Montag hat geschrieben:Athe hat geschrieben:mir sind schon Leute begegnet, die haben enormes Wissen über Dinosauerier und die Entstehung der Welt.
Können alle die verschiedenen Erdgeschichten und Entwicklungsgeschichten des Planeten.
Aber wenns um Religion geht, sind sie urplötzlich wieder bei Adam und Eva und einer sehr kurzen Erdgeschichte.
Spricht man sie darauf an, merkt man das es ihnen unangenehm wird und sie das Thema wechseln wollen.
ja sowas gibt es oft und es gibt auch menschen die werfen ihr geologie studium oder evtl auch ihre professur aus diesen gründen in die tonne.
und das ist traurig und wie gesagt, entzieht sich meinem verständnis.
ich kabble mich nun schon seit gut 25 Jahren mit Evolutionsgegnern herum. Menschen, die auf der einen Seite sehr genau die naturwissenschaftlichen Fakten kennen, trotzdem aber Dinge glauben, die uns unsinnig erscheinen (junge Erde, Sintflut etc.), sind IMAO sehr intelligente Menschen, die einen Halt im Leben brauchen, den sie eben in der Bibel finden. Gerade weil sie so intelligent sind, sehen sie ein, dass das ein 'bundling' ist: man kann nicht an das Erlösungshandeln Christi glauben, und die Genesis, auf die sich Jesus bezieht, als inhaltlich falsch ansehen. Recht detailliert steht diese Auffassung in
Junker, R. (2007) 'Kreationismus: Theologische Motivation und naturwissenschaftliche Aspekte' in: Klinnert, Lars 'Zufall Mensch? Das Bild des Menschen im Spannungsfeld von Evolution und Schöpfung' Darmstadt, WBG S. 127-145
Falls sich jemand intensiver dafür interessiert, was YEC-ler umtreibt, ist
Ashton, J.F.; (Hrsg.) (2001) 'Die Akte Genesis. Warum 50 Wissenschaftler vorziehen, an die Schöpfung in 6 Tagen zu glauben' Berneck, Schwengeler
die erste Wahl. Dort schildern 50 Menschen, die mindestens einen Doktor-Titel haben, warum sie an eine junge Erde glauben.
Ausführlicher, allerdings auf den deutschen Sprachraum begrenzt, ist
Ullrich, H.; (Hrsg.) (2004) 'Mit Kopf und Herz. Bekenntnisse zum Gott der Bibel im Zeitalter der Wissenschaft' Holzgerlingen, Hänssler
Ich warne aber davor, solche Menschen nur zu belächeln. Die kennen sich in Evolution oft besser aus als viele, die ach so stolz auf ihr wissenschaftliches Weltbild sind. Viele Menschen, die ich kenne, glauben beispielsweise an Evolution. Und zwar auf eine Art und Weise, wie sie Behe schildert. Er fragte die Studenten: 'Wer geht davon aus, dass Evolution wahr ist?', da gingen alle Hände nach oben. Dann fragte er 'Wer weiß, wie Evolution funktioniert?' und alle Hände gingen nach unten. Ich befasse mich schon seit über 30 Jahren mit Evolution, und ich muss sagen, dass in diesem Bereich noch sehr viel unbekannt ist. Wer behauptet, dass das, was man bisher von Evolution weiß, einen Designer ausschließt, hat nicht verstanden, wie Wissenschaft funktioniert. Und wer meint, er wisse Bescheid über Evolution, kann mir gelegentliche ein paar Fragen beantworten, beispielsweise 'Was ist eine Art?', 'gilt der Gradualismus?' oder 'was ist die Einheit der Selektion?'. Ich gehe nicht davon aus, dass man das mit einer Schöpfung erklären kann, aber man sollte schon etwas vorsichtig sein, wenn man meint, die Gläubigen würden nur glauben, aber man selber würde alles wissen, oder auch nur die Rationalitätsstandards, die er von anderen einfordert, an das eigene Weltbild anlegen.