Fragwürdiger Verein von Katholiken

Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 6. Nov 2008, 10:13

Woycek hat geschrieben:Na gratuliere: Diese Meinung wird in erster Linie vom Bürgerkomitee für Menschenrechte vertreten. Dieses ist eine Unterorganisation von Scientology.
Meines Wissens absoluter Quatsch, aber hättest du mal einen Link dazu?
Meine Information beruht auf - zugegeben von mir nicht überprüften Studien - wonach erst die (laut Studie angeblich) übertriebene psychologische Fürsorge und Umhätschelung von Unfallopfern, vorallem aber von Zeugen und Helfern zu "traumatischen Folgen" bzw. "trauma-ähnlichen Folgen" führt. Sprich, je intensiver ein Psychologenteam Unfallopfer, -zeugen und -helfer in Richtung Trauma helfen wollen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Betroffenen Personen das vergangene Geschehen tatsächlich als traumatisch erleben und auch tatsächlich davon beeinträchtigt werden.
Lege mir bitte den Nachweis für Scientology diesbezüglich vor. Hat mit Menschenrechte auch nichts zu tun, mag aber sein, da die sehr umtriebig sind, dass sie sich auch darum zu kümmern vorgeben.
Vielleicht bist du ja doch zu was nützlich. :erschreckt:

Nachtrag: Das Fazit war übrigens, man solle sich um diejenigen kümmern, die unter den traumatischen Erlebnissen leiden und nicht diejenigen "behandeln", die keiner Behandlung (bis zu diesem Zeitpunkt) bedürfen.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Woycek » Do 6. Nov 2008, 11:21

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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 6. Nov 2008, 12:45

Ich wollte leider keinen Link zu Scientology oder dern (Tarn)organisation, sondern einen Link der deine Behauptung belegt, dass die von mir erwähnte Studie ins "Scientology-Raster" fiele. Ich sehe da keinen Beleg in diese Richtung.

Es geht ja um die "vorbeugende Behandlung" und nicht wie bei CCHR um die angeblich fehlerhafte Behandlung tatsächlicher (oder angeblich fälschlich vorhandener) Symptome und deren Auslöser. Wenn du den Unterschied nicht verstehst, dann solltest du da auch nichts schreiben.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Mark » Do 6. Nov 2008, 13:30

Woycek hat geschrieben:Ich frage mich eher was in der Kindheit von euch Brights passiert ist. Ich mein, wenn jemand ein naturalistisches Weltbild hat und nicht an Gott glaubt, ist das in Ordnung. Wenn man aber einen derartigen Hass auf die Kirche und auf Gläubige schürt wie es die meisten in diesem Forum tun, ist es schon psychpathologisch bedingt. Meine These: Brights sind Menschen, die sich von ihren Eltern noch nicht richtig abgenabelt haben, in denen sie dominante, einengende Figuren sehen. Dies projizieren sie nun aber auf Gott und bekämpfen es dort. Ist auch leichter einen wahrscheinlich inexistenten Gott zu bekämpfen als die eigenen existierenden Eltern.
Wirklich bedenklich ist jedenfalls, unabhängig von meiner These, die Überheblichkeit mit denen Brights gläubigen Menschen begegnen. Sie glauben im Besitz der Wahrheit zu sein, nämlich dass es Gott nicht gibt. Wer das nicht einsieht, ist für Brights minderwertig. Hier sehe ich ein richtiges Herrenrassendenken. Wir die Gescheiten (=Brights) und die anderen, die ungebildete Masse von Religiösen. Man kann nur hoffen, dass Brights nie an die Macht kommen. Ich kann mir schon vorstellen, was ihr mit uns Religiösen machen würdet. Von wegen Inquisition ...


Die Brights haben keine grossen politischen Ambitionen, aber wenn jemand sie den Brights unterstellt, könnte es durchaus sein, daß der Untersteller sie hat.
Willst Du nicht an die "Macht" kommen um zu verhindern daß die bösen Humanisten und Anti-Supernaturalisten dich in ein KZ sperren und vergasen, weil Du genetisch so unterentwickelt bis, daß Du spinnerte Geschichten glaubst ?
Man sollte diese bösen Brights wirklich allesamt abknallen, um ihnen zu zeigen wie das so ist, bevor sie es selber in die Tat umsetzen können ! Tötet alle Gewaltverbrecher bevor sie es machen... schlagt den Leuten den Pazifismus in die Schädel !

komm.. alter... Du redest so einen Scheiss, daß es weh tut.

