Fragwürdiger Verein von Katholiken

Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Roberto Granelli » Di 9. Sep 2008, 17:03

Hallo, auch ich bin Südtiroler und kennen den Verein sehr gut. Vielleicht sollte man den persönlichen Background der Mitglieder kennen um deren Fanatismus zu verstehen (nicht zu rechtfertigen). Der Vorsitzende Hans L. hat selbst eine Tochter die minderjährig und ledig ein Kind bekommen hat. Die Verantwortung will er nicht selbst übernehmen und schiebt sie der bösen Sexualpädagogik zu (anstatt einzusehen, dass er seine Tochter aufklären hätte sollen). Martin W. ist homosexuell und hat sich bei einem christlichen Therapieverein umpolen lassen. Seine Homosexualität unterdrückt er durch einen vehementen Kampf gegen Homoehe, Schwulenvereine, ... Edith R.B. aus Kaltern ist kinderlos und schürt einen Hass gegen alle, die ihre Kinder abgetrieben haben, wo sie doch so gerne welche gehabt hätte. In ihrer Jugend war sie der Fleischeslust verfallen (dafür ist sie im Dorf bestens bekannt). Franz G. aus Naturns hat einen Sohn, der wegen eines Tötungsdeliktes verurteilt wurde und möchte dies wohl wieder gut machen, indem er allen Südtirolern Tipps für eine gute Erziehung gibt.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Woycek » Mo 3. Nov 2008, 10:12

Dieser letzte Kommentar ist sehr wichtig. Hinter diesen uns fanatisch erscheinenden Einstellungen sind allzu menschliche Erfahrungen. Versucht euch doch hineinzufühlen in diese Menschen: Du liebst Kinder, möchtest unbedingt ein paar haben, du versuchst alles, aber es funktioniert nicht. Die Leute um dich herum aber verhüten und treiben ab, oder schicke die Babys gleich nach der Geburt in eine Kinderkrippe. Du muss man doch berechtigter Weise einen Hass bekommen.
Oder stell dir vor: Du bist homosexuell und wirst hinten und vorne verarscht, ausgegrenzt, du hast niemanden, den du lieben kannst. Der Glaube ist dir wichtig und du glaubst, Gott mag deine Neigung nicht. Ist klar, dass du einen Groll auf alle bekommst, die ihre homosexuelle Neigung offen ausleben.
Versetz dich eine diese Lage: Du erziehst dein Kind nach christlichen Grundsätzen,von denen du überzeugt bist. Plötzlich ist dein Kind im Teeniealter schwanger. In den Medien und Aufklärungsbüchern steht, es ist kein Problem Sex zu haben vor der Ehe. Deine Tochter ist aber allein gelassen, überfordert, unglücklich. Würdest du nicht einen Groll auf "den Zeitgeist" kriegen, der deine Tochter offene Sexualität gepredigt hat und jetzt in diese Lage manövriert hat?
Oder dein Sohn hat Scheiße gebaut, ist kriminell geworden. Alle reden über dich, deine "scheinheilige" Einstellung. Würdest du nicht noch fanatischer werden in deiner Religiösität?

Es gibt viele Gründe für Fanatismus, in den wenigsten Fällen ist er in der Religion selbst zu finden, sondern in persönlichen Situation der Menschen, die subjektiv in der Religion ein Ventil suchen.

Es ist wohl bezeichnend, dass niemand auf den Beitrag von Granelli geantwortet hat, weil es die Situation der Mitglieder dieses Vereines auf eine sehr persönlich-menschliche Ebene hebt, die Einfühlungsvermögen (und weniger Rationalität) voraussetzt. Das könnte ja womöglich (!) dazuführen, dass man Verständnis aufbringen kann (wie schrecklich!). Die Brights können sich nicht immer hinter ihrem Verstand verstecken, sondern müssen auch mal Gefühle zulassen.

Schöne Grüße
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon folgsam » Mo 3. Nov 2008, 15:08

Das mögen ja alles sehr tragische Einzelschicksale sein (ich kann und will das nicht überprüfen), nichtsdestotrotz sind die meisten Ansichten und Forderungen dieses Vereins kategorisch abzulehnen. Was kümmert mich ihr persönlicher Hintergrund? Wenn sie schwere Probleme haben sollen sie professionelle Hilfe aufsuchen und nicht ihre Umwelt mit ihrem Unsinn vergiften.

