Die Bibel sagt, dass sie von Gott ist.
Wenn die Bibel wahr ist, gibt es einen Gott.
Die Bibel sagt quasi: "Wenn ich in meiner eigenen Aussage wahr bin, gibt es einen Gott."
Oder anders ausgedrückt sagt sie:
"Wenn dieser Satz wahr ist, gibt es einen Gott."
a) Annahme = Die Bibel ist wahr
1. Der abgeleitete Bibellehrsatz, "wenn dieser Satz wahr ist, gibt es einen Gott", ist wahr.
2. Wenn der Satz "wenn dieser Satz wahr ist, gibt es einen Gott" wahr ist, gibt es einen Gott.
3. Der Satz ist wahr (siehe 1.)
4. Wenn der Satz wahr ist, gibt es einen Gott (siehe 2.)
5. Es gibt einen Gott (3+4)
Schlußfolgerung: Es gibt einen Gott, wenn die Bibel wahr ist.
b) Annahme = Die Bibel ist nicht wahr.
1. Der abgeleitete Bibellehrsatz, "Wenn dieser Satz wahr ist, gibt es einen Gott", ist falsch.
2. Wenn der Satz "wenn dieser Satz wahr ist, gibt es einen Gott" falsch ist, dann gibt es einen Gott, wenn der Satz falsch, anstatt wahr ist.
3. Der Satz ist falsch (siehe 1.)
4. Wenn der Satz falsch ist, gibt es einen Gott (siehe 2.)
5. Es gibt einen Gott (3+4)
Schlußfolgerung: Es gibt einen Gott, wenn die Bibel nicht wahr ist.
In beiden Fällen gibt es einen Gott, also ist die Bibel selbst dann wahr, wenn sie nicht wahr ist.
Mathematisch lässt der Satz sogar nur einen einzigen Schluß zu:
1. mathematischer Ansatz "der Satz ist wahr" = (Wenn "der Satz ist wahr" wahr ist, dann gilt: Es gibt einen Gott.)
2. Doppelmoppeleil Wenn "der Satz ist wahr" wahr ist, dann gilt "der Satz ist wahr".
3. Ersetzen (nach 1.) Wenn "der Satz ist wahr" wahr ist, dann gilt (Wenn "der Satz ist wahr" wahr ist, dann gilt: Es gibt einen Gott.)
4. Weglassen der Wdh. Wenn "der Satz ist wahr" wahr ist, dann gilt: Es gibt einen Gott.
5. Einklammern (Wenn "der Satz ist wahr" wahr ist, dann gilt: Es gibt einen Gott.)
6. Ersetzen (nach 1.) "der Satz ist wahr"
7. Conclusio (dann gilt) Es gibt einen Gott.
"Ex falso quodlibet" ... noch ein wenig Curry aufs Spaghettimonster gefällig? ; o )
LG
Stephan
PS: Siehe dazu curry'sches Paradoxon