Forum zum neuen Buch von Dawkins

Beitragvon Kurt » So 21. Jan 2007, 16:15

Der Autor hat geschrieben:Dawkins steht so einem Relativismus äußerst feindlich gegenüber, so wie auch Sam Harris und meine Wenigkeit. Die Wissenschaft ist nicht irgend so ein Kuschel-Literatur-Kaffee. Da geht es sehr wohl um harte Fakten und Beweise. Wenn eine Theorie nicht auf Fakten basiert, taugt sie nichts.


Das tut er nicht. Z.B. im Film "the root of all evil" erwähnt er den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess, der auf Bildung von Thesen und Falsifikationsversuchen beruht. Einen "wissenschaftlichen Beweis" einer These gibt es in diesem Sinne nicht, nur Widerlegungen.

Der schlechte Relativismus ist, wenn man zwei widersprüchliche Aussagen gleichzeitig als wahr akzeptiert, das geht natürlich nicht. Aber darum gings in der Diskussion auch nicht.
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Beitragvon Andreas Müller » So 21. Jan 2007, 16:19

Einen "wissenschaftlichen Beweis" einer These gibt es in diesem Sinne nicht, nur Widerlegungen.


Wahrscheinlich spricht er deshalb in The Root of all Evil? ständig von "evidence".
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Beitragvon Kurt » So 21. Jan 2007, 16:34

Der Autor hat geschrieben:
Einen "wissenschaftlichen Beweis" einer These gibt es in diesem Sinne nicht, nur Widerlegungen.


Wahrscheinlich spricht er deshalb in The Root of all Evil? ständig von "evidence".


Evidence ist ein Hinweis, Indiz, Beleg, kein Beweis, sonst würde er proof sagen. Die Evolutionstheorie heißt ja auch aus diesem Grunde so. Vorhergegangen waren anderen Theorien zur Evolution, die nacheinander widerlegt wurde.

Beispiel für eine einfache Theorie: "alle Schwäne sind weiß". Jeder weiße Schwan, den ich sehe, deutet darauf hin, dass die Theorie wahr ist. Wenn keiner einen andersfarbigen Schwan sieht, wurde die Theorie noch nicht wiederlegt, aber deshalb nicht bewiesen. Wenn jemand einen blauen Schwan sieht, ist sie wiederlegt. Die Evolutionstheorie ist noch nicht wiederlegt. Aber auch nicht bewiesen und sogar unbeweisbar.
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Beitragvon Andreas Müller » So 21. Jan 2007, 16:40

"I call it the fact of Evolution" (Dawkins)
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Beitragvon Kurt » So 21. Jan 2007, 16:46

Der Autor hat geschrieben:"I call it the fact of Evolution" (Dawkins)


Ok, das ist unwissenschaftlich, da leht er sich recht weit aus dem Fenster. Deshalb vielleicht auch die Ich-Form und die Ausdrucksweise "ich nenne es". Aber im Prinzip geht es ihm doch darum, zu der widerlegten These "Schöpfung" eine plausible, unwiderlegte Alternative zu bringen. Ich würde die Evolutionstheorie, so wie sie heute ist, auch als "Fakt" bezeichnen. Man muss halt im Hinterkopf behalten, dass es eigentlich immer Theorien bleiben, auch wenn weit und breit keine Widerlegung und keine bessere Theorie zu sehen ist.
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Beitragvon Klaus » So 21. Jan 2007, 16:50

Ich würde hier aber einen Unterschied machen zwischen These und Theorie. Eine These kann sich zur Theorie entwickeln, muss es aber nicht, dann wird sie verworfen.

Ich würde genau wie der Autor die Vokabel evidence mit Beweis übersetzen, zu mindestens wird es in der anglo-amerikanischen Juristerei so verwendet. Die Mathematiker verwenden die Vokabel proof für den Beweis. Und nu?