Oder glaubst du es hilft ihnen wenn sie sich in einem Verein zusammenrotten und ihre Neurosen ausbrüten und kultivieren?
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 3. Nov 2008, 15:56

Woycek hat geschrieben:... Du muss man doch berechtigter Weise einen Hass bekommen.
Unsinn bzw. gerade wenn du die so liebe christliche Religion tatsächlich verinnerlicht hättest, dann dürftest auch und gerade deshalb keinen Hass(!) bekommen.
Auch deine restlichen rhetorischen Fragen muss man mit nein beantworten. Ohne jegliche Polemik, nein, man muss keinen Hass, Groll oder Fanatismus erwerben, wenn man sowas erlebt. Kleine Geister können aber - hat aber mit Religion nur bedingt zu tun. Religion kann aber ein Deckmantel für kleine Geister sein, hier mag ich dir (fast) zustimmen:
Woycek hat geschrieben:in persönlichen Situation der Menschen, die subjektiv in der Religion ein Ventil suchen.
Dummerweise ist Religion aber oft nicht nur ein Ventil, sondern ein Katalysator.
Woycek hat geschrieben:Es ist wohl bezeichnend, dass niemand auf den Beitrag von Granelli geantwortet hat,
Nein
Woycek hat geschrieben:weil es die Situation der Mitglieder dieses Vereines auf eine sehr persönlich-menschliche Ebene hebt, die Einfühlungsvermögen (und weniger Rationalität) voraussetzt.
Beides schließt sich ab einer gewissen Hirnkapazität nicht zwingend gegenseitig aus.
Woycek hat geschrieben:Das könnte ja womöglich (!) dazuführen, dass man Verständnis aufbringen kann (wie schrecklich!). Die Brights können sich nicht immer hinter ihrem Verstand verstecken, sondern müssen auch mal Gefühle zulassen.
Brights müssen sich nicht hinter dem Verstand verstecken, auch wenn viele einen haben und einsetzen. Gefühle und Verstand schließen sich auch nicht aus, der Verstand kann aber helfen, sich über die Gefühle klar zu werden und unsinnige und falsche Gefühle aufzuarbeiten.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Roberto Granelli » Di 4. Nov 2008, 15:07

Mir ist es bei meinem Kommentar darum gegangen, die Hintergründe für die Vorgangsweise einiger Vereinsmitglieder zu erläutern. Ich möchte nicht rechfertigen, sondern Verständnis für die subjektiv problematische Situation dieser Menschen aufzeigen. Der Kommentar von Woycek geht mir zum Beispiel zu weit. Mir geht es darum, die Anfeindungen dieses Vereines gelassen zu sehen, weil es ja in Wirklichkeit eben um die Aufarbeitung dieser persönlichen Schicksale geht. Ich habe aber etwas dagegen, wenn man diese Leute als dumm und böse hinstellt oder sogar kriminalisiert. Es gibt immer einen Grund, warum Menschen so geworden sind und diesen Grund kann man auch nachvollziehen (Kinderlosigkeit, problematischer Umgang mit eigener Sexualität, Teenieschwangerschaft, Kriminalität, ...) Vieleicht sollten wir Brights den Leuten etwas zukommen lassen, was sie selbst nicht vermögen, nämlich die berühmte und so christliche Barmherzigkeit. Wenn diese Menschen nicht so angefeindet werden würden, hätten sie auch nicht diesen Fanatismus entwickelt.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 4. Nov 2008, 15:51

