10 Tipps für die erfolgreiche Ehefrau

Re: 10 Tipps für die erfolgreiche Ehefrau

Beitragvon Nanna » Sa 26. Sep 2009, 10:42

Vielleicht hätte ich mich noch klarer ausdrücken sollen. Ich habe nichts von wahlloser Freundlichkeit gesagt, noch prinzipielles Herunterschlucken von Ärger gutgeheißen. Ich würde in Churchills Satz vor allem das Wort "böse" betonen, denn böse Worte im Sinne von Gehässigkeit oder gezielter Verletzung anderer sind wirklich in 99% der Fälle ganz großer Mist. Es ist in so gut wie jeder alltäglichen Situation möglich, Kritik so zu äußern, dass die Äußerung der Konfliktlösung dient. Wenn die Kassiererin ihren Job nicht gut macht, hilft ein "Ach Sie faule Hilfskraft schon wieder!" auch nicht weiter, ein freundlich, aber bestimmtes "Bitte scannen sie die Sachen doch in Zukunft schneller, es dauert immer recht lange bei Ihnen." wird sicherlich viel eher als konstruktive Kritik verstanden (weil nicht ein Angriff auf die Person, sondern eine klar formulierte Erwartung geäußert wird).

Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen instinktiv den Fehler machen, brachiale Unfreundlichkeit mit Durchsetzungsvermögen gleichzusetzen. Streiten heißt aber nicht, dass man sich anschreien oder unfreundlich werden muss, im Gegenteil, für mich sind das immer Zeichen großer persönlicher Schwäche. Wer das nötig hat, kompensiert meist noch irgendetwas anderes. Man sollte schon in der Lage sein, seine schlechte Laune oder Unzufriedenheit mit sich selber auszufechten und das klar von Problemen mit Mitmenschen trennen. Dazu gehört allerdings auch, dass man, wenn wirklich Probleme da sind, diese auch offen anspricht und so sich UND dem anderen die Möglichkeit zur Klärung gibt. Dabei muss man ja nicht künstlich einen auf total lieb machen, aber zwischen klarer (auch sehr bestimmter oder gar scharfer) Kritik und Unfreundlichkeit (Churchills "böse Worte") oder gar gezielter Demütigung liegt immer noch ein großer Unterschied. Ich habe sogar immer wieder die Erfahrung gemacht, dass eine im Ton höflich vorgetragene und in der Sache harte Bitte/Erwartung wesentlich mehr Eindruck hinterlässt und konkretes Handeln nach sich zieht, als Unfreundlichkeit, in der die Hybris schon mitschwingt.
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Re: 10 Tipps für die erfolgreiche Ehefrau

Beitragvon stine » Sa 26. Sep 2009, 17:30

platon hat geschrieben:Vor allem sollten wir uns selbst unaufhörlich auf die Schulter klopfen und uns loben, wie tapfer und unverdrossen wir doch tagein-tagaus atmen und unser Herz schlagen lassen. Wenn man sich die vielen Leute anschaut, die bisher auf dieser Erde gestorben sind, gehört man mit dieser Beifall erheischenden Meisterleistung zu einem ganz kleinen aber elitären Zirkel, oder stine?.
Was heißt wir uns selbst? Du dir? Ich mir?
Klar, lebendig sein ist der einzige Status quo, den wir bewusst nachvollziehen können, ich bin, du bist, wir sind. Auf die Schulter klopfen kannst du dir oder ich mir jedoch erst dann, wenn uns dieser Zustand etwas Besonderes wert ist. Und wenn es nur das Erkennen dieses Zustandes ist und die Erkenntnis etwas sinnvolles damit anzufangen. Wir sind nämlich keineswegs gezwungen, als funktionaler Schwarm unterzugehen.

LG stine
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