Wie definiert man "Christentum?"

Wie definiert man "Christentum?"

Beitragvon Andreas Müller » Mo 13. Aug 2007, 16:32

Wie könnte man angesichts der vielen Glaubensrichtungen und Leuten, die sich grundlos Christen nennen, den Kern des christlichen Glaubens definieren?

Ich tue das so:

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Beitragvon HF******* » Mo 13. Aug 2007, 16:46

:2thumbs: :lachtot:
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Beitragvon molosovsky » Mo 13. Aug 2007, 16:52

Schon falsch. Teile des Christentums essen bei jeder Kommunion tatsächlich das Fleisch ihres Erlöserzombies.
Grüße
Alex / molo
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Re: Wie definiert man "Christentum?"

Beitragvon Schoham » Mo 13. Aug 2007, 17:18

Andreas Müller hat geschrieben:Ich tue das so:


Darf ich es so?

Christentum wird in dem schwarzen Buch Babylon die Hure genannt.
Ein von dem Gründer nach dem sie sich nennen abgefallenes System.

Echt – gelebtes Christ – Sein hat etwas mit dem Leben des Mannes
zu tun – den die Leute Christus nannten.

Er hatte vorgelebt wie es aussieht wenn man von der Liebe regiert wird.

Wer einem etwas zu sagen hat – der ist ein Herr im wahrsten Sinne
des Wortes.

Wer von der gleichen Kraft getrieben lebt – wird ebenfalls so
mit Menschen umzugehen wissen, wie Er.

Im Leben eines solchen Menschen hat es keinen Platz mehr für irgendwas
das dem Nächsten schadet.

Wer es versteht die Worte des Buches das von dem Mann berichtet so zu deuten
wird ein Licht aufgehen und das scheint so hell das es andern nicht verborgen bleiben
wird.

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Beitragvon Klaus » Mo 13. Aug 2007, 17:24

Rae lege ich dir sehr ans Herz
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Beitragvon Falk » Mo 13. Aug 2007, 19:48

@Rae
Er hatte vorgelebt wie es aussieht wenn man von der Liebe regiert wird.

Was ich am Christ-Sein am allerwenigsten verstehe, ist, warum Christen die Liebe so oft betonen - denn Liebe kann man auch ohne Glauben leben. Zumal ohne einen bestimmten Glauben, z.B. dem christlichen. Wenn die Liebe für einen Christen der wichtigste Punkt ist - warum ist er dann Christ? Daß er Christ ist, legt die Vermutung nahe, daß ihm der Glaube wichtiger ist als die Liebe.
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 13. Aug 2007, 19:56

Laut Nietzsche liebt ein Christ - der sich an dem orientiert, was Nietzsche als Original-Jesus ansieht - einfach alles und jeden. Christen der Kategorie sind eine Art überfriedliche Buddhisten. Sie wehren sich auch nicht und kämpfen für nichts. So eine Art dauerbekiffte Friedensapostel. Wo die Nachteile liegen, ist recht offensichtlich: Manchmal erfordert die Ethik einfach Gewaltanwendung und wer sich nicht zur Wehr setzt, der wird eben ermordet. Außerdem hängt das Ganze stark mit irrationalem Nicht-Denken zusammen und negiert die Vernunft per se.
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Beitragvon HF******* » Mo 13. Aug 2007, 20:14

Ich denke, die Definitionen von Rae ist eine der positivsten überhaupt. Allerdings muss man dann die Bibel seher selektiv behandeln. Sinn ergibt es auch nur, wenn man von einem Menschen ausgeht, nicht von einer Gottheit:

Insofern könnte es soger naturalistische Christen geben. Wie hieß der noch? Hier war doch mal einer, der das vertreten hat?
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Beitragvon Klaus » Mo 13. Aug 2007, 20:15

Nur das die dauerbekifften Friedensapostel über die Jahrtausende die Bevölkerung Europas komplett gekillt haben dürften. Dieser Friedenstraum war vielleicht im Urchristentum anzutreffen, ansonsten ging es Auge um Auge, Zahn um Zahn. Jetzt sind sie alle blind und brauchen Kassenzähne. :^^:
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 13. Aug 2007, 20:28

Nietzsche geht ja davon aus - ich substantiell auch - dass der Jesus der Bibel zwei Persönlichkeiten hat. Er meint, dass von Paulus und Konsorten, von machtbesessenen Christen, später die originale, friedliche Jesus-Version (Nächstenliebe, werfe den ersten Stein etc.) mit der zweiten Persönlichkeit (Familie-Hassen, Auge ausreissen und Hölle etc.) vermischt wurde. Der Unterschied ist, dass meiner Ansicht nach schon die erste Jesus-Version eine literarische Erfindung ist und dass ich Buddhisten im Gegensatz für Nietsche nicht für so friedlich halte. Ansonsten könnte das schon stimmen.

Das Gemisch führte dann auch zu den seltsamsten Ausprägungen.
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Beitragvon Klaus » Mo 13. Aug 2007, 20:33

Ist bekannt was der Type geraucht hat, oder wer sein dealer war?
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 13. Aug 2007, 20:38

Wer? Nietzsche oder Jesus?

Ich find Nietzsche cool.
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Beitragvon Klaus » Mo 13. Aug 2007, 20:42

Nietzsche gehört zu den Guten, Jesus meine ich.
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 13. Aug 2007, 20:52

In der Tat sehe ich kaum einen Unterschied im Verhalten von Bekifften und der Friedens-Version von Christen im Normalzustand.