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Beitragvon gavagai » So 21. Jan 2007, 17:02

Der Autor hat geschrieben:Dawkins steht so einem Relativismus äußerst feindlich gegenüber, so wie auch Sam Harris und meine Wenigkeit. Die Wissenschaft ist nicht irgend so ein Kuschel-Literatur-Kaffee. Da geht es sehr wohl um harte Fakten und Beweise. Wenn eine Theorie nicht auf Fakten basiert, taugt sie nichts.

Den letzten Satz bestreitet AFAIK niemand. Doch zu den harten Fakten gibt es halt x Möglichkeiten für passende Theorien. Jede dieser konkurrierender Theorien gründet auf denselben Fakten.
Einfaches Beispiel: zur Theorie, dass die Erde um die Sonne kreist kann man eine andere Theorie aufstellen, dass die Sonne um die Erde kreist. Es liegen dieselben empirischen Beobachtungen zugrunde. Kein Problem; hat nicht erst Einstein erkannt. Aus verschiedenen Gründen bevorzugt die Wissenschaft die erste Theorie.
Um Beweise geht es in der Naturwissenschaft eher nicht, sondern um Belege. Beweise gibt es innerhalb einer Theorie und in der Mathematik und Logik (innerhalb eines Axiomensystems).
Der Autor hat geschrieben: ... Wissenschaft ist auch nur ein Diskurs - was ist das für ein Bullshit!?
Wo steht das? Hoffentlich nicht bei Dawkins. Das ist echter Bullshit!
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Beitragvon Kurt » So 21. Jan 2007, 17:03

Klaus hat geschrieben:Ich würde hier aber einen Unterschied machen zwischen These und Theorie. Eine These kann sich zur Theorie entwickeln, muss es aber nicht, dann wird sie verworfen.

Ich würde genau wie der Autor die Vokabel evidence mit Beweis übersetzen, zu mindestens wird es in der anglo-amerikanischen Juristerei so verwendet. Die Mathematiker verwenden die Vokabel proof für den Beweis. Und nu?

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Das ist genau der Unterschied, in der Mathematik gibts Sicherheit durch Beweise (proof), die auf unfehlbarer Logik beruhen. Vor Gericht werden wie in der Wissenschaft nur Belege gesammelt, solange bis der Richter überzeugt ist (die Sache evident ist). In den Naturwissenschaften ist es genau so. Alles deutet darauf hin, dass die Evolution stimmt, es ist evident. Logisch beweisen kann man sie nicht.

Zwischen These und Theorie sehe ich keinen fundamentalen Unterschied, nur dass eine These etwas schwächer formuliert ist. Wer eine These aufstellt, glaubt vielleicht erstmal selber nicht daran, sondern prüft noch weiter. Wie du schon geschrieben hast. Das ist irgendwas, was stimmen kann, oder auch nicht. Bei einer Theorie geht man quasi mit Überzeugung an die Öffentlichkeit und gibt sie der Konkurrenz, um zu sehen, ob sie widerlegt werden kann.
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Beitragvon gavagai » So 21. Jan 2007, 18:18

Der Autor hat geschrieben:
Einen "wissenschaftlichen Beweis" einer These gibt es in diesem Sinne nicht, nur Widerlegungen.
Wahrscheinlich spricht er deshalb in The Root of all Evil? ständig von "evidence".
"Evidence" ist Beleg, nicht Beweis und nicht Evidenz. Das war einer der grossen Fehler vom Wiener Kardinal (habe jetzt gerade seinen Namen vergessen). Er hat evidence mit Beweis übersetzt. "evidence" ist ein Beleg, z.B. wenn man mein Taschentuch am Tatort findet, ist es "evidence" für meine Täterschaft, aber keinesfalls ist es evident, dass ich der Täter bin.
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Beitragvon gavagai » So 21. Jan 2007, 18:25

Kurt hat geschrieben:Alles deutet darauf hin, dass die Evolution stimmt, es ist evident. Logisch beweisen kann man sie nicht.

