Warum Religion überflüssig ist

Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon AAy » Fr 8. Feb 2008, 16:58

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:
Denken ist vor allem deshalb überflüssig, weil es gefährlich ist.

Hallo ! Ich finde auch, dass man das so nicht sagen kann. Denken ist ein viel zu allgemeiner Begriff.
Meine Gedanken das BIN ICH. Ich bin mein Gehirn - und der Rest des Körpers.


Das ist sehr ungenau. Bist du nun deine Gedanken oder dein Körper oder beides?

JustFrank hat geschrieben:Gefährlich sind diese sicher dann wenn sie anderen schaden bzw. Handlungen zur Folge haben die Schaden anrichten.

Zur Ausgangsfrage, warum Religion überflüssig ist:

Ich halte nichts von Religion.
Aber meiner meinung nach ist sie so lange nicht überflüssig, wie wir es nicht geschaft haben unsere Moral / Ethik anders
zu begründen als mit Gott und der Bibel.


Unlogisch. Bislang konnten auch mit Gott und Bibel Moral und Ethik nicht begründet, sondern nur gefordert werden.
Ansonsten behaupten Apel, er hätte das geschafft. Da hast du wohl gepostet, ohne dich vorher richtig zu informieren?

ernst.eiswürfel hat geschrieben:Wenn wir hier so oft die Wissenschaft bemühen um die Existens Gottes zu bestreiten, warum bemühen wir sie
nicht um moralisches Handeln zu definieren ?


Das ist logisch unmöglich.
Wissenschaft prüft Faktensätze. Bei einer Diskrepanz von Satz und Welt mußt du den Satz ändern.
Ethik schreibt vor.
Bei einer Diskrepanz von Satz und Welt mußt du die Welt ändern.
Warum aber willst du Moral überhaupt begründen? Mit dieser Intention bist du ja schon Moralist und brauchst keine Begründung mehr.

ernst.eiswürfel hat geschrieben:Ein Beispiel könnte sein, dass im Experiment festgestellt wird, dass kooperatives Verhalten künstlicher
Lebensformen erfolgsversprechender ist für den Schwarm künstlicher Lebensformen als egoistisches Verhalten.
Daraus kann man doch auch eine Moral für die menschliche Gesellschaft ableiten

(Hinweis: Bitte beim Zitieren immer den Verfasser des Zitierten angeben! PJ)
Nein.
Die Gesellschaft funktioniert anders als simplifizierte Computermodelle. Es gibt erfolgreiche Amoralisten.

Viele Grüße

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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon AAy » Fr 8. Feb 2008, 17:02

Peter Janotta hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Aber dann fehlt immer noch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Euphorie, die sich einstellt beim gemeinsamen Singen und Feiern im Hinblick auf das Glück hier auf Erden sein zu dürfen.

Deshalb würde ich die Ethik nicht vorrangig als Aufgabe der Naturwissenschaften sehen. Wesentlich geeigneter wären z.B. Psychologie und Sozialwissenschaften, die untersuchen von was es abhängt, dass möglichst viele Menschen möglichst gleichermaßen glücklich sind.


Das halte ich für ganz falsch. Wissenschaft soll werturteilsfrei sein.
In der Ethik hingegen werden Werturteile gefällt. Somit gibt es keinen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Ethik außer ultra posse nemo obligatur. Das setzt aber nur eine Grenze, keinen Inhalt.

Viele Grüße

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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon Peter Janotta » Fr 8. Feb 2008, 17:54

Sehe ich auch so. Aber das ist nicht unbedingt ein Widerspruch zu dem was ich geschrieben habe. Die Aufgabe der Wertung besteht darin, zu entscheiden welcher Zustand es ist, den die Gesellschaft durch die Ethik möglichst nahe kommen soll. Die Frage wie dieser Zustand am besten erreicht werden kann, wird dann am Besten durch die Wissenschaft untersucht.

