Kann diese Tugendlehre denn überhaupt funktionieren ohne das gedankliche Konstrukt eines Gottes?
stine hat geschrieben:Was jedoch für mich Fakt ist, ist die Tatsache, dass der Humanismus den Menschen ebenso als Krönung der Evolutuion sieht, wie das die Kreationisten mit der Schöpfung tun.
Es steht dort nicht du darfst nicht deinen Nächsten beleidigen, sondern es steht darin das Recht nicht beleidigt werden zu dürfen.
...die soll man ja bekanntlich nicht aufgeben, gell?Arathas hat geschrieben:...die vage Hoffnung, dass im Grunde jeder Mensch fähig sein könnte/sollte, selbständig zu denken.
stine hat geschrieben:Aus Wikipedia:
Also an den vordersten Stellen stehen das Glück, die Würde, die Bildungsmöglichkeiten, die schöpferische Entfaltung und die vielzitierte Freiheit. Güte, Freundlichkeit und Mitgefühl werden als zusätzliche Maßnahmen noch kurz erwähnt.
Und von dem, wie der Mensch sich gegenüber der Natur zu verhalten hat steht da auch nichts. Also auch keine Erweiterung gegenüber den Geboten. So ist der Humanismus nichts weiter, als die Aufzählung der Menschenrechte und somit ist eine humanistische Erziehung alleine nicht geeignet für die charakterliche Ausbildung eines Menschen. Wer nur seine Rechte kennt, weiß noch nichts über seine Pflichten.
Eine Tugendlehre (oder nennt es anders, wenn ihr wollt) halte ich deswegen für dringend notwendig, wenn christliche (religiöse) Erziehung entfallen sollte.
LG stine
Pete hat geschrieben:Und das ist ein Phänomen, das alle trifft und nicht abhängig ist von Religion oder Humanismus.
Und wie wollen wir als Gesellschaft dem entgegentreten und wollen wir das überhaupt?Pete hat geschrieben:...erst die 68´er mit der sexuellen Revolution und dem Drang nach Freiheit brachten Bewegung in die Sache.
Leider blieb danach die Frage nach den Rechten hauptbestimmend, während die Frage nach den Pflichten nachlies. Das ist ein Problem der Neuzeit und hat nichts mit dem Humanismus zu tun.
stine hat geschrieben:Pete hat geschrieben:Und das ist ein Phänomen, das alle trifft und nicht abhängig ist von Religion oder Humanismus.
Und genau da bin ich mir nicht sicher.
Schau dir mal (strenge) religiöse Gruppierungen an, wo Kinder keine Wahl haben, als in die Fußstapfen der Eltern zu treten. Da ist unser gesamtchristliches Wischiwaschi schon Mumpitz dagegen. Religiöse Tradition ist kulturelles Erbgut. Auch heute noch. Und wo es wegfällt gibt es augenblicklich nichts anderes. Die Alternative wäre eine politische Leitkultur, in einer Dikatur zB., die das Volk in (schlechtbezahlte) Arbeit zwingt.
stine hat geschrieben:Ich meine über die Bischöfe kann man ja derzeit vortrefflich streiten, aber manches was die Kirchen an Lebenshilfe anbieten könnte man auch als Atheist durchaus ernst nehmen. Eine kulturelle Basis, wenn auch religiös begründet, ist ja erstmal keine Einschränkung, sondern soll Unterstützung menschlichen Daseins sein. Das ist, wenn man die Freiheit des Einzelnen im Auge hat, doch besser, als militärische Diktatur, oder nicht?
Es ist ein Rahmen eine Leitkultur. Nichts weiter.
stine hat geschrieben:Wer sich mit dem religiösen Weltbild in seinem Menschseins nicht anfreunden kann, weil er nicht an einen Gott glauben mag, muss doch nicht aus Prinzip die christliche Leitkultur ablehnen.
stine hat geschrieben:Und wie wollen wir als Gesellschaft dem entgegentreten und wollen wir das überhaupt?Pete hat geschrieben:...erst die 68´er mit der sexuellen Revolution und dem Drang nach Freiheit brachten Bewegung in die Sache.
Leider blieb danach die Frage nach den Rechten hauptbestimmend, während die Frage nach den Pflichten nachlies. Das ist ein Problem der Neuzeit und hat nichts mit dem Humanismus zu tun.
LG stine
...genau das meine ich.Pete hat geschrieben:Aber wenn du mit Boden meinst, den Kindern die Chance zu geben in der traditionellen Gemeinschaft aufwachsen zu können...
Ich lasse auch die Hosen runter: Ich mische sogar aktiv mit (auf) und zweifle trotzdem oft genug am System!Pete hat geschrieben:Ich denke gerade Kirchenmitglieder sollten erst recht das Recht haben Kritik zu üben.
stine hat geschrieben:...ist keine wirkliche Verbesserung, gegenüber den christlichen Geboten und ist für Kinder keine eindeutige Verhaltensregel.
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