Myron hat geschrieben:Sisyphos hat geschrieben:Dass es im Jahre 2007 noch Menschen, in diesem Fall sogar Bischöfe, gibt, die eigentlich intelligent sowie gebildet sind und trotzdem einem primitiven urzeitlichen Aberglauben anhängen, ist für mich ein psychologisches Faszinosum.
Der Punkt ist wohl der, dass der bigotte Bodensatz der Menschheit nicht zu den hellen Leuchten zählt. Nach der Untersuchungen der Daten von 800 Millionen Menschen in den Industrienationen gibt es signifikante Korrelationen - je frommer um so dümmer. Die Vertreter des Glaubens und der heiligen Inquisition verstehen die komplexen Zusammenhänge nicht weil sie es nicht wollen, sie sind dazu unfähig. Wer Jahrzehnte nur die Bibel studiert, bei der es zu jeder Geschichte nur eine offizielle Wertung samt Dogma gibt, der hat schlicht verlernt selbstständig frei zu denken bzw. sein Gehirn einzuschalten sobald der Pfaffe einmal wegschaut.
Es ist eine philosophische Frage - muss man fromm sein um dumm zu sein oder genügt es schlicht dumm zu sein um fromm zu werden. Das mag arrogant erscheinen, nur Tausende religiöse Pamphlete der frommen Einheitsdoktrin belegen diesen Schluss mehr als deutlich. Nicht umsonst tummeln sich auf diesem Gebiet Hunderte von Sekten, von denen einzelne ein Bilanzvermögen über 1 Milliarde US$ aufweisen. Mit der Einfalt der Menschen kann man leicht und ohne Arbeit großen Reichtum anhäufen, jeden Morgen lässt Gott einen neuen Idioten aufstehen – man muss nur in der Lage sein ihn zu finden. Moderne Wirtschaftswissenschatten nennt das Marketing.
Die Menschen haben während den Hunderttausenden Jahren der Evolution stets religiöse Strukturen gebildet. Offenbar muss der Glaube an höhere Mächte einen Vorteil bieten, sonst wäre die Spiritualität längst ausgestorben. Eine solch relativierende Betrachtung ist gläubigen Menschen zutiefst suspekt. Angesichts der Tatsache, dass wir alle sterben müssen, verheißt ihnen der Glaube an eine transzendente Wirklichkeit individuellen Trost und Angstbewältigung, zugleich erlaubt er die Durchsetzung ethischer Standards und sichert somit die Stabilität von Gesellschaften.
Aus der dumpfen Angst heraus nicht zu begreifen was sich laufend verändert, muss die Welt der Bigotten statisch sein und es auf ewig bleiben. Konzepte wie die flache Erde als Zentrum des göttlichen Universums oder einer Sonne die sich um die Erde dreht, waren und sind jedem Einfaltspinsel leicht verständlich. Gekrümmte Räume, relative Zeit, Rotlichtverschiebung, fremde Sprachen und Kulturen, C-14 Datierung, Dendrologie, DNS-Aminosäuren sind total überflüssiger Schnickschnack - wozu eigentlich überhaupt noch denken. Wissenschaft ist kompliziert, erfordert hohes Fachwissen und oft Jahre an Erfahrungen mit den Fakten in einer spezifische Denkweise, die bereit ist jederzeit alles in Frage zu stellen einschließlich der eigenen geistigen Grundlage.
Die Hirnforschung erlaubt Einblicke in das Wirken der sozialen und psychologischen Mechanismen religiöser Systeme. Die Religionspsychologie weiß schon sehr lange, wie man die beste spirituelle Wirkung erzielt. Vergleicht man verschiedene Arten von Gottesdiensten, dann beeindrucken immer jene am meisten, die auf Gefühle und stimmungsvolle Musik setzen. Abstrakte Betrachtungen über Moral, Glaubensdogmen und die Natur des Universums mit gehobenen Anspruchen an die Intelligenz der Gläubigen schneiden dagegen ganz miserable ab. So gesehen hat der Vatikan mit mittelalterlichem Zeremoniell und Brim-Bram-Brorioum eine gute Vorführung fürs schlichte Gemüt.
