Nein, ich finde es toll.translator hat geschrieben:Max, ich hoffe, Du bist mir nicht böse.
Hier würde ich mehr auf den Kern eingehen. Warum verbindet es? Und was unterscheidet dieses Vorgehen von einem kritisch-rationalen? Es ist dieser Prozess des Nicht-Denkens, genannt Glaube, der allen Religionen innewohnt, ja für sie konstitutiv ist. Rationalisten verbindet in Fragen der Ethik, der Gesellschaft oder weiß der Geier was deswegen nichts, weil sie selber denken. Sie huldigen Anschauungen nicht deshalb, weil diese in heiligen Büchern stehen, sondern weil sie - in Anbracht des derzeitigen Erkenntnisstandes - wahr sind.Wer religiös ist, kann – zumindest bei den großen Buchreligionen – viele Vorschriften im Buch nachlesen, seien die Autoren anonym, Lukas, Mohammed oder Hubbard. Das ist immer einfacher und schafft eine starke Gemeinsamkeit.
Im Blick auf die Weltreligionen mangelt es dem Autor mitunter an Differenzierungen.
Das ist ja gerade der Vorwurf: er differenziert zu wenig. Du bestätigst es indirekt, wenn du schreibst: darum geht es in dem Buch überhaupt nicht.Falk hat geschrieben:Man kann Dawkins' Kritik an der "God Hypothesis" kritiseren, aber zu sagen, er differenziere Religionen nicht genug, macht keinen Sinn, denn darum geht es in dem Buch überhaupt nicht.
Vielleicht treffen gerade auf die Buddhisten und Konfuzianer manche seiner Vorwürfe nicht zu oder zumindest nicht im beschriebenen Ausmaß (Kann ich nicht beurteilen, aber möglich ist es). Die Blutspur des Christentums z.B. ist sicher breiter als die der Buddhisten oder Konfuzianer.
Max hat geschrieben:Dawkins stellt mit seiner abstrakten und allgemeinen Gottesdefinition das allen personalen Göttern heraus. Daher gilt seine Kritik auch für alle personalen Götter. ... Sagt nun jemand, dass Dawkins nicht genug differenziere, zeigt er nur, dass er Dawkins nicht verstanden hat.
Max hat geschrieben:Dawkins stellt mit seiner abstrakten und allgemeinen Gottesdefinition das allen personalen Göttern heraus. Daher gilt seine Kritik auch für alle personalen Götter. Dass sich seine Kritik auf alle Götter bezieht und nicht auf einige wenige, ist gerade das wesentlich an seiner Argumentation. Würde er nur einzelne Götter widerlegen, wäre seine Argumentation ja wenig sinnvoll. Der Gläubige würde einfach sagen, dass er nicht an den Glaubt, von dem Dawkins redet. Die Verallgemeinerung und Universalität von Dawkins Schrift ist ihre Aussagekraft. Sagt nun jemand, dass Dawkins nicht genug differenziere, zeigt er nur, dass er Dawkins nicht verstanden hat.
Genau. Und das könnte z. B. ein Grund sein, warum der Rezensent im DLF (oder war's Deutschlandradio?) ihm mangelnde Differenzierung vorwirft.taotne hat geschrieben:Es sind doch vor allem die monotheistischen, abrahamitischen Religionen, die Dawkins interessieren.
ostfriese hat geschrieben:Ich halte diese Kritik für unzutreffend. Dawkins' wesentliche Argumente (die er gründlich und gewissenhaft ausführt) richten sich gegen alle Religionen und sind völlig unabhängig von konkreter Einzelkritik am Christentum.
Genau das im letzten Nebensatz Gesagte und von dir hiermit ausdrücklich Zugestandene ist es, was die Kritik, er habe zu wenig differenziert, besagt: Viele der Einzelkritiken Dawkins' betreffen Ausprägungen des Christentums. Ob sie nur das Christentum betreffen, wurde zuwenig untersucht.ostfriese hat geschrieben:Es besteht also keine Diskrepanz zwischen dem allgemeinen Anspruch des Buches und der zugespitzten Einzelkritik an Ausprägungen des Christentums.
gavagai hat geschrieben:Ich habe in vorherigen Postings schon einige Kritik Dawkins' angeführt, die nur für bestimmte Religionen gelten.
Wie soll das möglich sein?Na ja, vielleicht ist die deutsche Übersetzung völlig anders.
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