Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

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Beitragvon trazy » Sa 20. Okt 2007, 16:49

Ein deutliches Missverhälltnis aus Botschaft der Z-Jehovas, deren Inhalte und meiner Argumentation, deren Ignoranz und meiner Worte, deren Mangelhafter Begründung meiner Kritik war ständig im Raum.

Das zweite anwesende weibliche Mitglied hat mich gekünstelt leicht mitleidig betrachtet, völlig ohne einen Zusammenhang, besonders als ich erzählte wie schlecht die Kirche ist usw., als ob sie ignorant sei gegenüber den schandhaften Taten der Kirche. Mir wurde der Schein dieses Glaubens als Schein immer bewusster.

Die Ignoranz dieser beiden war so etwas wie lebensnotwendig, damit sie Ihren gedanklichen Ausgangspunkt behalten dürfen, so eine Art Überlegenheit. Ich meine das so: Sie hatten immer weiter begründet warum Gott gut ist und die Welt schlecht und mir dazu fragen gestellt, mit der ständigen Grundannahme es gäbe Gott ohne Zweifel und konnten sich dann nur noch mühlenartig wiederholen, haben darum gekämpft nicht diese Grundannahme zu verlassen wodurch deren Unglaube mir immer klarer wurde. Es war ein Interessantes geistiges Experiment für ich, wodurch ich einiges in Erfahrung bringen konnte für mich.

Als beide meine Wohnung verlassen hatten, gaben Sie eigenartige kindliche Geräusche von sich, um so eine ironische Unschuldigkeit zu erleben.

Ich bin nunja nicht gerade ein emphatisch trübsinniger Mensch normalerweise.

Mir hat das zumindest gezeigt, was für geistige Mechanismen greifen, wenn man versucht die Gesprächsführung zu erklimmen, immer wieder, wenn eine Seite verlieren würde, wenn sie nicht Ignoranz anschaltet, blockiert innerlich und äußerlich, wenn sie sich nicht brüskiert, wenn sie nicht die Selbstverständlichkeit eines Unsinns (Annahme der Existenz des Spaghettimonsters) beibehällt, ignorierend, wenn man gerade dagegenargumentiert, als ob die Worte des Kritikers nicht gehört werden würden.

Die Maskerade im gesamten Verhalten war auch so besonders sichtbar. Wahrscheinlich waren es Wessis (+grins+). Habe ich eine Person mit Worten überstrapaziert, so wurde die gekünstelte unechte innere Ruhe widerborstig. Sehr interessantes Experiment.

Die Blicke beider Besucher erwiesen mir den Eindruck, als wüssten sie was sie machen und wollen mich nur dazu bringen mitzumachen bei einer Art Projekt, bei einem Unternehmen, bei einem netten Unsinn, bei einem Heidenspaß.

Dass ich bereits nicht einmal so böse, sondern sogar gute Erfahrung, und nicht wenig Erfahrung mit Christen habe hat sie scheinbar nicht interessiert. Sie haben geredet wie ein Leierkasten spielt, als würden sie ein Blatt vorlesen ohne reaktionsfähig zu sein und ohne zu improvisieren. Das ist fehlender Glaube. Alles andere ist Unsinn: Glaube an diesen Gott.
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon spacetime » Sa 20. Okt 2007, 18:52

Ich hab mal eine Freundin von mir so weit überzeugt vom Atheismus, dass sie am Ende nur noch ein Argument hatte, bei dem sie auch blieb. Sie sagte es ist doch schön an Gott zu glauben und in die Kirche zu gehen, dort sei es so friedlich. Ich glaube viele Gläubige sind von der Droge Religion so stoned, dass es ihnen völlig egal ist wie die Wahrheit aussieht. So nach dem Motto: Warum soll man nicht träumen dürfen...
Meine Antwort auf so etwas: Hallo! Fortschrittsfeindlich?! Das Dumme ist, du kannst denen wirklich sagen was du willst die beharren auf ihren Gott entgegen jeglichem rationalen Denkens.

lg spacetime
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon [C]Arrowman » Sa 20. Okt 2007, 20:28

http://www.youtube.com/watch?v=rBJzp58Z_Xk - Michael Mittermeier

:lachtot: "Dürfen wir mit ihnen über Gott und die Welt reden?" - "Nein, aber gleich über dein Leben nach dem Tod!" :lachtot:
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon trazy » Sa 20. Okt 2007, 20:59

geschult ... ha ... das ist doch wie ein Beweis, dass gerade die die den glauben verbreiten nicht daran glauben!

