Christliche Erziehung

Re: Christliche Erziehung

Beitragvon emporda » Fr 29. Feb 2008, 14:50

Vompf hat geschrieben:Dass sein Vorhaben für ihn am Kreuz endete und er nicht eine Religion reformierte, sondern eine neue hervorbrachte, ist m. E. dem Umstand zuzuschreiben, dass viele seiner religiösen Zeitgenossen damals einfach zu konservativ eingestellt waren. (Um dem potentiellen Vorwurf des Antisemitismus gleich entgegenzutreten: Welcher Gläubige lässt sich schon leicht von etwas anderem überzeugen?)
Ich habe kein Problem damit, Jesus Christus als persönliches Vorbild zu nehmen. Ich lasse natürlich mal sämtliche Märchen wie Jungfrauengeburt, Himmelfahrt u. ä. weg und beschränke mich auf das, was er der Überlieferung nach gesagt hat. Und ersetzt man, wenn Jesus sagte 'Gott Vater' durch 'Mutter Natur', dann gibt es kaum noch etwas, was wir als Brights heute ablehnen müssten.
Sollte ich etwa unrecht haben?

Ich habe mit Deiner Aussage ein wesentliches Problem. Nicht einer seiner sogenannten Zeitgenossen hat irgend etwas aufgeschrieben, es gibt NULL Zeugnisse. Seine sogenannten Mitstreiter waren 12 aramäische Analphabeten, die sind nicht mit einem Tonband rumgelaufen und haben alles aufgezeichnet. Der zeitlich nächste Zeitgenosse, Flavius Josephus, hat erst ab 68 n.C. bis 93 n.C. in Rom auf aramäisch geschrieben, das ist über eine Generation nach dem "Geschehen". Die 4 Evangelien des NT sind erst etwa ab 100 n.C. bis 180 n.C. fernab in Rom entstanden und berichten haarklein wer wann was gesagt und getan hat. Das ist bereits 3 bis 4 Generationen nach dem "Geschehen" und etwa so, als würdest Du heute beschreiben wie oft sich der junge Htler in Flandern im Schützengraben vor Angst in die Hose machte, welche Farbe seine Hose danach hatte, welche Firma das benutzte Waschmittel hergestellt hat und ob die Waschfrau eine Haarschleife trug.

Berücksichtigt man noch, daß alle Eigenschaften von Jesus wie Keuzigung, Gottes Sohn, Auferstehung, 12 Apostel, Wandeln auf dem Wasser, Heilung von Gebrechen usw. fast wörtlich von 2 anderen, viel älteren, Heidenkulten kopiert wurden, dann muß man schon sehr bescheuert sein die Geschichte zu glauben.
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Re: Christliche Erziehung

Beitragvon stine » Fr 29. Feb 2008, 15:10

emporda hat geschrieben:... und etwa so, als würdest Du heute beschreiben wie oft sich der junge Htler in Flandern im Schützengraben vor Angst in die Hose machte, welche Farbe seine Hose danach hatte, welche Firma das benutzte Waschmittel hergestellt hat und ob die Waschfrau eine Haarschleife trug.

Nun ja, so ganz ist es ja nun auch nicht. Wenn man davon ausgeht, dass die Aussagen und Handlungen Jesus´s zur damaligen Zeit spektakulär waren, dann kann man auch davon ausgehen, dass sie sich in Windeseile überallhin verbreitet haben. Die Mund-zu-Ohr-Zeitung hat sicherlich auch damals gut funktioniert.
Wäre in deinem Beispiel die Haarschleife der Wäscherin von fundamentaler Bedeutung gewesen, so wüßten wir ihre Farbe heute, viele Jahre danach, sicherlich auch.

LG stine
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Re: Christliche Erziehung

Beitragvon emporda » Fr 29. Feb 2008, 15:28

stine hat geschrieben:Nun ja, so ganz ist es ja nun auch nicht. Wenn man davon ausgeht, dass die Aussagen und Handlungen Jesus´s zur damaligen Zeit spektakulär waren, dann kann man auch davon ausgehen, dass sie sich in Windeseile überallhin verbreitet haben. Die Mund-zu-Ohr-Zeitung hat sicherlich auch damals gut funktioniert.
Wäre in deinem Beispiel die Haarschleife der Wäscherin von fundamentaler Bedeutung gewesen, so wüßten wir ihre Farbe heute, viele Jahre danach, sicherlich auch.LG stine

Es hat sich aber nichts verbreitet, weder viel schreibnede Philon Judaeus, der zu zu dieser Zeit Jeruslem besuchte, noch Flavius, der Sohn eine hohen Priesters aus Jerusalem hat etwas darüber geschrieben - sieht man davon ab, daß er über 20 Personen mit Namen Jesus benennt und teilweise Bemerkungen zur Herkunft macht. (Jesus Ben Phiabi, Jesus ben Sec, Jesus ben Damneus, Jesus ben Gamaliel, Jesus Ben Sirach, Jesus Ben Phandira, Jesus Ben Ananias, Jesus Ben Spahat, Jesus Ben Gamals, Jesus Ben Thebuth usw.)
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Re: Christliche Erziehung

Beitragvon StefanK » Mi 5. Mär 2008, 17:57

Vompf hat geschrieben:Na, toll! Du versuchst zu widersprechen, indem Du eine Behauptung aufstellst, die Du nicht beweisen kannst.
Dass Gott nicht existiert und nie existiert hat, das glaube ich Dir, weil ich das ebenso als Fakt anerkenne. Dass jedoch Jesus nie gelebt hat, dass ist schon eine gewagte Behauptung. Sie kann wahr sein, ich finde die Wahrscheinlichkeit hierfür jedoch sehr gering.


Hallo Vompf, meine Aussage, dass Jesus nicht gelebt hat, kann ich belegen mit aktuellen wissenschaftlichen Quellen. Die Authoren des Buches "Jesus Mysteries" gehen von einer Wahrscheinlichkeit von 95% aus, dass Jesus nicht gelebt hat. Sie vergleichen den Lebenslauf von Jesus mit denen der Mysterien-Gottheiten Dionysos und Osiris sowie den Prophezeihungen aus dem alten Testament. Wenn man die Handlungsstränge aus dem AT mit den Lebensläufen von Osiris und Dionysos fortsetzt, dann kommt man zu 95% auf die Lebensgeschichte von Jesus. Selbst wörtliche Zitate stimmen weitgehend überein, auch das Abendmahl, die Taufe und die Kreuzigung. Die Kirche behauptet immer, sie hätte Beweise für die Existenz von Jesus. Diese wurden aber alle als Fälschungen enttarnt. Wenn man jetzt noch die die stoische und platonische Philosophie hinzunimmt, dann kommt man weitgehend auf das christliche Gesamtdogma. Ich glaube also, dass sich Deine Wahrscheinlichkeitseinschätzung nicht halten lässt. Das genannte Buch kann ich sehr empfehlen. Es ist super zu lesen und gibt alle Quellen an.
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