Darth Nefarius hat geschrieben:Lumen hat geschrieben: Leute sagen, der Kommunismus oder Nationalsozialismus seien "atheistisch" , was —wenn das stimmte— zu der völlig absurden Situation führen würde, dass auch Radfahren, Jazzmusik usw. "atheistisch" sind
Und wo soll da der Zusammenhang sein? Und offensichtlich fehlt dir die Fähigkeit zu lesen. Was du da versuchst zu erklären, habe ich versucht stine klarzumachen: Atheismus umfasst nicht alles, was nicht mit Theismus oder Deismus zu tun hat.
Lumen hat geschrieben:Die, die keine Götter haben sind faktisch atheistisch, aber die intendierte Zuschreibung ist manipulativ, denn ein Atheist hat sich ja nicht für jede beliebige Ideologie eingetragen, die zufälligerweise keine Götter enthält. Der Trick besteht darin, Atheismus mit stark negativen Begriffen zu assozieren.
Das ist mir völlig klar, deswegen habe auch nicht ich das geschrieben:
stine hat geschrieben:Da ist es wieder: Wenn kein Gott im Spiel ist, dann ist es gottlos!
Sondern das:
Darth Nefarius hat geschrieben:Das ist riesiger Bullshit! Ein nicht religiös motivierter Mord ist dadurch nicht zwangsläufig atheistisch motiviert, sondern durch Eifersucht, Habgier, heimtücke, Verdeckung einer Straftat oder dergleichen. Es gibt Bereiche der Motivation, die jenseits von Glaube oder Nichtglaube stehen.
Nein, ist es nicht, und stine wahrscheinlich auch nicht. Der Knackpunkt sind verschiedene Kommunikationsebenen und die Frage der
Absicht. Die Aussage, dass Adolf Hitler ein Bartträger war ist faktisch wahr. Wird diese Aussage aber im Kontext von Bartträgern und Moral gemacht, wird offenbar die
Absicht verfolgt, Barträger zu diskreditieren. Dies ist eine Form der
Insinuation. Die Behauptung an sich nicht ist falsch, aber die angebotene und nur angedeutete Argumentation ist falsch. In diesem Fall die Argumentation, dass Bärte Menschen zu Diktatoren werden lässt.Im Falle des Atheismus sind derartige Andeutungen leicht, denn die Argumentationskette fußt auf alten und verbreiteten Vorurteilen. Ergo hat stine recht, dass verschiedene Aktivitäten in der Tat, rein faktisch gesehen mit Göttern nichts zu tun haben, also gottlos sind. Aber andererseits ist, wie Zappa, Du und ich bemerkten, die Behauptung dadurch absurd, weil logisch gesehen jedes Objekt, dass einer Menge zugerechnet wird, damit anderen Mengen
nicht angehört. Waffeleisen und spitze Stöcke sind keine Heiligen. Justin Bieber und die Familienministerin Schröder gehörten nicht zum Widerstand in der Nazi-Diktatur (hört hört!). Nanna war nicht beteiligt, als es um die Menschenrechte im Sudan ging! Vollbreit und Stine haben die Bill of Rights nie ratizifiziert. Magda Gobbels, die ihre Kinder getötet hat, war wie Stine, eine Frau. Kommunismus und Nationalsozialismus sind gottlose Ideologien. Wir haben's mit Bärten, also noch ein Witz, der bereits einen langen Bart hat:
"Warst du mal in Patagonien? --Nein. Na das ist ja klasse, dann musst du ja meine Schwester kennen, die war auch noch nicht dort!". Normalerweise fällt es also niemand ein, bei Jazzmusik oder anderen Aktivitäten von "Gottlosigkeit" zu sprechen (bestimmt dachte man mal, dass Comichefte oder Rockmusik "gottlos" seien), also sind es ideologisch motivierte Unterstellungen. Es wird die Absicht verfolgt, einen Begriff mit anderen negativen Begriffen zu verknüpfen.
Aber: man kann trotzdem etwas im Namen einer Ideologie machen, also auch der Gottlosigkeits-Ideologie-an-sich. Zum Beispiel eine atheistische Demonstration besuchen, wobei hier atheistisch sich auf einen konkreten Inhalt, nicht auf die Abwesenheit vom theistischen Inhalten bezieht.
Darth Nefarius hat geschrieben:Dir fehlt wirklich die Fähigkeit zu lesen. Bevor du dich auf mich einschießt, solltest du mal versuchen wenigstens die 2 Kommentare vor meinem zu lesen. Ansonsten bist du eine Antwort nicht wert. Sogar Zappa war in der Lage, halbwegs genau zu lesen.
Wo wir bei Unterstellungen sind... "sogar Zappa"!? Was soll das denn?
@Topic
Martin Luther hat sicher auch einiges beigetragen. Wie so mancher Religionsstifter, hat er eine zuvor unmenschlichere Religion ein Stück weit erträglicher gemacht. Jesus hat vielleicht ein krudes Judentum reformiert und moderater gemacht, und Luther hat durch seine Thesen eine perverse Ideologie (Höllenfeuer-Drohung, Ablasshandel = räuberische Erpressung) Einhalt geboten. Dann hat die resultierende Kirchenspaltung allerdings auch wieder ganze Landstriche durch Jahrzehnte der Religionskriege entvölkert. Aber diese Sachen würde ich ihm nicht anlasten.