El Schwalmo hat geschrieben:Natürlich ist ab einem bestimmten Zeitpunkt 'der Zufall gezähmt'. Natürlich ist irgendwann, wie Du gesagt hast, ein Tier nicht mehr in der Lage, sich in eine andere Lebensform zu wandeln. Aber ob das einen Vektor in den Anfangsbedingungen impliziert? Ich gehe davon aus, dass ein 're-running the tape' (Goulds Metapher für die Evolution noch einmal ablaufen lassen) keine Garantie dafür böte, dass wieder Menschen auf der Erde entstehen. Conway Morris sieht das anders, und es gibt auch gar nicht so schlechte Argumente für Vorhersagen in einem bestimmten Rahmen.
Es gibt dabei 2 Aspekte selber zu bedenken, und nicht irgendwelche Weisen von Vorgestern zu glauben.
Nach den letzten Forschungsergebnissen und gemessenen Fakten wird die Arktis in 35 bis 50 Jahren eisfrei sein. Das ist nicht nur das Ende der Gattung Eisbär, sondern auch einge andere Arten wie Ren, Karibou, Mochusochse usw. werden verschwinden. Die Herdentiere wandern bis zu 2000 km in Richtung Norden, um im Sommern ohne die grauenhafte Mückenplage ihrer Winterweiden überleben zu können. Die Mücken werden mit dem warmen Klima nordwärts ziehen, so wie es heute bereits viele Arten unter und über Wasser machen. Damit wird der gesamte Jahresablauf der Tiere gestört, was nur wenige Gattungen verkraften werden.
Zwar kann man einige Gattungen in Zoos halten, nur wie lange? Was nützt es, wenn den Tieren geht nach x Hundert Generationen das Instinktverhalten verloren geht. Die wissen nur noch um 16:00 Uhr geht das Gatter auf und jemand bringt Futter rein. Wie eine Herde von zig Tausend Tieren funktioniert und sich vor Wölfen schützt, wo sollen sie das bitte lernen. Das entsteht nicht von gestern auf heute, kann zwar aufwendig trainiert aber nicht vererbt werden.
Die Gattung Mensch hatte in ihrer Entwicklung einige Phasen, das gab es nur noch wenige Hundert oder Tausend Exemplare an einigen wenigen Orten der Erde. Zufällig ein Erdbeben, eine Flut, ein Super-Vulkanausbruch, eine Seuche usw., und es gäbe heute keine Menschen. Selbst wenn ein Superexperiment möglich wäre die Entwicklung der letzten 1 Million Jahre zu wiederholen, so bedeutet das nicht am Ende bevölkern wieder einige Milliarden Menschen die Erde, bauen Kirchen und verehren fiktive nicht existente Götter. Es könnten genau so gut einige Milliarden Hamster, oder Eichhörnchen oder gar Osterhasen sein. Dieser Ablauf der Evolution ist zufällig und wird von relativ seltenen Ereignissen in andere Richtungen gelenkt.
Die Frage ist also, was bewegt Menschen wie Conway Morris das Gegenteil zu behaupten. Haben die sich zuviel von der Droge Religion reingeworfen oder fehlten denen einige Fakten. Die Verwendung von Begriffen wie etwa "Plan", "Gesetzmäßigkeiten" usw. ist Hinweis genug, die Evoltion plant nicht - sie passt sich nur an. Was nützt es sich über solche Werke zu ereifern. Das was in den nächsten Jahrzehnten passieren wird, das konnte sich vor nur 50 Jahren niemand vorstellen. Solche Knackpunkt in der Entwicklung mit eher zufälligem Ausgang hat es sicher schon mehrere gegeben. Einer war der K-T Übergang vor 65 Millionen Jahren mit dem Ende der Dinos.