Realität ist irrelevant

Realität ist irrelevant

Beitragvon Mittelklug » Sa 3. Mai 2008, 14:32

Eines ist mir mitlerweile bei unseren religiösen Mitmenschen deutlich aufgefallen: Es ist ihnen scheißegal wieviele Tatsachen, Fakten und Beweise es gegen den jeweiligen Glauben gibt. Auch wenn sie tief im Inneren den Konflikt mit ihrem Realitätssinn austragen, wird er niemals siegen, weil der Glaube die wesentlichsten Charakterzüge des menschlich- tierischen Wesens reizt: Egoismus, Selbstverliebtheit, Fortbestehungsdrang.
Aber nicht nur bei den Religiösen, sondern bei allen Menschen, auch dem Atheisten, der genauso von seinen Überzeugungen gereizt wird.

Lasst mich versuchen zu erklären, was ich mir hier denke: Was wir alle wissen ist, dass sich die meisten (aber nicht alle) Gläubigen von rationaler, wahrheitsgetreuer Argumentation gegen ihren religiösen Glauben nicht beeindrucken lassen. Man kann die Bibel, diese Glaubensbasis, von hinten bis vorne Auseinandernehmen, ihre Widersprüche und Abschäulichkeiten, teils philosophische Meisterwerke, als das entlarven, was sie sind - einfaches Menschenwerk. Dennoch wird das keinen Christen stören, auch wenn es dem Realitätssinn im Inneren einen Schub gibt, denn - und jetzt kommts - der Glaube an Gott gefällt einfach zu gut!

Die Vorstellung von dem lebendigen, allmächtigen Gott bietet alles, was ein Homo Sapiens sich für seinen "Seelenfrieden" wünschen kann. Dieser Gott liebt dich, er beschützt dich, er hilft dir; er zeigt dir, warum alles so ist, wie es ist; er lässt dich nach dem Tod nicht allein und gewährt dir Fortbestehung. Diese Vorstellung ist schön und hilft dem 0815-Menschen, einen Lebenssinn zu finden, ohne dafür auch nur eine Hirnzelle gebrauchen zu müssen!

Phenomenal Egal ob Gott nun existiert oder nicht, er erfüllt die egoistischen, selbstverliebten Träume des Menschen und nimmt die Angst vorm Tod.


Und nun nehme ich mich mal ran, und euch, und alle Nicht-Gläubigen. Seht mal in euch... halten wir uns nicht für klardenkender als Gläubige? Wir sind nicht so blöd und müssen uns auf dogmatischen Humbug einlassen, um unserem einmaligen Leben einen kleinen Sinn zu geben, stimmt doch? Macht uns das nicht klüger? Gebts zu, so wie ich haltet auch ihr euch tief im Inneren für irgentwie Besser, weil wir der Realität am Nächsten sind. Dies kitzelt auch unseren Egoismus und die Selbstverliebtheit! ,- nicht unbedingt den Fortbestehungsdrang, aber dafür die Selbstverliebtheit umso stärker.

Aber das ist alles unwichtig! Wir sind Menschen, wir sind halt so. Ich bin ein egoistischer Naturalisten-Mensch und ich will kein verdammtes Kreuz mehr auf irgenteiner Wand sehen. Der eigentliche Sinn hinter diesem Thread steckt daher hinter der Überlegung, WIE man nun am Besten gegen den religiösen Aberglauben vorgeht, da realitätsnahe Argumentation, wie oben erklärt, kaum einen Effekt erzielt. Es ist genau dasselbe, als ob wir den Worten eines Predigers lauschen.

Wie also hindert man nun die Überzeugung eines Menschen daran, Egoismus, Selbstverliebtheit und Fortbestehungsdrang zu reizen? Ich weis es nicht genau. Ist ein Psychologe unter uns? Was denkt ihr?

