In allen Dörfern, die ich kenne, ist die Bevölkerung noch viel religiöser, als es durchschnittlich in den größeren Städten der Fall ist. In den Dörfern herrschen noch Traditionen und es gibt wenig Nichteinheimische, wenn überhaupt, deshalb ist das nicht vergleichbar mit der Großstadt.ganimed hat geschrieben:Geh ins Dorf und hol geeignetere Argumente.
Das ist schon klar, weil der Humanismus als solches eben keine Werte zu vermitteln hat. Und genau davon spreche ich die ganze Zeit.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ein humanistisches Gymnasium z. B. ist kein Gymnasium welches die Werte des Humanismus' vermittelt sondern einfach eine Schulform die sich (ursprünglich) gerne auf das klassische Altertum, die Antike bezieht und deshalb Latein und Altgriechisch bevorzugt unterrichtet. Andere Ausprägungen der Gymnasien wären neusprachlich oder mathematisch-naturwissenschaftlich.
Und genau in den Gegenden wo es Probleme gibt, wäre eine Schule, die auch auf das Verhalten der Schüler Einfluss nimmt besonders notwendig. Und Schulleiter, die eher der sozialdemokratischen Seite angehören lassen es besonders gerne schleifen.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Die Gegend macht es eher, nicht die Schulform. Und aber auch die Schulleitung, ganz unabhängig von einer religiösen Ausrichtung.
Umso wichtiger ist es doch, auch auf öffentliche Schulen Einfluss zu nehmen, damit sich die Gesellschaft nicht noch mehr spaltet. Die Flucht des Großbürgertums auf Privatschulen ist ungebrochen und war noch nie so groß wie heute, das wird schon seine Gründe haben, ganz egal, ob ich das halbwissenschaftlich sehe oder nicht.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Klerikale Schulen wie auch andere Privatschulen suchen sich ihre Schüler schon aus, da herrscht gerne noch (Un)Zucht und Ordnung, egal ob katholisch, waldörflerisch oder säkular.
Wir brauchen nicht mehr Religion, wir brauchen einen Ersatz, wenn wir sie langsam einschlafen lassen. (Ich kann diesen Satz gerne gebetsmühlenartig in Xanders Argumentationssoftware einbauen, wenn diese erst mal angegangen wird )ganimed hat geschrieben:stine, dann bist du also eigentlich eher der Meinung, dass wir noch viel mehr Religion brauchen? Dass es also hauptsächlich an der Säkularisierung liegt, wenn in Schulen Missstände aufkommen?
Es liegt nicht an der Säkularisierung an sich, sondern an der Lücke die entsteht, wenn auf Werte nicht mehr eingegangen wird und menschliches Verhalten keinerlei Regeln mehr unterworfen ist. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass alles schon automatisch funktionieren wird. Juristische Sanktionen sind kein Ersatz für eine Verhaltenslehre.
Wo sonst, würde man darüber nachdenken wollen? Gerade der Naturalist, sofern er nicht nur Naturalist ist, weil er Religionen hasst, müsste erkennen, dass natürliches Verhalten immer animalisch egoistisch ist, des Menschen Natur aber darüber hinaus, auch eine geistige Erfüllung sucht.ganimed hat geschrieben:Das nenne ich mal eine coole Meinung hier im Brights-Forum.
Prinzipiell könnte ich mir die Flucht in die Philosophie als eine gute Alternative vorstellen. Eine Analyse menschlichen Verhaltens über Jahrhunderte, anhand überlieferter Schriften (jeglicher coleur) und daraus resultierend einen Verhaltenskodex für heute erarbeiten, diesen aber auch bei den Schülern einfordern.
LG stine