Lies mal die Brights Satzung bevor Du Unsinn verzapfst aus lauter Wut darüber, daß Dir jemand vorhält Du würdest unsinnige Geschichten zum Mittelpunkt Deines Lebens machen, denn das ist deine eigene Schuld !
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Telos » Do 6. Nov 2008, 15:37

Woycek hat geschrieben: Wirklich bedenklich ist jedenfalls, unabhängig von meiner These, die Überheblichkeit mit denen Brights gläubigen Menschen begegnen. Sie glauben im Besitz der Wahrheit zu sein, nämlich dass es Gott nicht gibt. Wer das nicht einsieht, ist für Brights minderwertig. Hier sehe ich ein richtiges Herrenrassendenken. Wir die Gescheiten (=Brights) und die anderen, die ungebildete Masse von Religiösen. Man kann nur hoffen, dass Brights nie an die Macht kommen. Ich kann mir schon vorstellen, was ihr mit uns Religiösen machen würdet. Von wegen Inquisition ...


Da kann ich dir nur voll zustimmen. Es ist erschreckend im Internet zu erleben, wie radiakal-ideologische Anti-Theisten unter allen möglichen Deckmäntelchen wie Atheismus, Brights etc. ihrer Hetze gegen die Religiösen eine Form geben. Auch hier im Forum geschieht das. Und meistens wird auch hier derjenige der eigenen Fraktion viel seltener zur Ordnung gerufen wie derjenige, der zur religiösen Fraktion gehört.

Ließe man solcher Art Anti-Theisten von der Kette, wäre Schlimmes zu befürchten. Zwar entwertet intellektuell solche Art Hetze jegliche Kritik, auch die Religionskritik, aber ein Schutz vor Inquisition ist damit nicht gegeben. Da sei der lieberla Staat vor.

Es sieht so aus, als liegt der letzte Grund für Inquisition, Verfolung und Diskriminierung doch im Ressentiment, für das Menschen am anfälligsten sind, wenn sie eine Differenz bemerken und mit dieser nicht umgehen können. Da schiebt auch kein Glaube an einen vermeintlich höherwertigeren Aufklärungsstatus eines Atheismus den Riegel vor. Da kann einem nur ein Gott gnädig sein, wenn die Ketten reißen und sie losgelassen werden.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Mark » Fr 7. Nov 2008, 16:13

Telos hat geschrieben:
Woycek hat geschrieben: Wirklich bedenklich ist jedenfalls, unabhängig von meiner These, die Überheblichkeit mit denen Brights gläubigen Menschen begegnen. Sie glauben im Besitz der Wahrheit zu sein, nämlich dass es Gott nicht gibt. Wer das nicht einsieht, ist für Brights minderwertig. Hier sehe ich ein richtiges Herrenrassendenken. Wir die Gescheiten (=Brights) und die anderen, die ungebildete Masse von Religiösen. Man kann nur hoffen, dass Brights nie an die Macht kommen. Ich kann mir schon vorstellen, was ihr mit uns Religiösen machen würdet. Von wegen Inquisition ...


Da kann ich dir nur voll zustimmen. Es ist erschreckend im Internet zu erleben, wie radiakal-ideologische Anti-Theisten unter allen möglichen Deckmäntelchen wie Atheismus, Brights etc. ihrer Hetze gegen die Religiösen eine Form geben. Auch hier im Forum geschieht das. Und meistens wird auch hier derjenige der eigenen Fraktion viel seltener zur Ordnung gerufen wie derjenige, der zur religiösen Fraktion gehört.

Ließe man solcher Art Anti-Theisten von der Kette, wäre Schlimmes zu befürchten. Zwar entwertet intellektuell solche Art Hetze jegliche Kritik, auch die Religionskritik, aber ein Schutz vor Inquisition ist damit nicht gegeben. Da sei der lieberla Staat vor.

Es sieht so aus, als liegt der letzte Grund für Inquisition, Verfolung und Diskriminierung doch im Ressentiment, für das Menschen am anfälligsten sind, wenn sie eine Differenz bemerken und mit dieser nicht umgehen können. Da schiebt auch kein Glaube an einen vermeintlich höherwertigeren Aufklärungsstatus eines Atheismus den Riegel vor. Da kann einem nur ein Gott gnädig sein, wenn die Ketten reißen und sie losgelassen werden.


Die Brights Satzungen auch schon gelesen ?

Es gibt nichts blamableres als jemanden fälschlicherweise vorzuwerfen, dieser würde einem fälschlicherweise etwas vorwerfen. Handfeste Belege sind aber halt nicht so Dein Ding, da wird auch der Vorwurf der Hetze wohl nur einseitig korrekt diskutiert werden können, denn in der Diskussion sind handfeste Belege schliesslich ein Muss.

