platon hat geschrieben:Sollte der Satz also bedeuten: Nur was ich weiß, glaube ich auch??
In diesem Fall ist er trivial ...
Das meinst du. Vor hundert Jahre war der Satz vielleicht noch nicht so trivial. Tatsächlich hat es sich bisher noch nicht herumgesprochen, daß man nur glaubt, was man weiß. Stattdessen "glauben" manche, sie könnten glauben und meinen was sie wollen, ohne Rücksicht auf weltanschauliche Kollateralschäden.
So ausgelegt gibt das Zitat durchaus Sinn für mich.
El Schwalmo hat geschrieben:Woher weiß ich eigentlich, dass das, was heute in den Büchern steht, morgen noch gilt?
Wissenschaftliche Erkenntnis ist zweiteilig.
Der eine Teil sind die Messwerte. An Messungen kann man im Rahmen der Messgenauigkeit kaum zweifeln. Wenn ich einen Stein aus dem Fenster schmeiße, dann landet er in so und so viel Sekunden auf der Straße. Das Ergebnis ist unabhängig davon, ob ich mit Galileo, Newton oder Einstein rechne.
Der zweite Teil sind die Modelle, die diese Messwerte beschreiben. Bei den zugrunde liegenden Modellen weiß man meist, daß sie falsch oder zumindest nicht der Weisheit letzter Schluß sind.
Schon die alten Babylonier konnten Finsternisse vorhersagen, auch wenn ihr Bild der Himmelsmechanik bestimmt nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Schon Newton zweifelte an seiner Gravitationstheorie, weil sie "spukhafte Fernwirkungen" zeigte. Heutzutage wissen wir, daß Relativitätstheorie und Quantenphysik nicht zusammengehen. Trotzdem funktionieren beide bestens für praktische Zwecke.