Telos hat geschrieben:Er bleibt, um auf das Thema zurückzukommen, in unseren Glauben an ihn als den Urgrund allen Seins.
Qubit hat geschrieben:Telos hat geschrieben:Er bleibt, um auf das Thema zurückzukommen, in unseren Glauben an ihn als den Urgrund allen Seins.
Ich denke, auch dieser Glaube lässt sich wissenschaftlich erklären. Er ist ein Phänomen des Gehirns.. mehr nicht
Qubit hat geschrieben:Ja, ich denke auch, da liegt der Schlüssel zum Verständnis des Irrtums, wie man sich einen "Gott" als reine Vorstellung, die mit dem Vorgestellten identisch ist, als ontisch existent vorstellen kann..
Danke für den Hinweis
Telos hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Telos hat geschrieben:Er bleibt, um auf das Thema zurückzukommen, in unseren Glauben an ihn als den Urgrund allen Seins.
Ich denke, auch dieser Glaube lässt sich wissenschaftlich erklären. Er ist ein Phänomen des Gehirns.. mehr nicht
Wie alles, nicht wahr? *g*
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Ja, ich denke auch, da liegt der Schlüssel zum Verständnis des Irrtums, wie man sich einen "Gott" als reine Vorstellung, die mit dem Vorgestellten identisch ist, als ontisch existent vorstellen kann..
Danke für den Hinweis
Robespierre hat ja auch später versucht, diesen selbst erfundenen Götzen kultisch verehren zu lassen. Die Ergebnisse seiner Bemühungen können in den Geschichtsbüchern nachgelesen werden.
Qubit hat geschrieben:Telos hat geschrieben:Er bleibt, um auf das Thema zurückzukommen, in unseren Glauben an ihn als den Urgrund allen Seins.
Ich denke, auch dieser Glaube lässt sich wissenschaftlich erklären. Er ist ein Phänomen des Gehirns.. mehr nicht
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Dadurch fällt er aber als Urgrund allen Seins flach, und jemand (oder "etwas") anderes muss diesen Job übernehmen.
William Shakespeare war nicht William Shakespeare, sondern ein anderer gleichen Namens.
emporda hat geschrieben:Eure tranzendente Spökenkickerei dreht sich endlos im Kreis, kommt keinen Schritt weiter und ist selten öde. Ein wesentlicher Teil des Glauben im AT samt dem Schöpfer der Welt ist nichts als ein Plagiat, das von einem Nachbarvolk abgeschrieben wurde.
[...]
Qubit hat geschrieben:_Muss_ es so sein? (ernstgemeinte Frage)
Qubit hat geschrieben:Vielleicht sollten die Menschen sich einfach in der Beurteilung der Natur, deren Teil sie sind, etwas persönlich zurücknehmen und nicht ihre beschränkte Sicht auf die Natur als Ganzes projizieren und hinzudichten. D.h. erstmal das wissenschaftlich verstehen, was man - die Spezie Mensch - über die Natur kennt! (ernstgemeinter Rat)
Qubit hat geschrieben:Aber alle Erscheinungen, die wir wahrnehmen (im weitesten Sinne) lassen sich mit Vorstellungen des Gehirns wissenschaftlich erklaren! Ja
Telos hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Aber alle Erscheinungen, die wir wahrnehmen (im weitesten Sinne) lassen sich mit Vorstellungen des Gehirns wissenschaftlich erklaren! Ja
Die Vorstellungen des Gehirns lassen sich wissenschaftlich erklären oder lassen sich die Erscheinungen, die das Gehirn wahrnimmt, wissenschaftlich erklären? Wobei mit "wissenschaftlich" die empirische Methode incl. der Forderung nach Falsifizierungen gemeint ist?
Emporda schrieb:
Wenn ich aber mein Leben, mein Handeln, meine moralischen Ansichten und Werte nach Etwas ausrichte, was willkürlich ist und mir von Dritten suggeriert wurde, dann bin ich letztendlich ein manipuliertes, geistig amputiertes Etwas, das als williges und dummes Manipulat alle Schandtaten und Greuel auszuführt, die man mir als gut, notwendig und Gott gefällig vorgaukelt. ....