Dagegen sind Religion und Theologie eindeutig keine Wissenschaften, freies und ungebundenes Denken ohne Dogmen ist verboten und somit sogar vollkommen überflüssig. Das Ergebnis jeglicher Überlegungengen steht schon von Anfang an gemäß päpstlichem Dogma und der Bibel fest. Wer sich nicht an diese Vorgabe hält, der wird von der heiligen Glaubenkongregation (Heilige Inquisition) aussortiert. Nicht umsonst hat der Papst an Universitäten Lehrfächer verboten wie Medizin – weil die Idioten kein Organ Seele im menschlichen Körper finden wollten oder etwa die Mathematik – wiel die astronomischen Tölpel die Erde weiterhin um die Sonne kreisen ließen. Das ganz nebenbei ein führende Weltuniversität wie Salamanca zu einer provinziellen Predigerschule mit nicht 3 % der früheren Studendentzahlen degenerierte, wen interessiert es ?
Die Mehrheit der 1,9 Milliarden Katholen und Evangelen sind harmlose Mitläufer, die sich ihren Glauben mehr oder weniger selber schnitzen und daraus notwendige seelische Krücken zimmern, obwohl die katholischen Dogmen ihnen gerade deswegen ewige Höllenqualen garantieren. Wer zu sehr daneben haut, dem zeigt die heilige Glaubenskongregation wo es lang geht und entfernt ihn still und heimlich aus dem Kreis der Erlauchten – oft mit Verlust der bürgerlichen Existenz. Eine Gefahr für die menschliche Gesellschaft sind die Fundamentalisten, für die Glaubensinhalte immer absolut und heilig sind. Gegenteilige Fakten zählen nicht, die Wissenschaft hat sich immer dem Glauben unterzuordnen. Wenn die Realität ihrer Welt nicht mehr zum Glauben passt, dann muss man die Realität eben ändern – notfalls mit brutaler Gewalt, Waffen und Sprengstoff. Nicht umsonst sind die Fundamentalisten vieler Glaubensrichtungen bis an die Zähne bewaffnet. Bereits das rómische Imperium hat 66 n.C. in der damaligen Provinz Judäa mit der Hauptstadt Jerusalem gegen derartige Religionsfanatiker gekämpft und wurde von innen her aufgeweicht.
Die Religionsfantiker haben Millionen Menschen zum Segen ihres Gottes in Kriege getrieben, auf Scheiterhaufen verbrannt, aus der angestammten Heimat vertrieben, gefoltert, beraubt, bestohlen und betrogen, und sie werden es jederzeit wieder tun. Genau so sehr wie sie blind und fanatisch sind, genau so wenig sind sie belehrbar bzw. willens sich in ihrem Handeln den gesellschaftlichen Mehrheiten, Vorgaben und kulturellen Gegenheiten zu beugen. Unter allen Menschen sind gläubige Fanatiker die verbohrtesten Rassisten. Viele sind auf das neue literarische Blendfeuer des Papstes reingefallen. Er hat geschrieben und gesagt eine theistische Evolution ist oder wäre möglich - ohne darauf einzugehen was eine theistische Evolution bedingt oder bedeutet. Sie bedingt eine theistische Wissenschaft, deren Kriterien seit langem bekannt sind:
Keinem geologischen Fakt, keinem historischem Fossil und keiner wissenschaftlichen Erkenntnis kann erlaubt werden über dem geschriebenen Wort Gottes zu stehen.
Schon sind wir wieder im Mittelalter. Was nützt ein Lippenbekenntnis des Papstes, dass nur darauf angelegt ist unkritische Geister zu verarschen. Der Mann samt aller seiner Beifallklatscher fährt bzw. denkt wie eine Eisenbahn auf einer Schiene und kann weder links noch rechts, die Weichen funktionieren seit dem Alzheimer-Leiden auch nicht mehr richtig. In dem Moment, indem er eine kritische Wissenschaft zuläßt ohne per kirchlichem Dogma nicht vorher auf einem bestimmten Endergebnis zu bestehen, da fällt sein fiktives Kartenhaus der Glaubensinhalte zusammen, seine Bibel wäre ein Haufen Altpapier und die 4 absolut echten Jesus-Vorhäute der französischen Reliquien wandern in den Mülleimer. Noch aber müssen Christen sie gemäß Dogma anbeten.
