Der Zorn Gottes

Der Zorn Gottes

Beitragvon Myron » Mo 2. Jul 2007, 13:11

Wir schreiben das Jahr 2007, nicht 1507:

"London - Die Wassermassen, die vorige Woche in weiten Teilen von England und Wales schwere Verwüstungen anrichteten, sind nach Ansicht mehrerer führender Bischöfe der Kirche von England ein Resultat der unmoralischen Lebensweise der Menschen. Der 'Sunday Telegraph' zitiert einen Bischof mit den Worten, Gott habe den Sturm als Antwort auf den Bedeutungsverlust der Ehe und die gesetzliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften gesandt."

(Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,491833,00.html)

Hilfääääää...! :erschreckt:
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Beitragvon Sisyphos » Mo 2. Jul 2007, 13:18

Für Pestepidemien im Mittelalter waren wir ja auch selbst verantwortlich, und für die Heuschreckenplagen und die Erderwärmung, für Vulkanausbrüche und Tsunamies. Wir sollten wirklich bald dazulernen und zum Glauben zurückkehren!
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Beitragvon Myron » Mo 2. Jul 2007, 13:39

Sisyphos hat geschrieben:Für Pestepidemien im Mittelalter waren wir ja auch selbst verantwortlich, und für die Heuschreckenplagen und die Erderwärmung, für Vulkanausbrüche und Tsunamies. Wir sollten wirklich bald dazulernen und zum Glauben zurückkehren!


Der Glaube, dass Unwetter und Naturkatastrophen von irgendwelchen Geistern verursacht werden, um die Menschen wegen ihres moralischen Fehlverhaltens zu strafen, ist buchstäblich vorsintflutlich.
Dass es im Jahre 2007 noch Menschen, in diesem Fall sogar Bischöfe, gibt, die eigentlich intelligent sowie gebildet sind und trotzdem einem primitiven urzeitlichen Aberglauben anhängen, ist für mich ein psychologisches Faszinosum.
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Beitragvon HF******* » Di 3. Jul 2007, 11:35

„schwere Verwüstungen“ - schon mal eine leichte Verwüstung gesehen? :^^:
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 3. Jul 2007, 11:55

ach gottele, zwei Bischöfe reden Unsinn, der aber in ihrem Glauben ja nicht ganz so schräg ist und der Spiegel macht daraus gleich mehrere. Wobei ich mir durchaus sicher bin, dass viele Gläubige - je extremer desto eher - alles für einen Fingerzeig Gottes halten. Dies ist ja systemimmanent - also nicht sonderlich erwähnenswert.
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Beitragvon Münchhausen » Di 3. Jul 2007, 16:58

schon mal eine leichte Verwüstung gesehen?


Mein Zimmer einen halben Tag vor dem Abi.

Es wäre sicher interessant was Bobby Henderson dazu sagen würde, vielleicht hat das FSM wieder Spaghetti gekocht, selber Schuld wenn die Opferrate so gering ist.

mfg
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Beitragvon arcalexx » Di 3. Jul 2007, 17:40

Also wenn bald diese gottlose Seite einen crash erleidet oder wir alle aufm Klo vom Blitz getroffen werden, dann wissen wir ja, woran's lag! :gott:
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Beitragvon Peter Janotta » Di 3. Jul 2007, 18:27

Sich immer die ganzen Sünder einzeln rauszusuchen ist so anstrengend und ermüdend. Daher macht der Herr lieber alle platt! Ist viel einfacher. :lachtot:
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Beitragvon ostfriese » Di 3. Jul 2007, 22:57

Ist euch schon aufgefallen, dass Gott seine Opfer in jüngster Zeit seltener durch Erdbeben, dafür umso häufiger durch Wetterkatastrophen einfordert?

Und obwohl er sich einen fiesen Krankheitserreger nach dem anderen ausdenkt, will ihm auch mit Seuchen kein so durchschlagender Erfolg mehr gelingen wie anno dunnemals. Jedenfalls nicht prozentual.

Beim Meteoritenschmeißen verfehlt er die Erde ein ums andere Mal, weil ihm vor lauter Wut die Hand zittert.

