ganimed hat geschrieben:Wenn man des anderen Argumente hört, um ihn kennenzulernen, stimmt, dann könnte eine Diskussion tatsächlich "nur" zum Kennenlernen und Austausch dienen. Wenn man den anderen nicht von seiner Meinung überzeugen möchte, dann tauscht man einfach nur brav die Argumente aus, hinterfragt nicht viel, kritisiert nichts und betrachtet die dargebotenen Argumente nicht kontrovers. Das kann friedlich, nützlich und nett sein.
Ich gehe erstmal von der Grundsatzhaltung aus, dass mein Gegenüber nicht doof ist. Vielleicht hat mein Gegenüber ja schon die Entkräftung all meiner Argumente gefunden und deshalb eine ganz andere Überzeugung als ich?
Ich denke, das wichtigste überhaupt ist, die Meinung des anderen nicht abzuwerten, sondern Interesse daran zu zeigen, wie er dazu kommt. Manchmal geht es halt darum Menschen kennenzulernen, gute Beziehungen zu knüpfen, anstatt dem anderen mal platt gesagt, auf Teufel komm raus eins überbraten zu wollen. Es ist einfach nicht jeder doof oder naiv oder ein Arschloch, der eine andere Meinung oder andere Werte im Leben, als man selbst.
sonst kenne ich mich auch so, wenn mir jemand gleich direkt mit angeblichen Argumenten - die oft nur Vorurteile sind, kommt, dann mache ich innerlich zu, und werde aggressiv bis gelangweilt-genervt (weil man zum 100dersten mal den selben blöden sch** hört oder liest). Überhaupt, wenn sich in einer Diskussion herausstellt, dass jemand (m)eine andere Lebenseinstellung nicht einfach mal so stehen lassen kann - dann empfinde ich ihn schnell doof und als Arschloch. Und reagiere dann auch nicht unbedingt mehr so, wie es eigentlich angebracht und menschlich richtig wäre.
Aber grundsätzlich finde ich: Das Leben wäre einfach nur langweilig, wenn alle immer gleich denken und fühlen würden! Dann gäbe es viel weniger zu lernen!
LG, PW_