Roberto Granelli hat geschrieben:Es gibt immer einen Grund, warum Menschen so geworden sind und diesen Grund kann man auch nachvollziehen (Kinderlosigkeit, problematischer Umgang mit eigener Sexualität, Teenieschwangerschaft, Kriminalität, ...)
Gibt es den Grund? Ist das nachvollziehbar? Ich denke nein bzw. nicht unbedingt und wenn, dann auch nur sehr, sehr eingeschränkt.
Ich kenne jetzt diese Personen nicht persönlich, aber ich kenne ein paar Personen, die reden exakt so einen Unsinn wie diese und da ist sehr wenig von diesen angeblichen Gründen vorhanden, abgesehen vielleicht von einem problematischen Umgang mit Sexualität, dies sollte aber auch allgemein eher Folge und nicht Ursache sein.
Außerdem gibt es (leider) Millionen die unter dieses Raster fielen und doch keine Fanatiker geworden sind. Und wie gesagt, es gibt Millionen Fanatiker, die keine dieser Ursachen vorwerfen können. Außer du nimmst an, dass alle religiösen Fanatiker (die nicht offensichtlich darunter fallen) verklemmte, unterdrückte, drangsalierte und geschundene Homosexuelle sind :mg: oder irgendwelche sexuelle Perversionen lieben, die sie nicht ausleben können. Es gibt zwar Leute, die haben diese Ansicht, halte ich aber für nicht richtig, du etwa?
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Woycek » Di 4. Nov 2008, 16:25

Es geht einzig und allein, den persönlichen Background dieser Leute zu verstehen und so etwas Milde walten zu lassen. Was tut dir denn der Verein schon? Warum muss man auf so Leute herumhacken, wenn schon kritisiert wird, dass sie auf andere herumhacken?
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Mark » Mi 5. Nov 2008, 15:02

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
Roberto Granelli hat geschrieben:Es gibt immer einen Grund, warum Menschen so geworden sind und diesen Grund kann man auch nachvollziehen (Kinderlosigkeit, problematischer Umgang mit eigener Sexualität, Teenieschwangerschaft, Kriminalität, ...)
Gibt es den Grund? Ist das nachvollziehbar? Ich denke nein bzw. nicht unbedingt und wenn, dann auch nur sehr, sehr eingeschränkt.
Ich kenne jetzt diese Personen nicht persönlich, aber ich kenne ein paar Personen, die reden exakt so einen Unsinn wie diese und da ist sehr wenig von diesen angeblichen Gründen vorhanden, abgesehen vielleicht von einem problematischen Umgang mit Sexualität, dies sollte aber auch allgemein eher Folge und nicht Ursache sein.
Außerdem gibt es (leider) Millionen die unter dieses Raster fielen und doch keine Fanatiker geworden sind. Und wie gesagt, es gibt Millionen Fanatiker, die keine dieser Ursachen vorwerfen können. Außer du nimmst an, dass alle religiösen Fanatiker (die nicht offensichtlich darunter fallen) verklemmte, unterdrückte, drangsalierte und geschundene Homosexuelle sind :mg: oder irgendwelche sexuelle Perversionen lieben, die sie nicht ausleben können. Es gibt zwar Leute, die haben diese Ansicht, halte ich aber für nicht richtig, du etwa?


Nicht alle die ein Trauma erlebt haben werden religiöse Fanatiker, aber ich bin mir ziemlich sicher : Man muss eines erlebt haben um ein religiöser Fanatiker zu sein !
Und wenn es nur der prügelnde Vater war, oder gestorbene liebgewonnene Menschen, oder unerfüllte Sehnsüchte, Selbstunterdrückung etc usw... Dafür ist dann die Religion das Ventil. Katalysieren tut sich der ganze Schmonsens dann von selbst wenn andere sie dann positiv bestärken ob ihrer religiösen Auswüchse und Forderungen.
Kennt jemand einen religiösen Fanatiker der ganz normal aufgewachsen ist ? Freier Wille oder was ?
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Roberto Granelli » Mi 5. Nov 2008, 15:21

Gebe dir Recht: Um religiös fanatisch zu werden, muss einem schon etwas Schlimmes widerfahren sein. Mir ist aber wichtig, dass wir dann nicht hergehen und von oben herab sagen "Schau dir diese Spinner an!", sondern ein gewisses Verständnis aufbringen und die Leute etwas locker nehmen. Tatsache ist nämlich, diese die Homepage dieser Vereines ja nicht wirklich jemanden weh tut. Die Südtiroler nehmen das entweder mit Humor oder Gleichgültigkeit.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn jemand dann Selbstmordattentate ausübt, aber solange es nur "eine normale Vereinstätigkeit" einiger Weniger ist ...

Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich auch die "Traumata" dieser Leute (Homosexualität, Kinderlosigkeit, ...) nicht persönlich überprüft habe, sondern ich gebe nur das wieder, was in Südtirol seit Jahren "am Stammtisch" die Runde macht. Ob das jetzt alles stimmt weiß ich nicht. Mir ist es auch nicht -und das möchte ich klarstellen- drum gegangen, die Leute runter zu machen (im Sinne von "die Spinner da"), sondern für Verständnis für deren persönlichen Situation und der daraus resultierenden "Vereinstätigkeit" zu erzeugen. Verständnis haben heißt für mich aber nicht legitimieren. Die Art und Weise wie dieser Verein andere Menschen und Vereine durch den Kakao zieht, ist für mich einfach ungebildet, aber wegen der vollkommen isolierten Stellung des Vereins auch vollkommen irrelevant. Ob was auf der Homepage steht oder nicht ist für das religiöse oder säkuläre Leben in Südtirol nicht von Bedeutung. Es interessiert nur ein paar Fanatiker und ein paar Leute, die Zeit haben sich den Mist durchzulesen.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Mark » Mi 5. Nov 2008, 15:52

Roberto Granelli hat geschrieben:Gebe dir Recht: Um religiös fanatisch zu werden, muss einem schon etwas Schlimmes widerfahren sein. Mir ist aber wichtig, dass wir dann nicht hergehen und von oben herab sagen "Schau dir diese Spinner an!", sondern ein gewisses Verständnis aufbringen und die Leute etwas locker nehmen. Tatsache ist nämlich, diese die Homepage dieser Vereines ja nicht wirklich jemanden weh tut. Die Südtiroler nehmen das entweder mit Humor oder Gleichgültigkeit.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn jemand dann Selbstmordattentate ausübt, aber solange es nur "eine normale Vereinstätigkeit" einiger Weniger ist ...

Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich auch die "Traumata" dieser Leute (Homosexualität, Kinderlosigkeit, ...) nicht persönlich überprüft habe, sondern ich gebe nur das wieder, was in Südtirol seit Jahren "am Stammtisch" die Runde macht. Ob das jetzt alles stimmt weiß ich nicht. Mir ist es auch nicht -und das möchte ich klarstellen- drum gegangen, die Leute runter zu machen (im Sinne von "die Spinner da"), sondern für Verständnis für deren persönlichen Situation und der daraus resultierenden "Vereinstätigkeit" zu erzeugen. Verständnis haben heißt für mich aber nicht legitimieren. Die Art und Weise wie dieser Verein andere Menschen und Vereine durch den Kakao zieht, ist für mich einfach ungebildet, aber wegen der vollkommen isolierten Stellung des Vereins auch vollkommen irrelevant. Ob was auf der Homepage steht oder nicht ist für das religiöse oder säkuläre Leben in Südtirol nicht von Bedeutung. Es interessiert nur ein paar Fanatiker und ein paar Leute, die Zeit haben sich den Mist durchzulesen.


ja, das deckt sich auch mit meiner persönlichen instinktiven Haltung... Wenn ich in der Münchner Fußgängerzone einen dieser lauten Christen begegne, die auf einer Holzkiste stehen, in der sie kurz zuvor noch hunderte Info-Heftchen angeschleppt haben die nun von fereiwilligen Helfern verteilt werden, an jeden der nicht schnell genug gehen kann, dann geh ich ja auch nicht auf den los, sondern denke mir nur : "Was ist nur los mit dem ??" und zucke mit den Achseln... Einzelne sind nie einProblem. Aber wenn sie sich zusammentun, dann sind sie das sehr wohl ! Und man muss auch was tun dagegen. Als einzelner oder zusammen.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Woycek » Mi 5. Nov 2008, 16:21