Aber er hat ja schon vor 600.000 Jahren den Ofen unter dem Yellowstone-Park angeworfen, da köchelt die Caldera für seinen finalen Zornesausbruch...
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 4. Jul 2007, 08:25

Dich mal wörtlich nehmend
ostfriese hat geschrieben:Ist euch schon aufgefallen, dass Gott seine Opfer in jüngster Zeit seltener durch Erdbeben,
Nein ist mir noch nicht aufgefallen, dass früher Erdbeben mit vielen Toten täglich passiert sind

ostfriese hat geschrieben:dafür umso häufiger durch Wetterkatastrophen einfordert?
Sind sie wirklich? Oder liegt es (global gesehen) nicht eher daran, dass es bedeutend(!) mehr Menschen gibt und diese bedeuten dümmer siedeln (eben in eigentlich, bekannten Risikogebieten)? Und es bedeutend bessere und mehr Informationen über die Folgen gibt?
ostfriese hat geschrieben:Und obwohl er sich einen fiesen Krankheitserreger nach dem anderen ausdenkt, will ihm auch mit Seuchen kein so durchschlagender Erfolg mehr gelingen wie anno dunnemals. Jedenfalls nicht prozentual.
recht eurozentrische Weltsicht. Nur weil einmal die Pest (oder was es nun wirklich war) angeblich(!) 30% der Europäer dahinraffte?
Sind da die 20-25% mit weiter steigender Tendenz (die Gestorbenen fallen übrigens aus der Durchseuchung immer heraus!) der Afrikaner die mit AIDS infiziert sind, weniger wert? Und AIDS ist schließlich der Zorn Gottes in Reinkultur, fast zumindest.
(Dumm nur die Sache mit den Kondomen, da hat er irgendwie nicht weit genug gedacht.)
ostfriese hat geschrieben:Beim Meteoritenschmeißen verfehlt er die Erde ein ums andere Mal, weil ihm vor lauter Wut die Hand zittert.
Da hat er allerdings schon lange nicht mehr gut getroffen, oder noch nie? Da die Erde erst seit 6000 Jahren existiert, vermutlich noch nie so richtig. :^^:
ostfriese hat geschrieben:Aber er hat ja schon vor 600.000 Jahren den Ofen unter dem Yellowstone-Park angeworfen, da köchelt die Caldera für seinen finalen Zornesausbruch...
Na, geht nicht, s.o.
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Beitragvon [C]Arrowman » Mi 4. Jul 2007, 11:29

Ich glaube, wo Ostfriese eingentlich hinaus wollte ist, dass die KAtastrophen die Gott zugeschrieben werden, heute andere sind als damals.

Erdebeben sind wohl deshalb nicht mehr Gottes hauptwaffe, da die Amis da einiges Gewöhnt sind, ebenso ist es bei Tornados. Au0ergewöhnliches Wetter, wird von dem Laien, der die Kräfte, die wirken nicht versteht ( Platentektonik ist simpler weil anschaulicher als Meteorologie) häufig eben dem Wirken höherer Mächte zugeschrieben, ebenso gilt das für Heuschreckenplagen, oder ähnliches.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 4. Jul 2007, 12:12

[C]Arrowman hat geschrieben:Ich glaube, wo Ostfriese eingentlich hinaus wollte ist, dass die KAtastrophen die Gott zugeschrieben werden, heute andere sind als damals.
Werden sie?
Ja zugegeben, im Mittelalter oder zur Zeit JC (beide) und Asterix waren's wohl der oder die Götter, denen offiziell die Urheberschaft nachgesagt wurde und die Schuld hatte irgendeinböses Menschlein (oder viele). Dies wurde dann auch oft entsprechend behandelt.

Aber z.B. beim Bekanntwerden von AIDS haben genug Leute von der Strafe Gottes gesprochen (und zum Teil heute noch). Bei der jetzt kolportierten Klimawandlung sprechen auch genügend (zu viele) Leute entweder davon dass tatsächlich der Gott jetzt die letzten Signale sende, bevor eine neuerliche Sintflut (oder ähnliche gottgeschaffene Katastrophe) käme, oder dass sich "bewusst" (Betonung "bewusst") die Natur räche oder wehre, also auf spiritueller-metaphysischer Ebene, nicht auf simpler (aber nicht simpel berechenbarer) physikalischer Ebene.
Das Mittelalter ist zwar auf dem Kalender (über) ein halbes Jahrtausend her, aber nicht in den Köpfen.
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Beitragvon pedrillo » Fr 13. Jul 2007, 21:13

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Aber z.B. beim Bekanntwerden von AIDS haben genug Leute von der Strafe Gottes gesprochen (und zum Teil heute noch).