Den Zustand, den ich als anstrebbar empfinde, ist eine möglichst gleichmäßige, möglichst maximale Verteilung des Glücklichseins in allen Bevölkerungsschichten.
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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon JustFrank » Fr 8. Feb 2008, 19:34

Peter Janotta hat geschrieben:Den Zustand, den ich als anstrebbar empfinde, ist eine möglichst gleichmäßige, möglichst maximale Verteilung des Glücklichseins in allen Bevölkerungsschichten.


Hey, es gibt ja noch echte Idealisten!

Ich will ja nicht unken, aber da präsentieren uns Soziologie und Psychologie leider den Menschen. Und der ist in der Hauptsache daran interessiert einen Menschen glücklich zu machen: Sich selbst!

Jeder von uns ist auf seine Weise auf der Jagd nach Glück und dabei nur solange angenehm sozial, wie ihm die Gemeinschaft anderer Menschen für diese Jagd nützlich ist.

Und weil alle so hingebungsvoll ihr Glück wollen, haben es die Häscher mit den Göttern so leicht. Die versprechen nämlich, dass genau ihre Religion exakt so glücklich macht, wie du es gerne werden möchtest. Das ist zwar Bull(tüüüüt), weil eine Religion nur ihre Drahtzieher glücklich (im Sinne von reich) macht, aber das ist dem Glücksuchenden irgendwann egal. An irgendeinem Punkt erzählt der Pfaffe dem Gläubigen einfach, dass der jetzt erreichte Zustand Glück ist. Und an irgendeinem Punkt marschiert der Gläubige auch damit ab.

Glücklicher kann man dann nur noch werden, wenn man beispielsweise all seine Besitztümer in den Schoß der Kirche übergibt (Scientology), dem Priester von all seinen geilen, kleinen Verfehlungen erzählt (Katholizismus) oder Glückszeitungen verkauft (Zeugen Jehovas) oder sich einfach unter Menschen, die eh nicht glücklich sein wollten, weil sie nämlich einen anderen Glauben haben, in die Luft sprengt (Islam).

Merke: Wer sein Glück hinter Kirchenmauern sucht, muss sich nicht wundern, wenn er plötzlich mit dem Wachturm in der Fußgängerzone steht.
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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon AAy » Fr 8. Feb 2008, 20:25

Peter Janotta hat geschrieben:Sehe ich auch so. Aber das ist nicht unbedingt ein Widerspruch zu dem was ich geschrieben habe. Die Aufgabe der Wertung besteht darin, zu entscheiden welcher Zustand es ist, den die Gesellschaft durch die Ethik möglichst nahe kommen soll. Die Frage wie dieser Zustand am besten erreicht werden kann, wird dann am Besten durch die Wissenschaft untersucht.


Ok, dafür kann man Sozialwissenschaft gebrauchen.

Den Zustand, den ich als anstrebbar empfinde, ist eine möglichst gleichmäßige, möglichst maximale Verteilung des Glücklichseins in allen Bevölkerungsschichten.


Was tust du dafür? Und wenn der Zustand erreicht wird, was hast du davon?
Ich würde den Utilitaristen nicht mal für sinnvoll halten, wenn ich überzeugter Moralist wäre. Ich fühle mich nicht verpflichtet, das Glück anderer zu bewirken. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Unfair ist es nur, wenn man andere daran hindert, ihr Glück anzustreben, indem sich etwas erlaubt, was sich nicht jeder erlauben darf. So habe ich jedenfalls den KI verstanden.

Viele Grüße

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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon AAy » Fr 8. Feb 2008, 20:52

JustFrank hat geschrieben:Ich will ja nicht unken, aber da präsentieren uns Soziologie und Psychologie leider den Menschen. Und der ist in der Hauptsache daran interessiert einen Menschen glücklich zu machen: Sich selbst!


Hm, das halte ich für eine typische Selbsttäuschung. Menschen streben in der Regel nicht ihr eigenes Glück an. Menschen nehmen sogar oft viel Unbill auf sich, um Ziele zu erreichen, die nicht unmittelbar zu ihrem Glück beitragen. Menschen sind nämlich keine Selbstglück-Maschinen, sondern Überlebens- und Reproduktionsmaschinen ihrer Gene, wie der Ober-Bright Dawkins feststellte.

