Christoph Schönborn: Ziel oder Zufall? Schöpfung u.Evolution

Christoph Schönborn: Ziel oder Zufall? Schöpfung u.Evolution

Beitragvon gavagai » Do 16. Aug 2007, 20:35

Servus alle,
ich habe gerade
Christoph Schönborn: Ziel oder Zufall? Schöpfung und Evolution aus der Sicht eines vernünftigen Glaubens
Freiburg: Herder, 2007. Gebunden, 189 Seiten
gelesen und ausführlich besprochen auf http://www.gavagai.de/philrezi/bio/HHPBIO22.htm
Bevor sich Kreationisten, ID-ler oder Christen auf mich stürzen und mir Schreibfehler oder Schlimmeres nachweisen, bitte ich Euch die Besprechung zu prüfen.
Wem es zuviel ist, der springe gleich zum Fazit auf
http://www.gavagai.de/philrezi/bio/HHPBIO22.htm#fazit
Kommentare (inhaltlich oder zur Lesbarkeit: es ist halt viel Text) bitte hier im Forum oder per PN oder eine Email an mich. Danke
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Re: Christoph Schönborn: Ziel oder Zufall? Schöpfung u.Evolu

Beitragvon LinuxBug » Do 16. Aug 2007, 22:00

gavagai hat geschrieben:Schönborn schreibt ein Buch, indem er sich auch mit der Evolution beschäftigt. Das ist für einen Theologen eine Grenzüberschreitung. Ist der Autor damit Ideologe? Ich meine: nein.

Mal abgesehen von kleineren Fehlern (sorry, hab sie mir nicht aufgeschrieben) ist das hier wohl der, der mir sofort ins Auge gesprungen ist. Ist Schönborn Ideologe? Ich meine ja. -> Er schreibt vom verklärenden Nimbus der Wissenschaftlichkeit. Wäre er keiner, würde er so etwas nie behaupten (oder auch der ganze Absatz "Schönborn hält seine Position für absolut" spricht Bände) :^^:
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Re: Christoph Schönborn: Ziel oder Zufall? Schöpfung u.Evolu

Beitragvon emporda » Fr 17. Aug 2007, 06:15

gavagai hat geschrieben:Wem es zuviel ist, der springe gleich zum Fazit auf
http://www.gavagai.de/philrezi/bio/HHPBIO22.htm#fazit
Kommentare (inhaltlich oder zur Lesbarkeit: es ist halt viel Text) bitte hier im Forum oder per PN oder eine Email an mich. Danke

Ich habe die Kritik von A-Z gelesen- Der Text ist gut, hat nur kleinere Fehler. Für mich ergibt sich daraus die Erkenntnis

1) über ein mieses Buch kann man keine brilliante Kritik schreiben. Allein dadurch, dass man auf die endlose Zahl der Schwachstellen und sachlichen Fehler des Buches eingehen muss, verliert die Kritik schnell an Durchgängigkeit und wird schwer lesbar

2) Schönborn ist kein Wissenschaftler und hat nach diesem Beweis auch nicht das Format dazu. Er ist Gefangener seiner spezifischen KK-Denkweise mit riesigen Scheuklappen im Gehirn, ist nicht in der Lage unvoreingenommen, kritisch und logisch vorzugehen. Immer wieder bleibt seine Analyse an der christlichen Dogmatik hängen. Das hat er mehr oder weniger gemein mit allen anderen Vertretern seiner Zunft.

3) Schönborn manifestiert mit seinem Buch den Niedergang der KK. Er brüht uralte und abgenutzte Argumente der christlichen Mythologie auf, poliert sie auf moderne wissenschaftliche Sprache und ist der festen Überzeugung einen wesentlichen Beitrag geleistet zu haben. Das hat er auch, zur Altpapiersammlung
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Re: Christoph Schönborn: Ziel oder Zufall? Schöpfung u.Evolu

Beitragvon gavagai » Fr 17. Aug 2007, 09:30

@emporda
Danke, ich stimme dir im Großen zu. Bei 3) habe ich meine Bedenken. Ich sehe weder den Niedergang der KK noch der Protestanten. Im Gegenteil: sie gewinnen wieder mehr an Einfluß. Aber vielleicht ist das ein bayrisches Phänomen. Man darf vieles öffentlich sagen, nur sollte es nicht zu kirchen- und/oder religionskritisch sein. Halt, falsch. Religionskritisch ist natürlich erwünscht, wenn's die anderen sind: Islam, Zeugen Jehovas, Scientology, etc. Was ich beruhigt feststelle, ist allenfalls dass die kritischen Stimmen (von ausserhalb der Kirchentag; ich meine also nicht die kritischen Stimmen innerhalb des Kirchentags :^^: ) derzeit lauter werden.

