Rastafari und so

Rastafari und so

Beitragvon carmen.andrescu » Mi 10. Aug 2011, 21:59

Hallo Leute, ich muss ein Referat für Reli machen. Da dacht ich mir, das halte ich mal über Rastafari, weil mir Raggae, viel mehr aber noch der alte Ska so gut gefällt. Infos habe ich schon gesammelt.
Die glauben ja, dass der Haile Selassi der Heiland ist ...
Jetzt aber mal ehrlich. Mit Verlaub, das ist ja sowas von bekloppt, geradeso wie wenn ein Grüppchen Russland-Deutscher nun in Angela Merkel die Heilige Jungfrau Maria erkennen und darauf hoffen, dass Sie den Sohn Gottes gebären wird, auf dass er das Schwarze Meer teile und sie heim ins Reich hole.

Ich stelle mir ernsthaft die Frage, wie ich Religiösen mit Respekt begegnen kann.
Es fällt mir schon schwer mit meinem Reli-Lehrer zu diskutieren, ohne ihn auszulachen.
Hat mir jemand einen Rat, wie ich damit umgehen kann?
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Re: Rastafari und so

Beitragvon ganimed » Do 11. Aug 2011, 00:20

Ich schließe mich der Frage an. Ich war letzten Sonntag bei der Taufe meines Kindes. Meine Frau will das so. Und ich hatte den gesamten Tag lang das Gefühl ein Komparse in einem schlechten Film zu sein.

Ich fürchte, so fühlen sich kulturelle und weltanschauliche Konflikte an. Nicht sehr angenehm. Und man weiß nicht recht, ob man ehrlich sagen soll, was man denkt, und ab auf die Barrikaden. Oder ob man böse Mine zum schlechten Spiel machen soll, die Auseinandersetzung aber vermeiden und damit auch Kollateralschäden verhindern.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 11. Aug 2011, 07:30

@ carmen.andrescu Willkommen im Forum bei :brights:
Zu Reggae und (das was früher als) Ska (bezeichnet wurde) kann ich dir zustimmen. Tendenziell mag ich dir zustimmen, was die Grundeinstellung zu Rastafaris und Religion allgemein betrifft. Die Merkel-Analogie mag auf den ersten Blick auch zutreffen können, trifft es aber nicht ganz. Die Rastafaris waren ja (AFAIK) "vor Haile Selassie" schon Anhänger einer christlichen Heilskirche aus dem Umfeld verschleppter afrikanischer Sklaven bzw. deren Nachkommen auf Jamaika. Und diese Kirche hat in guter christlich-jüdischer Tradition einen Messias angekündigt. Und diese Prophezeiung fiel halt auf Haile Selassie, nochdazu war Athopien das einzige afrikanische Land was nie Kolonie des weißen Europas war. Insofern finde ich dies alles innerhalb der typischen religiösen Irrationalität hübsch nachvollziehbar (und trotzdem irrational und "bekloppt" - aber eben nicht anders). Befremdlich für uns, weil wir in unserer heutigen Welt in der Regel die drei großen monotheistischen Religionen "kennen" und dort wird primär nur an irgendwie vor langer Zeit gestorbene Figuren aus den eigenen Reihen geglaubt, was das ganze für Außenstehende wohl etwas abstrakter und weniger offensichtlich fragwürdig und "bekloppt" erscheinen lässt - und eben "gewohnt" ist. Es wirkt ersteinmal für uns "bekloppter", aber wenn man (also ich) darüber nachdenke, dann sehe ich keinen Unterschied im "Schweregrad". Auch Mohamed wurde schon zeit seines Lebens als Messiahs verehrt (allerdings primär von seinen eigene Leuten - aber dieser Unterschied ließe sich durch die Sklaverei erklären), Jesus in Grenzen auch - soweit die Story mit den Jüngern tatsächlich tendenziell so - nach Abzug der ersichtlichen Phantasieausschmückungen - stimmt.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 11. Aug 2011, 07:42

Hat mit Rastafari nicht viel zu tun, aber viel mit "und so"
Und mit dem Spruch aus der Bibel: "Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?"

Die "Sekten-Expertin" und evangelische Christin Ursula Caberta
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Re: Rastafari und so

Beitragvon ujmp » Do 11. Aug 2011, 08:06

carmen.andrescu hat geschrieben:Es fällt mir schon schwer mit meinem Reli-Lehrer zu diskutieren, ohne ihn auszulachen.
Hat mir jemand einen Rat, wie ich damit umgehen kann?

Du könntest dir z.B. kleine Steinchen in die Potaschen füllen, das tut dann beim Sitzen weh und du hast automatisch ein ernstes Gesicht.