Servus Kurt,
freut mich, ich stimme dir in allem zu. Vielleicht wäre ich beim zitierten "evident" vorichtiger. Evident ist IMO im Deutschen etwas, was jeder unmittelbar einsieht. Deshalb ist die Evolution nicht evident. Sonst hätte jeder vor 1800 sie ebenfalls erkennen und akzeptieren müssen. Ich meine, die Evolution ist millionenfach belegt, so - hier halte ich es mit Dawkins - wie es belegt ist, dass die Erde annähernd eine Kugel ist. Bewiesen ist keines von beiden. Evident ebenso wenig.
Dagegen ist das englische "evidence" vergleichsweise schwach: Anzeichen, Hinweis, bis zu Beleg. Wie du richtig bemerktest, Beweis müßte man wohl mit "proof" übersetzen.
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Beitragvon Andreas Müller » So 21. Jan 2007, 18:29

Dann widersprecht ihr euch wunderbar selbst, wenn ihr meint, Dawkins gebe nur seine Meinung wieder. Wenn das so wäre, dann wäre Wissenschaft nur ein Diskurs. Es ist aber eben nicht nur seine Meinung.

Und über die Verwendung oder Nicht-Verwendung von "Ich" in Büchern, die einen objektiven Anstrich haben, sagt das ohnehin nichts aus.
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Beitragvon gavagai » So 21. Jan 2007, 18:42

Der Autor hat geschrieben:Dann widersprecht ihr euch wunderbar selbst, wenn ihr meint, Dawkins gebe nur seine Meinung wieder. Wenn das so wäre, dann wäre Wissenschaft nur ein Diskurs. Es ist aber eben nicht nur seine Meinung.
Meinst du mich? Ich denke, The God Delusion ist eine Mischung von Wissenschaft und Meinung. Wenn Dawkins "evidence" vorlegt, ist er cum grano salis im wissenschaftlichen Diskurs. Wenn er seine Einschätzungen von Wahrscheinlichkeiten gibt, ist es wohl eher subjektive Meinung.
IMO ist das aber in populärwissenschaftlichen Sachbüchern durchaus OK. Die Bewertung von - sagen wir Fossilien - ist oft meinungabhängig. Ein Paläontologe vertritt die Out-of-Africa-Hypothese. Wenn der einen Homo-Fund im Iran beurteilt, ist der zugewandert. Ein anderer vertritt die These, dass der Übergang zum Menschsein an mehreren Stellen stattgefunden hat, der deutet den Iran-Fund evtl. als originären Vorperser.
BTW Meine Rezi http://www.gavagai.de/philrezi/HHPRZ53.htm
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Beitragvon Kurt » So 21. Jan 2007, 19:09

gavagai hat geschrieben:BTW Meine Rezi http://www.gavagai.de/philrezi/HHPRZ53.htm

Hallo Herbert, super Rezension. Wenn ich das Buch noch nicht hätte, würde ich es mir jetzt kaufen. Jetzt brauch ich nur noch mal ein freies Wochenende, um das Ding auch zu lesen. Hab leider vorher noch nen Stapel Arbeit...

Und richtig, "evident" ist im Deutschen nicht gleichbedeutend mit dem Englischen. Aber wenn der Kardinal drauf reingefallen ist, kann ich mir den Fehler auch leisten. ;-)

--Kurt
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Beitragvon Andreas Müller » So 21. Jan 2007, 19:14

Na gut, wenn du darauf bestehst:

Da Dawkins auf einige wenige Argumente zurückgreift, hat man die Eindruck er wiederhole sich und schlage immer wieder

The God Delusion schäumt über von Argumenten


Nicht unbedingt sinnvoll, erst ein Urteil zu fällen und es dann zu revidieren.

aus dem religiösen Verein


unsachlich, so wie viele andere Stellen, zum Beispiel:

Religiöse ziemlich schnell eingeschnappt sind



Wenn beispielsweise die vier Hauptreligionen A, B, C, D und ein agnostischer/atheistischer Standpunkt F gleichwertig sind, müßten etwa je 20 % der erwachsenen Personen eines Landes sich zu diesen Standpunkten bekennen. In Wirklichkeit bleibt jedoch die überwältigende Mehrheit jeweils in der im Säuglingsalter oktroyierten Religion.