„Zu verurteilen ist es deshalb, wenn Leute behaupten, man schulde den Reliquien der Heiligen keine Verehrung, keinen Ehrenerweis oder es sei unnütz ... Diese Leute hat die Kirche schon verurteilt und verurteilt sie jetzt aufs neue“.
Man kann argumentieren wie man will - glauben heißt nicht wissen und Religion hat mit Wissenschaft absolut nichts gemein noch kann Religion irgend eine Aussage von Wertigkeit zu wissenschaftlichen Fakten und Erkenntnissen der realen Welt oder der Natur machen. Der Vatikan ist sich dessen voll bewußt, nicht umsonst hält er am zentralen Dogma der geistigen Zensur fest „Wer sagt, es sei möglich, dass man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen“ - der landet auf ewig im Fegefeuer nach der Quälerei durch die heilige Inqusition mit deren ehemaligen Vortänzer Ratzinger - ja wenn das westliche zivile Recht nicht dagegen wäre. Wie das funktionieren soll ist sowieso unklar, das heilige Sakrament der Taufe kann durch Nichts aufgehoben werden, ein Christ bleibt immer und ewig ein Christ - auch im späteren Leben als Atheist oder mit einer vatikanischen Aufenthaltsgenehmigung im Fegefeuer. Bei den Moslems ist das anders, Aussteiger werden per Fatwa gesteinigt - eine klare Sache auch für den letzten Neanderthaler dieser Erde zu verstehen.
Auf Grund des AT mit seinen von Gott befohlenen Morden, Genoziden, Massenvergewaltigungen etc. und dem Verhalten des Vatikans mit Tausenden von bekannten Kinderschändern als weiterhin tätige Seelsorger kann Religion nicht einmal eine wertige Aussage zu den humanen moralischen Werten einer Kultur machen. Wer akzeptierst den Rat eine Massenmörders und geistigen Kretins, der da sagt - Du mußt alle Menschen lieben und darfst keinem weht tun. Das erinnert stark an die letzte Rede des Erich Mielke vor der DDR-Volkskammer mit "ich liebe Euch alle" und jedes Mitglied der Volkskammer war entweder Stasi-IM oder Stasi-Spitzelopfer. Eine Leitfigur des Systems hat sich mit einem unbedachten Satz als politischen Clown qualifiziert, nachdem das Motiv des politischen Drucks und der privaten Vernichtung gefallen waren – ein Lehrstück. Zwar verfügt das System des Glaubens über keine Geheimpolizei und Verhaftungsautorität mehr, nur die leere Drohung der gesellschaftlichen Ächtung reicht für viele Menschen noch als Druckmittel.
Der Wert eines Rates, eines Vorschlages, einer Empfehlung hängt immer vom moralischen und geistigem Kredit desjenigem ab, der ihn gibt. Religion jeglicher Spielart kann nur spekulieren, fabulieren, blenden oder protzen, am besten mit der geistigen Einfalt und dem Geld seiner Gläubigen. Aber so weit darf ein gläubiger Chist natürlich nicht denken, besagt docjh ein Dogma:
„Wer sagt oder glaubt: die Strafe der bösen Geister und gottlosen Menschen sei nur zeitlich und werde nach bestimmter Zeit ein Ende nehmen, und dann komme eine völlige Wiederherstellung (Apokatastasis) der bösen Geister und gottlosen Menschen, der sei ausgeschlossen.“ (ausgeschlossen = ewige Qualen im Fegefeuer)
Wer sein Leben nicht einmal mit eigenem Zutun in den Griff bekommt, für den sind solch finsteren Drohungen als reale Hindernisse zu überwinden, ohne seinen geistigen Vortänzer im christlichen Talar um Absolution zu bitten eigenständig gedacht zu haben. Vier verschiedene französische Kirchen besitzen als Reliquie die Vorhaut Jesu, alle sind natürlich 150 % und absolut echt. Es ist schlimm genug als Freak mit 4 Pimmeln geboren zu werden, noch schlimmer ist es als Kathole vor solchem Quatsch betend auf den Knien zu kriechen und dafür auch noch zu bezahlen. Wir sollten nicht verkennen, das Mittelalter mit absoluter Herrschaft über den Geist der Menschen kann nur reaktiviert werden, wenn alle nur das machen was ihnen der Vatikan als absolut richtig vorgibt.