JustFrank hat geschrieben:Sehe ich vollkommen anders. Unseren Grundsätzen nach sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie man Götter und andere Hirngespinste zurückdrängt.
Äh, jetzt halt mal. Wenn das dein Ziel ist, bist du bei der Giordano Bruno Stiftung gut aufgehoben, nicht aber bei den Brights.
Die Brights-Prinzipien machen das SEHR deutlich:
Prinzip Nr. 8:
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Wir streben eine wachsende Gemeinschaft von Brights an, die dazu in der Lage sind, in einer konstruktiven Art und Weise gesellschaftlichen und politischen Einfluss zu nehmen. Die Brights-Bewegung ist vom Prinzip her keine anti-religiöse Kraft in der Gesellschaft. Das übergeordnete Ziel ist eine faire Beteiligung an der Gesellschaft für alle, was einen Platz für Menschen mit naturalistischer Haltung in Politik und Gesellschaft erforderlich macht.
Es gibt die menschliche Schwäche, wir/sie-Kategorien zu erfinden, in denen das "sie" negativ oder ablehnend betrachtet wird. Obwohl einige individuelle Brights negative Sichtweisen von Personen mit Glauben an Übernatürliches haben mögen, sieht sich die Brights-Bewegung Anderen nicht überlegen an und verachtet Andere auch nicht.
Was angestrebt wird ist gesellschaftliche Aktzepanz und Gleichberechtigung. Diese Bewegung lehnt nicht nur mit Bestimmtheit verbale Vergleiche ab, die Brights als geringwertigere Bürger darstellen als religiöse, sondern lehnt auch solche ab, die religiöse Bürger als geringwertiger darstellen als die Brights. "
JustFrank hat geschrieben:Es ist ein schlichter Widerspruch, wenn Brights einerseits übernatürliche und mystische Elemente ablehnen, auf der anderen Seite, auf der anderen Seite aber fleißig nach Erklärungen, Begründungen und, in diesem Fall besonders bedenklich, Definitionen für solche Elemente suchen.
Das bedeutet nämlich im Umkehrschluss, dass wir hier einen erheblichen Teil unserer Zeit hier damit verschwenden, unsere eigenen Grundsätze abzuschießen.
Ich stimme dir zu, dass hier zu viel Zeit für theologisches und philosophisches Fachgesimpel verschwendet wird, auch wenn ich mich selber immer wieder gerne daran beteilige. Wenn Einzelne das tun wollen, muss es trotzdem erlaubt sein, aber diejenigen, die lieber am eigentlichen Ziel der Brights arbeiten wollen, sollten das Forum stärker als bisher dafür nutzen. Das wäre dann Prinzip Nr. 9:
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Die Vereinigung von Personen mit naturalistischen Weltbildern muss eine soziale und politische Schlagkraft erhalten, die ihrer Größe entspricht. Als Teilnehmer dieser Internet-Vereinigung arbeiten wir darauf hin, dass die Gesellschaft diesen Fakt erkennt. Brights der Internet-Vereinigung widerstreben ihrer Nicht-Beachtung, Ausgrenzung und Diskriminierung in unseren Gesellschaften. Wir werden darauf zu arbeiten, dass wir als Bürger akzeptiert werden und zwar auf dem selben Level wie Personen mit anderen Weltbildern.
Wir möchten, dass die Gesellschaft erkennt, dass es eine große Anzahl an Brights gibt und dass sie nicht länger als Gemeinschaft ignoriert werden. Noch werden wir uns auf die Rolle einer Randgruppe festlegen lassen, die von oben herab behandelt und definiert wird."
Der Tenor sollte klar sein: Die Brights treten in erster Linie für Weltanschauungsfreiheit ein, d.h. im Zweifelsfall übrigens auch für die Weltanschauungsfreiheit religiöser Personen. Wir sind keine aggressive Bewegung, die gegen die Religion ist, wir sind lediglich gegen die Unterdrückung Andersdenkender. Unser derzeitiges Problem ist, da gebe ich dir aber recht, dass wir viel zu sehr um Gott und Religion kreisen, obwohl das gar nicht unsere Gegner sind. Unsere Gegner sind die Personen in der Gesellschaft, die abweichende Meinungen und Lebensmodelle (in unserem Fall eben ohne Religion und Gott) nicht akzeptieren möchten und meiner Meinung nach besteht auch dringender Arbeitsbedarf bei der Verflechtung von Kirche und Staat, das sind aber gesellschaftspolitische und keine philosophischen Arbeitsgebiete.
(Um noch was zum eigentlichen Thema gesagt zu haben: Was ist Gott? Nicht mein Problem!

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