von Nanna » Mi 2. Sep 2009, 12:52
Das Problem an Fitna ist, dass der Film einfach dumm und plump ist. Meiner Meinung nach sollte man schon wirklich Ahnung von etwas haben, wenn man es öffentlich so kritisiert, auch, wenn es sich um eine Religion handelt und das hat Geert Wilders seinen Meinungsäußerungen zufolge nicht. Die Frage ist, ob man nur um der Provokation willen von seinem Recht zur freien Meinungsäußerung Gebrauch machen muss - erlaubt ist es, aber ist es auch immer klug?
Die Brights sind eine positive Kraft (Prinzip Nr. 8). Es gibt einen Unterschied zwischen einer sachlichen und gerechtfertigten Kritik und emotionaler Aufwiegelung und Fitna fällt für mich definitiv unter letzteren Bereich. Wir werden in der Öffentlichkeit nur Sympathien gewinnen, wenn wir zeigen, dass wir Auseinandersetzung mit einem Thema oder Personen auf einem anderen Niveau beherrschen. Wollen wir spalten oder versöhnen?
Generell frage ich mich, ob Religionskritik überhaupt im Mittelpunkt stehen sollte. Das Entwickeln des Naturalismus zu einer breiten gesellschaftlichen Strömung ist nicht von Religionskritik abhängig, Religionskritik ist lediglich ein Nebenprodukt, das stellenweise (!) zwangsläufig mitentsteht.
Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, was wir selbst an Inhalten vorweisen können, als die Inhalte anderer Denkrichtungen schlecht zu machen. Wenn wir zeigen, wie gut unsere Vision einer freien, naturalistisch ausgerichteten Gesellschaft ist, dann wird das allein durch den Kontrast zu den rückständigen Weltanschauungen mehr Menschen überzeugen, als durch das bloße Kritisieren ohne Aufzeigen einer prägnanten Alternative.
Insofern plädiere ich dafür, dass diese Filme von der Linkliste verschwinden, ich fand das schon beim ersten Mal, als ich die Seite sah, etwas irritierend.