Diskussion mit Relativisten, Pseudo-Gläubigen & Pragmatikern
Verfasst: So 25. Nov 2007, 13:35
Hier soll es darum gehen, wie man mit Relativisten, Pseudo-Gläubigen und Pragmatikern optimal diskutiert. Vielleicht kommt im Laufe der Diskussion noch die eine oder andere Gruppe hinzukommen. Am schwersten scheint mir persönlich die Diskussion mit Relativisten. Darauf gehe ein, wenn ich diese Position schildere. Sinn dieses Themas ist es primär diskussionsfähige Argumente zu finden. In Diskussionen ist es meist nicht möglich, lange Begründungen darzustellen. Die meisten Menschen sind mit Philosophie nicht vertraut. Häufig sind die Leute verwirrt, wenn man mit langen Darstellungen sie überzeugen versucht. Daher sind kurze, schlagfertige Argumente wichtig. Jede noch so gute Begründung ist nutzlos, wenn sie der Diskussionspartner nicht versteht oder der eigenen Begründung nicht folgen kann.
Nun zu den einzelnen Positionen. Bei den Relativisten gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Typen: der Wahrheits-Relativist und der Kultur-Relativist. Der Wahrheits-Relativist geht davon aus, dass Positionen nur, aber dann immer, in ihrem Kontext wahr sind. Der Kultur-Relativist geht davon aus, dass Sachn in ihrer jeweiligen Kultur wahr oder richtig sind. Wenn man mit rationalen Argumenten eine Anschauung oder einen Glauben kritisiert, erwidert er, diese Rationalität und Kritik sind Ausdruck unserer westlichen Kultur. In anderen Kulturkreisen könne man sie gar nicht anwenden.
Die Diskussion mit Relativisten ist deshalb so schwer, weil er einfach nach einer Letztbegründung für eine Anschauung verlangen kann, die sein Diskussionspartner als wahr erachtet. Eine solche Letztbegründung ist jedoch unmöglich, weil jede Begründung selbst wieder eine Begründung verlangt. Es ist auch kein zulässiges Argument, nach einer Letztbegründung zu verlangen oder festzustellen, dass es keine Letztbegründung gibt, weil diese Feststellung nicht die Wahrheit oder Richtigkeit einer Position angreift. Es stimmt natürlich, dass es für nichts Letztbegründungen gibt. Aber die Tatsache, dass man es nicht letztbegründen kann, dass vor mir ein Bildschirm steht, greift die Wahrheit der Aussage, dass es so ist, nicht an. Für Menschen, die philosophisch wenig -- oder zu viel -- geschult sind, wirken solche Einwände jedoch meist seltsam; sie überzeugen sie einfach nicht. Ohnehin kann der Relativist ohne einen Widerspruch auf seiner Position beharren: Er erklärt einfach jede von seiner eigenen abweichende Meinung als relativ.
Viel häufiger als Relativisten sind die Pseudo-Gläubigen in unserer Gesellschaft vertreten, Menschen, die faktisch gar nichts glauben, die ihren Glauben vollkommen entleert haben, sodass er gegen jede Kritik immun ist. Die Menschen haben sich inhaltlich ganz weit von jeder Religion entfernt, bleiben jedoch sprachlich an ihr hängen. Sie sagen, an einen Gott zu glauben. Wenn man sie allerdings fragt, was Gott für sie ist, bekommt man Antworten zu hören wie: Alles, positive Energie, das weiß ich nicht, die Liebe, das Unbeschreibliche.
Pragmatiker gehen davon aus, dass es sich bei einem Glauben nur um eine praktische Entscheidung handelte, Sie bestreiten, dass es dabei um Wahrheit und Wirklichkeit geht, und behaupten, es sei eine Glaubenssache, ob man an einen Gott glaubt. Für sie ist der Glaube etwas rein privates, emotionales, bei dem es nicht um Wahrheit geht. Es ist nur eine Frage der Entscheidung für sie, ob sie etwas für wahr halten. Diese Position ist sehr einfach zu widerlegen. Man muss nur auf den Charakter der Welt hinweisen und betonen, dass wir in einer materiellen Wirklichkeit leben. Aussagen sind entweder wahr oder falsch, je nachdem, ob sie der Wirklichkeit entsprechen, sie also sinnvoll beschreiben.
Was denkt ihr dazu? Was habt ihr für Argumente?
Nun zu den einzelnen Positionen. Bei den Relativisten gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Typen: der Wahrheits-Relativist und der Kultur-Relativist. Der Wahrheits-Relativist geht davon aus, dass Positionen nur, aber dann immer, in ihrem Kontext wahr sind. Der Kultur-Relativist geht davon aus, dass Sachn in ihrer jeweiligen Kultur wahr oder richtig sind. Wenn man mit rationalen Argumenten eine Anschauung oder einen Glauben kritisiert, erwidert er, diese Rationalität und Kritik sind Ausdruck unserer westlichen Kultur. In anderen Kulturkreisen könne man sie gar nicht anwenden.
Die Diskussion mit Relativisten ist deshalb so schwer, weil er einfach nach einer Letztbegründung für eine Anschauung verlangen kann, die sein Diskussionspartner als wahr erachtet. Eine solche Letztbegründung ist jedoch unmöglich, weil jede Begründung selbst wieder eine Begründung verlangt. Es ist auch kein zulässiges Argument, nach einer Letztbegründung zu verlangen oder festzustellen, dass es keine Letztbegründung gibt, weil diese Feststellung nicht die Wahrheit oder Richtigkeit einer Position angreift. Es stimmt natürlich, dass es für nichts Letztbegründungen gibt. Aber die Tatsache, dass man es nicht letztbegründen kann, dass vor mir ein Bildschirm steht, greift die Wahrheit der Aussage, dass es so ist, nicht an. Für Menschen, die philosophisch wenig -- oder zu viel -- geschult sind, wirken solche Einwände jedoch meist seltsam; sie überzeugen sie einfach nicht. Ohnehin kann der Relativist ohne einen Widerspruch auf seiner Position beharren: Er erklärt einfach jede von seiner eigenen abweichende Meinung als relativ.
Viel häufiger als Relativisten sind die Pseudo-Gläubigen in unserer Gesellschaft vertreten, Menschen, die faktisch gar nichts glauben, die ihren Glauben vollkommen entleert haben, sodass er gegen jede Kritik immun ist. Die Menschen haben sich inhaltlich ganz weit von jeder Religion entfernt, bleiben jedoch sprachlich an ihr hängen. Sie sagen, an einen Gott zu glauben. Wenn man sie allerdings fragt, was Gott für sie ist, bekommt man Antworten zu hören wie: Alles, positive Energie, das weiß ich nicht, die Liebe, das Unbeschreibliche.
Pragmatiker gehen davon aus, dass es sich bei einem Glauben nur um eine praktische Entscheidung handelte, Sie bestreiten, dass es dabei um Wahrheit und Wirklichkeit geht, und behaupten, es sei eine Glaubenssache, ob man an einen Gott glaubt. Für sie ist der Glaube etwas rein privates, emotionales, bei dem es nicht um Wahrheit geht. Es ist nur eine Frage der Entscheidung für sie, ob sie etwas für wahr halten. Diese Position ist sehr einfach zu widerlegen. Man muss nur auf den Charakter der Welt hinweisen und betonen, dass wir in einer materiellen Wirklichkeit leben. Aussagen sind entweder wahr oder falsch, je nachdem, ob sie der Wirklichkeit entsprechen, sie also sinnvoll beschreiben.
Was denkt ihr dazu? Was habt ihr für Argumente?