ujmp hat geschrieben:Das klingt sehr bescheiden, ist aber das Gegenteil. Denn anstatt zu sagen "Ich weiß es nicht", sagt ein Religiöser "Gott war's".
Nur das es bei dem "nicht wissen" nicht um das geht, was der menschliche Verstand irgendwie jemals wissen oder begreifen könnte.
Das man z.B. gewisse Gefühle, Situationen oder Existenzkrisen überhaupt überleben kann, geschweige denn unbeschadet überstehen - womöglich noch ohne anderen Menschen damit grossartig Schaden zuzufürgen, dass würde mein Verstand - ebenso wie der der von vielen anderen Menschen, glattweg verneinen.
Man kann sogar noch mehr: vollkommen unerträgliche Gefühle einfach so sein lassen - ohne Folgen. Man kann keine Angst haben - obwohl man eigentlich panisch sein müsste. Man kann jemandem ehrlich freundlich lächelnd und souverän ins Gesicht blicken, den man - ohne Glauben - doch hassen oder sogar erschlagen müsste...
Dazu verwenden viele Menschen Religion - aber nicht speziell das Christentum, Buddhismus und vieles andere eignet sich mindestens genauso gut.
Und viele Menschen, die nicht (ausreichend hilfreich) gläubig sind, verwenden dazu Drogen, Alkohol, Depressionen, Burnout, selbstverletzendes Verhalten, andere Menschen, Selbstmord, Mord, Leistung, Narzismus, ...
Was nicht heisst, dass es nicht noch eine viel bessere Lösung als Religion gibt. Nur kenne ich keine. Wenn die jedoch gefunden und ausreichend verbreitet ist, dann: siehe Thread-Titel: Dann wird die Religion endlich verschwinden. Aber nur dann.
Marx und Engels hatten dazu eine Idee: Sie glaubten zu wissen, wie man zumindest die Probleme abschaffen könne. Wahrscheinlich lagen sie aber falsch.