ostfriese hat geschrieben:Aber selbst wenn Gläubige Gefühle hätten, die größer sind als alles, was sich Atheisten vorstellen können, hätten sie nicht das Recht, hierfür einen besonderen Schutz zu reklamieren.
ich denke, dass hier zwei Thread durcheinander gehen:
Thread 1: gibt es Gefühle, die Religiöse haben, die andere Menschen nicht haben?
Thread 2: genießen diese Gefühle einen besonderen Schutz?
Beide Threads bauen aufeinander auf: wenn es Thread 1 nicht gibt, braucht man sich über Thread 2 keine Gedanken zu machen. Man kann natürlich auch sagen, dass selbst wenn Thread 1 existieren würde, dennoch Thread 2 verneint werden kann. Ich tendiere dazu, Thread 1 zu bejahen, Thread 2 zu verneinen.
Wie stark die Emotionen bei Atheisten hochkochen, kann man dann bemerken, wenn ihnen unterstellt wird, dass ihr Unglauben darauf beruhe, 'ihr Knie nicht vor einem Gott beugen' zu wollen. Oder wenn man ihnen Lebensweisen vorschreiben möchte. Beispielsweise, wenn vom Stein in 'creatio' alle Formen außer der monogamen Ehe als nicht von Gott gutgeheißen wertet. Oder wenn man behauptet, eine Ethik ließe sich nur mit einem Gott begründen.
Kann sein, dass das dann Emotionen sind, die Relgiöse gut nachvollziehen können und ich mir meine Einschätzung von Thread 1 nochmals durch den Kopf gehen lassen sollte.