Andreas Müller hat geschrieben:aber es könnte sein, dass die noch mal eine ernsthafte Gefahr für unser Weltbild werden.
Was soll denn eine "Gefahr für unser Weltbild" sein? Das könnte man doch nur mittels besserer Argumente und Belege ändern.
eben. Die
negative Apologetik von ID ist gar nicht 'ohne'. Sehr viele Argumente für unser Weltbild sehen nur so überzeugend aus, weil eine bestimmte Auffassung von 'Wissenschaft' vorausgesetzt wird.
Stell' Dir mal vor, Menschen wie Kutschera oder Dawkins müssten sich in einem herrschaftsfreien Diskurs vor neutralem Publikum mit Evolutionsgegnern wie Scherer argumentativ auseinandersetzen. Der Standard
in unserem Weltbild ist, dass eine 'story' (im
nicht pejorativem Sinn, also als ein Entwicklungsweg, der keinem der bekannten Befunde oder Gesetzlichkeit widerspricht) als hinreichend angesehen wird, eine naturalistische Entstehung eines Systems zu vertreten. In diesem Weltbild wird ein
Unmöglichkeitsbeweis von ID gefordert: es müsste zeigen, dass es solche Weg nicht geben
kann.
ID hingegen möchte die Wege sehr konkret gezeigt bekommen. Es dreht die Beweislast um: es fragt, wie ein Vorgang abgleaufen ist. Die Argumentation ist nicht symmetrisch, denn ID verlangt einen
Möglichkeitsbeweis. Nun muss man aber einräumen, dass in den meisten 'interessanten' Fällen zurzeit zu wenig Befunde vorliegen, um das zu leisten,
wenn man die herrschende Auffassung von Wissenschaft nicht uneingeschränkt anerkennt.
Das Problem entsteht dann, wenn die
Geltung der Auffassung von Wissenschaft angezweifelt wird. Wenn es ID gelingt, diesen Diskurs zu erzwingen, kann es durchaus sein, dass wir ein Problem bekommen. Und dann wird sich bitter rächen, wenn Details als bekannt bezeichnet wurden, die das nicht sind.