- (mir ist klar, dass es nicht allein diese drei Grundbegriffe sind, aber einfachheitshalber habe ich eben nur diese als Hauptgrund ausgewählt)
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon stine » So 4. Mai 2008, 10:17

Deinen Denkansatz finde ich gut, lieber Mittelklug!
Aber du vergißt, dass einen "echten" Christenmenschen eben genau NICHT die drei Eigenschaften Egoismus, Selbstverliebtheit und Fortbestehungsdrang kennzeichnen sollten, sondern Nächstenliebe, Achtung vor dem Anderen und eheliche Treue.

Mittelklug hat geschrieben:halten wir uns nicht für klardenkender als Gläubige? Wir sind nicht so blöd und müssen uns auf dogmatischen Humbug einlassen, um unserem einmaligen Leben einen kleinen Sinn zu geben, stimmt doch? Macht uns das nicht klüger? Gebts zu, so wie ich haltet auch ihr euch tief im Inneren für irgend wie Besser, weil wir der Realität am Nächsten sind.
Ob jemand, der sich für einen Realisten hält, der Realität näher ist, muß noch bewiesen werden und ob man sich damit für etwas Besseres hält, weil man sich klüger glaubt als andere, das ist mE eine menschliche Eigenschaft, die Gläubige untereinander genauso trifft, wie Ungläubige untereinander.

In einem hast du natürlich recht, wir sind alle ziemlich "menschlich"!

LG stine
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon LinuxBug » So 4. Mai 2008, 11:34

stine hat geschrieben:"echten" Christenmenschen

Wasn das? Gibt's sowas überhaupt? Ich kenne keine/n. :^^:

Mittelklug hat geschrieben:Und nun nehme ich mich mal ran, und euch, und alle Nicht-Gläubigen. Seht mal in euch... halten wir uns nicht für klardenkender als Gläubige? Wir sind nicht so blöd und müssen uns auf dogmatischen Humbug einlassen, um unserem einmaligen Leben einen kleinen Sinn zu geben, stimmt doch? Macht uns das nicht klüger? Gebts zu, so wie ich haltet auch ihr euch tief im Inneren für irgentwie Besser, weil wir der Realität am Nächsten sind. Dies kitzelt auch unseren Egoismus und die Selbstverliebtheit! ,- nicht unbedingt den Fortbestehungsdrang, aber dafür die Selbstverliebtheit umso stärker.

Ich halte mich nicht für besser. Eher für dümmer. Weil ich schon viel Zeit verschwendet habe für nichts (außer dass ich gelernt habe, wann und wie man eine Diskussion am besten abbricht. :mg: )
Kennst du die Floskel "Ignorance is bliss"? - Warum bin ich "klüger", wenn ich Realität in Betracht ziehe? Ich mein, wenn ich Klugheit mal als die Fähigkeit mit minimalsten Input maximalen Output zu erreichen betrachte, dann bin wohl ich der Dumme... (Und die Wissenschaftler machen sichs ja auch leichter, wenn sie aufm "Elfenbeinturm" bleiben. Verständlich bei der Wissenschaftsfeindlichkeit in unserer Welt. :/ )

stine hat geschrieben:In einem hast du natürlich recht, wir sind alle ziemlich "menschlich"!

Und damit auch keine "echte" Christen... :yes:
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Mittelklug » So 4. Mai 2008, 14:51

stine hat geschrieben:Aber du vergißt, dass einen "echten" Christenmenschen eben genau NICHT die drei Eigenschaften Egoismus, Selbstverliebtheit und Fortbestehungsdrang kennzeichnen SOLLTEN, sondern Nächstenliebe, Achtung vor dem Anderen und eheliche Treue.

Der "echte" christliche Mensche ist ein Mensch, der m.E. nicht existiert! Ein Mensch ist nett zu einem anderen, um selber nett behandelt zu werden. Ein Mensch liebt jemanden, um selber geliebt zu werden. Wenn ein Mensch etwas schenkt, dann deshalb, weil er sich irgentwann, irgenteinen Gefallen als Gegenleistung sicherstellen will.

Der Mensch bestiehlt, verletzt, töten einen anderen Menschen nicht, weil er darum gebeten wird, oder weil man ethisches Handeln von ihm als Grundvoraussetzung erwartet. Er tut es nicht, weil es von der größenteils friedliebenden Gesellschaft bestraft (Gefängnis, Todesstrafe) und von seiner Überzeugung u.a. Religion (als teil der allgemeinen Gesellschaft) nicht toleriert und auch bestraft wird (Hölle).