Da mischt du einfach deine eigene Idee mit hinein, ohne dies anzuzeigen.

unmündigen Religionsfesseln


Religionsfesseln sind nicht unmündig, Menschen sind unmündig.


Teils unsachlich, ohne erkennbaren Aufbau und sprachlich unausgereift, unklare Zusammenhänge, unzureichende Trennung eigener und fremder Aussagen.
Wer austeilt, muss auch einstecken können.
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Beitragvon gavagai » So 21. Jan 2007, 20:04

Der Autor hat geschrieben:Na gut, wenn du darauf bestehst:
Da Dawkins auf einige wenige Argumente zurückgreift, hat man die Eindruck er wiederhole sich und schlage immer wieder
The God Delusion schäumt über von Argumenten

Nicht unbedingt sinnvoll, erst ein Urteil zu fällen und es dann zu revidieren.
Ich persönlich finde das sogar sehr gut. Nur Dogmatiker beharren auf ihren Urteilen. Ich gebe dir natürlich recht: in einem Aufsatz oder in einer Rede ist das wirklich "Nicht unbedingt sinnvoll"; aber ich fand's zur Auflockerung OK.
Im Prinzip ist deine Kritik hier schon berechtigt.
Der Autor hat geschrieben:
aus dem religiösen Verein

unsachlich, so wie viele andere Stellen, zum Beispiel:
Religiöse ziemlich schnell eingeschnappt sind
Meinst du wegen der Wortwahl "Verein" und "eingeschnappt"? Richtig. Doch ich schreibe weder für die FAZ, SZ noch Spiegel. IMO kann man in Web-Rezensionen schon mal saloppere Worte wie "Verein" und "eingeschnappt" verwenden.
Der Autor hat geschrieben:
Wenn beispielsweise die vier Hauptreligionen A, B, C, D und ein agnostischer/atheistischer Standpunkt F gleichwertig sind, müßten etwa je 20 % der erwachsenen Personen eines Landes sich zu diesen Standpunkten bekennen. In Wirklichkeit bleibt jedoch die überwältigende Mehrheit jeweils in der im Säuglingsalter oktroyierten Religion.

Da mischt du einfach deine eigene Idee mit hinein, ohne dies anzuzeigen.

Deine Einwürfe stimmen alle irgendwie; so auch dieser. Doch soll ich vorher schreiben: Vorsicht! Hier kommt eine eigene Idee? Wenn ich mich recht entsinne, bringt Dawkins dasselbe Argument (den Kern; anderes Beispiel) auch.
Der Autor hat geschrieben:
unmündigen Religionsfesseln

Religionsfesseln sind nicht unmündig, Menschen sind unmündig.
Danke, das korrigiere ich.
Der Autor hat geschrieben:Wer austeilt, muss auch einstecken können.
Ich stecke ein. Ja, ich kann mir nicht bei jeder Rezension eine Konzept erarbeiten. Ich mache während der Lektüre Notizen, die dann in meine besprechung einfliessen.
Hauptsache ist: es lesen viele Leute und manche bestellen dann via amazon :-)
Danke für deine Mühe.
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Beitragvon Andreas Müller » So 21. Jan 2007, 21:35

Das gefällt mir gut, wie du auf die Kritik reagierst.

IMO kann man in Web-Rezensionen schon mal saloppere Worte wie "Verein" und "eingeschnappt" verwenden.


wodurch sie nicht unbedingt besser werden...

