ganimed hat geschrieben: Und wenn uns Menschen der Sinn weiterbringt, dann doch im Sinne begrenzter Ressourcen logischerweise auf Kosten von anderen Tierarten. Wirkt dein universell gültiger Sinn also nur für Menschen und gegen Tiere? Es will mir scheinen als erzeugte deine pragmatische Sinnbegründung allerlei Widersprüche.
Und genau diese Widersprüche können wir im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung der Evolution als kreativ-sinnvolles Weltgeschehen, statt wie bisher meist nur Affenart (gegenseitiger Bananenklau, Fressen, Lüge... ) und damit gegen jegliche Glaubenslehre stellten, weitgehend ausräumen.
Den Kopf müssen wir dazu schon gebrauchen. Um nachzudenken, was im Sinne der Schöpfung=Kreativität, die in Gesamtevolution zu sehen ist, vernünftig wäre. Auch um nachzudenken, was für die einzelen Kulturen aufgrund ihrer Vorprägungen Sinnvoll wäre. Sinnvoll jedoch nicht nur im eigenen Sinne, sondern im Sinne eines kreativen Ganzen.
Und da dies letztlich auch Deiner Genamximierung dient, weil in der Welt doch alles zusammenwirkt, Du darauf angewiesen bist, dass der Regenwald nicht verbrannt wird... wäre es an der Zeit nach einem Sinn zu fragen, der nicht kulturell vorgeschrieben oder individuell gesetzt, sondern aus dem rationalen Weltgeschehen abgeleitet wird, das weltweit in der Schule als evolutionäre Entwicklung gelehrt, gleichzeitig ein kausaler kreativer Kosmos vermittelt wird.
Dass der Mensch beispielsweise den Tieren nicht das Futter wegfressen kann, weil er sie als sinnvolles Teil des Ganzen sieht, steht dann ebenso wenig außer Frage, wie das konstruktive kreative Zusammenwirken innerhalb der menschlichen Kulturen.
Wenn ich dann als Christ aufgeklärt über den wahren Grund meiner Kultur "Jesus geh voran singe", um micht emotional aufzubauen, im gemeinsamen, kreativ weiterentwickelten Kult begeistere, um mich dann an die schöpferisch=kreative Logik zu halten, dann halte ich dies für mich als sinnvoll. Nicht jedoch auch für andere Kulturvorprägungen, die beispielsweise bisher vom Tao sprachen. Damit letztlich (ohne von einem Schöpfer auszugehen) das gleiche Ziel verfolgten: Den Menschen in einer kosmisch-kreativen Logik zu halten. Doch dazu braucht der Mensch von Morgen eine aufgeklärte Kultur.
Mit Etikettenschwindel, der nur im Nachhinein seinen Sinn aufklebt, um sich selbst oder seiner Glaubenstradition gerecht zu werden, hat das nichts zu tun. Die kreative evolutionäre Entwicklung des großen Ganzen, in all ihren unzähligen Kausalitäten, die ich erst im Nachhinein mit Hilfe meines Verstandes als für die Welt insgesamt sinnvolle Handlung sehen kann - was scheinbar nur geistbegabte Affen, die selbst zwischen tauglich und falsch zu unterscheiden haben, um in diesem Sinn zu handeln - gibt auf ganz natürliche Weise den Sinn vor. Nicht der Mensch steht dabei im Mittelpunkt, sondern die ganz natürliche Schöpfung. Aber dazu muss man sich scheinbar als sinnvolles Geschöpf bzw. Schöpfungswerk-zeuge des großen Ganzen verstehen, die Gewissheit einer Vernünftigkeit des evolutionären Geschehens haben: "glauben".