Ich denke, dass das deine ganz persönliche Wahrnehmung ist. Jeder von uns, natürlich auch ich, hat seine ganz persönliche Sichtweise zu diesem Thema. Ich gebe euch allen Recht darin, dass religiöse Indoktrination im Menschen etwas verändert. Ich weiß nicht, in welchem Alter wir ganz besonders dafür empfänglich sind und warum manche später zweifeln und andere nicht, aber ganz bestimmt gibt es bei "echten" Glaubensgenossen keine Verachtung gegenüber Atheisten, sondern höchstens Mitleid, dass jener nicht spüren kann, was es heißt, sich nicht alleine zu fühlen, wenn alles andere wegbricht. Die interpretierte Überheblichkeit resultiert daher aus der Tatsache, dass sich Gläubige in "besseren Händen" wähnen.Darth Nefarius hat geschrieben:stine hat geschrieben:Und wer in einem Thread ein Thema aufgreift und weiter spinnt, richtet keinen nachhaltigen Schaden an!
Derjenige richtet bestimmt keinen Schaden an, er bringt nur das bisschen Ordnung durcheinander, das hier existiert.
Eine wesentliche Schwäche teile Gläubige aber, sie betrachten in ihrem Inneren den Anders-/Nichtgläubigen als minderwertig und verachten ihn, weil er ihre Wahrheiten verneint. Sogar in Fernsehdiskussionen kann man unter den liberalsten Vertretern der Kirche die Veraxchtung für das Gegenüber raushören, bei Katholiken ist das besonders ausgeprägt.
Was die Religionsvertreter (ich trenne hier immer ganz absichtlich) angeht, so gebe ich allen recht darin, dass sie oft an Sturheit kaum zu überbieten sind und sich oft gar nicht menschlich verhalten. Aber genau deshalb ist es so wichtig, dass in den Gemeinden jede Coleur von Glaubenden vertreten ist. Die Kirchenfürsten müssen sich wehren, wollen sie das Zepter noch lange alleine in der Hand halten.
Und du kannst mir sicher glauben, dass Religionsausübung in ganz vielen Gemeinden, also das Feiern kirchlicher Feste, längst Kulturgut geworden ist und einfach nur die Freude am Gemeinschaftswesen widerspiegelt. Der religiöse Fanatiker ist hier eher selten zu finden.
Versteh ich jetzt nicht.Darth Nefarius hat geschrieben:Nein, es ging nicht um die Taufe, sondern um die konfirmation, die ich dank Bestechungsgelder hinter mich gebracht habe. Aber eben genau das ar dann der Grund, warum ich von der Sparkasse ein Angebot bekommen habe, mein Cousin hat ein vergleichbares nach einer Kommunion erhalten. Das ist eine eindeutige Bevorzugung.
Du denkst, dass katholische mit Kommunion und Firmung im Vorteil sind, weil die Evangelen NUR die Konfirmation haben?
Ja, ich habe mich schon öfter geoutet und jeder hier weiß, dass ich wenig Verständnis für religiöse Sturheit aufbringe. Ich bin eher "zufällig" zu meinem Amt gekommen, aber trotzdem werde ich es bis zur nächsten Wahlperiode zu Ende führen. Ich habe wirklich oft über einen Rücktritt nachgedacht, aber heute bin ich der Meinung, dass ich viel bewirken konnte und das macht mich auch wieder froh, obwohl mich das oft ordentlich Kraft und Laune gekostet hat.Darth Nefarius hat geschrieben:In "unserer Kirchenstiftung"? Hast du dich da überhaupt "geoutet"? Wenn nein, dann spricht doch nichts dagegen, du hast ja nichts zu befürchten.
Wessen Worte sind das überhaupt (wilde Ehe, unsolide Verhältnisse)? Die der Leute aus der Kirchenstiftung? Dann kannst du aber nicht wirklich von sozialer Akzeptanz sprechen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass nicht nur du hinter deren Rücken so spricht, deine Freunde aus der Kirchenstiftung werden das aber nicht so ironisch meinen. Wenn wir von Nachteilen reden, meinen wir nicht den Scheiterhaufen oder die Mistgabel, scharfe Zungen, Misstrauen und Ächtung sind auch solche.
Das ist fast ein wenig, wie in der Politik .
Ich sagte schon, es sind immer persönliche Schicksale, die uns im Gedächtnis bleiben. Dasselbe passierte auch in der DDR, aber andersrum. Es ist nie überall nur schön. Das ist zwar keine Entschuldigung, aber eine Erklärung. Heute als Erwachsener stehst du doch da drüber, oder nicht?Darth Nefarius hat geschrieben:Es war eben nicht nur er, alle anderen Involvierten haben einfacht die Füße stillgehalten oder ihn unterstützt. Ich hatte auch noch eine interessante Erfahrung mit meiner Klassenlehrerin in der Grundschule...
Das war nicht "indirekt" sondern "direkt" .Darth Nefarius hat geschrieben:...den darauffolgenden Austritten sehr indirekt mit der Metapher, dass Gliedmaßen aber ohne den Körper nicht überleben, jedem damit gedroht, der austreten will.
Klar, muss er das sagen, das war von ganz oben verordnet. Diese Auslegung haben sie überall weitergegeben.
Bestimmte Überlieferungen, basierend auf Erfahrungswerten früherer Völker, sind so von Schriftgelehrten niedergeschrieben worden. Wenn sie heute ihre Gültigkeit verloren haben, weil z.B. die hygienischen Umstände besser geworden sind als sie damals waren, dann bleibt trotzdem das Geschriebene, sofern es nicht irgendwann umgeschrieben wird. Heute ist es für Gott eben nicht mehr so einfach einen plausiblen Propheten zu schicken, der die Bibel oder den Koran umschreibt . Weltweit streitet niemand ab, dass religiöser Fanatismus mehr Schaden, als Nutzen bringt. Die geschürten Ängste vor allem möglichen Übel, sind sicher nicht unbeabsichtigt, um die Glaubenden bei der Sache zu halten. Um so wichtiger ist es, dass gemäßigte Religiöse sich in den Gemeinden stark machen und den Druck aus abergläubischen Überlieferungen nehmen.Darth Nefarius hat geschrieben:Den Ablasshandel habe ich erwähnt, weil du nicht einsehen wolltest, dass die Kirche sehr viel mit dem Kapitalismus schon früher zu tun hatte, und jetzt auch noch hat. 1 von 6,5 Milliarden hat da recht, es ist nur ein formeller Unterschied zwischen Aberglauben und Glauben. Wenn der Moslem meint, dass Schweinefleisch unrein ist, wird der Christ das als Aberglauben bezeichnen, der Moslem aber nicht. Brot beim Abendmal zu essen und das mit dem Leib Christi zu vergleichen werden wieder andere als Aberglauben bezeichnen.
Es ist nie alles nur schlecht. Jeder muss sich irgendwo seinen Standpunkt suchen, mit dem er gut zurecht kommt.
LG stine