Ich frage mich eher was in der Kindheit von euch Brights passiert ist. Ich mein, wenn jemand ein naturalistisches Weltbild hat und nicht an Gott glaubt, ist das in Ordnung. Wenn man aber einen derartigen Hass auf die Kirche und auf Gläubige schürt wie es die meisten in diesem Forum tun, ist es schon psychpathologisch bedingt. Meine These: Brights sind Menschen, die sich von ihren Eltern noch nicht richtig abgenabelt haben, in denen sie dominante, einengende Figuren sehen. Dies projizieren sie nun aber auf Gott und bekämpfen es dort. Ist auch leichter einen wahrscheinlich inexistenten Gott zu bekämpfen als die eigenen existierenden Eltern.
Wirklich bedenklich ist jedenfalls, unabhängig von meiner These, die Überheblichkeit mit denen Brights gläubigen Menschen begegnen. Sie glauben im Besitz der Wahrheit zu sein, nämlich dass es Gott nicht gibt. Wer das nicht einsieht, ist für Brights minderwertig. Hier sehe ich ein richtiges Herrenrassendenken. Wir die Gescheiten (=Brights) und die anderen, die ungebildete Masse von Religiösen. Man kann nur hoffen, dass Brights nie an die Macht kommen. Ich kann mir schon vorstellen, was ihr mit uns Religiösen machen würdet. Von wegen Inquisition ...
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon stine » Mi 5. Nov 2008, 18:31

Hallo Woycek,

an dieser Stelle möchte ich eigentlich gerne für die Brights sprechen. Sie sind zwar keine Theisten und deswegen auch keine Befürworter von religiöser Erziehung, aber fanatische Religionsgegner sind sie eigentlich auch nicht. Sie verstehen sich allerhöchstens als Aufklärer. Jedenfalls die meisten.
Wenn du wirklich fanatischen Atheisten begegnen möchtest, dann rate ich dir, mal im Freigeisterhaus
vorbeizuschauen.
Ich kann mich dort leider unter meiner email-adresse nicht anmelden und extra tricksen möchte ich deswegen auch nicht (das ist es mir nicht wert). Vielleicht interessiert es dich, wie verrückt sich manche gebärden, wenn es darum geht, seine eigene atheistische Sicht der Welt als die einzig wahre durchzusetzen.

LG stine
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Myron » Mi 5. Nov 2008, 19:29

Woycek hat geschrieben:Wenn man aber einen derartigen Hass auf die Kirche und auf Gläubige schürt wie es die meisten in diesem Forum tun, ist es schon psychpathologisch bedingt.


Deine Behauptung, dass die meisten Brights Hass auf Gläubige als Menschen schürten, müsstest du belegen.
Mit den Prinzipien der Brights wäre dies auf jeden Fall nicht zu vereinbaren!

Woycek hat geschrieben:Wirklich bedenklich ist jedenfalls, unabhängig von meiner These, die Überheblichkeit mit denen Brights gläubigen Menschen begegnen. Sie glauben im Besitz der Wahrheit zu sein, nämlich dass es Gott nicht gibt.


Jemand, der davon überzeugt ist, dass es keine Götter gibt, muss keineswegs behaupten, dass sein Glaube absolut sicheres Wissen darstellt, das einen möglichen Irrtum ausschließt. Kein vernünftiger Atheist behauptet von sich, dass er unfehlbar ist.

Woycek hat geschrieben:Wer das nicht einsieht, ist für Brights minderwertig. Hier sehe ich ein richtiges Herrenrassendenken.


Quatsch!

Brights-Prinzipien, §8:

"Diese Bewegung lehnt nicht nur mit Bestimmtheit verbale Vergleiche ab, die Brights als geringwertigere Bürger darstellen als religiöse, sondern lehnt auch solche ab, die religiöse Bürger als geringwertiger darstellen als die Brights."

Woycek hat geschrieben:Wir die Gescheiten (=Brights) und die anderen, die ungebildete Masse von Religiösen.


Quatsch!
Nimm bitte zur Kenntnis, dass "die Brights" nicht mit "die Gescheiten" zu übersetzen ist!
Wir behaupten nicht, grundsätzlich schlauer zu sein als religiöse Menschen.

Woycek hat geschrieben:Man kann nur hoffen, dass Brights nie an die Macht kommen. Ich kann mir schon vorstellen, was ihr mit uns Religiösen machen würdet. Von wegen Inquisition ...


