von gerhard » Mi 14. Nov 2007, 18:15
Es ist ein Leichtes, neue Erkenntnisse in die Welt zu setzen,
doch ist ist sehr schwer, alte Vorstellungen zu entfernen.
Und genau das scheint mir das Problem mit dem Wanderguru, der sich als christologisch mystifizierter Gutmensch im Kopf festgesetzt hat:
ein Kurz-schluss.
Wenn trotzt allen Wissenszuwachses
(u.A. Funde von frühchristlichem Denken, die Jesus -Grund eines neuen monotheistischen Pardigmas- ganz klar als kosmische Vernunft erkennen lassen: Keine menschliche Idee, sondern eine realen Größe, die genanu das personifiziert, was die Griechen im Logos des natürlichen Werdens sahen. Heute reden wir nicht mehr spekulativ vom Logos, sondern sehen ganz naturalistisch eine kreative Logik/Kausalität)
-kirchliche Dogmatiker, die in hohen Tönen von Jesus Christus schwärmen,
-selbst historisch-kritische Forscher, die wissen müssten, dass es so nicht gewesen sein kann,
-und in ihrem Schlepptau hier selbst die Aufklärungs-Atheisten
weiterhin hinter einem Wanderprediger her hinken, kommen wir nicht weiter.
Weder emporda, noch die theologischen Wisenschaftler können dann darüber nachdenken, dass der in der u.A. von Philon in Alexandrien (zur Zeitenwende) als Gottessohn erkante, philosophisch definierte Logos allen natürlichen Werdens mit dem später in menschlicher Person geschichtliche gefassten Jesus identisch ist. Warum die menschliche Ausformung des realen Logos kein Mythos, sondern vernünftige Umsetzung war, erst die notwendige Wirkung brachte, kann dann kein Thema sein.
Wo man weiterhin von einem mythologisierten Wanderguru ausgeht, kann man auch nicht vernünftig über die Aussagen des Neuen Testamentes nachdenken, das in der allegorischen Weise damaliger Literatur die kosmsiche Weisheit/den Logos/die Logik als neuen Glaubensgrund verdeutlichte, dessen Geschichte beschreibt. Alle Aussagen über Wunder, Geburt und gar Auferstehung bleiben purer Mythos von einem Hokus-Pokus, wenn nur ein Heilsprediger oder ein Gottesmodell gesehen wird, dem einige Fischerfreunde nachgelaufen sind bzw. der dann später für Kirchendogmen vereinnahmt wurde.
Warum seit 2000 Jahren die Logik des natürlichen Werdens, die Kausalität der kosmischen Kreativität, wie sie sich heute u.A. in der Evolutionslehre zeigt (in meinem Weltbild: Schöpfungslogik) und nicht mehr alte Dogmen, Traditionen, Gefühle ... der Grund des Glaubens an den einen ansonsten undefinierbaren Schöpfer sind, kann nicht nachgedacht werden, solange selbst Atheisten nach der Existenz eines vergotteten Wandergurus suchen, der nie war.
Auch warum es im Christentum nicht um Pantheismus oder Panentheismus geht, sondern aufgrund der Vernunft des Werdens/Wort nur auf einen unsichtbaren Sprecher außerhalb der sichtbaren Materie geschlossen wird, über den es sonst nichts zu sagen gibt (genau wie die chrisltiche Dogmatik versucht zu verdeutlichen) kann nicht gedacht werden. Jede religiöse Rede vom Logos muss dann als moderne Mythologie verstanden werden, führt wie sich zeigt, leider nur zu Verwirrung.
Und warum die menschliche Vernunft die Orientierung an einer kosmisch-kreativen Vernunft bedarf (purer Humanismus und Naturalismus den Menschen beispielsweise weder in der ökoloigschen Ordnung hält, noch schöpungsvernünftig -zukunftsgerecht/nachhaltig- handeln lässt) sondern derzeit ins Gegenteil führt, mag bewusst sein. Doch was das mit christlichem Glaube zu tun hat, bringt man nicht auf eine Reihe, solange nur die Verirrungen des Aberglaube angeprangert werden und in Jesus ein Mythos von einem Gutmenschen gesehen wird.