Der Mensch behandelt sich untereinander nur "gut", weil ein gesichertes Leben in der großen Herde angenehmer ist. Manche sind aber nicht "gut" zu bekommen und werden als Verbrecher, Diebe, Mörder, Fanatiker, Lügner, Betrüger etc. von der großen Allgemeinheit verstoßen.
Genau wie in einer Affenherde.
Ich persönlich bin schon lange Menschenfeindlich, was nicht heißt, dass ich asozial bin und alles und jeden hasse. - Hab einen Beruf, liebende Eltern und eine Freundin. Ich sehe den Menschen einfach nur als das, was er ist: ein affenähnliches Wesen; ein egoistisches, selbstverliebtes Tier.

Was ich für mich nur weis, lieber Stine, ist, dass es diesen wunderbaren, "echten" Christen-Menschen nicht gibt, wobei "Christen" hier auch absolut fehl am Platze ist, da es in keinster weise den Begriff dafür verdient hat.

stine hat geschrieben:Ob jemand, der sich für einen Realisten hält, der Realität näher ist, muß noch bewiesen werden...

Tja, da stößt du bei mir auf Granit. Für mich ist unweigerlich klar:
Religion = unwahres Wunschträumen
Forschen und Entdecken = der Realität am Nächsten sein
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon stine » So 4. Mai 2008, 21:03

Mittelklug hat geschrieben:Der Mensch behandelt sich untereinander nur "gut", weil ein gesichertes Leben in der großen Herde angenehmer ist. Manche sind aber nicht "gut" zu bekommen und werden als Verbrecher, Diebe, Mörder, Fanatiker, Lügner, Betrüger etc. von der großen Allgemeinheit verstoßen.
Genau wie in einer Affenherde.

What´s wrong?

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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Mark » Mo 5. Mai 2008, 10:22

stine hat geschrieben:Ob jemand, der sich für einen Realisten hält, der Realität näher ist, muß noch bewiesen werden und ob man sich damit für etwas Besseres hält, weil man sich klüger glaubt als andere, das ist mE eine menschliche Eigenschaft, die Gläubige untereinander genauso trifft, wie Ungläubige untereinander.


Es braucht nicht bewiesen zu werden, ob jemand allein durch die Tatsache, daß er sich "Realist" nennt, auch realistischere Ansichten hat. Denn das Wort macht es nicht aus, und das ist ja eigentlich das Problem der Christen : Sie glauben nur an das Wort, und nicht an die Realität.
Wenn Du als Christ aber denkst näher an der Realität zu sein, dann unternimm doch wenigstens mal den VERSUCH das zu begründen. Denn die Wissenschafter (die "Realisten"...) orientieren sich nur an dem was man in der Realität nachweisen kann. Wie willst Du denn nun darlegen können mit dem Glauben an Jesus der Realität näher zu kommen, obwohl jedem vernunftbegabten Menschen klar sein muss, daß die Realität nur durch die reproduzierbaren Wirkungen der Realität wahrgenommen werden kann, und nicht durch die Fehlinterpretationen unreproduzierbarer Wahnvorstellungen oder Einbildungen oder Wunschträume ?
Die Inhalte des Christentums sind aus Sicht der Wissenschaften so real wie Harry Potter. Existiert zwar, aber nur in Büchern und Gehirnen. Und das wirst auch Du nicht wiederlegen können, aber trotzdem weiter brav glauben.
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon stine » Mo 5. Mai 2008, 12:08

Mark hat geschrieben:Die Inhalte des Christentums sind aus Sicht der Wissenschaften so real wie Harry Potter. Existiert zwar, aber nur in Büchern und Gehirnen. Und das wirst auch Du nicht wiederlegen können, aber trotzdem weiter brav glauben.
Das ist jetzt aber nicht unbedingt ein Argument für Nichtglauben. Weil es ja auch jede Menge wissenschaftliche Theorien gibt, die ebenfalls noch bewiesen werden müssen. Eine mathematische Formel sagt noch nichts über die Tatsächlichkeit aus, sondern nur über deren Theorie und Wahrscheinlichkeit.

