aufklärenden Programm eingerahmt werden. Sprich, erklärt den Kiddies vorher, was sie erwartet und bietet hinterher eine altersgerechte naturalistische Alternative.

Welche Stadt is'n das?

Ziemlich haarsträubend und dreist jedenfalls. Verlangt die Stadt nur den Namen des Vortragenden? Dann könnte man tatsächlich einen Humanisten kommen lassen. Oder wollen sie den Wortlaut der Rede/ Predigt vorher sehen? In dem Fall könnte man sie mal nach den Bewertungskriterien fragen. Würde mich brennend interessieren...

Hallo

und Danke für eure Antworten!

Ich muss erstmal sagen, dass es nicht so schlimm ist, wie es sich in meinem ersten Post anhört. Ein Gottesdienst ist nur eine Möglichkeit den Zuschuss zu bekommen. Mit dem allgemeinen Rahmenprogramm und "Eltern - Kind Sport Aktionen" würden wir die Anforderungen wohl auch erfüllen. Aber einige Mitverantwortliche wollen halt einen Gottesdienst durchdrücken und ich versuche es zu vermeiden. Aber auch das verläuft in normalen Bahnen und ohne Streit o.Ä.

Viel wichtiger wäre mir ein Programm oder Vorschhläge wir wir mit Kinder arbeiten können.

Da muss es doch was geben! Ich kann doch nicht der Erste sein, der nach solchen Themen sucht, oder?

Gruß

Andreas

Wenn die tatsächlich einen Gottesdienst durchdrücken, kann es für die Kinder keine Pflicht sein, daran teilzunehmen.
Ich würde dafür ein Alternativprogramm vorschlagen, irgendetwas besonders attraktives: Eis essen gehen, Würstchen grillen oder so... Naja, müsstest Du schon selbst wissen, was für diese Altersgruppe in Frage kommt.

Ansonsten würde ich als passendes Thema vorschlagen,
1. ob es die Gottheit wirklich gibt und
2. woher man das überhaupt wissen will.
3. Weiter bietet sich die Frage an, warum die Christengottheit böse ist, wenn sie allmächtig ist.

So ab 8 Jahren bieten sich diese Fragen jedenfalls an. Ansonsten bietet sich noch als Thema an:
Warum erwachsene böse werden, wenn Kinder sagen, dass es die Gottheit nicht wirklich gibt.

Ich denke nur der Staat kann die Kinder wirklich so flächendekend aufklären...

Ich bin weder pädagogisch ausgebildet noch will ich Kinder mit meiner Ideologie indoktrinieren.

Gegen dieses Christen Camp aufjedenfall aktiv vorgehen, gegen Bewegungen gründen....

Weiß nicht. Bei dem letzten Gottesdienst, bei dem ich war, ist der Pfarrer nicht gekommen und ich habe stattdessen Satiren vorgelesen. Vielleicht könnt ihr ja dafür sorgen, dass der bei euch auch nicht kommt?

Andreas A. hat geschrieben:
Viel wichtiger wäre mir ein Programm oder Vorschhläge wir wir mit Kinder arbeiten können.

Da muss es doch was geben! Ich kann doch nicht der Erste sein, der nach solchen Themen sucht, oder?

was meinst du jetzt mit arbeiten. das was oben angesprochen wurde, also so weltanschauliche dinge diskutieren oder was mit den kindern machen, also eher in richtung spiele oder teamwork?

gruß