Fisherman's Fellow hat geschrieben:HFRudolph hat geschrieben:Hallo, wir sind gezwungen, das als Realität zu nehmen, was dem Arzt und uns (zumindest mir...) als Realität erscheint, und zwar nach den uns bestmöglichen logischen und erfahrbaren Versuchen, die richtige (so!) Realität festzustellen.
Ach, Du fragst Deinen Arzt, wenn Du wissen willst, was real ist? Als jemand, der mit Glaubensdingen einige Erfahrung besitzt, muss ich einwenden, dass dies keine besonders solide Methode der Realitätsfindung ist ... da könnte ich Dir Sachen erzählen, die vielleicht sogar Dir Tränen der Enttäuschung und Wut in die Augen schießen lassen!
Ich sehe aber, dass Du eine Einschränkung bezüglich der Realität gemacht hast - indem Du von "richtiger" Realität spachst. Gibt es auch weniger richtige Realitäten?
Aber wie auch immer, wenn Du von "bestmöglichen Vesuchen" sprichst, bewegst Du Dich natürlich nicht auf der Ebene definitiv bewiesener Richtigkeiten, sondern auf der von Plausiblitäten. Dies möchte ich an dieser Stelle einmal festhalten, weil wir uns damit - trotz unterschiedlicher Erkenntnisdimensionen - auf der gleichen Ebene befinden.
HFRudolph hat geschrieben:Was Du betreibst ist gezielter intellektueller Realitätsverlust.
Fishermans Fellow schrieb:
Dieses Problem sollte Dir weniger Sorge bereiten, denn der einzige Grund, warum meine Gottesannahme phänomenal ist, besteht darin, dass Naturalisten per apriorischer, dh vor aller Erfahrung liegender, willkürlicher Entscheidung Gott nur für eine Vorstellung halten.
Viel phänomenaler ist vielmehr die entgegenlaufende Überlegung: Wieso Menschen überhaupt begannen, die Existenz von Mächten anzunehmen, die sie sich gar nicht vorstellen konnten, obwohl es angeblich doch überhaupt keinen Grund dafür gab.
Schon allein dieser Nachsatz: Dass es für die Existenz solcher Wesen überhaupt keinen Grund gäbe, sollte Anlass geben, die eigenen Festlegungen des Naturalismus zu hinterfragen, weil er nach Beweisen schreit und nicht nach Axiomen, oder wie Du es bezeichnest: als Deinen Glauben.
Im Klartext: Das atheistische Apriori des Naturalismus versetzt ihn selbst in ein erkenntnistheoretisches Vakuum. Ab einer bestimmten Begründungsstufe kommt nichts mehr. Dort, wo in operativer Hinsicht "Gott" anzusiedeln wäre, herrscht einfach, wie Schelling es ausdrückte, Stillstand im Denken.
Und das unterläuft einem Erkenntnissystem, das sich ganz und gar dem vernünftigen Denken ergeben hat und das religiösen Glauben für ein seltsames Phänomen hält!
HFRudolph hat geschrieben:A posteriori, nicht a priori, wehrter Herr Fellow![]()
HFRudolph hat geschrieben:Viel phänomenaler ist vielmehr die entgegenlaufende Überlegung: Wieso Menschen überhaupt begannen, die Existenz von Mächten anzunehmen, die sie sich gar nicht vorstellen konnten, obwohl es angeblich doch überhaupt keinen Grund dafür gab.
Jaaa, damals gab es den schon!
HFRudolph hat geschrieben:Es liegt im Wesen des Menschen, sich bezüglich bestimmter unerklärlicher Umstände eine Vorstellung zu machen.
Je nach Tatsachengrundlage und je nach Anwendung richtiger Logik liegt man dann näher dran oder weiter daneben - das betrifft nicht nur den Gottesglauben. Wenige der alten Griechen waren bereits Meister der Logik und waren dementsprechend auch ohne wissenschaftliche Erkenntnis bereits Atheisten - wie vermutlich viele andere Menschen auch.