Ich bräuchte also nur mathematisch Gottes Existenz beweisen?
O.K. dann arbeite ich daran :mg: .

LG stine
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Daiquiri » Mo 5. Mai 2008, 12:35

stine hat geschrieben:Das ist jetzt aber nicht unbedingt ein Argument für Nichtglauben. Weil es ja auch jede Menge wissenschaftliche Theorien gibt, die ebenfalls noch bewiesen werden müssen. Eine mathematische Formel sagt noch nichts über die Tatsächlichkeit aus, sondern nur über deren Theorie und Wahrscheinlichkeit.

Ich bräuchte also nur mathematisch Gottes Existenz beweisen?
O.K. dann arbeite ich daran .


Das sehe ich ein bißchen anders. Eine mathematische Formel sagt sehr wohl etwas über die Tatsächlichkeit aus, da sie auf dieser aufbaut. Eine *neue* wissenschaftliche Theorie findet ihren Anfang immer in Axiomen, die auf einer TATSACHE basieren. Dein Axiom wäre also Gott ... und schon hier endet deine mathematische Gottes Existenz Theorie!
Aber ich wünsche dir natürlich trotzdem viel Erfolg!^^ :kopfwand:
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Mark » Mo 5. Mai 2008, 12:40

stine hat geschrieben:
Mark hat geschrieben:Die Inhalte des Christentums sind aus Sicht der Wissenschaften so real wie Harry Potter. Existiert zwar, aber nur in Büchern und Gehirnen. Und das wirst auch Du nicht wiederlegen können, aber trotzdem weiter brav glauben.
Das ist jetzt aber nicht unbedingt ein Argument für Nichtglauben. Weil es ja auch jede Menge wissenschaftliche Theorien gibt, die ebenfalls noch bewiesen werden müssen. Eine mathematische Formel sagt noch nichts über die Tatsächlichkeit aus, sondern nur über deren Theorie und Wahrscheinlichkeit.

Ich bräuchte also nur mathematisch Gottes Existenz beweisen?
O.K. dann arbeite ich daran :mg: .

LG stine


Du bräuchtest als allererstes mal ein Verständnis davon, was der Unterschied ist zwischen "ich hänge einer objektiv falsifizierbaren aber noch nicht wiederlegten Theorie an" und "ich glaube an Theorien die eigentlich keine echten Theorien nach wissenschaftlicher Maßgabe sind, weil sie nicht falsifizierbar sind".
Das würde stark dabei helfen zu verstehen warum Du hier so oft despektierlich behandelt wirst.
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Aeternitas » Mo 12. Mai 2008, 01:25

Endlich wieder da!

Zum Thema, wahrscheinlich sind wir Naturalisten sogar evolutionstechnisch benachteiligt, dadurch das wir uns Illusionen nicht so leicht hingeben können/wollen wie andere. Ausgenommen mal die die als Naturalisten erzogen wurden (gibs solche Leute überhaupt schon?).

Ich mein, wenn man mal die praktischen anwendungs Möglichkeiten von Realitäts ignorirenten Illusionen betrachtet ist das schon beindruckend.
Der Menschlich Geist kann sich ja ganze Welten ausdenken, viel schönere, viel bessere.
All dies Nachdenken und Ärgern und Trauern über das was in der Welt vor sich geht kostet Energie und Zeit und hält einem ja nur von den aus Evolutionärer-sicht wirklich wichtigen Dingen wie Überleben und Fortplanzung hab.

Sorry für eventuelle Rechtschreibfehler, is schon ziemlich spät.
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Telos » Fr 23. Mai 2008, 23:20

Mittelklug hat geschrieben: Die Vorstellung von dem lebendigen, allmächtigen Gott bietet alles, was ein Homo Sapiens sich für seinen "Seelenfrieden" wünschen kann. Dieser Gott liebt dich, er beschützt dich, er hilft dir; er zeigt dir, warum alles so ist, wie es ist; er lässt dich nach dem Tod nicht allein und gewährt dir Fortbestehung. Diese Vorstellung ist schön und hilft dem 0815-Menschen, einen Lebenssinn zu finden, ohne dafür auch nur eine Hirnzelle gebrauchen zu müssen!