Komisch, als vor ein paar Tagen bei einem Gewitter bei mir in der Gegend eine Kirche vom Blitz getroffen wurde und abbrannte, hat niemand vom Zorn Gottes gesprochen...

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Beitragvon enbey » Fr 13. Jul 2007, 22:03

und uns "bösen" naturalisten, hat der liebe gott wahrscheinlich, die terroristen geschickt.
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Beitragvon ostfriese » Sa 14. Jul 2007, 06:24

1von6,5Milliarden, ich habe Deine Antwort auf meinen letzten Beitrag eben erst gelesen. Du hast mich gründlich missverstanden. Worauf ich hinauswollte, ist doch genau das, was Du schreibst. Ich habe es als bekannt vorausgesetzt, warum Wetterkatastrophen heute mehr Opfer fordern als früher und warum die Folgen von Erdbeben trotz hoher Besiedlungsdichte eher weniger dramatisch ausfallen als noch im letzten Jahrhundert.

Eben deshalb gilt ja: Mit der Prämisse, solche Unglücke seien Zeichen göttlichen Zorns, lassen sich diese Veränderungen nicht in Einklang bringen. Wenn eine Gottheit mit Hilfe z.B. eines Erdbebens strafen will, dann sollte sie doch in der Lage sein, die Höhe der Strafe zu dosieren, ohne dass ihr architektonische Fortschritte einen Strich durch die Rechnung machen... ;D


Deinen Einwand bzgl. der verheerenden Seuchen in Afrika lass ich gelten, ich hab mich in meiner Bemerkung tatsächlich auf Europa bezogen. Wobei Gott derzeit offenbar mit den Europäern sehr viel zufriedener ist als mit den bösen Afrikanern... :veg:
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Beitragvon MeMoTroll » Sa 14. Jul 2007, 07:26

HFRudolph hat geschrieben:„schwere Verwüstungen“ - schon mal eine leichte Verwüstung gesehen? :^^:


Es heißt auch jedes Mal "feige Terroranschläge". Der philantrophe und faire Terroranschlag müsste allerdings noch erfunden werden, um solche Boulevard-Adjektive zu rechtfertigen.

Zum Thema: Die Bischöfe haben eigentlich keine Ahnung. Es ist das FSM, das sich durch seine Taten in unserer Welt bemerkbar machen möchte. Die Überschwemmungen sind indes auch schlagende Beweise für seine Existenz. Seid berührt von seinen nudeligen Anhängseln! :irre:
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Beitragvon Andreas Müller » Sa 14. Jul 2007, 10:30

"Mutiger Terroranschlag in Deutschland"

Heldenhafte Islamisten drangen am Montag in den Bundestag ein. Es gelang ihnen, das Sicherheitspersonal auszuschalten, jedoch stürmte bald darauf die Spezialeinheit GSG 9 das Gebäude und tötete vier der fünf Terroristen. Mit seinem letzten Atemzug gelang es dem Überlebenden, sich im Plenarsaal in die Luft zu sprengen. Er gab sein Leben für Allah und für 72 Jungfrauen. Alle Abgeordnete von NPD, welche das Gebäude zuvor bei einem Putschversuch eingenommen hatten, starben bei dem Anschlag. Die Leiche des Helden wird gerade aufgesammelt, da können sich die Deutschen mal eine Scheibe abschneiden. Die Nation wird ihn niemals vergessen.


Oder so ähnlich?
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Beitragvon emporda » Di 7. Aug 2007, 18:41

Myron hat geschrieben:
Sisyphos hat geschrieben:Dass es im Jahre 2007 noch Menschen, in diesem Fall sogar Bischöfe, gibt, die eigentlich intelligent sowie gebildet sind und trotzdem einem primitiven urzeitlichen Aberglauben anhängen, ist für mich ein psychologisches Faszinosum.

