Hallo zusammen, hallo laie,
laie hat geschrieben:So war ich bisher der Auffassung, dass es in der Mathematik sehr wohl Definitionen des Unendlichen gibt.
Ja, z. B. das unendlich fortsetzbare Multiplizieren, oder auch Dividieren.
Nur empfehle ich hier ein wenig Vorsicht, denn die Multiplikation beschreibt nur eine sprachlich rationalisierte Form der Addition.
Nicht anders die Division, also die umgekehrte Richtung, also endlose Teilung durch bspw. 2
Ob es Unendlichkeit gibt, oder nicht, lässt sich an Hand einer Linie recht gut durchdenken.
Eine endliche Linie markiert zwei Punkte, halt Anfang und Ende.
Eine endlose Linie markiert keinen Anfang und auch kein Ende, denn würde es bspw. nur schon einen Anfangspunkt geben, so wäre die Linie nicht mehr endlos - gilt also in beide Richtungen.
Hinzu kommt die Tatsache, das eine lineare Richtung beschreibbar ist, so z. B. aufgrund der Definierbarkeit von "Zeit", bzw. überhaupt von Existenz, denn etwas Existente erlaubt grundsätzlich das abzeichnen von Linien, bzw. die Setzung von zwei Punkten, um eine Linie abzeichnen zu können.
Letzteres definiert zwar noch (!) nicht den Begriff der Unendlichkeit, denn die Setzung zweier Punkte, die das Abzeichnen einer Linie erlauben, müssen nicht zwangsläufig einen existenziellen Anfangs- oder Endpunkt markieren.
Zur Lösung des Problems kamen Leute auf die Idee, Ewigkeit als das berühmt berüchtigte, ja sogar unvorstellbare "Nichts" zu beschreiben.
(Kleine Zwischenbemerkung: Theisten operieren überhaupt gerne mit Unvorstellbarkeiten
)
Jedenfalls; selbst der Gedanke des absoluten Vakuums (Leere) würde bereits dem Begriff "Nichts" widersprechen.
Nur; wäre es möglich, im absoluten "Nichts" auch nur einen Gedanken zu fassen?
Bliebe also noch die Möglichkeit der sich ständig wiederholenden Prozesse (Gott würde quasi zum ewig kreisenden Dilldapp).
Wie also lässt sich Gott nun definieren?
Definiert sich nun Gott als zwischenlineare Existenz, so stünde Er für keinen Anfang und kein Ende.
Definiert sich hingegen Gott als endlose lineare Existenz, so kann es keinen Anfang gegeben haben.
Definiert sich Gott aber als ständig wiederholenden Bewegungsprozess, dann kann Er weder für einen Anfang und auch für keine endlos lineare Existenz stehen.
Zudem würde jede Quantenfluktuation einen Anfangspunkt, als auch einen Endpunkt markieren, womit beide Begriffe gleichbedeutend, und daher nicht mehr unterscheidbar wären.
Was wiederum nicht unterscheidbar ist, lässt sich auch nicht berechnen (erfassen / formulieren).
Es ist also egal, was jemand unter Gott verstehen will, Er bliebe stets ein armer Teufel.
Herzlichst, Philo