Hier ein schönes Video dazu:

redlichkeit-anschnur.org/tv/ra-tv_gesang.wmv

Extra nicht verlinkt, weil diese Seite immer Probleme macht. Kopiert es in die Adresszeile. :up:
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Beitragvon Besserwisser » Mo 13. Aug 2007, 21:18

Selbst der in Kreisen wie unseren seit einiger Zeit geschätzte Dr. Paul Schulz verwendet in seinem "Codex Atheos - Die Kraft des Atheismus" ca. ein Viertel seines Buches darauf, das Hohelied auf Jesus von Nazareth anzustimmen. Für ihn ist Jesus ein Protagonist einer utilitaristischen Humanität, die ohne ein Berufen auf einen Gott auskommt. Sein Handelns sei vielmehr von esplangchniste (gr., "er erbarmte sich") geleitet. Jegliches Hinzuziehen eines Gottes sei erst von Paulus & Cie. Jesus zugeschrieben worden.

Naja, wer's braucht und nicht sich selbst Maßstab genug ist ...
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Beitragvon HF******* » Mo 13. Aug 2007, 21:49

Besserwisser schrieb:
Dr. Paul Schulz verwendet in seinem "Codex Atheos - Die Kraft des Atheismus" ca. ein Viertel seines Buches darauf, das Hohelied auf Jesus von Nazareth anzustimmen


Er war ja auch Pastor. Ansonsten müsste er ja zugeben, dass bis zu seinem Rauswurf einfach alles Unsinn war, was er gemacht hat. Wobei ich denke, dass er durchaus gute Argumente hat. Ist der Codex Atheos dennoch lesenswert?
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Beitragvon Schoham » Mo 13. Aug 2007, 22:32

Danke Klaus - ich gebe es dir wieder zurück.
Mein Herz hat keinen Platz dafür.

@Falk
Nach meinem Verständnis ist es Glauben wenn man liebt.
Weil Glauben im Wesen/Charakter/Sein - eines Menschen ersichtlich wird.

@Andreas Müller
Laut mir liebt er alle Menschen im Sinn von einem respektvollen behandeln.
Für sich selbst braucht er sich nicht zu wehren - das tun andere für ihn.
Ein solcher Mensch ist täglich im Kampf für das Gute.
Das beinhaltet auch sich für die Sache der Mitmenschen einzusetzen.
Woher kommt nur die Meinung das Nachfolger des Wanderpredigers alle dumm sind?

HFRudolph hat geschrieben:Insofern könnte es soger naturalistische Christen geben.

Ich glaube nicht und zweifle ob Glauben und Zweifel nebeneinander auskommen. :^^:
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Beitragvon HF******* » Mo 13. Aug 2007, 22:35

Die Definition oben hatte ich nicht im Sinne eines Glaubens verstanden.
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Beitragvon [C]Arrowman » Mo 13. Aug 2007, 22:38

irgendwo gibt es ne stelle. wo Jesus sagt in etwa: auf das ihr nicht beleidigt das Gras auf Erden... noch Fragen Bild
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Beitragvon Besserwisser » Mo 13. Aug 2007, 22:49

HFRudolph hat geschrieben:Ist der Codex Atheos dennoch lesenswert?
Schwierig, eine eindeutige Empfehlung auszusprechen. "Populärwissenschaftlich" würde ich das Buch zumindest nicht gerade nennen.

Formale Kritik:
Das Buch scheint mir mit heißer Nadel gestrickt worden zu sein. Eine Überarbeitung durch einen Lektor scheint es hier überhaupt nicht gegeben zu haben. (Wäre wahrscheinlich eine schöne Aufgabe für Andreas Müller gewesen.) Überraschend viele kleine Unkorrektheiten (wie "natur435wissenschftliche Herausfor-derung", S. 297), ein typografischer Wildwuchs (serifenbehaftete und serifenlose Schrift, reine MAJUSKEL-Schreibweise, g e s p e r r t e Darstellung, Fett- und Kursiv-Schrift und unterschiedliche Schriftgrößen auf einer einzigen Seite, z.B. S. 248) und kein Indexregister, dafür eine halbwegs detaillierte Inhaltsangabe erst auf S. 487ff.

Die komplette "Inhaltsangabe" auf S. 12f:
1.1 Grundlagen des abendländischen Atheismus im säkularen Vernunftdenken der griechischen Antike (S. 15)
1.2 Kritik der christlichen Zeitrechnung - Zur Geschichte der säkularen Rationalität im Abendland (S. 93)
2.1 Die heidnisch-antike Humanität durch Francesco Petrarca, dem "Vater des Humanismus" (S. 115)
2.2 Jesus von Nazareth - eine atheistische Ethik? Grundzüge einer utilitaristischen Humanität (S. 135)
3.1 Der Verrat der christlichen Kirche an der säkularen Welt am Beispiel Martin Luthers (S. 261)
3.2 "Christliche Wertegemeinschaft?" Die Geschichtslüge der Christlich-Konservativen heute (S. 283)
4.1 Die Aufdeckung der Religion als Projektion des Menschen durch Ludwig Feuerbach (S. 297)
4.2 Geist zu Materie oder Materie zu Geist? Die elementare Frage des Seins (S. 315)
5.1 Der säkulare, demokratisch-verfasste Statt. Menschenrechte contra Gottesrecht (S. 419)
5.2 Das Versagen des politischen Atheismus im 20. Jahrhundert und seine Neubestimmung (S. 449)
Gliederung der Hauptkapitel in ihren einzelnen Untertiteln (S. 487)

Eine detailliertere inhaltliche Kritik kann ich bei Interesse gelegentlich hier nachtragen.
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