Oder lach einfach und sag "In meiner Religion ist das Auslachen einen heiliger Akt."

;-)
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Re: Rastafari und so

Beitragvon mat-in » Do 11. Aug 2011, 11:58

Wenn dir zum lachen ist (und du es auch argumentativ vertreten kannst, wenn du gefragt wirst, warum du lachst), dann: LACH! :applaus:

Und willkommen im Forum.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon xander1 » Do 11. Aug 2011, 12:26

Warum gehst du überhaupt zum Reli-Unterricht? Hast du keine Wahl Ethik zu machen?
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Re: Rastafari und so

Beitragvon carmen.andrescu » Do 11. Aug 2011, 13:06

Weil ich noch evangelisch bin und der Ethiklehrer ein Esoteriker. Es ist mir also egal welchen Unterricht ich besuche denn mein Problem bleibt dasselbe. Ob katholisch, evangelisch, Rasta oder Esoteriker, etc. ... ich kann niemanden ernst nehmen, es ist alles gleich abstrus für mich. Und wenn ich dann lache wird mir unterstellt ich sei arrogant, überheblich und was weiss ich noch alles. Die sind dann eingeschnappt und wenn sie nur beleidigte Leberwurst spielen ist das noch das Geringste. Bei manchen Lehrern oder in der Verwandschaft ist es besser wenn man seine ablehnende Haltung gegenüber Religion am besten versteckt, sonst wird man auf sehr subtile Weise sanktioniert.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon mat-in » Do 11. Aug 2011, 13:19

Austreten kommt nicht in Frage, wegen der Oma, oder ähnlichen Gründen?

Kann man im etikunterricht nicht wenigstens auf einem anderen level diskutieren? Bei einem theologischen Unterricht diskutierst du immer auf Grundlage von "Religion X" und kannst/darfst nicht über die Grundlagen reden.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon Nanna » Do 11. Aug 2011, 21:14

carmen.andrescu hat geschrieben:Ich stelle mir ernsthaft die Frage, wie ich Religiösen mit Respekt begegnen kann.
Es fällt mir schon schwer mit meinem Reli-Lehrer zu diskutieren, ohne ihn auszulachen.
Hat mir jemand einen Rat, wie ich damit umgehen kann?

Respekt sollte nicht daran gebunden sein, wie intelligent oder vernünftig dein Gegenüber sich zeigt oder welcher Weltanschauung es anhängt. Grundsätzliche Wertschätzung solltest du jedem Menschen gegenüberbringen, auch deinem Religionslehrer. Lachen darst du über das, was er sagt, trotzdem.

Gegenüber Inhalten gibt es keinen Respekt. Wie soll man auch einen Glauben respektieren? Man kann aber Menschen respektieren und dadurch zum Schluss kommen, nicht alles durch den Kako ziehen zu müssen, weil es andere verletzen könnte. Das heißt nicht, dass man keine Kritik üben soll, aber man sollte den grundsätzlichen Respekt vor Menschen von deren Ansichten trennen, auch wenn diese Leute einen ansonsten nicht beeindrucken. Was wäre unanständiger, als einen geistig Schwächeren zu verspotten? Und wie will man Respekt für sich selbst einfordern, wenn man auf andere herabsieht? Arroganz wird nicht gerechtfertigter, wenn man im Recht ist.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon xander1 » Fr 12. Aug 2011, 14:45

@carmen.andrescu:

Du weißt sicherlich, was die Bibel und die Christen bezwecken wollen. Das was für dich so lächerlich ist, ist lediglich ein Mittel Ziele zu erreichen oder beim status quo zu bleiben. Ich würde nicht darüber lachen. Wenn die Ziele mit deinen übereinstimmen, dann mach mit, ansonsten nicht. Ich sehe das ganz pragmatisch.

Stell dir das so vor, wie z.B. ein Ablenkungsmanöver jemanden zu belustigen, damit er/sie denkt der andere sei dumm, um ihm dann etwas zu klauen.
Dieser Zusammenhang trifft zwar so nicht auf dich zu, das ist nicht die passende Analogie, aber vielleicht verstehst du trotzdem was ich meine.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon tangens » Mi 14. Sep 2011, 23:11

An carmen.andrescu:

Verbreitet der Ethiklehrer seinen Esoterik-Unsinn im Unterricht? Ich habe die befürchtung, dass, da Ethik ein auf Diskussionen aufbauendes Fach ist, er die Schüler mit seinem Schwachsinn belästigt und sie manipuliert. Macht der Lehrer das?
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Re: Rastafari und so

Beitragvon JustFrank » Fr 16. Sep 2011, 18:15

carmen.andrescu hat geschrieben:Es fällt mir schon schwer mit meinem Reli-Lehrer zu diskutieren, ohne ihn auszulachen.
Hat mir jemand einen Rat, wie ich damit umgehen kann?