Wenn ich mich recht entsinne, bringt Dawkins dasselbe Argument (den Kern; anderes Beispiel) auch.


Den Fehler habe ich leider auch schon einmal gemacht bei meiner Rezension von "Die Frage nach Gott" im MIZ. Man sollte es zumindest klar anzeigen, wenn man einen Sachverhalt an einem eigenen Beispiel erklären will. Und man sollte das nur tun, wenn es auch nötig ist, wenn etwa der Autor eine gute Idee hatte, es aber unzureichend oder für die Zielgruppe der Rezenzion unverständlich erklärt hat.

Doch soll ich vorher schreiben: Vorsicht! Hier kommt eine eigene Idee?


Ich habe das bei einer eigenen Ergänzung so formuliert:
Um diesen Gedankengang weiter zu verfolgen
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Beitragvon gavagai » So 21. Jan 2007, 23:47

2 Kritikpunkte habe ich aufgegriffen.
1) Den eindeutigen Krampf mit den Fesseln habe ich geändert.
2) Zudem habe ich mein Beispiel besser vom Dawkinsbeispiel abgesetzt. Er bringt es im Buch mehrfach, schon auf S.3 mit einer christlichen Familie in Arkansas und einer muslimischen in Afghanistan.
Diesen Argumentationsgedanken - so meine Erfahrung - begreifen die Religiösen nicht oder sie wollen nicht begreifen. Deshalb erscheint er mir so wichtig und ich habe ihn mit den Gruppen A, B, C, ... zu verdeutlichen versucht.
Allerdings sehe ich gerade, dass ich den FTP Upload noch nicht gemacht habe. Wird morgen erledigt.
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Beitragvon skeptic griggsy » Di 23. Jan 2007, 19:15

Starkere Buechere als Dr. Dawkins sind: "Theism and Logic[ die Titel !]"" God , Freedom and Immortality,"" Arguing for Atheism," 'Arguing for Gods," und 'The Miracle of Theism.' Siehen Sie auch die Buecher von Michael Martin und George Smith. Nun haben wir die Autoren die den Theismus zerstoeren ! :2thumbs: Gibt es andere Foren auf Deutsch uber Atheismus und Theismus? Und gibt es Foren auf Franzoesich und Spanish? Danke. Es ist unverkunftig das ein Gott Loben wuenscht ! :2thumbs:
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Beitragvon Andreas Müller » Di 23. Jan 2007, 19:30

Thank you for your proposals. Here we have some for you:

The biggest german forum for atheists:
http://freigeisterhaus.de

A spanish forum:
http://www.the-brights.net/forums/forum/index.php?showforum=99

A french forum:
http://brightsfrance.free.fr
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Kritik an Dawkins Buch

Beitragvon Klaus » Fr 26. Jan 2007, 10:32

AlterNet
The Dawkins Delusion
By Alister McGrath, AlterNet
Posted on January 26, 2007, Printed on January 26, 2007
http://www.alternet.org/story/47052/

Alister McGrath, a biochemist and Professor of Historical Theology at Oxford University, may be Richard Dawkins' most prominent critic. As the author of "Dawkins' God: Genes, Memes and the Meaning of Life," he was interviewed extensively for Dawkins' recent documentary, "The Root of All Evil." Not a frame of these interviews made it into the final edit. Below is a slightly modified version of remarks delivered by McGrath in response to Dawkins' latest book, "The God Delusion."

The God Delusion has established Dawkins as the world's most high-profile atheist polemicist, who directs a withering criticism against every form of religion. He is out to convert his readers. "If this book works as I intend, religious readers who open it will be atheists when they put it down." Not that he thinks that this is particularly likely; after all, he suggests, "dyed-in-the-wool faith-heads are immune to argument." Along with Daniel Dennett and Sam Harris, Dawkins directs a ferocious trade of criticism against religion in general and Christianity in particular. In this article, I propose to explore two major questions. First, why this sudden outburst of aggression? Second, how reliable are Dawkins' criticisms of religion?

