stine hat geschrieben:Religion zum Zwecke der Sinnsuche wird es daher immer geben.
Nicht notwendigerweise. Kleine Kinder lernen auch, dass der Tisch sich völlig absichtslos ihnen gegenüber verhält, wenn sie sich den Kopf an seiner Kante stoßen, es ist kein "böser Tisch". Ganau so werden die Menschen lernen, dass ihr eigenes Dasein absichtslos ist. eventuell werden sich
Formen der Religion erhalten, sicher sogar das was wir Rituale nennen. Die Inhalte werden sich aber verändern.
Wenn ein junges Mädchen "mit fettigen Haaren und Flohmarktkleid" zum Star hochgejubelt wird, dann ist sie in gewisser Weise ein Gegenstand der Anbetung (englisch
Idols auch =
Götzen). Sie verkörpert etwas, was die Menschen gerne in sich selbst sehen oder eine Wlelt, in der sie gerne Leben würden (in dem Fall mal nicht ganz so beunruhigend;-)) Das sind die modernen Götter, aber das Wort Gott in einem fundamental-psychologischen Sinn. Auch ein Fußballer, der vor einem Millionenpublikum Ausdauer, Geschick, Hingabe, Fairness usw. demonstiert, ist so eine Projektionsfläche menschlicher Ideale und ein Fußballspiel ist ein Ritual, das diesen Gott in uns feiert. Wie man schon seit 160 Jahren von
Feuerbach gelernt haben könnte, beten wir uns in einem "Gott" selbst an.