Kommt nun der Vorwurf wir würden gegen Leute hetzen, die sich wünschen ohne handfeste Belege argumentieren zu dürfen und trotzdem ernstgenommen zu werden ?

Mea culpa !!
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon pinkwoolf » Fr 7. Nov 2008, 17:02

Ich habe diesen Thread nicht von Anfang an verfolgt, sondern nur die letzten paar Beiträge gelesen. Mir scheint, ich lese die falschen Zeitungen – die hanebüchenen Verfolgungen von Christenmenschen durch wütende atheistische Mobs sind meiner Aufmerksamkeit glatt entgangen.

Ich werde diesem Thread jetzt wieder den Rücken kehren, meinen Baseball-Schläger ergreifen und in den Kirchen am Orte das Mobiliar zu Klump hauen. Freitag ist dafür mein Lieblingstag.

:leatherface:
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Telos » Di 9. Dez 2008, 10:39

Ich schrieb :

"Es ist erschreckend im Internet zu erleben, wie radikal-ideologische Anti-Theisten unter allen möglichen Deckmäntelchen wie Atheismus, Brights etc. ihrer Hetze gegen die Religiösen eine Form geben."


Mark schrieb:

" Kommt nun der Vorwurf wir würden gegen Leute hetzen, die sich wünschen ohne handfeste Belege argumentieren zu dürfen und trotzdem ernstgenommen zu werden?"


"Ihr" seid nicht gemeint - alles klar?
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Jakob » Di 9. Dez 2008, 14:50

Telos hat geschrieben:Es ist erschreckend im Internet zu erleben, wie radiakal-ideologische Anti-Theisten unter allen möglichen Deckmäntelchen wie Atheismus, Brights etc. ihrer Hetze gegen die Religiösen eine Form geben. Auch hier im Forum geschieht das.


Ziemlich maßlose Übertreibung. :irre:

Und mal zum Vergleich: Kann schon sein, daß sich im Internet manche Atheisten manchmal etwas scharfzüngig gegenüber den Religiösen äußern. Aber sowohl im Netz als auch in der echten Welt hetzen Religiöse tagtäglich gegen Atheisten (und sämtliche Andersbläubge), sprechen ihnen die Bürgerrechte ab oder bedrohen sie gleich mit dem Tod. Mal ganz abgesehen von den unzähligen Morden, die täglich (!) im Namen der Religion begangen werden. Gerade aktuell: Bombay.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Telos » Mi 10. Dez 2008, 00:03

Jakob hat geschrieben: Und mal zum Vergleich: Kann schon sein, daß sich im Internet manche Atheisten manchmal etwas scharfzüngig gegenüber den Religiösen äußern.


Welch nette Verharmlosung.

Aber sowohl im Netz als auch in der echten Welt hetzen Religiöse tagtäglich gegen Atheisten (und sämtliche Andersbläubge), sprechen ihnen die Bürgerrechte ab oder bedrohen sie gleich mit dem Tod. Mal ganz abgesehen von den unzähligen Morden, die täglich (!) im Namen der Religion begangen werden. Gerade aktuell: Bombay.


Aha, Religiöse hetzen, Atheisten nicht. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Beide hetzen, Religiöse als auch Atheisten - im Internet ist das nachweisbar.

Da ist er ja wieder, der übliche Schuldige, die gewalttätige Religion: Der politische Atheismus hat sich historisch während der Frz. Revolution, von 1933-45 und in der Sowjetunion genauso diskreditiert wie die historische politische Religion. Gemessen an ihren Gewalttaten bliebe jedem nur übrig, sich vom Atheismus als auch von der Religion zu distanzieren.

Zu den "im Namen von" begangenen Untaten: Jedes Monster kann hergehen und seine Untaten in einem willfährigen Sprachspiel im Namen von irgendwas begehen. Hitler beging diese bekanntlich in deutschem Namen, die Jakobiner im Namen der volonté générale und Torquemada im Namen der Ewigen Seligkeit und so weiter und so fort. Nur, das Ganze spricht dann immer noch gegen das Monster, nicht gegen das Irgendwas.

Aber da wir ja alle gute Menschen sind heben wir uns gegenseitig aufs Podest und loben uns:

"Keine Debatte kommt mehr ohne den Rekurs auf höchste Werte aus. Der Grund dafür ist schlicht: Ihnen kann man nicht widersprechen. Wen wundert da noch die intellektuelle Windstille hierzulande?" (Cora Stephan im SPIEGEL, "Eros der Freiheit")
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon apostat » Mi 10. Dez 2008, 09:33

Telos hat geschrieben:
Da kann ich dir nur voll zustimmen. Es ist erschreckend im Internet zu erleben, wie radiakal-ideologische Anti-Theisten unter allen möglichen Deckmäntelchen wie Atheismus, Brights etc. ihrer Hetze gegen die Religiösen eine Form geben.