Und weil alle so hingebungsvoll ihr Glück wollen, haben es die Häscher mit den Göttern so leicht. Die versprechen nämlich, dass genau ihre Religion exakt so glücklich macht, wie du es gerne werden möchtest.


In der Bibel ist auch von Verfolgung usw. die Rede.
Und im Buddhismus muß man sein Ich überwinden, das hat mit egoistischem Glück nichts mehr zu tun.

Glücklicher kann man dann nur noch werden, wenn man beispielsweise all seine Besitztümer in den Schoß der Kirche übergibt (Scientology),


Auditing dient der materiellen, geistigen und spirituellen Selbstverbesserung. Warum soll das umsonst sein? Wenn du dein Äußeres verbesserst, zahlst du dem Frisör Geld. Wenn du deine Gesundheit verbessert, zahlst du an Arzt oder Apotheker. Wenn du deine Seele pflegst, an den Psychotherapeuten. Verbesserst du deine Sicherheit, bezahlst du dein schwarzgekleideten Security-Mann. Warum sollte gerade die wichtigste Form der Selbstverbesserung umsonst oder billig sein? Problematisch erscheinen mir die unflexible Dogmatik, alles ob Hubbard alles fehlerfrei und perfekt gewußt habe, und die Höhe der Summen, die seit Miscavage verlangt werden, aber nicht das Grundprinzip, Geld für Lebenshilfe zu nehmen.

dem Priester von all seinen geilen, kleinen Verfehlungen erzählt (Katholizismus)


Ach naja, Abbé Pierre, Mutter Theresa, Frère Roger, Ghandi, Franz von Assissi, Laotse usw. hatten eigentlich anderes im Sinn. Die waren nur nicht so notgeil wie du, daher spielte diese Verfallsform der Reue bei denen wohl keine bedeutende Rolle. Was ist der Sinn des Kommens des Boddhidharma aus dem Westen?

Viele Grüße

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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon JustFrank » Fr 8. Feb 2008, 21:05

AAy hat geschrieben:
Auditing dient der materiellen, geistigen und spirituellen Selbstverbesserung. Warum soll das umsonst sein? Wenn du dein Äußeres verbesserst, zahlst du dem Frisör Geld. Wenn du deine Gesundheit verbessert, zahlst du an Arzt oder Apotheker. Wenn du deine Seele pflegst, an den Psychotherapeuten. Verbesserst du deine Sicherheit, bezahlst du dein schwarzgekleideten Security-Mann. Warum sollte gerade die wichtigste Form der Selbstverbesserung umsonst oder billig sein? Problematisch erscheinen mir die unflexible Dogmatik, alles ob Hubbard alles fehlerfrei und perfekt gewußt habe, und die Höhe der Summen, die seit Miscavage verlangt werden, aber nicht das Grundprinzip, Geld für Lebenshilfe zu nehmen.



Ich weiss ja nicht, woher du diese Leichtgläubigkeit nimmst, aber so wie du hier argumentierst, wärst du auch damit abgegangen, dass Auschwitz ein Wellsness - Camp war.

Auditing ist die perfide Scientology - Methode, um herauszufinden, was beim Opfer zu holen ist. Im weiteren Verlauf wird das Opfer dann dahingehend auditiert, dass es ja so gern noch mehr geben würde, als zu holen ist.