Let's begin by looking at the first question. Every worldview, whether religious or not, has its point of vulnerability. There is a tension between theory and experience, raising questions over the coherence and trustworthiness of the worldview itself. In the case of Christianity, many locate that point of weakness in the existence of suffering within the world. In the case of atheism, it is the persistence of belief in God, when there is supposedly no God in which to believe.

Until recently, western atheism had waited patiently, believing that belief in God would simply die out. But now, a whiff of panic is evident. Far from dying out, belief in God has rebounded, and seems set to exercise still greater influence in both the public and private spheres. The God Delusion expresses this deep anxiety, partly reflecting an intense distaste for religion. Yet there is something deeper here, often overlooked in the heat of debate. The anxiety is that the coherence of atheism itself is at stake. Might the unexpected resurgence of religion persuade many that atheism itself is fatally flawed as a worldview?

That's what Dawkins is worried about. The shrill, aggressive rhetoric of his God Delusion masks a deep insecurity about the public credibility of atheism. The God Delusion seems more designed to reassure atheists whose faith is faltering than to engage fairly or rigorously with religious believers, and others seeking for truth. (Might this be because the writer is himself an atheist whose faith is faltering?) Religious believers will be dismayed by its ritual stereotyping of religion, and will find its manifest lack of fairness a significant disincentive to take its arguments and concerns seriously. Seekers after truth who would not consider themselves religious may also find themselves shocked by Dawkins' aggressive rhetoric, his substitution of personal creedal statements for objective engagement with evidence, his hectoring and bullying tone towards "dyed-in-the-wool faith-heads," and his utter determination to find nothing but fault with religion of any kind.

It is this deep, unsettling anxiety about the future of atheism which explains the high degree of dogmatism and aggressive rhetorical style of this new secular fundamentalism. The dogmatism of the work has been the subject of intense criticism in the secular press, reflecting growing alarm within the secularist community about the damage that Dawkins is doing to their public reputation. Many of those who might be expected to support Dawkins are running for cover, trying to distance themselves from this embarrassment.

To give an example: The God Delusion trumpets the fact that its author was recently voted one of the world's three leading intellectuals. This survey took place among the readers of Prospect magazine in November 2005. So what did this same Prospect magazine make of the book? Its reviewer was shocked at this "incurious, dogmatic, rambling, and self-contradictory" book. The title of the review? "Dawkins the dogmatist."

But what of the arguments themselves? The God Delusion is often little more than an aggregation of convenient factoids, suitably overstated to achieve maximum impact, and loosely arranged to suggest that they constitute an argument. This makes dealing with its "arguments" a little problematical, in that the work frequently substitutes aggressive, bullying rhetoric for serious evidence-based argument. Dawkins often treats evidence as something to shoehorn into his preconceived theoretical framework. Religion is persistently and consistently portrayed in the worst possible way, mimicking the worst features of religious fundamentalism's portrayal of atheism.

Space is limited, so let's look his two core arguments -- that religion can be explained away on scientific grounds, and that religion leads to violence. Dawkins dogmatically insists that religious belief is "blind trust," which refuses to take due account of evidence, or subject itself to examination. So why do people believe in God, when there is no God to believe in? For Dawkins, religion is simply the accidental and unnecessary outcome of biological or psychological processes. His arguments for this bold assertion are actually quite weak, and rest on an astonishingly superficial engagement with scientific studies.

