Atheismus-Unterricht in Schulen?

Re: Atheismus-Unterricht in Schulen?

Beitragvon El Schwalmo » Fr 11. Jan 2008, 19:17

pinkwoolf hat geschrieben:Ich bevorzuge immer noch El Schwalmos Strategie.

wenn man diese Kinder 'erreichen' will, muss man vollkommen anders vorgehen. Eugenie Scott hat das recht anschaulich mit 'die Finger aus den Ohren nehmen' beschrieben. Das heißt, man muss die Kinder erst einmal dazu bringen, zuzuhören. Also dort abholen, wo sie stehen.

Meine 'formale' Methode bezieht sich auf (meist ältere) Schüler, die sich, wie bei uns immer wieder der Fall, über Evolution, genauer, über Menschen, die so etwas glauben, lächerlich machen. Die werden in der Form indoktriniert, dass sie aus irgendwelchen Schriften irgendwelche evolutionskritischen Dinge kennen, die man nicht mal so 'en passant' widerlegen kann. Noch problematischer sind die Schüler, die sich so gut auskennen, dass die ganz genau wissen, wo man im Bereich der Evolutionsbiologie bestimmte Sachverhalte einfach noch nicht weiß. Wenn die clever genug sind, bringen die einen ein ums andere Mal zum Eingeständnis: 'Das wird noch erforscht ...'. Man kann dann eigentlich nur noch wissenschaftstheoretisch argumentieren, aber die Zeit hat man in der Schule nicht.

Daher ist es in diesem Fall kaum möglich, anders als formal zu 'argumentieren', wenn man überhaupt eine Chance haben will, Unterricht zu machen. Leider zwingt einen das Zentralabitur dazu, die Inhalte in den Vordergrund zu stellen, obwohl man in solchen Fällen besser auf die weltanschaulichen Fragen der Schüler eingehen sollte.
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Re: Atheismus-Unterricht in Schulen?

Beitragvon ostfriese » Fr 11. Jan 2008, 19:56

Mal ernsthaft: Ich würde die Schüler tatsächlich mal einen Aufsatz schreiben lassen zu der Frage, warum ihrer Meinung nach Evolution im Biologie-Unterricht ausführlich behandelt und nicht als wissenschaftshistorisches Kuriosum in Geschichte nur kurz gestreift wird.

Weiterhin würde mich interessieren, ob sie auch in Bezug auf andere in der Schule vermittelte Theorien Zweifel an deren Richtigkeit hegen -- und wenn ja, warum.

Schließlich: Dass für Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie in der Schule keine Zeit bleibt, kommt der Wahrheit leider gefährlich nahe und ist hoch bedenklich. Wenn die Schüler das ihnen vermittelte Wissen nicht aus Einsicht in die Methoden und Bedingungen zugrundeliegender Erkenntnisgewinnungsprozesse übernehmen, sondern nur aus opportunem Glauben an die Autorität des Lehrplans oder Prüfers, bleibt ihre gesamte Weltsicht naiv. Und dementsprechend anfällig dafür, alsbald von der nächsten Autorität über den Haufen geworfen zu werden.
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Re: Atheismus-Unterricht in Schulen?

Beitragvon Max » So 13. Jan 2008, 14:21

Thema geteilt.

Die Diskussion über ID findet sich hier: viewtopic.php?f=13&t=1804&p=27630#p27630
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Re: Atheismus-Unterricht in Schulen?

Beitragvon El Schwalmo » So 13. Jan 2008, 14:50

Max hat geschrieben:Thema geteilt.

Die Diskussion über ID findet sich hier: viewtopic.php?f=13&t=1804&p=27630#p27630

ich möchte darauf hinweisen, dass dort meine Antwort auf ostfriese steht, die etwas länger geraten ist und daher Teile zu beiden Threads enthält.
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Re: Atheismus-Unterricht in Schulen?

Beitragvon Max » So 13. Jan 2008, 15:05

Ja, ich war mit nicht sicher, in welchen der beiden Themen der Beitrag noch gehört. Aber letztendlich habe ich ihn dann zu dem neuen Themen hinzugenommen, da dieser ohne den Beitrag nicht verständlich ist; dieses Thema hingegen schon.
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