Neidisch, weil es dir nicht gelingt, so zu leben? Stell dir vor: Alle deine Hirnzellen wären frei fürs Leben, weil keine Hirnzelle mit atheistischen Zweifeln beschäftigt wäre. Statt dessen verplemperst du deine Zeit hier. *g
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon folgsam » Fr 23. Mai 2008, 23:29

Der Theist mit Heilserwartung ist derjenige der seine Zeit verschwendet. Nicht nur das der Theist der ultimative Nihilist ist (er glaubt an einen Gott - Gott gibt es nicht - er glaubt an nichts), er verschwendet die einzige ihm gegeben Lebenszeit mit idiotischen Ritualen gepaart mit einer im Kern inhumanen Moral in Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode in ewiger Glückseligkeit. Warum da noch um das hier und jetzt kümmern?
Das Himmelreich kommt, so oder so.

Das gilt für den Fundamentalisten, den Radikalen. Die breite Masse des Weichspülchristentums lebt von und in humanistisch aufgeklärten Geselschaftsformen, da mag das nicht ganz so auffallen.
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Telos » Fr 23. Mai 2008, 23:35

folgsam hat geschrieben:Der Theist mit Heilserwartung ist derjenige der seine Zeit verschwendet.


Woher weißt du das denn? Ich weiß nie, ob einer seine Zeit womit auch immer verschwendet. Ich weiß manchmal nur, dass ich meine Zeit verschwende.


Nicht nur das der Theist der ultimative Nihilist ist (er glaubt an einen Gott - Gott gibt es nicht - er glaubt an nichts), er verschwendet die einzige ihm gegeben Lebenszeit mit idiotischen Ritualen gepaart mit einer im Kern inhumanen Moral in Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode in ewiger Glückseligkeit. Warum da noch um das hier und jetzt kümmern?
Das Himmelreich kommt, so oder so.


Ich lach mir einen wech. "Gott gibt es, Gott gibt es nicht ...." Bist du allwissend, solche Allsätze aufzustellen? Entscheide für dich selbst, aber lass die Leute in Ruh, die anders denken und empfinden. Du bist ja intolerant wie die Inquisition. Die nölte genauso rum.
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon folgsam » Fr 23. Mai 2008, 23:46

Es ist extrem unwahrscheinlich das es den christlichen Gott gibt. Über eine Gottheit die sich entschieden hat völlig im Hintergrund zu bleiben und nicht mit der Welt zu interagieren kann ich natürlich keine Aussage treffen: Ich muss Agnostiker sein in dieser Frage.
So ein Gott ist jedoch eine vollständig überflüssige Hypothese und muss daher in keine Beschreibung oder Erklärung der Welt einbezogen werden.


Das Hirn eines Theisten ist mit dogmatischen und unverrückbaren Prägungen vollauf beschäftigt. Der extreme Tunnelblick eines radikalen Theisten und die daraus folgende vollstände Ignoranz gegenüber dem Großteil des Universums bezeichne ich, wie ich denke, mit Recht als ultimative Vergeudung von Lebenszeit.
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Telos » Fr 23. Mai 2008, 23:53

folgsam hat geschrieben:Es ist extrem unwahrscheinlich das es den christlichen Gott gibt.


Ja und? Ist er darum unmöglich?

So ein Gott ist jedoch eine vollständig überflüssige Hypothese und muss daher in keine Beschreibung oder Erklärung der Welt einbezogen werden.


Muss er nicht, aber er kann.

Das Hirn eines Theisten ist mit dogmatischen und unverrückbaren Prägungen vollauf beschäftigt.


Lach - hast du schon mal ein solches Hirn gesehen? Seziert? Gewogen? Ja? Dann weißt du auch: es ist ein ganz andres als das eines Atheisten! Bei Atheisten ist der Prägestempel "links unten", bei BMW-Fahren "links oben".