Der Punkt ist wohl der, dass der bigotte Bodensatz der Menschheit nicht zu den hellen Leuchten zählt. Nach der Untersuchungen der Daten von 800 Millionen Menschen in den Industrienationen gibt es signifikante Korrelationen - je frommer um so dümmer. Die Vertreter des Glaubens und der heiligen Inquisition verstehen die komplexen Zusammenhänge nicht weil sie es nicht wollen, sie sind dazu unfähig. Wer Jahrzehnte nur die Bibel studiert, bei der es zu jeder Geschichte nur eine offizielle Wertung samt Dogma gibt, der hat schlicht verlernt selbstständig frei zu denken bzw. sein Gehirn einzuschalten sobald der Pfaffe einmal wegschaut.

Es ist eine philosophische Frage - muss man fromm sein um dumm zu sein oder genügt es schlicht dumm zu sein um fromm zu werden. Das mag arrogant erscheinen, nur Tausende religiöse Pamphlete der frommen Einheitsdoktrin belegen diesen Schluss mehr als deutlich. Nicht umsonst tummeln sich auf diesem Gebiet Hunderte von Sekten, von denen einzelne ein Bilanzvermögen über 1 Milliarde US$ aufweisen. Mit der Einfalt der Menschen kann man leicht und ohne Arbeit großen Reichtum anhäufen, jeden Morgen lässt Gott einen neuen Idioten aufstehen – man muss nur in der Lage sein ihn zu finden. Moderne Wirtschaftswissenschatten nennt das Marketing.

Die Menschen haben während den Hunderttausenden Jahren der Evolution stets religiöse Strukturen gebildet. Offenbar muss der Glaube an höhere Mächte einen Vorteil bieten, sonst wäre die Spiritualität längst ausgestorben. Eine solch relativierende Betrachtung ist gläubigen Menschen zutiefst suspekt. Angesichts der Tatsache, dass wir alle sterben müssen, verheißt ihnen der Glaube an eine transzendente Wirklichkeit individuellen Trost und Angstbewältigung, zugleich erlaubt er die Durchsetzung ethischer Standards und sichert somit die Stabilität von Gesellschaften.

Aus der dumpfen Angst heraus nicht zu begreifen was sich laufend verändert, muss die Welt der Bigotten statisch sein und es auf ewig bleiben. Konzepte wie die flache Erde als Zentrum des göttlichen Universums oder einer Sonne die sich um die Erde dreht, waren und sind jedem Einfaltspinsel leicht verständlich. Gekrümmte Räume, relative Zeit, Rotlichtverschiebung, fremde Sprachen und Kulturen, C-14 Datierung, Dendrologie, DNS-Aminosäuren sind total überflüssiger Schnickschnack - wozu eigentlich überhaupt noch denken. Wissenschaft ist kompliziert, erfordert hohes Fachwissen und oft Jahre an Erfahrungen mit den Fakten in einer spezifische Denkweise, die bereit ist jederzeit alles in Frage zu stellen einschließlich der eigenen geistigen Grundlage.

Die Hirnforschung erlaubt Einblicke in das Wirken der sozialen und psychologischen Mechanismen religiöser Systeme. Die Religionspsychologie weiß schon sehr lange, wie man die beste spirituelle Wirkung erzielt. Vergleicht man verschiedene Arten von Gottesdiensten, dann beeindrucken immer jene am meisten, die auf Gefühle und stimmungsvolle Musik setzen. Abstrakte Betrachtungen über Moral, Glaubensdogmen und die Natur des Universums mit gehobenen Anspruchen an die Intelligenz der Gläubigen schneiden dagegen ganz miserable ab. So gesehen hat der Vatikan mit mittelalterlichem Zeremoniell und Brim-Bram-Brorioum eine gute Vorführung fürs schlichte Gemüt.
Dagegen sind Religion und Theologie eindeutig keine Wissenschaften, freies und ungebundenes Denken ohne Dogmen ist verboten und somit sogar vollkommen überflüssig. Das Ergebnis jeglicher Überlegungengen steht schon von Anfang an gemäß päpstlichem Dogma und der Bibel fest. Wer sich nicht an diese Vorgabe hält, der wird von der heiligen Glaubenkongregation (Heilige Inquisition) aussortiert. Nicht umsonst hat der Papst an Universitäten Lehrfächer verboten wie Medizin – weil die Idioten kein Organ Seele im menschlichen Körper finden wollten oder etwa die Mathematik – wiel die astronomischen Tölpel die Erde weiterhin um die Sonne kreisen ließen. Das ganz nebenbei ein führende Weltuniversität wie Salamanca zu einer provinziellen Predigerschule mit nicht 3 % der früheren Studendentzahlen degenerierte, wen interessiert es ?