Radikal-ideologische Anti-Theisten? Gibt es sowas wirklich? Warum hört man nur so selten von deren Untaten?
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Maude » Mi 10. Dez 2008, 10:40

für mich ist Glaube, egal ob christlich, jüdisch, buddhistisch, esoterisch etc., sehr sehr fragwürdig.
allein wenn man dieses Geschwurl liest
http://www.zenit.org/article-16602?l=german
greift man sich doch unwillkürlich an den Kopf :irre:
und das kommt direkt aus dem Vatikan, nicht mal aus Südtirol.

@ Telos

Radikal-ideologische Anti-Theisten :mg:
wenn Du meinst die gibt es, ok, dann nenn mich so :applaus:
bisher bin ich nur als Hardcore-Atheistin bezeichnet worden.
die Untaten (siehe BfG München, Wolfram Kastner, Dietmar Holzapfel) kannst Du z.B. regelmäßig in der Süddeutschen nachlesen und die sind eher spektakulär und provozierend.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Telos » Mi 10. Dez 2008, 12:42

@Maude, schon klar, ich bin beim Anblick moderner Kunst oft ratlos. Vielleicht geht es dir bei katholischen Texten auch so?

Meinetwegen kannst du soviel Hardcore-Atheistin sein wie du willst : Das GG gilt für alle! *g
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon apostat » Mi 10. Dez 2008, 13:36

Telos hat geschrieben:@Maude, schon klar, ich bin beim Anblick moderner Kunst oft ratlos. Vielleicht geht es dir bei katholischen Texten auch so?


Ich bin zwar nicht Maude, aber mir geht es beim Lesen katholischer Texte tatsächlich oft so, dass ich ratlos bin. Manchmal nicht nur ratlos, sondern sogar ein wenig genervt, oder verletzt...
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Telos » Mi 10. Dez 2008, 13:42

apostat, ich wundere mich, dass diese Texte manche so nerven oder verletzen. Denn sie sind sozusagen inner-systemisch, also nur bezogen auf ein begrenztes System, die kath. Kirche. Sie sind als Statements des Papstes sogar nicht einmal verbindlich für Katholiken. Der katholische Jargon ist eben so spezifisch wie jedes andere Zeichen "im System". Warum also keine Gleichgültigkeit dem gegenüber und statt dessen Gefühle?

PS
Wenn ich das richtig sehe, sagt der Papst - wenngleich im unmodern volks'tümlich'-anschaulichen Stil - , nichts anders als das, was sowieso katholischer Theologie entspricht. Also, business as usual, er macht seinen Job.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Jakob » Do 11. Dez 2008, 17:21

Telos hat geschrieben:Der politische Atheismus hat sich historisch während der Frz. Revolution, von 1933-45 und in der Sowjetunion genauso diskreditiert wie die historische politische Religion. Gemessen an ihren Gewalttaten bliebe jedem nur übrig, sich vom Atheismus als auch von der Religion zu distanzieren.
Hervorhebung von mir.

Da sehe ich einen Unterschied zwischen Religion und Atheismus: Während der Atheismus erst in eine politische Anschauung eingebunden werden muß, um mit ihm Mord und Folter zu rechtfertigen, hat Religion das nicht nötig.
Anders gesagt: auf der einen Seite steht der atheistische fanatische Kommunist oder der atheistische fanatische Jakobiner, aber auf der anderen Seite haben wir den fanatischen Religiösen. Von einem rein atheistischen Fanatiker, der nur aus seinem Unglauben heraus mordet, habe ich noch nie gehört.

Atheismus kann Teil einer mörderischen Weltsicht sein oder von einer solchen als Grund für Untaten vorgeschoben werden, aber der Atheismus selbst fordert nicht z.B. den Tod Andersdenkender. Religion schon. Sie ist selbst eine mörderische Weltsicht.

Zugegebenermaßen führen sich die Religionen hierzulande momentan halbwegs zivilisiert auf. Aber auch nur, weil wir, die halbwegs aufgeklärt denkende oder wenigstens fühlende Mehrheit es ihnen einfach nicht durchgehen lassen würden, sollten sie etwas anderes versuchen.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Telos » Do 11. Dez 2008, 22:49

Jakob hat geschrieben:
Telos hat geschrieben:Der politische Atheismus hat sich historisch während der Frz. Revolution, von 1933-45 und in der Sowjetunion genauso diskreditiert wie die historische politische Religion. Gemessen an ihren Gewalttaten bliebe jedem nur übrig, sich vom Atheismus als auch von der Religion zu distanzieren.
Hervorhebung von mir.