Der extreme Tunnelblick eines radikalen Theisten und die daraus folgende vollstände Ignoranz gegenüber dem Großteil des Universums bezeichne ich, wie ich denke, mit Recht als ultimative Vergeudung von Lebenszeit.


Ja, diese Gläubigen! Sie guggen in die Röhre. Sind radikal. Ignorieren vollständig ein Großteil des Universums. Sind die eigentlich mit einem Kleinteil des Universums zufrieden? So eine Verschwendung .... *Seufz*
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon folgsam » Sa 24. Mai 2008, 00:03

Telos hat geschrieben:Ja und? Ist er darum unmöglich?


Nö, aber warum darüber diskutieren mit welcher Frisur der Mensch am besten fliegt wenn es noch höchst zweifelhaft ist ob er es überhaupt kann.

Telos hat geschrieben:Muss er nicht, aber er kann.


Jeder darf tun was er will und was im Rahmen seiner möglichkeiten liegt, sofern er die Rechte anderer nicht verletzt. Leider bleibt es in den seltensten Fällen dabei.


Telos hat geschrieben:Lach - hast du schon mal ein solches Hirn gesehen? Seziert? Gewogen? Ja? Dann weißt du auch: es ist ein ganz andres als das eines Atheisten! Bei Atheisten ist der Prägestempel "links unten", bei BMW-Fahren "links oben".


Schonmal fundamentalistischen Theisten zugehört (Diskussion kann man das kaum nennen) ? Was du übrigens von mir verlangst ist primitivster Szientismus. Aussagen über komplexe Bewusstseinsmuster kann man immer noch am besten mit hilfe eines einfaches Gespräch machen.
Ausserdem: Ich bin kein strenger Atheist. Mag sein das es auf solche zutrifft was du behauptest. Was hat überhaupt ein BMW-Fahrer mit einem Atheisten zu tun?



Telos hat geschrieben:Ja, diese Gläubigen! Sie guggen in die Röhre. Sind radikal. Ignorieren vollständig ein Großteil des Universums. Sind die eigentlich mit einem Kleinteil des Universums zufrieden? So eine Verschwendung .... *Seufz*


Was die Leute mit ihren Leben machen ist mir letztendlich scheißegal, sofern sie mich in Frieden lassen. Ich darf ihre Lebensführung aber dennoch bewerten und aus meiner Perspektive sagen " Welch groteske Zeitverschwendung!"
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Telos » Sa 24. Mai 2008, 00:12

folgsam hat geschrieben: Jeder darf tun was er will und was im Rahmen seiner möglichkeiten liegt, sofern er die Rechte anderer nicht verletzt. Leider bleibt es in den seltensten Fällen dabei.


Aha. Wer hat denn deine Rechte wie verletzt?

Schonmal fundamentalistischen Theisten zugehört (Diskussion kann man das kaum nennen) ?


Die scheinen dich ja zu interessieren. Mich interessieren Fundis nicht - egal welche.

Ausserdem: Ich bin kein strenger Atheist.


Gibts auch liebe und nette Atheisten?


Was die Leute mit ihren Leben machen ist mir letztendlich scheißegal, sofern sie mich in Frieden lassen.


Stören die Leute denn deinen Frieden?

Ich darf ihre Lebensführung aber dennoch bewerten und aus meiner Perspektive sagen " Welch groteske Zeitverschwendung!"


Lebensführung bewerten? Bist du doch von der Inquisition?
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon folgsam » Sa 24. Mai 2008, 00:25

Niemand hat meine Rechte verletzt, höchstens meine Inteligenz mit seinem hahnebüchernen Unsinn beleidigt. Nenn es ein Hobby von mir, mich mit solchen Leuten auseinanderzusetzen.

Du hast nicht verstanden was ich mit "strenger Atheist" meine. Ein solcher ist jemand, der weiß das es keinen Gott gibt. Ich sehe mich weit davon entfernt. Ich spreche einer irgendwie gearteten Gottheit, so es sie gibt, nur jeden Einfluss auf die Natur ab. Wenn Hinweise gefunden werden, dass dem nicht so ist, dann lasse ich diese Sicht gerne fallen.

