Klingt irgendwie nach verspeister Ursuppe..., wenn man schnell drüber liest.El Schwalmo hat geschrieben:...bereits usurpiert.
Ist nicht einfach mit euch!
LG stine
Klingt irgendwie nach verspeister Ursuppe..., wenn man schnell drüber liest.El Schwalmo hat geschrieben:...bereits usurpiert.
ujmp hat geschrieben:wegen dieses Konsistenzbedürfnisses sind fundamentalistische Strömungen im Kommen - die Leute haben die Nase voll vom pseudophilosophischen Geschwurbel ihrer Theologen.
Myron hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Ich halte nicht viel von Dawkins. Aber sein Beitrag zur Rede des Papstes, der in etwa wie Ayala 'argumentierte', ist immer noch das Beste, was es zu diesem Geschwurbel zu sagen gibt:Dawkins, R. (1997) 'Obscurantism to the Rescue' The Quarterly Review of Biology 72 (4):397-399
URL: http://www.biology.mcmaster.ca/course_i ... s03_04.pdf, letzter Zugriff: 11.05.2010
Ja, Richie bringt's auf den Punkt.
ujmp hat geschrieben:Man muss die Wahrheit aber sagen dürfen, auch wenn sie auf den Gegner u.U. vernichtend wirkt.
Nanna hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Man muss die Wahrheit aber sagen dürfen, auch wenn sie auf den Gegner u.U. vernichtend wirkt.
Um das der Vollständigkeit halber zu ergänzen: Man muss "die Wahrheit" dann aber auch verdammt gut beweisen können, andernfalls ist es keine Wahrheit, sondern eine unbewiesene und damit letztlich willkürliche Vorstellung von der Wahrheit.
ujmp hat geschrieben:Das hat mit Eindreschen nichts zu tun. Stil ist Geschmackssache. Man muss die Wahrheit aber sagen dürfen, auch wenn sie auf den Gegner u.U. vernichtend wirkt. Dazu ist die Wahrheit ja da. Hans Albert hat z.B. auch Hans Küng Unlauterkeit vorgeworfen. Es nützt nur nicht allzuviel, weil Theologie dem Wesen nach keine Wahrheitssuche sondern Ideologie ist.
Nanna hat geschrieben:Die Aussage "Der Kreationismus ist in weiten Teilen unlogisch und mit empirischen Ergebnissen unvereinbar" ist leicht zu beweisen,
Nanna hat geschrieben:ist aber auch etwas ganz anderes als die Wahrheit von "Die Evolutionstheorie bildet die objektive Wirklichkeit ab" zu beweisen; das ist viel komplexer und schwieriger.
Nanna hat geschrieben:An einem Beispiel verdeutlicht: ein Kreationist muss sehr viel Liebe zur Logik mitbringen, wenn er die Widerlegung des Kreationismus akzeptieren kann, obwohl damit elementare Teile seines bisherigen Weltbildes und damit auch Lebenskonzeptes über den Haufen geworfen werden.
Nanna hat geschrieben:Also ja, Kritizismus allein ist in diesem Sinne destruktiv, aber das bringt uns erstmal nur theoretisch weiter und nicht in der praktischen Auseinandersetzung. Jetzt gebe ich den Ball zurück: Wie siehst du das?
El Schwalmo hat geschrieben:Wenn man Evolution ernst nimmt, hat man mit Christentum ein Problem, denn da geht es ja nicht nur um Soft-Kreationismus, sondern um ganz konkrete Dinge wie Auferstehung, Heilserwartung und so weiter. Die kriegt man mit Evolution kaum sinnvoll unter einen Hut. Okay, bis hier ist das für mich immer noch ein Glasperlenspiel.
Nanna hat geschrieben:Also ja, Kritizismus allein ist in diesem Sinne destruktiv, aber das bringt uns erstmal nur theoretisch weiter und nicht in der praktischen Auseinandersetzung. Jetzt gebe ich den Ball zurück: Wie siehst du das?