For example, consider this important argument in The God Delusion. Since belief in God is utterly irrational (one of Dawkins' core beliefs, by the way), there has to be some biological or psychological way of explaining why so many people -- in fact, by far the greater part of the world's population -- fall victim to such a delusion. One of the explanations that Dawkins offers is that believing in God is like being infected with a contagious virus, which spreads throughout entire populations. Yet the analogy -- belief in God is like a virus -- seems to then assume ontological substance. Belief in God is a virus of the mind. Yet biological viruses are not merely hypothesized; they can be identified, observed, and their structure and mode of operation determined. Yet this hypothetical "virus of the mind" is an essentially polemical construction, devised to discredit ideas that Dawkins does not like.

So are all ideas viruses of the mind? Dawkins draws an absolute distinction between rational, scientific and evidence-based ideas, and spurious, irrational notions -- such as religious beliefs. The latter, not the former, count as mental viruses. But who decides what is "rational" and "scientific"? Dawkins does not see this as a problem, believing that he can easily categorize such ideas, separating the sheep from the goats.

Except it all turns out to be horribly complicated, losing the simplicity and elegance that marks a great idea. For instance, every worldview -- religious or secular -- ends up falling into the category of "belief systems," precisely because it cannot be proved. That is simply the nature of worldviews, and everyone knows it. It prevents nobody from holding a worldview in the first place, and doing so with complete intellectual integrity in the second. In the end, Dawkins' idea simply implodes, falling victim to his own subjective judgement of what is rational and true. It's not an idea that is taken seriously within the scientific community, and can safely be disregarded.

The main argument of The God Delusion, however, is that religion leads to violence and oppression. Dawkins treats this as defining characteristic of religion, airbrushing out of his somewhat skimpy account of the roots of violence any suggestion that it might be the result of political fanaticism -- or even atheism. He is adamant that he himself, as a good atheist, would never, ever fly airplanes into skyscrapers, or commit any other outrageous act of violence or oppression. Good for him. Neither would I. Yet the harsh reality is that religious and anti-religious violence has happened, and is likely to continue to do so.

As someone who grew up in Northern Ireland, I know about religious violence only too well. There is no doubt that religion can generate violence. But it's not alone in this. The history of the twentieth century has given us a frightening awareness of how political extremism can equally cause violence. In Latin America, millions of people seem to have "disappeared" as a result of ruthless campaigns of violence by right wing politicians and their militias. In Cambodia, Pol Pot eliminated his millions in the name of socialism.

The rise of the Soviet Union was of particular significance. Lenin regarded the elimination of religion as central to the socialist revolution, and put in place measures designed to eradicate religious beliefs through the "protracted use of violence." One of the greatest tragedies of this dark era in human history was that those who sought to eliminate religious belief through violence and oppression believed they were justified in doing so. They were accountable to no higher authority than the state.

In one of his more bizarre creedal statements as an atheist, Dawkins insists that there is "not the smallest evidence" that atheism systematically influences people to do bad things. It's an astonishing, naïve, and somewhat sad statement. The facts are otherwise. In their efforts to enforce their atheist ideology, the Soviet authorities systematically destroyed and eliminated the vast majority of churches and priests during the period 1918-41. The statistics make for dreadful reading. This violence and repression was undertaken in pursuit of an atheist agenda -- the elimination of religion. This doesn't fit with Dawkins' highly sanitized, idealized picture of atheism. Dawkins is clearly an ivory tower atheist, disconnected from the real and brutal world of the twentieth century.

Dawkins develops a criticism that is often directed against religion in works of atheist apologetics -- namely, that it encourages the formation and maintenance of "in-groups" and "out-groups." For Dawkins, removing religion is essential if this form of social demarcation and discrimination is to be defeated. But what, many will wonder, about Jesus of Nazareth? Wasn't this a core theme of his teaching -- that the love of God transcends, and subsequently abrogates, such social divisions?