Die Mehrheit der 1,9 Milliarden Katholen und Evangelen sind harmlose Mitläufer, die sich ihren Glauben mehr oder weniger selber schnitzen und daraus notwendige seelische Krücken zimmern, obwohl die katholischen Dogmen ihnen gerade deswegen ewige Höllenqualen garantieren. Wer zu sehr daneben haut, dem zeigt die heilige Glaubenskongregation wo es lang geht und entfernt ihn still und heimlich aus dem Kreis der Erlauchten – oft mit Verlust der bürgerlichen Existenz. Eine Gefahr für die menschliche Gesellschaft sind die Fundamentalisten, für die Glaubensinhalte immer absolut und heilig sind. Gegenteilige Fakten zählen nicht, die Wissenschaft hat sich immer dem Glauben unterzuordnen. Wenn die Realität ihrer Welt nicht mehr zum Glauben passt, dann muss man die Realität eben ändern – notfalls mit brutaler Gewalt, Waffen und Sprengstoff. Nicht umsonst sind die Fundamentalisten vieler Glaubensrichtungen bis an die Zähne bewaffnet. Bereits das rómische Imperium hat 66 n.C. in der damaligen Provinz Judäa mit der Hauptstadt Jerusalem gegen derartige Religionsfanatiker gekämpft und wurde von innen her aufgeweicht.

Die Religionsfantiker haben Millionen Menschen zum Segen ihres Gottes in Kriege getrieben, auf Scheiterhaufen verbrannt, aus der angestammten Heimat vertrieben, gefoltert, beraubt, bestohlen und betrogen, und sie werden es jederzeit wieder tun. Genau so sehr wie sie blind und fanatisch sind, genau so wenig sind sie belehrbar bzw. willens sich in ihrem Handeln den gesellschaftlichen Mehrheiten, Vorgaben und kulturellen Gegenheiten zu beugen. Unter allen Menschen sind gläubige Fanatiker die verbohrtesten Rassisten. Viele sind auf das neue literarische Blendfeuer des Papstes reingefallen. Er hat geschrieben und gesagt eine theistische Evolution ist oder wäre möglich - ohne darauf einzugehen was eine theistische Evolution bedingt oder bedeutet. Sie bedingt eine theistische Wissenschaft, deren Kriterien seit langem bekannt sind:

Keinem geologischen Fakt, keinem historischem Fossil und keiner wissenschaftlichen Erkenntnis kann erlaubt werden über dem geschriebenen Wort Gottes zu stehen.

Schon sind wir wieder im Mittelalter. Was nützt ein Lippenbekenntnis des Papstes, dass nur darauf angelegt ist unkritische Geister zu verarschen. Der Mann samt aller seiner Beifallklatscher fährt bzw. denkt wie eine Eisenbahn auf einer Schiene und kann weder links noch rechts, die Weichen funktionieren seit dem Alzheimer-Leiden auch nicht mehr richtig. In dem Moment, indem er eine kritische Wissenschaft zuläßt ohne per kirchlichem Dogma nicht vorher auf einem bestimmten Endergebnis zu bestehen, da fällt sein fiktives Kartenhaus der Glaubensinhalte zusammen, seine Bibel wäre ein Haufen Altpapier und die 4 absolut echten Jesus-Vorhäute der französischen Reliquien wandern in den Mülleimer. Noch aber müssen Christen sie gemäß Dogma anbeten.

„Zu verurteilen ist es deshalb, wenn Leute behaupten, man schulde den Reliquien der Heiligen keine Verehrung, keinen Ehrenerweis oder es sei unnütz ... Diese Leute hat die Kirche schon verurteilt und verurteilt sie jetzt aufs neue“.