@LinuxBug
Ich neige deiner Ansicht zu. Doch wenn ich sie öffentlich äußere müßte ich sie schon ausführlich begründen (ansonsten droht 1 Abmahnung für - sagen wir - 1200 Euro). Dafür ist mir die Zeit zu schade.

mein Dank an beide.
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Re: Christoph Schönborn: Ziel oder Zufall? Schöpfung u.Evolu

Beitragvon emporda » Fr 17. Aug 2007, 14:07

gavagai hat geschrieben:Ich sehe weder den Niedergang der KK noch der Protestanten. Im Gegenteil: sie gewinnen wieder mehr an Einfluß. Aber vielleicht ist das ein bayrisches Phänomen. Man darf vieles öffentlich sagen, nur sollte es nicht zu kirchen- und/oder religionskritisch sein. Halt, falsch. Religionskritisch ist natürlich erwünscht, wenn's die anderen sind: Islam, Zeugen Jehovas, Scientology, etc. Was ich beruhigt feststelle, ist allenfalls dass die kritischen Stimmen (von ausserhalb der Kirchentag; ich meine also nicht die kritischen Stimmen innerhalb des Kirchentags :^^: ) derzeit lauter werden.

Das mit dem Niedergang der KK darfst Du nicht in einem so engen Zeitfenster sehen.
Nach Übernahme der totalitären Macht so etwa ab 500 n.C. gings es immer nur bergab. Zuerst musste man sich die Herrschaft mit Kaisern und Königen teilen, die dann aber der Bevormundung entsagten bis hin zur Gründung einer Gegenkirche (England). Als Antwort auf den Protestantismus kam der Versuch das Ruder rumzureißen mit dem Resultat des 30 jährigen Krieges und dem Abfall von fast ganz Nordeuropa.
Nach einer Periode der Restauration kam Darwin und reduzierte die Bibel als Mythensammlung, was immer weiter an den Fundamenten des Glaubens der KK nagte. Zwar wehren sich die Fanatiker und Fundmentalisten vehement, nur schlagen sie eine verlorene Schlacht. Die Mitgliederzahlen schwinden, die Kirchen bleiben leer, die Priesterschwuchteln wandern in den Knast und die Vatikankassen werden durch Strafen gelehrt. Allein in den USA haben die schon 1,4 Millarden US$ bezahlen müssen. Viele der Kirchensprenkel sind pleite.

In veilleicht 50 -100 Jahren setzt man dem Menschen einen Magnet-Gehirnstromscanner auf und kann am Bildschirm im Detail mitlesen was im Kopf alles vorgeht und gedacht wird. Dann fallen alle mythischen Fiktionen wie Seele, freier Wille und göttliche Intuition in den Orkus der Geschichte. Der Mensch wird das was er schon immer war, ein intelligenter Nachfahre eines aufrecht gehenden Primaten mit höherer Ich-Erkenntnis, der keinen Gott irgend welcher Auslegung braucht um zu existieren. Aber auch dann wird es noch einen Bodensatz geistig amputierter Fanatiker geben, in der Menge etwa wie die extreme Linke aus NPD, Punks und dem Glatzkopfgeschwader. Nur dann ist Zoff der Normalfall, die einen verdammen Homosexualität und praktizieren sie insgeheim, die anderen schlagen deswegen drauf. Da enstehen keine Freundschaften fürs Leben.

Mir können die Winkeladvokaten ruhig eine Abmahnung schicken, zuerst fordere ich sie in Catalanisch an und danach wandert sie in den Papierkorb
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Re: Christoph Schönborn: Ziel oder Zufall? Schöpfung u.Evolu

Beitragvon gavagai » Sa 18. Aug 2007, 08:10

emporda hat geschrieben:Mir können die Winkeladvokaten ruhig eine Abmahnung schicken, zuerst fordere ich sie in Catalanisch an und danach wandert sie in den Papierkorb
Daraus folgere ich, dass du nicht in Deutschland wohnst. In Deutschland ist es ziemlich das Dümmste, eine Abmahnung ohne Gegenreaktion in den Papierkorb wandern zu lassen: dann ist alles was da drinsteht fällig.
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