Quatsch!
Die Brights haben mitnichten die politische Absicht, die allgemeine Religions- bzw. Weltanschauungsfreiheit aufzuheben.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon ganimed » Mi 5. Nov 2008, 21:51

Ich bin geneigt, Woyceks relativ scharfer Kritik an den Brights zu, sagen wir, 70% zuzustimmen.

@Myron: Als Antwort immer nur "Quatsch" zu schreiben und auf die Statuten zu verweisen, erscheint mir noch nicht ganz zufriedenstellend. In den Brights-Prinzipien mag einiges stehen, aber hier im Forum hält sich sicher nicht jeder immer daran, was ja wohl auch niemand erwarten würde.

Mein Eindruck ist jedenfalls auch (wie in anderen Threads ja auch schon angesprochen), dass hier im Forum in Sachen Religionskritik doch teilweise heftig ausgeteilt wird. Ein Respekt dem Andersdenkenden und Gläubigen gegenüber ist nicht immer zu erkennen. Und ein Hang zur Überheblichkeit (wir sind die rationalen und klugen, die Gläubigen sind entweder dumm oder niederträchtig) ist auch feststellbar.

Und ich selbst habe auch schon hin und wieder die Vermutung, dass bei manchmal sehr harter Kritik gegen Religion persönliche Empfindungen und Abneigungen aufgrund eigener Erlebnisse und möglicherweise auch Traumata eine Rolle spielen könnten. Die Vermutung Woyceks, dass dies verdrängte Auflehnungen gegen die eigenen Eltern sind, halte ich allerdings für gewagt. Oder sollte auch ich hier mal schreiben: "Quatsch!" ? :^^:

Ich finde aber, die Kritik trifft nur einzelne Schreiber hier im Forum. Ob das nun jeweils wirklich Brights sind oder nur Forumsmitglieder, ist ja, soweit ich sehe, noch nicht einmal klar.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon BickleT » Mi 5. Nov 2008, 22:11

Wenn Hans L. seine Lebensgeschichte zusammen mit seinen Leserbriefen in der Tageszeitung veröffentlicht, dann werde ich diese in meine Ansichten über ihn beachten. Bis dahin werde ich ihn aber an seinen Äußerungen messen.
Kann sein, dass ich mich zu sehr aufrege, aber bei mir fällt das unter die Rubrik: Wachsamkeit.
Ich finde eh, dass zu viele Leute zu locker mit solchen Sachen umgehen. Um nur ein Beispiel zu nennen:

In der Überarbeitung des Bildungsgesetzes für Südtirol wurden die „christlichen Wurzeln" eingefügt. Anfangs hieß es noch, das sei ein "rein symbolischer Akt",
aber es dauerte nicht lange, bis Herr L in einer Einsendung in die Tageszeitung (In Südtirol gibt es praktisch nur eine) klarstellte, was Lehrpersonen in der Schule in Bezug auf Religionen noch sagen dürften und was nicht mehr. "Das Christentum darf nicht von Lehrpersonen verhöhnt werden" Klar, das sollten sie nicht. Aber ist es das, was Herr L meint? Bestimmt nicht. Er will jede kritische Äußerung der Lehrpersonen über die christliche Religon verbieten. Ich bin mir sicher, der erste Skandal ala: "Mittelschullehrer lästert Gott im Klassenraum" ist schon vorprogrammiert. Mit Rausschmiss und allem drum und dran.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon folgsam » Mi 5. Nov 2008, 22:26

ganimed hat geschrieben:
Ich finde aber, die Kritik trifft nur einzelne Schreiber hier im Forum. Ob das nun jeweils wirklich Brights sind oder nur Forumsmitglieder, ist ja, soweit ich sehe, noch nicht einmal klar.


Und trotzdem stimmst du Woycek größtenteils zu? Er hat die Brights insgesamt gemeint, du meinst einzelne Poster. Darauf lässt sich keine Zustimmung begründen.


ganimed hat geschrieben:Ein Respekt dem Andersdenkenden und Gläubigen gegenüber ist nicht immer zu erkennen.


