Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

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Beitragvon platon » Sa 18. Apr 2009, 11:03

Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Menschen anbeten?
Nehmen wir an, es gäbe einen oder mehrere Götter, allwissend, allmächtig, allgegenwärtig, die jeder für sich reklamieren, das Universum und mit ihm die perfekte Erde und die Menschen nach seinem Ebenbild (du meine Güte!!!)geschaffen zu haben.
Wieso sollte dieser Gott daran interessiert sein, dass ihn seine Ebenbilder anbeten? Was hat er davon?
Was haben die Menschen davon? Was bedeutete es für diesen Gott, wenn sie es nicht täten?
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon stine » Sa 18. Apr 2009, 11:39

Ich denke, dass das Interesse eines Gottes angebetet zu werden, gleich null ist. Die Menschen machen, obwohl es ein Gebot ist, dies nicht zu tun, immer wieder den gleichen Fehler: Sie schließen von sich auf andere. Auch von sich auf Gott!
Wer geliebt werden möchte, denkt sich, dass sein Gegenüber den gleichen Wunsch hegt. Wer bestrafen will und rachsüchtig ist, denkt ebenfalls das Gleiche von seinem Gegenüber. Wir sind nicht frei von dieser Assoziation.

Solange wir also nicht wissen wer oder was ein Gott ist, solange sollten wir auch aufhören wissen zu wollen, was er von uns möchte. Wir werden es ohnehin nie erraten können. Aber wir könnten endlich fragen, was erwartet der Mensch vom Menschsein?

LG stine
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon platon » Sa 18. Apr 2009, 21:44

stine hat geschrieben:Solange wir also nicht wissen wer oder was ein Gott ist, solange sollten wir auch aufhören wissen zu wollen, was er von uns möchte. Wir werden es ohnehin nie erraten können.

Du hast ja Recht, aber warst Du mal in Fatima oder Lourdes? Da wird Dir Angst und Bange. Irgend was zwischen 6 und 10 Millionen Leute werden da jährlich durchgepumpt, 50 000 SCHWERSTKRANKE darunter. und das seit ca. 1860. Und geheilt wurden offiziell 67 Leute, das macht ca. 10 ppm und liegt unter der Spontanheilungsrate von Todkranken in deutschen Universtätskliniken. Aber das interessiert niemanden.
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon Sabrist » Sa 18. Apr 2009, 21:58

stine hat geschrieben:...
Solange wir also nicht wissen wer oder was ein Gott ist...

Wissen wir aber: eine Fantasiegestalt.
Folglich brauchen wir uns dazu GAR KEINE weiteren Gedanken zu machen. Gott gibt es nicht.
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon stine » Sa 18. Apr 2009, 22:57

platon hat geschrieben:...aber warst Du mal in Fatima oder Lourdes? Da wird Dir Angst und Bange. Irgend was zwischen 6 und 10 Millionen Leute werden da jährlich durchgepumpt, 50 000 SCHWERSTKRANKE darunter. und das seit ca. 1860. Und geheilt wurden offiziell 67 Leute, das macht ca. 10 ppm und liegt unter der Spontanheilungsrate von Todkranken in deutschen Universtätskliniken. Aber das interessiert niemanden.
Wie hoch die Heilungschancen sind interessiert niemanden. Interessant sind für die Veranstalter die vollen Kassen und für die Pilger das Gefühl der Hoffnung. Hätten mich die Ärzte aufgegeben, was könnte die Reise dorthin noch schaden?
Wer die Psyche des Menschen unterschätzt, macht einen großen Fehler.

Sabrist hat geschrieben:
stine hat geschrieben:...
Solange wir also nicht wissen wer oder was ein Gott ist...

Wissen wir aber: eine Fantasiegestalt.
Folglich brauchen wir uns dazu GAR KEINE weiteren Gedanken zu machen. Gott gibt es nicht.
Für dich vielleicht.
Für andere gilt: Solange wir nicht wissen...

LG stine
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon Sabrist » So 19. Apr 2009, 10:10

Irrtum.
Es gibt nichts das für die Existenz Gottes spricht.
Also können wir davon ausgehen, dass Gott nicht existiert. Alles andere ist nichts weiter als Wunschdenken.

Deine Argumentation ist logisch unhaltbar. Letztlich läuft sie darauf hinaus: a) 'es gibt Gott, deshalb glaube ich an ihn. Und weil ich an ihn glaube, gibt es Gott', ein klassischer Logikfehler. Sowie b)'solange die Nichtexistenz Gottes nicht bewiesen ist, gilt die Existenz als schlüssig'. Haha. Googele mal nach 'Russell's Teapot'.
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 19. Apr 2009, 12:35

platon hat geschrieben:Du hast ja Recht, aber warst Du mal in Fatima oder Lourdes? Da wird Dir Angst und Bange. Irgend was zwischen 6 und 10 Millionen Leute werden da jährlich durchgepumpt, 50 000 SCHWERSTKRANKE darunter. und das seit ca. 1860. Und geheilt wurden offiziell 67 Leute, das macht ca. 10 ppm und liegt unter der Spontanheilungsrate von Todkranken in deutschen Universtätskliniken. Aber das interessiert niemanden.
Deien Schlußfolgerung und dein Ziel ist richtig, deine Zahlen und erst recht deine Hochrechnung nicht. Falsche Zahlen und Rechnespiele sind Wasser auf den Mühlen der Wundergläubigen und sonstiger Spinner.

