Hilfe gegen "Kreuzzug" in Südhessen (Egelsbacher Kreuze)
Verfasst: Mi 15. Jun 2011, 13:08
Hallo zusammen,
vor einigen Monaten wurden mit Erlaubnis des Gemeindevorstandes meiner südhessischen Gemeinde von der evangelischen Kirchengemeinde an drei öffentlichen Orten (Rodelhügel für Kinder Nähe Kindergarten, Nähe öffentliche Grillhütte/Anglersee und am Waldrand, stark frequentierter Fernwanderweg) jeweils etwa 2 Meter hohe Holzkreuze aufgestellt. An diesen Orten hatten noch nie zuvor irgendwelche religiösen Symbole gestanden.
Die Kreuze wurden von Kindern mithilfe eines örtlichen Schreiners und unter der Aufsicht des evangelischen Pfarrers im Rahmen einer "Kinderbibelwoche" gebaut. Bund, farbig, aber ohne toten Jesus.
Zwei dieser Kreuze (das am See und das am Waldrand) wurden daraufhin zerstört. An einem Kreuz wurde gesägt und daran ein totes Huhn genagelt, das andere trieb im See. Das dritte Kreuz steht uinversehrt auf dem örtlichen Rodelhügel.
Es hat darfhin eine Diskussion u.a. in der Lokalpresse gegeben mit dem Tenor, dass diese Kreuze doch im kirchlichen Bereich aufgestellt werden sollten, da es sehr viele Menschen gäbe, die mit christlichen Symbolen nichts mehr am Hut hätten und nicht überall in der Gemeinde, beim Grillen, Angeln oder beim Sonntagsspaziergang mit diesem Symbol konfrontiert werden möchten. Zugleich hatten sich alle an der Diskussion Beteiligten von dem "Kreuzfrevel" und der damit verbundenen Gewalt distanziert.
Die evangelische Kirchengemeinde hat nun die zwei beschädigten Kreuze reparieren lassen und im Rahmen eines Gottesdienstes auf dem Kirchengrundstück aufstellen lassen. An den beiden "verwaisten" Plätzen hingegen wurden inzwischen zwei neue Kreuze aufgestellt. Der Rodelhügel wird nach wie vor von dem dritten, unbeschädigten Kreuz "verziert".
Ich habe darufhin einen Brief an den Gemeindevorstand/Bürgermeister geschrieben: Ob denn die Gemeinde bei ihrer Genehmigung zum Aufstellen der Kreuze auch daran gedacht hätte, dass es viele Nichtreligiöse gibt, die an dieser Entscheidung Anstoss nehmen könnten und warum sich der Gemeindevorstand zur Interessenvertretung der Kirche machen würde. Ausserdem bat ich darum, auf die Kirche einzuwirken, die Kreuze doch bitte auf kirchlichem Grund und Boden aufzustellen und nicht an den öffentlichsten Plätzen in der Gemeinde.
Als besonders perfide empfinde ich das Vorschieben der Kinder, die sich mit dem Schreinern der Kreuze ja eigentlich nur ein "Spielzeug" gebastelt hatten: Hier wird von Seiten der Kirche von tief "verletzten Seelen" gesprochen, die durch die Beschädigung der beiden Kreuze entstanden seien. Damit werden geschickt Kinder (und deren Eltern) benutzt, um dem klerikalen Missionsdrang Geltung zu verschaffen. Hätte man darauf verzichtet, die Kreuze überall öffentlich zu verteilen und sie einfach gleich auf dem Kirchplatz aufgestellt, wäre keine "Kinderseele" jemals verletzt worden...
Die Antwort des Bürgermeisters (parteilos, ehemals SPD) war wie zu erwarten: Man stehe zu der Entscheidung, dass die Kirche die Kreuze aufstellen kann, es habe ja bisher kaum öffentliche Kritik dazu gegeben, eine "Konfrontation auf dem Rücken der Kinder" sei nicht gegeben und man wolle "das Thema Aufstellung von Kreuzen nochmals gehenüber der Evangelischen Kirchengemeinte... thematisieren."
Da ich das Ergebnis dieser "Thematisierung" aber schon zu kennen glaube und auch nicht unbedingt darauf warten will:
Gibt es irgendwelche Ideen, Vorschläge, Anregungen oder Hilfsangebote, wie man diese Kreuze wieder (politisch-legal) wegbekommt? Geht da was Juristisches? Im öffentlichen Raum "Schule" kann man sich doch auch gegen Kreuze wehren.
Allein kriege ich das nicht hin und ob die örtlichen Parteien helfen würden, wage ich zu bezweifeln. (Die Grünen sind momentan die Stärksten, dann SPD und CDU).
Also: Ideen, Vorschläge und Hilfsangebote erwünscht!
