Max hat geschrieben:Wie meinst du das, Klaus? Worauf ist das bezogen?
El Schwalmo hat geschrieben:Es ist schon fast ein Treppenwitz, dass man Dawkins dafür lobt, dass er das 'egoistische Gen' so darstellen kann, dass es Otto Normalverbraucher versteht. Das Konzept ist umstritten, und ausgerechnet den Menschen, der dieses Konzept popularisiert, als Gewährsmann zu betrachten hat schon was.
LinuxBug hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Es ist schon fast ein Treppenwitz, dass man Dawkins dafür lobt, dass er das 'egoistische Gen' so darstellen kann, dass es Otto Normalverbraucher versteht. Das Konzept ist umstritten, und ausgerechnet den Menschen, der dieses Konzept popularisiert, als Gewährsmann zu betrachten hat schon was.
Welches Konzept wäre denn nicht (oder weniger) umstritten?
El Schwalmo hat geschrieben:Daher plädiere ich dafür, Evolution als Naturwissenschaft einfach aus solchen Diskussionen herauszulassen.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Daher plädiere ich dafür, Evolution als Naturwissenschaft einfach aus solchen Diskussionen herauszulassen.
Ich finde es gerade besonders wichtig, sie nicht herauszulassen. Denn es sind ja nicht die "hard facts" akzeptierter Theorien, die einen intellektuell redlichen Menschen veranlassen sollten, auf Scheinerklärungen und Ad-hoc-Hypothesen zu verzichten, sondern es ist deren mangelnder Erklärungswert bzw. fehlende Kritisierbarkeit. Anhand der noch unfertigen, aber in allen Stadien kritisierbar gebliebenen und gerade deshalb umstrittenen Evolutionstheorie lässt sich besonders gut vermitteln, welche Behauptungen in einen rationalen Diskurs gehören und welche nicht.
Aus diesem Grund möchte ich Evolution aus derartigen Diskussionen herauslassen.
Klaus hat geschrieben:Aus diesem Grund möchte ich Evolution aus derartigen Diskussionen herauslassen.
Lassen wir die ET den Evo-Biologen, das gemeine Volk muss das nicht verstehen. Schützen wir die Elfenbeintürme der Wissenschaft. =)
Klaus hat geschrieben:Das überlasse ich dir.
Andreas Müller hat geschrieben:Es gibt eben nicht nur die Evolutionstheorie, sondern auch Philosophie. Und die hat schon vor Darwin hinreichend viel gegen den Designer-Gott gesagt, aber das willst du ja nicht lesen, weil es kein negativer Gottesbeweis ist.
recht geben muß.Wir hätten es Richard Dawkins nicht übelgenommen, wenn er wie seinerzeit Helge Schneider bei Thomas Gottschalk ein kleines Büchlein aus seiner Jackentasche genommen und darin zu lesen begonnen hätte, bis der Bischof mit seiner "Predigt" am Ende war.
Dieses kann man nur verstehen, wenn man weiß, dass jüdischer Glaube das neue Testament nicht anerkennt und auch heute noch auf seinen "König" wartet.Abgesehen davon, dass im neuen Testament berichtet wird, dass Jesus einer Ehebrecherin "ihre Sünden" vergab, ihr gleichzeitig aber auftrug, in Zukunft das Sündigen doch bitte zu lassen, mit anderen Worten ihr eingeredet hat, dass Ehebruch eine Sünde wäre, was in gewissen amerikanischen Sekten noch heute geglaubt wird (möglicherweise auch bei Katholiken), ist die großartig vorgetragene Behauptung, die "menschliche Würde sei also aus diesen Taten" hervorgegangen, genauso unbeweisbar wie die Behauptung, der "Sinn des Lebens liege in Gott" oder ähnlicher Unfug.
Wo sind die "aggressiven" Atheisten, die ihre Gegner auf Scheiterhaufen verbrennen lassen, die Christen verbieten woll(t)en, an die Erde als Scheibe zu glauben, die all jene, die sich nicht an ihr Glaubensbild halten, köpfen, schlachten, oder steinigen wollen?
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo, Dawkins führt keine "negativen Gottesbeweise". Er redet von der -- im Zuge unseres Verständnisses evolutionärer Prozesse wachsenden -- Unwahrscheinlichkeit der Existenz eines Schöpfergottes, und das mit Recht (was ich in diesem Zusammenhang unter Wahrscheinlichkeit verstehe, hab ich Dir im anderen Thread beantwortet).
ostfriese hat geschrieben:Dass Dawkins die Design-Hypothese für legitim hält, sobald ein Objekt auftaucht, welches kein Produkt natürlicher Evolution sein kann, ist m.E. nur eine taktische Position: Er ist sich sehr sicher, dass dieser Fall erst mit einer hinreichenden Komplexität evolvierender Gehirne auftreten kann, deshalb kokettiert er damit.
ostfriese hat geschrieben:An anderer Stelle macht er deutlich, dass er von der Design-Hypothese grundsätzlich nichts hält: Sie ist unbefriedigend (ohne echten Erklärungswert), wenn nicht zugleich die Frage beantwortet werden kann, wie der Designer entstand (bzw. wer ihn schuf).
ostfriese hat geschrieben:Man riskiert also nicht, Kreationisten automatisch Recht geben zu müssen, wenn sich die gegen ID in Stellung gebrachte Evolutionstheorie als korrekturbedürftig herausstellen sollte.
ostfriese hat geschrieben:Die Annahme von Mutation und Selektion als evolutionären Mechanismen hat auf allen möglichen Gebieten der Philosophie ihre intellektuelle Fruchtbarkeit unter Beweis gestellt. Auf die hierbei gewonnenen Einsichten und Argumente sollte man nicht verzichten.
Zurück zu Religion & Spiritualität
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste