Trazy schrieb:
Sie nennen sich Christen wegen der gepredigten Werte, die du größtenteils auch nicht schlecht finden würdest, also alles was einem so positives einfällt, wenn man das schlechte einmal ausklammert.
Ja, paradox, nicht?
Die „Werte“ der Bibel beinhalten ja auch Folgendes:
Kerngedanke des Christentums ist der Glaube an eine real existierende Gottheit, die in der Bibel beschrieben wird, die u. a. selbst Massenmord verübt, auch an unschuldigen Kinndern, ja sogar an Tieren (Sintflut), die Mord an Andersdenkenden, Ungehorsamen (Kindern!), Kampf gegen Homosexuelle beinhaltet. Auch Jesus, der ja irgendwie eine Gestalt der Gottheit ist, findet ja anscheinend auch die Hölle ganz ok. Auch an der Sklaverei will der Jesus ja kein Jota ändern…
Es zieht sich ein Grundtenor wie ein roter Faden durch die Story, die man heute als bösartig bezeichnen würde, weil keine Vereinbarkeit mit unseren Grundwerten mehr gegeben ist.
Z.B. wie viel Keuschheit oder wie viel Freizügigkeit maximal oder minimal gut oder schlecht ist, ist doch nun sehr relativ und kulturell unterschiedlich. z.B. wenn sich Christen gegen die Hurerei aussprechen, schrecklich klingender Begriff, dann fände man Hurerei auch nicht gut, aber ein Bright würde sich auf die Art sicher nicht Christ werden.
Ja, heute empfindet man Sex-Vorschriften gegenüber erwachsenen Menschen durch eine Organisation (Kirche) als unanständig, Beschneidung an Neugeborenen als Körperverletzung, das Umbringen von Mneshen wegen ihrer sexuellen Orientierung als Mord.
Also ich würde sagen: Mit dieser Moral will ich so wenig zu tun haben, naja, da fände ich wahrscheinlich selbst die Moral der Orang-Utans noch besser.
Kultur hin oder her, wie kann nur jemand auf die Idee kommen, eine Kuh für eine Körperverletzung durch Steinigung zur Rechenschaft zu ziehen? Da fällt mir beim besten Willen nicht mehr ein, wie das in einer anderen Kultur sinnvoll gewesen sein kann, da fällt mir nur noch ein, dass die Autoren anscheinend nicht ganz helle waren.
Also ich will darauf hinaus, dass es sicher auch eine gemeinsame Basis zwischen Brights und Christen gibt.
Das kommt darauf an. Wenn einer sagt, er sei Christ, dann kann er vom frommen Pilger zum Erzkapitalisten über Nazi oder Massenmörder ja so ziemlich alle moralischen Maßstäbe für sich in Anspruch nehmen. Man könnte auch sagen: Moralisch sagt das objektiv betrachtet gar nichts aus, ein solcher Mensch ist unberechenbar, jedenfalls verglichen mit einem Humanisten.
Der Durchschnittsgutmenschenchrist hat normalerweise mit der Bibel nicht viel am Hut und dürfte überwiegend Werte vertreten, die sich am ehesten am Strafgesetzbuch oder dem Grundgesetz orientieren, die also ansich mit dem Christentum der Bibel unvereinbar sind.