Die verbreiten den Glauben für Geld. Das ist ein Schneeballsystem. Das scheint die einzig logische Schlussfolgerung zu sein. Es ist wie als (ver-)kaufe man Luft und das ist bei Schneeballsystemen auch so.
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon Sisyphos » Sa 20. Okt 2007, 21:17

Bei all meiner Gutmütigkeit - aber die Zeugen serviere ich eiskalt ab. Dann gehe ich lieber mit den Mormonen einen Kaffee trinken. :mg:
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon lorenz » Sa 20. Okt 2007, 23:44

Wer nix besseres zu tun hat, soll sich mit den "Zeugen" ruhig lang und breit unterhalten. Da können die in der Zeit schon nix anderes anrichten. Das ist wie bei diesen lästigen Telefonwerbern: Am besten, man fragt die erst mal ein Loch in den Bauch, viele, viele Einzelheiten... :handy:
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon Max » So 21. Okt 2007, 00:09

Eines ist klar: Bei einer solchen Unterhaltung kommt nichhts zu Stande. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Man redet gegen eine Wand. Es ist kein fruchtbares Gespräch, also ein Sermon, an dessen Ende eine sinnvolle Tat steht oder ein Erkenntnisgewinn. Man verbessert dadurch die Welt kein Stückchen; es bleibt alles beim alten. Auch kommt man der Wahrheit nicht näher. Von dieser Warte aus betrachtet ist ein solches Gespräch totale Zeitverschwendung.

Aber es kann durchaus sinnvoll sein, sich mit solchen Dünnbrettbohrern zu unterhalten. Denn: Durch das Gespräch, das Eingehen auf deren Position, das Durchdenken ihrer Aussagen verfeinert man seine eigene Position, man wird, was religiöse Themen anbelangt, schlagfertiger und kann sich somit für zukünftige Diskussionen wappnen. Auch lernt man einiges über die Bibel, die Bibelgeschichte, fundamentalistische Organisationen und Gemüter und allgemein über diesen Prozess des Nicht-Denkens, genannt Glaube.
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon trazy » So 21. Okt 2007, 00:31

Max hat geschrieben:Eines ist klar: Bei einer solchen Unterhaltung kommt nichhts zu Stande.

Um zu erklären, dass doch etwas zustande kommt, habe ich nicht wenige Zeilen niedergeschrieben.

Max hat geschrieben: Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Man redet gegen eine Wand.

In deinem Alter habe ich auch noch so gedacht. Wenn jemand bezwecken will so zu wirken, als ob du gegen ihn gegen eine Wand redest, heißt das noch lange nicht dass dies wirklich so ist. Das ist Manipulationstaktik, was sonst.

Max hat geschrieben:Es ist kein fruchtbares Gespräch, also ein Sermon, an dessen Ende eine sinnvolle Tat steht oder ein Erkenntnisgewinn. Man verbessert dadurch die Welt kein Stückchen;

Man kann die Welt nicht einfach so verbessern. Das ist ein großes eigenes Thema: Weltverbesserung, was ist das eigentlich? Muss ich mal aufmachen!

Max hat geschrieben:es bleibt alles beim alten. Auch kommt man der Wahrheit nicht näher.

Doch mit einer Fähigkeit, die sich Empathie nennt.

Max hat geschrieben:, schlagfertiger und kann sich somit für zukünftige Diskussionen wappnen. Auch lernt man einiges über die Bibel, die Bibelgeschichte, fundamentalistische Organisationen und Gemüter und allgemein über diesen Prozess des Nicht-Denkens, genannt Glaube.