@ Sabrist: Deine Argumente sind zwar richtig, trotzdem hat stine Recht: Für andere gilt ganz eindeutig "Solange wir nicht wissen...", es gilt, auch wenn es (logisch) falsch ist.

Trviales Dummbeispiel: Deutlich mehr als die Hälfte aller männlichen Autofahrer Deutschlands (ich glaube inzwischen sogar auch der weiblichen oder zumindest inklusive weiblicher Autofahrer) halten sich für bessere Autofahrer als der Durchschnitt.
Die Mehrheit, glaubt also in der "oberen Hälfte" zu sein - was ja tatsächlich gar nicht möglich ist. Sie glauben es, dies ist laut Umfragen so, auch wenn der Glaube absolut und objektiv nur falsch sein kann. Sie glauben es und im Bewusstsein der (männlichen) Autofahrer ist dies eine stimmige Tatsache, obwohl unmöglich.
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon Sabrist » So 19. Apr 2009, 13:26

Wird dadurch irgendetwas wahr?
Nein.
Dass es Leute gibt, die was glauben, wissen wir.
Dadurch wird Glaube jedoch nicht wahr, sorry.

Ich vermute aber mal, dass wir momentan ganz vorzüglich aneinander vorbei reden. :mg:
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon platon » So 19. Apr 2009, 16:27

1von6,5Milliarden hat geschrieben: ... deine Zahlen und erst recht deine Hochrechnung nicht.

Welche Zahlen sind falsch? Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mich korrigieren könntest.
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 19. Apr 2009, 16:45

Sabrist hat geschrieben:Ich vermute aber mal, dass wir momentan ganz vorzüglich aneinander vorbei reden. :mg:
tja, ich würde da auch darauf wetten, nur dürfte keiner dagegen setzen.
Natürlich wird etwas nicht richtig, nur weil die Mehrheit sich irrt. Millionen Fliegen müssen nicht zwangsläufig recht haben :kg:



platon hat geschrieben:Welche Zahlen sind falsch?
6-10 Millionen jährlich zumindest schon einmal. Z.Zt. sind es wohl maximal bis um 6 Millionen und früher waren es "natürlich" weniger, in den 50ern waren es nicht einmal 1 Million, im Krieg noch weniger. Um die Jahrhundertwende waren es wohl ca. 150.000. Also nichts mit
platon hat geschrieben:und das seit ca. 1860


Es waren auch deutlich weniger Kranke, wenn auch (vorgeblich) prozentual wohl deutlich mehr - kann und wird aber in den 50er-Jahren auch an dem hohen Anteil von Kriegsversehrten in der Bevölkerung Europas liegen). Tut aber wie gesagt deiner Schlussfolgerung keinem Abbruch. Soweit der Mist überhaupt stimmt, liegt er im üblichen Bereich der Spontanheilung bzw. ganz normaler Heilungsraten durch Placebos.
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon platon » So 19. Apr 2009, 18:58

1von6,5Milliarden hat geschrieben: Z.Zt. sind es wohl maximal bis um 6 Millionen und früher waren es "natürlich" weniger, in den 50ern waren es nicht einmal 1 Million ...


Ich will mich nicht streiten, weil es ja nicht um die Argumentation per se geht, aber alleine Lourdes hat seit ca. 10 Jahren jährlich ca. 6 Mio übernachtende Pilger und da sind die nicht mitgezählt, die nicht übernachten und von Fatima war da noch überhaupt keine Rede. Aber wie du schon sagtest, der Grund für diese Massenhysterie muss woanders liegen. Vielleicht kann man's mit Lotto vergleichen, da sind die Chancen auch vernachlässigbar, der finanzielle Aufwand und die Strapazen allerdings auch :mg:
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Re: Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Me

Beitragvon ujmp » So 19. Apr 2009, 20:58

platon hat geschrieben:Warum sollte ein Gott ein Interesse daran haben, dass ihn Menschen anbeten?

Ich halte die Gottesvorstellung für eine legitime Hypothese. Sie geht davon aus, dass die Natur, das Leben, überhaupt alles absichtvoll von einer Person gelenkt wird. Da ist es nur konsequent, sich mit dieser Person zu arrangieren. Die Mahnung, ihn anzubeten hat den selben Stellenwert, wie in einem wissenschaftlichen Weltbild die Mahnung die Naurgesetzte zu beachten. In beiden Fällen geht es darum, sich an vorausgesetzte Gegebenheiten anzupassen.

M.E. hilft es nicht viel, irgendwelche Glaubensformen zu kritisieren in dem man fragt, warum sollte das so und so sein. Es hilft m.E. nur, eine Hypothese daneben zustellen, die bessere Prognosen erlaubt. Naturwissenschaften können viele Dinge ziemlich genau vorhersagen, z.B. Ursachen von Krankheiten. Es muss dann jeder selbst entscheiden, ob er ein Medikament oder lieber ein Gebet will. (Auf diese Weise sterben die Religiösen irgend wann aus :mg: )
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