Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon HF******* » Fr 4. Apr 2008, 11:24

Habe auch nur hier nachgesehen, immerhin ist es ein Thema, das alle angeht.

Myron schrieb:
Gewöhnliche Verbrechen duldet auch der Islam nicht.

Was genau ist aber mit "heiligem Krieg" und Gewalttaten gegenüber Andersgläubigen?

Ich stimme Emporda zu, dass das Strafsystem der Sharia nicht als Rechtssystem in unserem Sinne gewertet werden kann. Ich frage mich auch, ob man auf Teile die radbruchsche Formel anwenden müsste, wenn also dort Dinge unter Strafe gestellt werden, deren Bestrafung schlechterdings kein Recht sein kann, auch wenn es auf dem Papier steht. Nach der radbruchschen Formel wurde beispielsweise der Schießbefehl für die DDR-Grenzposten als Unrecht angesehen und auch gewisse Straflosigkeiten unter Hitler.

Über Wilders weiß ich zu wenig, um zu sagen, ob er islamophob ist. Ist der Film islamophob? Was soll mit diesem Wort ausgesagt werden?

Es dürfte doch unstrittig sein, dass zumindest von unserer Seite die Passagen des Korans kritisiert werden müssen, die Gewalt in irgendeiner Form relativieren oder gar moralisch legitimieren - das sehe ich mit der Bibel nicht anders. Ich bin auch der Meinung, dass das ein Punkt ist, in dem derartiges rechtlich unterbunden werden muss. Wenn das islamophob ist, dann ist Islamophobie etwas sehr positives.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon emporda » Fr 4. Apr 2008, 11:46

HFRudolph hat geschrieben:Ich stimme Emporda zu, dass das Strafsystem der Sharia nicht als Rechtssystem in unserem Sinne gewertet werden kann. Ich frage mich auch, ob man auf Teile die radbruchsche Formel anwenden müsste, wenn also dort Dinge unter Strafe gestellt werden, deren Bestrafung schlechterdings kein Recht sein kann, auch wenn es auf dem Papier steht. Nach der radbruchschen Formel wurde beispielsweise der Schießbefehl für die DDR-Grenzposten als Unrecht angesehen und auch gewisse Straflosigkeiten unter Hitler.

Viele der islamischen Absurditäten stehen im Koran nicht einmla drin, sind aber trotzdem Teil der Sharia und haben sich dort durch die Hintertür eingeschlichen. Mir ist die Zeit zu schade den Koran zu lesen, genauso wie die Bibel und andere religiösen Schmonzetten.
Das eine Witwe latent 7 Jahre nach dem Tod des Mannes schwanger sein kann, das steht dort sicher nicht drin. Trotzdem sollte die Frau gesteinigt werden. Auch von einer Religionspolizei steht nichts drin, die die Menschen zur Gebetsstunde mit Knüppeln aus den Läden treibt und wahllos verhaftet, wer nicht sofort rennt.

Das Problem der Sharia ist die fehlende Einheitlichkeit, Strafbarkeit und Strafen werden von lokalen Religionsweisen in Hunderten Regionen unterschiedlich festgelegt, diese Weisen können vielfach nicht einmal lesen und schreiben und sind dümmer als ein Türnagel. Nur den Korantext können sie in der Form auswendig, die man ihnen als Kleinkind in der Religionsschule eingehämmert hat. Der Lehrer der Schule war auch wieder nur ein Analphabet usw. usw. Bei Analpahbetismus zu 50% in Ägypten, zu 90 - 95% in Afganistan und angrenzenden Gegenden und noch zu 30% in Marokko sollte niemand nach hiesigen Kriterien urteilen. Diese Menschn wissen schlicht nicht wovon sie reden, sie tun es trotzdem.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon ostfriese » Fr 4. Apr 2008, 14:04

Ari hat geschrieben:Wie es bei solchen Diskussionen üblich ist ist es dann natürlich auch um den Inhalt gegangen, den man eher hier (und nur hier, mir ging diese dualität eh auf die nerven) ansprechen sollte.

Genau wie 1von6,5Milliarden benutze ich die "Neue Beiträge"-Funktion und schaue überhaupt nicht mehr darauf, zu welchen Bereichen der Beitrag gehört, den ich gerade lese oder schreibe. Bei der anderen FITNA-Diskussion bin ich nur deshalb gelandet, weil sie bei meiner Rückkehr aus dem Osterurlaub noch nicht so viele Seiten hatte (die ich vor dem Mitdiskutieren durchackern musste)... :^^:
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon Myron » Fr 4. Apr 2008, 15:42

HFRudolph hat geschrieben:Was genau ist aber mit "heiligem Krieg" und Gewalttaten gegenüber Andersgläubigen?