Jawoll! Darum gings mir. Deshalb habe ich die Zeugen rein gelassen. +grins+
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon Max » So 21. Okt 2007, 07:54

trazy hat geschrieben:In deinem Alter habe ich auch noch so gedacht. Wenn jemand bezwecken will so zu wirken, als ob du gegen ihn gegen eine Wand redest, heißt das noch lange nicht dass dies wirklich so ist. Das ist Manipulationstaktik, was sonst.
Es ist fast unmöglich die Meinung und den Standpunkt der meisten Menschen zu ändern. Das ist nicht nur bei Evangelikalen und anderen Funnamentalisten so, sondern allgemein in der Bevölkerung. Wir leben in einer Welt, in der es als Tugend und hoher Wert angesehen wird, Recht zu behalten. Man wird regelrecht zur Dogmatik erzogen. Deshalb beharren die meisten Menschen auch dann noch auf ihrem Standpunkt, wenn man ihnen klar und deutlich zeigt, woran ihre Thesen scheitern. Man kann hunderte kritischer Einwände hervorbringen - in der Regel wird dies nichts ändern.

Früher war ich in dieser Sache optimistischer. Ich ging davon aus, dass man Leute mit rationalen Argumenten überzeugen könne. Aber dies trifft nur auf sehr wenige Menschen zu. Für die allermeisten Menschen sind Autorität, Ansehen, die Frage, ob einem etwas ein gutes Gefühl verschafft, weitaus gewichtiger als rationale Argumente.

Bei Evangelikalen tritt diese Irrationalität natürlich noch stärker zu Tage. Sein heiliges Buch ist wahr und darf von ihm nicht bezweifelt werden. Damit erübrigt sich jede Diskussion.

An diesen Leuten kann man auch sehr schön sehen, was die meisten Menschen zu ihrem Verhalten bewegt. Sie verhalten sich in der Regel vollkommen normal. Sogar von den Selbstmordattentätern des 11. Septembers wird dies berichtet. Ihre Nachbarn schilderten, dass es sich be diesen Terroristen um "liebevolle", zuvorkommende, vertrauenswürdige Menschen handelte. Ihr Verhalten war vollkommen angepasst. Sie begegneten Frauen wie wir es in westlichen Gesellschaften gewohnt sind. Nicht weil ihr heiliges Buch dies besagt, es besagt das Gegeneil. Sondern weil man ihnen dieses Verhalten vorgemacht hat. Die allermeisten Menschen imitieren mit ihren Standpunkten und ihrem Verhalten lediglich das, was ihnen Autoritäten vorgemacht haben.
trazy hat geschrieben:Man kann die Welt nicht einfach so verbessern. Das ist ein großes eigenes Thema: Weltverbesserung, was ist das eigentlich? Muss ich mal aufmachen!
Mein Satz, auf den sich diese Aussage bezieht, hatte etwas allgemeineres im Sinne. Bei Diskussionen geht es nicht immer nur um die Theorie, das Erkennen, sondern oft auch um die Praxis. Oft dient eine Diskussion dazu, sinnvolle und substanzielle Entscheidungen herbeizuführen. Bei einer solchen Diskussion kommt hingegen gar nichts zu Stande, weder ein Erkenntnisgewinn (etwas theoretisches), noch irgendeine Entscheidung oder Tat (etwas praktisches.
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Re: Die Zeugen Jehovas waren bei mir.

Beitragvon emporda » So 21. Okt 2007, 10:53

lorenz hat geschrieben:Wer nix besseres zu tun hat, soll sich mit den "Zeugen" ruhig lang und breit unterhalten. Da können die in der Zeit schon nix anderes anrichten. Das ist wie bei diesen lästigen Telefonwerbern: Am besten, man fragt die erst mal ein Loch in den Bauch, viele, viele Einzelheiten... :handy:

Das ist richtig, allerdings sollte man vorher intensiv
http://www.sektenausstieg.net/
studieren und für so ein Gespräch einige Dinge ausdrucken. Die ZJ werden in Rollenspielen auf solche Werbegespräche gedrillt. Man spricht nur bestimmte Themen an und hat dazu nur vorgefertige "Antworten". Auch basieren alle Bibel-Argumente auf deren Neue-Welt Ausgabe, die sich erheblich unterscheidet. Sie wurde geschrieben, um deren Glaubensverständnis gerecht zu werden. Da steht dann drin, dass Gott in der Genesis sogar alle Haustiere geschaffen hat - also zahme Ochsen und dergleichen.