Lebenshilfe??? Ich kipp gleich vor Brüllen vom Stuhl. :lachtot:
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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon AAy » Fr 8. Feb 2008, 21:18

JustFrank hat geschrieben:
AAy hat geschrieben:
Auditing dient der materiellen, geistigen und spirituellen Selbstverbesserung. Warum soll das umsonst sein? Wenn du dein Äußeres verbesserst, zahlst du dem Frisör Geld. Wenn du deine Gesundheit verbessert, zahlst du an Arzt oder Apotheker. Wenn du deine Seele pflegst, an den Psychotherapeuten. Verbesserst du deine Sicherheit, bezahlst du dein schwarzgekleideten Security-Mann. Warum sollte gerade die wichtigste Form der Selbstverbesserung umsonst oder billig sein? Problematisch erscheinen mir die unflexible Dogmatik, alles ob Hubbard alles fehlerfrei und perfekt gewußt habe, und die Höhe der Summen, die seit Miscavage verlangt werden, aber nicht das Grundprinzip, Geld für Lebenshilfe zu nehmen.



Ich weiss ja nicht, woher du diese Leichtgläubigkeit nimmst, aber so wie du hier argumentierst, wärst du auch damit abgegangen, dass Auschwitz ein Wellsness - Camp war.

Auditing ist die perfide Scientology - Methode, um herauszufinden, was beim Opfer zu holen ist. Im weiteren Verlauf wird das Opfer dann dahingehend auditiert, dass es ja so gern noch mehr geben würde, als zu holen ist.


Naja, das sind nur Unterstellungen. Nach Auschwitz wollte niemand freiwillig, während Teilnahme an Auditing nicht erzwungen ist, zumindestens am Anfang. Natürlich soll Auditing charakterliche Schwächen aufdecken, das ist aber bei jeder Psychotherapie genauso der Fall - sonst kann man ja die Probleme gar nicht angehen.
Dir paßt Scientology, Scientologen hingegen kritisieren die pharmazeutisch orientierte Psychiatrie, die auf dem materialistischen Paradigma des Leipziger Begründers der empirischen Psychologie Wilhelm Wundt beruhe.
Jeder hat also sein Feindbild. Beweist das nun, daß irgendjemand mit seiner Weltanschauung die Wahrheit gefunden hat?

Auffällig mal wieder, daß du dir gerade mal wieder den leichtesten Punkt heraussuchst, die Scientologen, die sowieso keiner mag, während die anderen Leute aus meinem Posting von dir nicht kommentiert werden.

Viele Grüße

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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon folgsam » Fr 8. Feb 2008, 21:26

AAy, hast du mal Hubbards "Entdeckung einer Wissenschaft" gelesen?

Ich habe es. Ob du nach dieser Lektüre auch nur einen Hauch von Wissenschaftlichkeit oder auch nur annähernd nachvollziehbaren Gedankengängen in Scientology findest, ist mehr als fraglich.
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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon JustFrank » Fr 8. Feb 2008, 21:40

AAy hat geschrieben:
Auffällig mal wieder, daß du dir gerade mal wieder den leichtesten Punkt heraussuchst, die Scientologen, die sowieso keiner mag, während die anderen Leute aus meinem Posting von dir nicht kommentiert werden.



Kann ich dir sagen: Weil das wirklich ein richtiger Brüller ist! Du legitimierst hier Praktiken, die zu den schlimmsten Manipulationsmethoden gehören, die außerhalb von Folterkellern bekannt sind.

Zum Auditing geht übrigens kaum einer freiwillig. Er wird mit zunehmenden Druck zur Teilnahme "ermutigt". Nimmt er nicht teil, kann Scientology ihn auch leider gar nicht glücklich machen.
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Re: Warum Religion überflüssig ist

Beitragvon AAy » Fr 8. Feb 2008, 22:16

folgsam hat geschrieben:AAy, hast du mal Hubbards "Entdeckung einer Wissenschaft" gelesen?

Ich habe es. Ob du nach dieser Lektüre auch nur einen Hauch von Wissenschaftlichkeit oder auch nur annähernd nachvollziehbaren Gedankengängen in Scientology findest, ist mehr als fraglich.


Nö, ich habe versucht, die grundlegenden Vorstellungen von Scientology zu verstehen, aber nicht, in Details einzusteigen. Dazu ist mir Scientology zu gurugläubig und Hubbard zu verklemmt. Es gibt ja noch andere Religionen, da kann man die ganze Zeit nur für eine Sekte aufwenden.

Viele Grüße

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