Natürlich muss die islamische Haltung gegenüber Anders- und Nichtgläubigen ohne Scheuklappen thematisiert werden.

"An vielen Stellen im Koran rechtfertigt Mohammed - bzw. nach muslimischer Vorstellung Allah - die Gewalt gegen Andersgläubige; sie sind des Todes (z. B. Sure 47, 4; 2, 191; 4, 89), oder sie sollen unterworfen (Sure 9, 29) und dürfen vertrieben und enteignet werden (Sure 59). Umfangreiche Kapitel der Werke, die die Sunna, das normsetzende Handeln Mohammeds, enthalten, sind dem Jihad gegen die Andersgläubigen gewidmet. (...) Jenseits jeglicher Polemik ist festzustellen, dass Koran und Sunna die Anwendung von Gewalt gegen Andersgläubige ausdrücklich befürworten, vor allem wenn sie den Interessen der 'besten je für die Menschen gestifteten Gemeinschaft' (Sure 3, 110) dienlich ist. Die muslimische Gesetzesgelehrsamkeit hält an diesem Grundsatz unbeirrbar fest und billigt, um ein Beispiel zu nennen, nach wie vor die Tötung desjenigen, der vom Islam zu einer anderen Religion übergetreten ist."
(Tilman Nagel: http://www.nzz.ch/2005/03/17/fe/articleCKAJZ.html)

Das sind bedenkliche und beunruhigende Tatsachen, die vor lauter "political correctness" von unseren Politikern gerne unter den Teppich gekehrt werden, und die die Muslime im Gespräch mit Nichtmuslimen gerne herunterspielen.

Wenn es stimmt, dass im Islam ein "endogener Radikalismus" herrscht, "ein Radikalismus, der fließend in die Rechtfertigung von Gewalt gegen eine Wirklichkeit übergehen kann, die sich den von den Muslimen für gottgegeben und übergeschichtlich erachteten Normen nicht fügen will" (Nagel), dann müssen wir mit den in Europa lebenden Muslimen sehr ernste Gespräche über ihr gestörtes Verhältnis zum Säkularismus, Liberalismus und Pluralismus reden.
Derartige Debatten dürften sich aber allein schon aufgrund der antirationalistischen Tendenzen im Islam nicht einfach gestalten. (Nagel spricht von einer "Delegitimierung der Ratio" im Islam, was die Muslime, die ihre Religion ja absurderweise für die Vernunftreligion schlechthin halten, natürlich vehement bestreiten werden.)
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon Klaus » Fr 4. Apr 2008, 16:18

Die "politische Korrektheit" unserer Politiker wird doch durch Öl und Absatzmärkte bestimmt und nicht aus dem Respekt heraus den Islam als politischen Partner zu wollen, der ist mal grundsätzlich suspekt.
In allen Dingen lassen sich religiös motivierte Handlungen auf pures Wirtschaftliches herunterbrechen. Hinzu kommt der Universalitätsanspruch des Westens und schon sind die Probleme da.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon [C]Arrowman » Mo 7. Apr 2008, 08:38

Klaus hat geschrieben:Die "politische Korrektheit" unserer Politiker wird doch durch Öl und Absatzmärkte bestimmt und nicht aus dem Respekt heraus den Islam als politischen Partner zu wollen, der ist mal grundsätzlich suspekt.
In allen Dingen lassen sich religiös motivierte Handlungen auf pures Wirtschaftliches herunterbrechen. Hinzu kommt der Universalitätsanspruch des Westens und schon sind die Probleme da.


Vielleicht weil auch sozialer Frieden um jeden Preis höher bewertet wird als die Werte auf die unsere Verfassung fußt (vom Präambel mal abgesehen).
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon Klaus » Mo 7. Apr 2008, 12:37

Wir haben keine Verfassung, wir haben ein Grundgesetz. Die letzte verfassung die Deutschland hatte, war die Weimarer. Eine Verfassung zu schmieden hat man in den letzten Jahren verpasst, war wohl gewollt.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon Ari » Mo 7. Apr 2008, 14:18

klaus hat geschrieben:Wir haben keine Verfassung, wir haben ein Grundgesetz.

Das stimmt und ist trotzdem doch nur wortspielerei. Das es Grundgesetz heisst und nach der Wiedervereinigung nicht (wie es eigentlich bei erstellung des GG vorgesehen war) eine "Verfassung" erlassen wurde, ändet nichts daran das das Grundgesetz die Verfassung der BRD ist.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon [C]Arrowman » Di 8. Apr 2008, 08:22

Klaus hat geschrieben:Wir haben keine Verfassung, wir haben ein Grundgesetz. Die letzte verfassung die Deutschland hatte, war die Weimarer. Eine Verfassung zu schmieden hat man in den letzten Jahren verpasst, war wohl gewollt.

