@Gandalf: Deine Herangehensweise steht mir mit Sicherheit näher, als diejenige von QBit, so viel mal vorweg.
Ich vertrete den Kausalitätsbegriff von Laplace. Wenn es das EPR-Paradoxon tatsächlich so gibt, wie es beschrieben wurde, dann zeigt das, das unser Verständnis vom Raum und von der ganzen Quantenphysik völlig unvollständig und mangelhaft ist.
Gandalf2 hat geschrieben:… den 'Kollaps' selbst, hat noch nie jemand beobachten können …
Richtig, einen Quantensprung auch nicht, sonst würde man diesen Begriff gar nicht verwenden, wenn man wüsste, was vor sich geht. Es hat auch noch niemand einem Elektron die Hand gegeben.
Die Bereiche, mit denen Indeterministen den Indeterminismus beweisen wollen, sind gegenwärtig derart unvollständig erforscht und erkennbar, dass sich eine Schlussfolgerung auf den Indeterminismus verbietet. Das ist der wesentlichste Fehler, der einem hier immer wieder ins Gesicht springt: Das schlimme dabei ist, dass es sich um einen logischen Fehler handelt...
Die viele Welten Theorie genießt gewisse Narrenfreiheit, weil die Erklärungen in diesem Bereich gegenwärtig nicht (anders) plausibel nachweisbar ist. Im Gegensatz zum Indeterminismus würde ich der Viele-Welten-Theorie daher nicht den Status der Wissenschaftlichkeit absprechen wollen. Dem wissenschaftlichen Sparsamkeitsprinzip fällt sie wohl gegenwärtig noch nicht zum Opfer, da wir einfachere Erklärungen ebenfalls nicht nachweisen können: Es wäre wohl ein Verstoß gegen das Prinzip wissenschaftlicher Offenheit, wenn man aus dem wissenschaftlichen Sparsamkeitsprinzip ableiten wollte, dass wir annehmen müssen, dass die Welt prinzipiell einfach beschaffen sein muss.
Das hindert mich nicht daran, sie für abwegig zu halten: Man kann nicht anderen Vorwerfen, versteckte Variablen hinzuzudenken und selbst eine gesamtes Universum oder eine parallele Realität hinzuzudenken. Versteckte Variablen sind eindeutig die einfachere Erklärung - wobei ich den Ausdruck „versteckte Variable“ für irreführend halte, denn es wird der Eindruck erweckt, als wüssten wir, was wir vor uns haben und irgendwo würde sich etwas verstecken. Das Gegenteil ist der Fall, wir wissen so gut wie gar nichts und können das, was wir haben, nicht erklären. Der Bereich der Quantenphysik ist so gut wie vollständig unerklärt, ein Stochern mit dem Stock im Trüben und gelegentlich trifft man mit dem Stock auf etwas, wobei man nicht weiß, auf was.
Ein Argument gegen den Determinismus kann man daraus nicht herleiten.
Übrigens kann man sich hinsichtlich der Viele-Welten-Theorie ohnehin die Frage stellen, ob es ich um eine deterministische Theorie handelt. Ich tendiere dahin, das anzunehmen, richtig durchdacht habe ich das allerdings noch nicht, da ich - wie gesagt - kein Fan dieser Theorie bin.
Anmerkung: Gandalf tritt bisher als Vertreter der Viele-Welten-Theorie auf.
@QBit: Ich weiß gar nicht, wie man auf die Idee kommen kann, derartige „Kausalitäts“-begriffe heranziehen zu wollen.
Aristoteles hätte in diesem Bereich mal lieber die Klappe gehalten, dann hätte sich die Welt manch unsinnige Diskussion erspart.