Dawkins' analysis here is unacceptable. There are points at which his ignorance of religion ceases to be amusing, and simply becomes risible. In dealing with this question he draws extensively on a paper published in Skeptic magazine in 1995 by John Hartung, which asserts that -- and here I cite Dawkin's summary: Jesus was a devotee of the same in-group morality -- coupled with out-group hostility -- that was taken for granted in the Old Testament. Jesus was a loyal Jew. It was Paul who invented the idea of taking the Jewish God to the Gentiles. Hartung puts it more bluntly than I dare: "Jesus would have turned over in his grave if he had known that Paul would be taking his plan to the pigs." Many Christian readers of this will be astonished at this bizarre misrepresentation of things being presented as if it were gospel truth. Yet, I regret to say, it is representative of Dawkins' method: ridicule, distort, belittle, and demonize. Still, at least it will give Christian readers an idea of the lack of any scholarly objectivity or basic human sense of fairness which now pervades atheist fundamentalism.

There is little point in arguing with such fundamentalist nonsense. It's about as worthwhile as trying to persuade a flat-earther that the world is actually round. Dawkins seems to be so deeply trapped within his own worldview that he cannot assess alternatives. Yet many readers would value a more reliable and informed response, rather than accepting Dawkins' increasingly tedious antireligious tirades. Let's look at things as they actually stand.

In the first place, Jesus explicitly extends the Old Testament command to "love your neighbour" to "love your enemy" (Matthew 5.44). Far from endorsing "out-group hostility," Jesus both commended and commanded an ethic of "out-group affirmation." As this feature of the teaching of Jesus of Nazareth is so well-known and distinctive, it is inexcusable that Dawkins should make no mention of it. Christians may certainly be accused of failing to live up to this demand. But it is there, right at the heart of the Christian ethic.

In the second place, many readers would point out that the familiar story of the Good Samaritan (Luke 10) makes it clear that the command to "love your neighbour" extends far beyond Judaism. (Indeed, this aspect of the teaching of Jesus of Nazareth seems to have resulted in people suspecting Jesus of actually being a Samaritan: see John 8.48). It is certainly true that Jesus, a Palestinian Jew, gave priority to the Jews as God's chosen people, but his definition of who was a "true Jew" was radically broad. It included those who had excluded themselves from Judaism by intimate collaborators with Roman occupying forces. One of the main charges levelled against Jesus by his critics within Judaism was his open acceptance of these out-groups. Indeed a substantial part of his teaching can be seen as a defence of his behaviour towards them. Jesus' welcome of marginalized groups, who inhabited an ambiguous position between "in" and "out" is also well attested in accounts of his willingness to touch those considered by his culture to be ritually unclean (for instance Matthew 8.3, Matthew 9.20-25).

So what are we to make of this shrill and petulant manifesto of atheist fundamentalism? Aware of the moral obligation of a critic of religion to deal with this phenomenon at its best and most persuasive, many atheists have been disturbed by Dawkins' crude stereotypes, vastly over-simplified binary oppositions ("science is good, religion is bad"), straw men, and seemingly pathological hostility towards religion. Might The God Delusion actually backfire, and end up persuading people that atheism is just as intolerant, doctrinaire and disagreeable as the worst that religion can offer? As the atheist philosopher Michael Ruse commented recently: "The God Delusion makes me embarrassed to be an atheist."

Dawkins seems to think that saying something more loudly and confidently, while ignoring or trivializing counter-evidence, will persuade the open-minded that religious belief is a type of delusion. For the gullible and credulous, it is the confidence with which something is said that persuades, rather than the evidence offered in its support. Dawkins' astonishingly superficial and inaccurate portrayal of Christianity will simply lead Christians to conclude that he does not know what he is talking about -- and that his atheism may therefore rest on a series of errors and misunderstandings. Ironically the ultimate achievement of The God Delusion for modern atheism may be to suggest that it is actually atheism itself may be a delusion about God.

Alister McGrath is Professor of Historical Theology at Oxford University. He has co-authored the forthcoming book "The Dawkins Delusion: Atheist fundamentalism and the denial of the divine" (InterVarsity Press) with his wife, Joanna Collicutt McGrath, who is a psychologist.
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