Ich hatte noch nicht das Vergnügen eines solchen Besuches durch ZJ-Pioniere. Diese Religionshausierer habe ein sehr beschränktes Wissen und dürfen viele Dinge ihre eigenen Sektengeliteratur (Wachturm) nicht einmal lesen. Da die Leute gezielt immer wieder jede Diskusion nur auf ihren schmalen Bereich zurückführen, wäre es mir ein Vergnügen ihnen eigene frühe Texte zu präsentieren, die mittlerweile der Zensur unterliegen. Der „Treue und verständige Sklave“ oder ZJ Obermotz nennt das dann "helleres Licht".

Aus dem oben genannten Link
Z.B. braucht es in Island die Anstrengung eines Jahres von 145 Verkündigern (Werber) um eine Person zu konvertieren, wogegen in Albanien nur 7 Verkündiger nötig sind.
Z.B. setzt der Verkündiger in Albanien durchschnittlich 400 Stunden/Monat ein, in Polen nur 120.
Z.B. braucht es in Japan 18.000 Stunden um eine Taufe (Beistritt zu den ZJ) zu erreichen, wogegen in Nepal nur 2.000 Stunden nötig sind.
Wenn man berücksichtigt, daß parallel zur ständig wachsenden Anzahl an Täuflingen auch die Zahl der "Aussteiger” zugenommen hat, ergibt sich die Erkenntnis, daß von den rund 4 Millionen Zeugen, die zur Zeit gezählt werden, rund 3,5 Millionen erst nach 1975 getauft wurden (der letzte absolut sichere Weltuntergang). Das heißt, daß diejenigen, die das Fiasko von 1975 persönlich erlebt haben, heute schon in der Minderzahl sind. Dazu kommt, daß der größte Teil des Wachstums in Ländern verzeichnet wird, in denen kaum jemand etwas über die Geschichte der WTG weiß (und es aus ihren eigenen Schriften auch kaum erfährt).

Aus einem Brief von jemanden, der den Absprung schaffte:
Wir waren in Bayern auf dem Dorf fasst ausgestoßene. Diesen Leuten mussten wir aber die gute Botschaft vom Königreich verkündigen. Sonst wären wir um deren Tod schuldig geworden, wenn das Ende kommt und sie auch vernichtet werden, so sagte man uns. Immer wieder wurde uns gesagt, dass wir auch vernichtet werden, wenn wir nicht nach den Richtlinien der Wachturm Gesellschaft leben würden. Es musste auch alles aufgeschrieben werden, ob jemand interessiert war oder Hefte bzw. Bücher gekauft hat. Dann mussten auch die Predigtdienstzeiten aufgeschrieben werden, die man unterwegs war. Jeden Monat musste ein bestimmtes Soll an Stunden erreicht werden.

Außerdem waren dann noch die vielen Versammlungsbesuche. Mindestens drei mal die Woche. Dienstag eine Stunde Buchstudium. Das fand meistens in irgend einer privaten Wohnung statt. Donnerstag fand in einem sogenannten Königreich Saal einer Versammlung statt. Die erste Stunde wurde irgend was durch genommen. Die zweite Stunde nannte sich Predigtdienst Schule. Da wurde man für das Missionieren vorbereitet. Am Sonntag Nachmittag waren dann wieder zwei Stunden in der Versammlung ab zu sitzen. Zuerst kam ein Vortrag. Dann das Wachturm Studium. Für das Buch bzw. Wachturm Studium musste man sich natürlich während der Woche auch vorbereiten. Beim Studium gab es so eine Art Frage und Antwort Spiel. Da war es gut, wenn man sich oft gemeldet hat. So konnten die Aufseher sehen, dass man auch fleißig gelernt hatte.

Mit den gleichaltrigen sollten wir privat keinen Kontakt haben. Die waren von der bösen Welt und sollten auch bald vernichtet werden. Das ist von der Wachturm Gesellschaft nicht zufällig so eingerichtet worden. Alle Gläubigen dieser Gemeinschaft sollen möglichst von dieser bösen Welt fern gehalten werden, damit sie nicht auch von Satan verleitet werden. Nur noch predigen gehen und Versammlungen besuchen.
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