Das muss auch nicht immer sein. Über viele Phänomene theistischen Glaubens kann man sich eigentlich nur lustig machen. Oder wieviel Respekt haben deiner Meinung nach Transsubstitutions Verfechter (auch Jesuskesliebhaber genannt), Exorzisten und Zungenredner (um mal was aus der evangelikalen Ecke zu nehmen) verdient?
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Myron » Mi 5. Nov 2008, 22:37

ganimed hat geschrieben:Mein Eindruck ist jedenfalls auch (wie in anderen Threads ja auch schon angesprochen), dass hier im Forum in Sachen Religionskritik doch teilweise heftig ausgeteilt wird. Ein Respekt dem Andersdenkenden und Gläubigen gegenüber ist nicht immer zu erkennen. Und ein Hang zur Überheblichkeit (wir sind die rationalen und klugen, die Gläubigen sind entweder dumm oder niederträchtig) ist auch feststellbar.


Scharfe Kritik an den Religionen und deren metaphysischen Auffassungen ist eine Sache und Schürung von Hass gegen religiöse Menschen eine andere.
Religiöse Menschen verdienen als Menschen wie alle Menschen generellen Respekt; doch sie haben kein Recht, von den nichtreligiösen Menschen zu verlangen, dass diese ihre religiösen Überzeugungen um ihrer selbst willen respektieren und nicht kritisieren. (Man beachte: Theoretische Respektlosigkeit ist nicht gleich praktische Intoleranz.)

ganimed hat geschrieben:Und ich selbst habe auch schon hin und wieder die Vermutung, dass bei manchmal sehr harter Kritik gegen Religion persönliche Empfindungen und Abneigungen aufgrund eigener Erlebnisse und möglicherweise auch Traumata eine Rolle spielen könnten. Die Vermutung Woyceks, dass dies verdrängte Auflehnungen gegen die eigenen Eltern sind, halte ich allerdings für gewagt.


Natürlich kann eine starke Abneigung gegen Kirche und Religion auch ganz persönliche Ursachen haben, aber mit vulgärfreudianischen Deutungen möchte ich mich zurückhalten.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 6. Nov 2008, 08:58

Myron hat geschrieben:aber mit vulgärfreudianischen Deutungen möchte ich mich zurückhalten.
Habe ich gestern auch fassungslos/erheitert/erschreckt gelesen, aber ein so gelungene Bezeichnung ist mir nicht eingefallen. :up:

Übrigens sagen einige Traumaforscher, dass viele Traumata erst durch die Trauma-Behandlung tatsächlich erzeugt werden. Ansonsten reicht meistens (also leider nicht immer) die robuste Selbstheilung. Auch Verdrängung ist nicht nur negativ oder ein Begriff aus der Schifffahrt.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Woycek » Do 6. Nov 2008, 09:09

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:aber mit vulgärfreudianischen Deutungen möchte ich mich zurückhalten.
Habe ich gestern auch fassungslos/erheitert/erschreckt gelesen, aber ein so gelungene Bezeichnung ist mir nicht eingefallen. :up:

Übrigens sagen einige Traumaforscher, dass viele Traumata erst durch die Trauma-Behandlung tatsächlich erzeugt werden. Ansonsten reicht meistens (also leider nicht immer) die robuste Selbstheilung. Auch Verdrängung ist nicht nur negativ oder ein Begriff aus der Schifffahrt.


Na gratuliere: Diese Meinung wird in erster Linie vom Bürgerkomitee für Menschenrechte vertreten. Dieses ist eine Unterorganisation von Scientology. Bravo, Herr Bright.
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Re: Fragwürdiger Verein von Katholiken

Beitragvon Woycek » Do 6. Nov 2008, 09:12

BickleT hat geschrieben:Wenn Hans L. seine Lebensgeschichte zusammen mit seinen Leserbriefen in der Tageszeitung veröffentlicht, dann werde ich diese in meine Ansichten über ihn beachten. Bis dahin werde ich ihn aber an seinen Äußerungen messen.


Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass dies Herr L. machen würde. Viel ehrlicher wäre es, wenn du gleich sagen würdest: "Seine Lebensgeschichte interessiert mich nicht. Ich schüre immer weiter gegen ihn."
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