Diskutier mit diesem Menschen nicht, er kann Dir nichts vermitteln, was im Leben irgendwie von Nutzen sein könnte. Bleib dem Unterricht schlicht fern und konzentrier Dich auf Fächer, die einen realen Wissenszuwachs mit sich bringen.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon Lumen » Fr 16. Sep 2011, 23:38

Ergänze dein Referat mit Analogien wie Nanna oben beschrieben hat und vergleiche verschiedene Erlöserfiguren, vielleicht im letzten Teil. Da würde ich Jesus mit aufnehmen um den Bogen zu spannen und vielleicht noch John Frum vom Cargo Kult, das gibt eine Runde Mischung und du hast 'subtil' aber formal nachvollziehbar deinen Stich gemacht.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon stine » Sa 17. Sep 2011, 08:19

Eine hervorragende Antwort, Lumen!
Solch überlegte Lösungen sind mehr wert, als das ständige Hauen in die selbe Kerbe. Wer Probleme mit Religion hat, sollte sich nicht an Menschen wenden, die das gleiche Problem haben und es auch nicht lösen können. Das bringt dann so unqualifizierte Antworten wie die, die über der deinigen steht.


LG stine
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Re: Rastafari und so

Beitragvon JustFrank » So 18. Sep 2011, 10:00

stine hat geschrieben:Eine hervorragende Antwort, Lumen!
Solch überlegte Lösungen sind mehr wert, als das ständige Hauen in die selbe Kerbe. Wer Probleme mit Religion hat, sollte sich nicht an Menschen wenden, die das gleiche Problem haben und es auch nicht lösen können. Das bringt dann so unqualifizierte Antworten wie die, die über der deinigen steht.


LG stine


Die Antwort ist nicht unqualifiziert, sie ist ganz schlicht wahr. Es gibt Diskussionen, wo eine Seite zu 100% im Unrecht ist. Und kein Religionsgelehrter könnte auch nur den leisesten Beweis für das Gegenteil liefern.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon stine » So 18. Sep 2011, 10:45

Und trotzdem hat die menschliche Kultur das Phänomen der Religionen und den (Götter)Gottesglauben hervorgebracht. Das einfach vom Tisch zu fegen, mit dem Argument "Alles Deppen" ist halt ein bischen wenig, JustFrank.

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Re: Rastafari und so

Beitragvon mat-in » So 18. Sep 2011, 14:07

"Dem Unterricht fern bleiben" könnte juristische Konsequenzen haben (Schulpflicht und so). Wo er allerdings Recht hat - das sehe ich auch immer wieder - ist, das mit "überzeugten" Menschen nicht zu reden ist. Wo ich in der Diskussion klein Beg gebe, einsehen muß, daß ich zum Beispiel ein Deistisches Universum mit Schöpfergott der allem den Anstoß gab nicht ausschließen kann (auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte), pochen solche Leute auch nach einer halben Stunde Diskussion in der man jedes ihrer Argumente wiederlegt hat mit den gleichen wiederlegten Beispielen noch auf ihre Ursprungsmeinung. Das hat immer nur den Anschein eine Diskussion, offen, Gesprächsbereit zu sein. Egal ob es jetzt um die Kraft von Energieheilsteinen, die Existenz Gottes als Mann mit Bart oder den Anarchismus als beste Staatsform geht... da kann man von vorne herein das Reden sein lassen. :kopfwand:
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Re: Rastafari und so

Beitragvon Nanna » So 18. Sep 2011, 14:17

mat-in hat geschrieben:"Dem Unterricht fern bleiben" könnte juristische Konsequenzen haben (Schulpflicht und so)

Normalerweise sollte die Möglichkeit bestehen, in den Ethikunterricht oder ein ähnliches, bekenntnisfreies Unterrichtsangebot zu wechseln. Sowas kann man spätestens mit dem Erreichen der Religionsmündigkeit von 14 Jahren selbst entscheiden, auch gegen den Willen der Eltern. Es gibt jedenfalls keinen Zwang zum Besuch eines bestimmten Bekenntnisunterrichts.
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Re: Rastafari und so

Beitragvon mat-in » So 18. Sep 2011, 19:20

Ich hatte in Erinnerung, daß der Ethiklehrer ähnlich seltsam ist. Aber ich mag jetzt das Thema verwechseln...
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