Nichts hält länger als ein Provisorium.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon Klaus » Di 8. Apr 2008, 10:23

Nichts hält länger als ein Provisorium.

eine große Wahrheit, gelassen ausgesprochen.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon HF******* » Mi 9. Apr 2008, 18:47

Ist doch egal, wie das Ding heißt, Verfassung oder Grundgesetz. Im juristischen gibt es einen Satz, der lautet: Falsche Bezeichnung schadet nicht. So starr wie das Grundgesetz mit seiner Unabänderbarkeitsklausel war nicht einmal die Weimarer Verfassung.

@Myron: Ansich bin ich auch der Meinung, dass jeder machen soll, was er will. Beim Koran oder zumindest dessen Anwendung in der arabischen Welt mit den aufpeitschenden Reden habe ich den Eindruck, dass zumindest die Selsbtmordattentäter letztendlich genau das für bare Münze nehmen, was ihnen vorgesponnen wird. Entweder man darf den Inhalt verbreiten oder nicht: Den aufpeitschenden Tonfall kann man bei uns nicht untersagen - das begründet keine Volksverhetzung.

Wenn derartige Dinge über Koran und in der Bibel verbreitet werden dürfen, kann man es anderen in vergleichbaren Fällen auch nicht untersagen: Wir schieben ein gehöriges Stück Inkonsequenz vor uns her...
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon Robert » Fr 11. Apr 2008, 11:41

@FitnaFilm:

Wer sich den Film anschauen möchte, kann auf den BrightsBlog oder auf hpd nachschauen. :motz:

Aus diesem Grund sind deine Links nutzlos und dienen sicherlich nur fürs Ranking bei Google und Co.

edit:
Verwendest außerdem Moderatorenschriftfarbe.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon Myron » Fr 11. Apr 2008, 12:36

Ich habe den Beitrag von FitnaFilm gelöscht, weil mir nicht klar ist, ob es sich um einen sauberen Download-Link handelt. Außerdem ist der Link, wie Robert schon schrieb, überflüssig.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon pinkwoolf » Fr 11. Apr 2008, 17:41

Beim Thema Islam kann ich so schnell nicht locker lassen. Ich wünschte ich könnte.

Bei meinem neuesten Beispiel handelt es sich wieder nicht um Gesetzgebung, sondern nur um eine Forderung; aber welcher Teufel reitet ernstgenommen werden wollende Institutionen, sich mit solchen Forderungen länger als eine Minute zu beschäftigen?

http://www.timesonline.co.uk/tol/commen ... 708850.ece

Kurz zusammengefasst: moslemische Sexualverbrecher verweigern die Teilnahme an Therapieprogrammen, weil ihre Religion es verbietet, über sexuelle (geschweige denn sexuell abartige) Themen zu sprechen.
Ich kann meine klammheimliche Freude über einen Leserbeitrag nicht verhehlen, der als Alternativangebot die wöchentliche Auspeitschung empfiehlt – nach allem Anschein kompatibel mit islamischem Rechtsempfinden.
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Re: Fitna - Geert Wilders' Anti-Islam-Film

Beitragvon pinkwoolf » Sa 19. Apr 2008, 21:56

Als Ergänzung:
Warum kann man keine empfindlichen Geldstrafen verhängen, wenn die Gerichte mit offensichtlich absurden und böswilligen Verfahren beschäftigt und in ihren eigentlichen Aufgaben behindert werden?
Ich denke da z.B. an den Fall, als Warner Brothers den Marx Brothers verbieten wollten, ihren Film Eine Nacht in Casablanca zu nennen.
Groucho Marx schrieb darauf einen Brief an das Filmstudio, in dem er folgende Fragen aufwarf:
1. Verfügen Warner Brothers über ein Copyright für Städtenamen?
2. Besteht die Gefahr, dass Kinogänger Ingrid Bergmann mit Harpo Marx verwechseln?
3. Liegt nicht womöglich eine Copyright-Verletzung vor, wenn die Warners sich Brothers nennen, obwohl die Marx Brothers schon Jahre vor ihnen ihren Namen trugen?

Das ist witzig; zeigt aber auch, mit welcher Unverschämtheit manche Interessenvertreter ihre Schäflein ins Trockene bringen wollen. Ich finde, dafür sollten sie bluten.
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