Man kann argumentieren wie man will - glauben heißt nicht wissen und Religion hat mit Wissenschaft absolut nichts gemein noch kann Religion irgend eine Aussage von Wertigkeit zu wissenschaftlichen Fakten und Erkenntnissen der realen Welt oder der Natur machen. Der Vatikan ist sich dessen voll bewußt, nicht umsonst hält er am zentralen Dogma der geistigen Zensur fest „Wer sagt, es sei möglich, dass man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen“ - der landet auf ewig im Fegefeuer nach der Quälerei durch die heilige Inqusition mit deren ehemaligen Vortänzer Ratzinger - ja wenn das westliche zivile Recht nicht dagegen wäre. Wie das funktionieren soll ist sowieso unklar, das heilige Sakrament der Taufe kann durch Nichts aufgehoben werden, ein Christ bleibt immer und ewig ein Christ - auch im späteren Leben als Atheist oder mit einer vatikanischen Aufenthaltsgenehmigung im Fegefeuer. Bei den Moslems ist das anders, Aussteiger werden per Fatwa gesteinigt - eine klare Sache auch für den letzten Neanderthaler dieser Erde zu verstehen.

Auf Grund des AT mit seinen von Gott befohlenen Morden, Genoziden, Massenvergewaltigungen etc. und dem Verhalten des Vatikans mit Tausenden von bekannten Kinderschändern als weiterhin tätige Seelsorger kann Religion nicht einmal eine wertige Aussage zu den humanen moralischen Werten einer Kultur machen. Wer akzeptierst den Rat eine Massenmörders und geistigen Kretins, der da sagt - Du mußt alle Menschen lieben und darfst keinem weht tun. Das erinnert stark an die letzte Rede des Erich Mielke vor der DDR-Volkskammer mit "ich liebe Euch alle" und jedes Mitglied der Volkskammer war entweder Stasi-IM oder Stasi-Spitzelopfer. Eine Leitfigur des Systems hat sich mit einem unbedachten Satz als politischen Clown qualifiziert, nachdem das Motiv des politischen Drucks und der privaten Vernichtung gefallen waren – ein Lehrstück. Zwar verfügt das System des Glaubens über keine Geheimpolizei und Verhaftungsautorität mehr, nur die leere Drohung der gesellschaftlichen Ächtung reicht für viele Menschen noch als Druckmittel.

Der Wert eines Rates, eines Vorschlages, einer Empfehlung hängt immer vom moralischen und geistigem Kredit desjenigem ab, der ihn gibt. Religion jeglicher Spielart kann nur spekulieren, fabulieren, blenden oder protzen, am besten mit der geistigen Einfalt und dem Geld seiner Gläubigen. Aber so weit darf ein gläubiger Chist natürlich nicht denken, besagt docjh ein Dogma:

„Wer sagt oder glaubt: die Strafe der bösen Geister und gottlosen Menschen sei nur zeitlich und werde nach bestimmter Zeit ein Ende nehmen, und dann komme eine völlige Wiederherstellung (Apokatastasis) der bösen Geister und gottlosen Menschen, der sei ausgeschlossen.“ (ausgeschlossen = ewige Qualen im Fegefeuer)

Wer sein Leben nicht einmal mit eigenem Zutun in den Griff bekommt, für den sind solch finsteren Drohungen als reale Hindernisse zu überwinden, ohne seinen geistigen Vortänzer im christlichen Talar um Absolution zu bitten eigenständig gedacht zu haben. Vier verschiedene französische Kirchen besitzen als Reliquie die Vorhaut Jesu, alle sind natürlich 150 % und absolut echt. Es ist schlimm genug als Freak mit 4 Pimmeln geboren zu werden, noch schlimmer ist es als Kathole vor solchem Quatsch betend auf den Knien zu kriechen und dafür auch noch zu bezahlen. Wir sollten nicht verkennen, das Mittelalter mit absoluter Herrschaft über den Geist der Menschen kann nur reaktiviert werden, wenn alle nur das machen was ihnen der Vatikan als absolut richtig vorgibt.
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