HFRudolph hat geschrieben:Die gesamten altgriechischen, römischen und germanische Göttersagen waren dann auch mehr Sagen, als Tatsachenbehauptungen mit wissenschaftlichem Wahrheitsanspruch.
Atheismus ist kein Axiom. Es ist nur anscheinend noch keinem Naturalisten ein beständiger Gottesbeweis oder auch nur eine logisch stichhaltige Schlussfolgerung untergekommen, die hinreichend auf die Existenz von Gottheiten hindeuten würden.
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Glaubst Du, dass die 99,8% deiner Vorfahren, die es schafften, Deine Existenz vorzubereiten, ohne Sinn und Verstand über die Erde torkelten?
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Ich finde es immer wieder verblüffend, wie Naturalisten, um die Vorzüge ihrer Logik zu retten, ihre Vorfahren schlecht machen. Menno, für die hing doch viel mehr von genauen Beobachtungen und logischen Schlüssen ab, wenn sie ihre Sippe am Leben erhalten wollten! Die waren nicht blöd und gewiss nicht weniger kühn und scharfsinnig als wir!
Fisherman's Fellow hat geschrieben:HFRudolph hat geschrieben:A posteriori, nicht a priori, wehrter Herr Fellow![]()
A priori, werter Rudolph, a priori!
Wir sind heute etwas weiter als Kant, und Fichte, Hegel und Schelling hätte es so nicht gegeben, wenn Kants Manko nicht damals schon aufgefallen wäre.
Oder kannst Du mir sagen, was der (zuerst im antiken Griechenland bewusst getroffenen) Entscheidung vorausgeht, die Welt in ein erkennendes Subjekt und erkannte Objekte analytisch aufzuspalten?
Erst durch diese Entscheidung wird wissenschaftliches - auch metaphysisches - Denken überhaupt möglich. (Alle "apriorischen" Anschauungen und Kategorien (im Sinne Kants) sind erst nach dieser Vorentscheidung formulierbar.)
Genau diese analytische Aufspaltung wird in der mythisch-religiösen Erfahrungsdimension nicht vollzogen. Die Welt wird ganz anders erlebt, sehr zum Unverständnis ihrer wissenschaftlichen Erklärungsversuche.
tertz hat geschrieben:Hältst Du es für völlig ausgeschlossen, daß die Gewißheit unserer Vorfahren über Götter genauso unzutreffend ist wie ihre Gewißheit über Zauberer, Hexen, Dämonen, Regentänze, Die-Erde-ist-eine-Scheibe, Aderlassen ist ein gutes Mittel gegen Tuberkulose usw.?
Qubit hat geschrieben:Die Unterscheidung "a priori" und "a posteriori" ist eine künstliche, von der Perspektive des Betrachters abhängige. Im "erkenntnislogischen" Sinne kann man von "a priori" sprechen, im "erkenntniskritischen" Sinne von "a posteriori". Beide bedingen einander, insofern sind es inadäquate Kategorien, um das Wesentliche des Erkenntnisprozesses zu beschreiben.
Qubit hat geschrieben:Faktum ist, dass es logische Bedingungen für Erkenntnis gibt, für jede Art von "Erkenntnis", ob naturwissenschaftliche oder Aberglauben, i.e. "religiöse Erkenntnis".
Qubit hat geschrieben:Faktum ist auch, dass hierfür eine Menge an "transzendenten Ideen" - i.e. Ideen, die reine "Vorstellungen" unseres Gehirns sind ohne ontischer Entsprechung des "Vorgestellten" - verwendet werden. Ich behaupte, diese "transzendenten Ideen" fallen jedoch nicht vom Himmel, sie werden erschaffen, vom Menschen.
Qubit hat geschrieben:Weiter behaupte ich, dass es den Wesensunterschied zwischen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und "religiöser Erkenntnis" darstellt, das letztere das "Vorgestellte" in "transzendenten Ideen" als ontisch real betrachtet.
Qubit hat geschrieben:Alle diese Behauptungen sind im Wesen wissenschaftliche und lassen sich daher mit wissenschaftlicher Methodik untersuchen; "Religiösität" wird hierdurch auf ein wissenschaftliches Phänomen reduziert.
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