Mail: public [at] unitybox.de
[ADMIN] Emailadresse aus Schutz vor Harvestern zerlegt.
Nanna [/ADMIN]
vor einigen Monaten wurden mit Erlaubnis des Gemeindevorstandes meiner südhessischen Gemeinde von der evangelischen Kirchengemeinde an drei öffentlichen Orten (Rodelhügel für Kinder Nähe Kindergarten, Nähe öffentliche Grillhütte/Anglersee und am Waldrand, stark frequentierter Fernwanderweg) jeweils etwa 2 Meter hohe Holzkreuze aufgestellt. An diesen Orten hatten noch nie zuvor irgendwelche religiösen Symbole gestanden.
Die Kreuze wurden von Kindern mithilfe eines örtlichen Schreiners und unter der Aufsicht des evangelischen Pfarrers im Rahmen einer "Kinderbibelwoche" gebaut. Bund, farbig, aber ohne toten Jesus.
Zwei dieser Kreuze (das am See und das am Waldrand) wurden daraufhin zerstört. An einem Kreuz wurde gesägt und daran ein totes Huhn genagelt, das andere trieb im See. Das dritte Kreuz steht uinversehrt auf dem örtlichen Rodelhügel.
Es hat darfhin eine Diskussion u.a. in der Lokalpresse gegeben mit dem Tenor, dass diese Kreuze doch im kirchlichen Bereich aufgestellt werden sollten, da es sehr viele Menschen gäbe, die mit christlichen Symbolen nichts mehr am Hut hätten und nicht überall in der Gemeinde, beim Grillen, Angeln oder beim Sonntagsspaziergang mit diesem Symbol konfrontiert werden möchten. Zugleich hatten sich alle an der Diskussion Beteiligten von dem "Kreuzfrevel" und der damit verbundenen Gewalt distanziert.
Die evangelische Kirchengemeinde hat nun die zwei beschädigten Kreuze reparieren lassen und im Rahmen eines Gottesdienstes auf dem Kirchengrundstück aufstellen lassen. An den beiden "verwaisten" Plätzen hingegen wurden inzwischen zwei neue Kreuze aufgestellt. Der Rodelhügel wird nach wie vor von dem dritten, unbeschädigten Kreuz "verziert".
Ich habe darufhin einen Brief an den Gemeindevorstand/Bürgermeister geschrieben: Ob denn die Gemeinde bei ihrer Genehmigung zum Aufstellen der Kreuze auch daran gedacht hätte, dass es viele Nichtreligiöse gibt, die an dieser Entscheidung Anstoss nehmen könnten und warum sich der Gemeindevorstand zur Interessenvertretung der Kirche machen würde. Ausserdem bat ich darum, auf die Kirche einzuwirken, die Kreuze doch bitte auf kirchlichem Grund und Boden aufzustellen und nicht an den öffentlichsten Plätzen in der Gemeinde.
Als besonders perfide empfinde ich das Vorschieben der Kinder, die sich mit dem Schreinern der Kreuze ja eigentlich nur ein "Spielzeug" gebastelt hatten: Hier wird von Seiten der Kirche von tief "verletzten Seelen" gesprochen, die durch die Beschädigung der beiden Kreuze entstanden seien. Damit werden geschickt Kinder (und deren Eltern) benutzt, um dem klerikalen Missionsdrang Geltung zu verschaffen. Hätte man darauf verzichtet, die Kreuze überall öffentlich zu verteilen und sie einfach gleich auf dem Kirchplatz aufgestellt, wäre keine "Kinderseele" jemals verletzt worden...
Die Antwort des Bürgermeisters (parteilos, ehemals SPD) war wie zu erwarten: Man stehe zu der Entscheidung, dass die Kirche die Kreuze aufstellen kann, es habe ja bisher kaum öffentliche Kritik dazu gegeben, eine "Konfrontation auf dem Rücken der Kinder" sei nicht gegeben und man wolle "das Thema Aufstellung von Kreuzen nochmals gehenüber der Evangelischen Kirchengemeinte... thematisieren."
Da ich das Ergebnis dieser "Thematisierung" aber schon zu kennen glaube und auch nicht unbedingt darauf warten will:
Gibt es irgendwelche Ideen, Vorschläge, Anregungen oder Hilfsangebote, wie man diese Kreuze wieder (politisch-legal) wegbekommt? Geht da was Juristisches? Im öffentlichen Raum "Schule" kann man sich doch auch gegen Kreuze wehren.
Allein kriege ich das nicht hin und ob die örtlichen Parteien helfen würden, wage ich zu bezweifeln. (Die Grünen sind momentan die Stärksten, dann SPD und CDU).
Also: Ideen, Vorschläge und Hilfsangebote erwünscht!
Mail: public [at] unitybox.de
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Nanna [/ADMIN]