Myron hat geschrieben:Ein konsequenter Anhänger der naturalistischen Evolutionstheorie muss auch an eine wunderfreie Naturgeschichte des tierischen und insbesondere menschlichen Bewusstseins und aller geistig-seelischen Erscheinungen glauben. Das bedeutet den Abschied vom Substanzdualismus, d.h. vom Glauben an Seelen oder Geister als unkörperliche Wesen. Doch spätestens bei diesem Punkt geht es auch einer "liberalen" Theologie an den Kragen! Ich denke, die einzige theoretische Rückzugsnische, die den Theologen dann noch bleibt, ist die Annahme, dass Gott die einzige "spirituelle Substanz" sei, und er keine vergleichbaren menschlichen Seelen erschaffen habe.
In meinen Augen bleibt einem "liberalen" Theologen, der ein konsequenter Evolutionist sein will, somit nur noch die Kombination aus Deismus & "biologischer Substanzmaterialismus". Soll heißen: Es gibt einen ewigen göttlichen Geist, der die Natur und die Naturgesetze erschaffen hat, ohne sich nach der Urschöpfung weiter aktiv darum zu kümmern. Er hat die Menschen nicht "nach seinem Bilde", sondern als gänzlich körperliche Lebewesen erschaffen, die zwar seelische Eigenschaften haben, aber keine Seelen sind, was eine individuelle Auferstehung nach dem Tode ausschließt.
El Schwalmo hat geschrieben:eben. Und wenn das noch 'Christentum' genannt wird, schändet das alle Glaubensbekenntnisse, die ich kenne. Theologen, die das, was Du gerade beschrieben hast, zumindest implizit vertreten, plappern diese Glaubensbekenntnisse in der Kirche nach, teilweise sogar von der Kanzel herab. 'Kognitive Dissionanz' ist noch das Euphemistischste, was mir dazu einfällt.
El Schwalmo hat geschrieben:Aber das war nicht mein Punkt, das ist eine eher lässliche Sünde. Mir geht es darum, dass diese Menschen meinen, mit der Wissenschaftskeule auf Kreationisten eindreschen zu sollen. Dafür fallen mir dann keine Begriffe mehr ein, die nicht pejorativ sind.
Myron hat geschrieben:Mir fällt dazu der Ausdruck "intellektuelle Schizophrenie" ein
ujmp hat geschrieben:Das hat mit Eindreschen nichts zu tun. Stil ist Geschmackssache. Man muss die Wahrheit aber sagen dürfen, auch wenn sie auf den Gegner u.U. vernichtend wirkt. Dazu ist die Wahrheit ja da. Hans Albert hat z.B. auch Hans Küng Unlauterkeit vorgeworfen. Es nützt nur nicht allzuviel, weil Theologie dem Wesen nach keine Wahrheitssuche sondern Ideologie ist.
spacetime hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Mir fällt dazu der Ausdruck "intellektuelle Schizophrenie" ein
Eine ernsthafte Krankheit, die es zu heilen gilt? Na dann, gute Besserung!
Dann wäre ich auch krank, wenn ich morgens mit dem Auto zur Arbeit fahre, an der ich als Umweltaktivist tätig bin?
Myron hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:eben. Und wenn das noch 'Christentum' genannt wird, schändet das alle Glaubensbekenntnisse, die ich kenne. Theologen, die das, was Du gerade beschrieben hast, zumindest implizit vertreten, plappern diese Glaubensbekenntnisse in der Kirche nach, teilweise sogar von der Kanzel herab. 'Kognitive Dissionanz' ist noch das Euphemistischste, was mir dazu einfällt.
Mir fällt dazu der Ausdruck "intellektuelle Schizophrenie" ein: An den Werktagen wird an die Methoden und Resultate der Naturwissenschaft geglaubt und am Sonntag an einen göttlichen Geist, gottgeschaffene & unsterbliche menschliche Seelen, Himmel & Hölle, die göttliche Dreieinigkeit, die Fleischwerdung Gottes, die Auferstehung nach dem Tode sowie den Sündenfall & die Erbsünde.
Myron hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Aber das war nicht mein Punkt, das ist eine eher lässliche Sünde. Mir geht es darum, dass diese Menschen meinen, mit der Wissenschaftskeule auf Kreationisten eindreschen zu sollen. Dafür fallen mir dann keine Begriffe mehr ein, die nicht pejorativ sind.
Auch im Haus der sogenannten liberalen Theologie spukt es noch.
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