Stören die Leute denn deinen Frieden?


In der Tat, aber daran bin ich teilschuld: Ich suche mir meistens Orte (Foren) wo diese verstärkt auftreten. Hier in Zentraldeutschland bin ich bisher meist verschont geblieben.


Lebensführung bewerten? Bist du doch von der Inquisition?


Frag mich das nochmal wenn ich dich auf einen Baum jage und ihn anzünde.
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon Telos » Sa 24. Mai 2008, 00:33

folgsam hat geschrieben:Niemand hat meine Rechte verletzt, höchstens meine Inteligenz mit seinem hahnebüchernen Unsinn beleidigt. Nenn es ein Hobby von mir, mich mit solchen Leuten auseinanderzusetzen.


Ah, du bist also ein Missionar.

Du hast nicht verstanden was ich mit "strenger Atheist" meine. Ein solcher ist jemand, der weiß das es keinen Gott gibt
.

Du weißt das? Wer hat dir das gesagt? Hast du das selbst rausgefunden? Und dann ist man ein "strenger Atheist"?

Ich sehe mich weit davon entfernt. Ich spreche einer irgendwie gearteten Gottheit, so es sie gibt, nur jeden Einfluss auf die Natur ab. Wenn Hinweise gefunden werden, dass dem nicht so ist, dann lasse ich diese Sicht gerne fallen.


Wenn es Gott nicht gibt - und den gibt es ja nicht, denn du weißt das ja - musst du dich nicht fürchten, denn dann gibt es keinen göttlichen Einfluss. Und wenn man etwas weiß, dann irrt man sich auch nicht.

Stören die Leute denn deinen Frieden?


In der Tat, aber daran bin ich teilschuld: Ich suche mir meistens Orte (Foren) wo diese verstärkt auftreten. Hier in Zentraldeutschland bin ich bisher meist verschont geblieben.


Du willst also diese Leute finden, die deinen Frieden stören. Willst du Unfrieden? Willst du dich rächen? Willst du verfolgen?

Lebensführung bewerten? Bist du doch von der Inquisition?


Frag mich das nochmal wenn ich dich auf einen Baum jage und ihn anzünde.


Ja, du lernst schnell.
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Re: Realität ist irrelevant

Beitragvon folgsam » Sa 24. Mai 2008, 00:50

Ah, du bist also ein Missionar.


Nein. Ich versuche bei manchen Punkten auf logische, historische und ethische Fehler hinzuweisen. Ob der Kerl das frisst oder nicht ist mir pupegal. Spaß macht mir das auseinandernehmen des Arguments.

Missionare haben da soweit ich weiß andere Ziele.



Du weißt das? Wer hat dir das gesagt? Hast du das selbst rausgefunden? Und dann ist man ein "strenger Atheist"?


Hä? Guck mal bei wiki unter Atheismus und da bei starker, positiver Atheismus. Habe ich Synonym mit strenger Atheist benutzt, ich hab mir diese Definition also nicht ausgedacht.

Wenn es Gott nicht gibt - und den gibt es ja nicht, denn du weißt das ja - musst du dich nicht fürchten, denn dann gibt es keinen göttlichen Einfluss. Und wenn man etwas weiß, dann irrt man sich auch nicht.


Beim christlichen Gott der Bibel bin ich mir da sehr sicher, ja. Ich bin davon keineswegs dogmatisch überzeugt. Bisher hat mir nur kein Theist ein Argument oder ein Faktum vorgelegt das ich als hinreichend für eine Änderung meiner Weltanschauung ansehen würde. Und keine Sorge: Ich fürchte mich nicht.

Du willst also diese Leute finden, die deinen Frieden stören. Willst du Unfrieden? Willst du dich rächen? Willst du verfolgen?


Schonmal was von Stress als Freizeitgestaltung gehört? Nich das ich ausserhalb meiner Freizeit davon nicht genug hätte...

Was genau willst du mir eigentlich anhängen?


Ja, du lernst schnell


Was soll das schon wieder? Noch nie was von Ironie gehört?
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