Da sehe ich einen Unterschied zwischen Religion und Atheismus: Während der Atheismus erst in eine politische Anschauung eingebunden werden muß, um mit ihm Mord und Folter zu rechtfertigen, hat Religion das nicht nötig.


Ja, da stimme ich grundsätzlich zu. Die schwierige Abgrenzung zu finden in kurzen Sätzen, führte mich bewusst zum Begriff "politischer" Atheismus bzw. "politische" Religion. Der Atheismus speist sich aus der Negation der Religion. Und eine Negation allein ohne Einbindung in eine pol. Anschauung ist tatsächlich zuwenig, um zu gestalten und zu führen. Wie du richtig sagst, als Negation kann der Atheismus allein keine Gründe liefern, Menschen zu töten. Ein Christentum, das bis zu Zeiten der Vormoderne gesellschaftskonstituierend bis in die materiale Herrschaft hinein wirkte, kann das in der Tat. Simples Beispiel: Ein Erzbischof im Mittelalter, der zugleich Landesfürst war, ein König, der zugleich der Wahrer des Obersten Glaubens war, wird früher oder später aus religiös-politischen Gründen einen Krieg machen müssen, weil das im herrschenden Paradigma normal war und die historische Ausdifferenzierung noch in weiter Ferne lag. Die Säkularisierung war für das Christentum ein unschätzbarer Vorteil, weil es sich nun um seine ureigensten Angelegenheit, Caritas und Heilsvermittlung, kümmern muss. Dem Islam steht dies noch bevor. Angesichts der im Vergleich zur europäischen Geschichte wohl eher geringen Gewalt, die bis jetzt vom Islam ausgeht (oder sich systemisch besser begrenzen lässt?), wird das ein Prozess sein, der uns noch eine Weile begleiten wird. Aber das sind normale Prozesse. Bleibt zu hoffen, dass da keine neuen 30-jährige Kriege draus werden.

Daraus nun zu folgern, der Atheismus nehme eine überlegenere moralische und erkenntnistheoretische Position ein, halte ich aus den oben skizzierten Gründen für zu kurz gesprungen und deshalb für einen Irrtum.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon BglBttr » Do 11. Dez 2008, 23:02

Telos hat geschrieben:Da ist er ja wieder, der übliche Schuldige, die gewalttätige Religion: Der politische Atheismus hat sich historisch während der Frz. Revolution, von 1933-45 und in der Sowjetunion genauso diskreditiert wie die historische politische Religion. Gemessen an ihren Gewalttaten bliebe jedem nur übrig, sich vom Atheismus als auch von der Religion zu distanzieren.


Soll also heissen, da Hitler Schäferhunde mochte und niemals Baströckchen trug, sind nicht nur Schäferhund-Liebhaber Faschisten sondern auch Nicht-Baströckchenträger? Ja, jetzt müssten wir wirklich _alle_ schuldigen am Wickel haben...

Telos hat geschrieben:Zu den "im Namen von" begangenen Untaten: Jedes Monster kann hergehen und seine Untaten in einem willfährigen Sprachspiel im Namen von irgendwas begehen. Hitler beging diese bekanntlich in deutschem Namen, die Jakobiner im Namen der volonté générale und Torquemada im Namen der Ewigen Seligkeit und so weiter und so fort. Nur, das Ganze spricht dann immer noch gegen das Monster, nicht gegen das Irgendwas.


Das Monster ist schuld an der Monstrosität, ungefähr erhellend.

Alle im vorigen Absatz genannten Untaten waren ideologisch motiviert. Religion ist eine Unterkategorie von Ideologie. Mithin bleibt die Kirche im Dorf.

Als militanter Aphilatelist hätte ich jetzt gerne ein paar Briefmarken nicht gesammelt, aber Leute wie Du lenken einen ständig ab.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Telos » Do 11. Dez 2008, 23:31

Was wolltest du gesagt haben? Do it again, Sam ...
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon BglBttr » Do 11. Dez 2008, 23:46

Telos hat geschrieben:Was wolltest du gesagt haben? Do it again, Sam ...


"Fasse Dich kurz" stand an den Telephonzellen meiner Jugend.

'Der politische Atheismus hat sich historisch'... 'genauso diskreditiert wie die historische politische Religion.'

Was soll denn "politischer Atheismus" _sagen_?

Sagt "das Irgendwas" irgendwas?

There You are, and here it is. And we'd better get on with it.
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