hier die stellungnahme des ratsvositzenden der ekd, bischof huber, zu ID, kreationismus etc. in seinem bericht auf der synode der ekd in dresden am 4.11.2007:
http://www.ekd.de/synode2007/2007_ratsb ... l_a_4.html
stefan
Huber hat geschrieben:Der grundlegende Fehler in dieser Debatte liegt darin, dass der Schöpfungsgedanke nicht als Thema des Glaubens, sondern des Wissens angesehen wird. Der Glaube richtet sich auf die Wirklichkeit im Ganzen; er hat es mit dem Grund der Welt wie meines persönlichen Lebens zu tun. Ihm verdanke ich die Weltgewissheit wie die Daseinsgewissheit, die meinem Leben Sinn verleihen.
Huber hat geschrieben:Der grundlegende Fehler in dieser Debatte liegt darin, dass der Schöpfungsgedanke nicht als Thema des Glaubens, sondern des Wissens angesehen wird. Der Glaube richtet sich auf die Wirklichkeit im Ganzen; er hat es mit dem Grund der Welt wie meines persönlichen Lebens zu tun.
Dawkins restauriert ein Weltbild, nach welchem Religion einem vorwissenschaftlichen Zeitalter angehört und mit dem Siegeszug des wissenschaftlichen Bewusstseins zum Verschwinden kommt.
Wer aus biologischer Perspektive über den biblischen Schöpfungsglauben spricht, braucht dafür entsprechende theologische Kenntnisse. Insbesondere muss er es vermeiden, die biblischen Schöpfungserzählungen zu konkurrierenden Welterklärungsmodellen zu machen und das eine gegen das andere auszuspielen.
pinkwoolf hat geschrieben:Ich meine auch, dass du zumindest bei einem protestantischen Theologen offene Türen einrennst, wenn du in Abrede stellst, dass die Texte der Bibel, ungefiltert und unumstößlich Gottes Wort darstellen. Ein ganzer Zweig der Theologie, deren Name mir entfallen ist, beschäftigt sich mit der Entstehung dieser Texte und mit ihrer Verballhornung durch Hinzufügungen und Abschreibefehler.
ostfriese hat geschrieben:Huber hat geschrieben:Der grundlegende Fehler in dieser Debatte liegt darin, dass der Schöpfungsgedanke nicht als Thema des Glaubens, sondern des Wissens angesehen wird. Der Glaube richtet sich auf die Wirklichkeit im Ganzen; er hat es mit dem Grund der Welt wie meines persönlichen Lebens zu tun. Ihm verdanke ich die Weltgewissheit wie die Daseinsgewissheit, die meinem Leben Sinn verleihen.
Hübscher Huberscher Selbstwiderspruch. Glauben ist nicht Wissen, bringt aber Gewissheit. Aja, alles klar.
ostfriese hat geschrieben:Huber findet, Biologen könnten über Theologie ebenso wenig aussagen wie Theologen über Biologie. Das Wörtchen "Philosophie" kommt in seinem Aufsätzchen nicht vor. In seiner erwartungsgemäßen Kritik an Dawkins unterschlägt Huber, dass nicht die (biologische) Tatsache, dass die Evolutionstheorie zur Erklärung des Lebens und seiner Erscheinungsformen ausreicht, sondern dass das (philosophische) Rasiermesserprinzip entscheidend ist dafür, vernünftigerweise auf die Gotteshypothese zu verzichten.
ostfriese hat geschrieben:Sehr lehrreich, diese Strategie. Der wahre Feind der Theologie ist nämlich gar nicht die Naturwissenschaft, sondern die Philosophie.
ostfriese hat geschrieben:Deshalb tun die Theologen gern so, als ob der Angriff auf die Religionen von naturwissenschaftlicher Seite käme; einem solchen Angriff könnten sie nämlich ausweichen, den philosophischen Argumenten dagegen erliegen sie hilflos.
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